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Heinrich Richter 23 Dezember 1898 in Mulheim am Rhein 4 April 1945 in Ohrdruf war ein deutscher katholischer Geistlicher Lokalprases der Kolner Kolpingsfamilien Er starb im Konzentrationslager Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verhaftung und Tod 3 Wurdigung 4 Literatur Auswahl 5 Quellen 6 WeblinksLeben BearbeitenHeinrich Richter studierte katholische Theologie in Bonn und am Priesterseminar in Koln und wurde am 5 Marz 1922 zusammen mit 52 anderen Diakonen von Erzbischof Karl Joseph Kardinal Schulte im Kolner Dom zum Priester geweiht Seine erste Anstellung fand er als Kaplan in Wuppertal Elberfeld St Joseph Danach war er als Kaplan an Heilig Geist und von 1925 bis 1929 an St Peter in Dusseldorf tatig Gleichzeitig wirkte er als Religionslehrer an den Stadtischen Berufsschulen und war Vizeprases der Kolpingsfamilie 1929 wurde Richter Kaplan an St Michael in Koln Am 28 September 1931 erhielt er seine Berufung zum Lokalprases der Kolpingsfamilie Koln Zentral und zum Vikar an der Minoritenkirche Zu seinen Aufgaben gehorte den Generalprases des Kolpingwerkes Monsignore Theodor Hurth in seiner Tatigkeit zu unterstutzen In der Zeit des Zweiten Weltkrieges gehorte Richter zusammen mit seinen Freunden Theodor Babilon und Leo Schwering in der Zentrale des Kolpingwerkes zu einem Gesprachskreis der sich in meist wochentlichen Abstanden traf um die tagespolitische Situation zu erortern Ein Angestellter des Kolpinghauses denunzierte im Sommer 1944 diese Gruppe bei der Kolner Kreisleitung der NSDAP Verhaftung und Tod BearbeitenAm 15 August 1944 wurde Richter im Kolpinghaus zusammen mit Babilon und Schwering von der Gestapo verhaftet mehrere Tage unter menschenunwurdigen Bedingungen im beruchtigten EL DE Haus in der Elisenstrasse festgehalten und anschliessend in das KZ Durchgangslager Deutz verbracht Ebenso wie Babilon und Schwering nutzte er eine sich nach einem verheerenden Bombenangriff am 14 Oktober bietende Chance zur Flucht nicht sondern kehrte nach einem Besuch bei einer befreundeten Familie ins Lager zuruck Nachdem im Dezember 1944 das Konzentrationslager Deutz vollends zerstort worden war uberstellte man Richter in das Gefangnis Klingelputz und unterzog ihn weiteren Verhoren Interventionen des Kolner Stadtdechanten Dr Robert Grosche bei der Gestapo und des Kolner Erzbischofs Joseph Frings beim Reichssicherheitshauptamt zur Freilassung Richters scheiterten Im Januar 1945 wurde Richter in das KZ Buchenwald oder seine Aussenstelle Ohrdruf eingeliefert wo er wenige Wochen vor Kriegsende im Lazarett ums Leben kam Bis heute ist nicht geklart ob er infolge von Entkraftung verstarb oder bei der Raumung des Lagers angesichts des Heranruckens der Alliierten von Wachsoldaten ermordet wurde Die offizielle Todesmitteilung im Amtsblatt des Erzbistums Koln vermerkte in Berlin hingerichtet 1 Wurdigung BearbeitenIm Kolner Stadtteil Mulheim ist nach Richter der Prases Richter Platz benannt Die katholische Kirche hat Vikar Heinrich Richter im Jahr 1999 als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts aufgenommen Literatur Auswahl BearbeitenBernhard Ridder Manner des Kolpingwerkes Koln 1955 S 145 152 Robert Steimel Kolner Kopfe Koln 1958 Sp 339 Heinz Albert Raem Katholischer Gesellenverein und Deutsche Kolpingsfamilie in der Ara des Nationalsozialismus Veroffentlichungen der Kommission fur Zeitgeschichte Bd 35 Mainz Matthias Grunewald Verlag 1982 S 232ff Leo Schwering In den Klauen der Gestapo Koln 1988 insb S 231 238 Ulrich von Hehl Priester unter Hitlers Terror Eine biographische und statistische Erhebung Verlag Ferdinand Schoningh Paderborn 1996 Bd I Sp 779 Helmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn Munchen Wien Zurich 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2019 ISBN 978 3 506 78012 6 Bd I S 265 370 Ekkart Sauser Heinrich Richter In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 18 Bautz Herzberg 2001 ISBN 3 88309 086 7 Sp 1198 1199 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Quellen Bearbeiten Kirchlicher Anzeiger fur die Erzdiozese Koln 85 Jg Stk 5 vom 1 Oktober 1945 S 38 Weblinks BearbeitenHeinrich Richter im NS Dokumentationszentrum der Stadt Koln Heinrich Richter im Okumenischen HeiligenlexikonNormdaten Person GND 1074704401 lobid OGND AKS VIAF 316876330 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Priester und Widerstandskampfer gegen den NationalsozialismusGEBURTSDATUM 23 Dezember 1898GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 4 April 1945STERBEORT Ohrdruf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Richter Priester amp oldid 218379173