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Heinrich Oster 9 Mai 1878 in Strassburg 29 Oktober 1954 in Essen war ein deutscher Chemiker Vorstand bei der BASF und I G Farben und verurteilter Kriegsverbrecher Heinrich Oster wahrend der Nurnberger Prozesse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOster besuchte in Speyer das Gymnasium und leistete 1898 als sogenannter Einjahrig Freiwilliger seinen Militardienst ab Danach nahm er in Berlin ein Chemiestudium auf und schloss dieses 1903 mit Diplom ab Nach dem Studienabschluss 1903 promovierte Oster 1905 mit einer Dissertation uber Indophenie und war anschliessend bei Agfa beschaftigt Oster nahm als Soldat ab 1914 am Ersten Weltkrieg teil Aufgrund einer Kriegsverletzung verlor Oster bald nach Kriegsbeginn sein linkes Auge Er wurde dann zum Stab des Befehlshabers der deutschen Truppen in das Elsass abkommandiert und war ab 1917 als Kriegsamtskommissar des Waffen und Munitionsbeschaffungsamtes bei der BASF tatig Noch 1918 wurde er Direktor bei der BASF und dort bereits 1921 Vorstandsmitglied Bei der I G Farben wurde er 1926 zum stellvertretenden Vorstandsmitglied berufen Von 1931 bis zum Kriegsende 1945 war Oster ordentliches Vorstandsmitglied der I G Farben Er gehorte dort dem Arbeitsausschuss und 1937 dem Kaufmannischen Ausschuss sowie der Unterkommission Dungemittel und Sprengstoffe an und fuhrte die Geschafte des Stickstoff Syndikat GmbH Oster Forderndes Mitglied der SS von 1935 bis 1939 trat der NSDAP 1940 bei und erhielt ein Jahr zuvor das Kriegsverdienstkreuz KVK erster Klasse verliehen Im April 1940 traf er mit der Wehrmacht im besetzten Norwegen ein um die Stickstoffprodukte der Norsk Hydro fur die deutsche Kriegsproduktion zu sichern 1 Nach Kriegsende wurde Oster 1946 von der US Army festgenommen und wahrend der Nurnberger Prozesse im I G Farben Prozess mit 22 weiteren Beschuldigten angeklagt Am 30 Juli 1948 erfolgte seine Verurteilung zu zwei Jahren Haft wegen Plunderung und Raub In der Urteilsbegrundung wurde folgendes zur Verurteilung Osters angefuhrt Es hat sich ergeben dass Oster nach der Einleitung des Nordisk Lettmetall Projekts Mitglied des Aufsichtsrats der Norsk Hydro war und dass er auf Grund der Vorstandssitzungen und der ihm zugesandten Berichte uber den allgemeinen Charakter und Zweck des Programms unterrichtet gewesen ist das die Verwendung der Norsk Hydro Fabriken fur den Ausbau der Leichtmetall Erzeugung in Norwegen zur Forderung der Luftwaffeproduktion vorsah Die Beweisaufnahme hat Osters Kenntnis von der Tatsache ergeben dass das Projekt gegen den Willen der Norsk Hydro durchgefuhrt wurde In Kenntnis dieser Umstande hat er der Beteiligung der I G an dem Projekt zugestimmt 2 Nach der Haftentlassung aus dem Kriegsverbrechergefangnis Landsberg war Oster bereits 1949 wieder Mitglied des Aufsichtsrats der Gelsenberg AG Oster starb Ende Oktober 1954 in Essen Literatur BearbeitenJens Ulrich Heine Verstand amp Schicksal Die Manner der I G Farbenindustrie A G 1925 1945 in 161 Kurzbiographien Weinheim Verlag Chemie 1990 ISBN 3527281444Weblinks BearbeitenWollheim Memorial Biografie Heinrich OsterEinzelnachweise Bearbeiten Robert Bohn Reichskommissariat Norwegen Nationsozialistische Neuordnung und Kriegswirtschaft Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2000 ISBN 9783486564884 S 273 Aus der Urteilsverkundung im I G Farben Prozess Zitiert bei Wollheim Memorial aus Das Urteil im I G Farben Prozess Der vollstandige Wortlaut Offenbach am Main Bollwerk 1948 S 104 Normdaten Person GND 1236675401 lobid OGND AKS VIAF 5678162608694649820005 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oster HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Chemiker und Angeklagter im IG Farben ProzessGEBURTSDATUM 9 Mai 1878GEBURTSORT StrassburgSTERBEDATUM 29 Oktober 1954STERBEORT Essen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Oster amp oldid 236073470