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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Heinrich Mercy 26 August 1826 in Heidelberg Grossherzogtum Baden 26 Dezember 1912 in Graz war ein aus Deutschland stammender in Prag tatiger Buchhandler und Verleger sowie Grunder und Herausgeber der Zeitung Prager Tagblatt Heinrich Mercy 1912 Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung und Berufslaufbahn 2 Grundung und Geschichte des Prager Tagblatt 3 Verleger des osterreichischen Erzherzogs Ludwig Salvator von Osterreich Toskana 4 Privates und Personlichkeit 5 Literatur 6 WeblinksAusbildung und Berufslaufbahn BearbeitenDer in Heidelberg geborene Heinrich Mercy widmete sich schon in jungen Jahren dem Buchhandel Seine Lehrjahre verbrachte er im Grossherzogtum Baden in Offenburg und in Heidelberg 1845 kam er erstmals fur kurze Zeit nach Prag wo er in der Calve schen Buchhandlung arbeitete Weitere Lehr und Wanderjahre fuhrten ihn durch Suddeutschland und Osterreich in die Stadte Karlsruhe Innsbruck Wien und schliesslich nach Italien In Verona wo er die Filiale der ehemaligen Munster schen Buchhandlung leitete lernte er nicht nur italienische und franzosische Literatur kennen sondern auch die sudlandische Beweglichkeit und Anmut des Geistes zu schatzen Anfang der 1850er Jahre kehrte er nach Prag zuruck Er erwarb gemeinsam mit einem Freund die Buchhandlung der Mayregg schen Nachfolger und wurde nachdem er die osterreichische Staatsburgerschaft angenommen hatte 1853 alleiniger Inhaber der Firma Es gelang ihm dem Unternehmen sehr bald grosse Popularitat und einen guten Namen zu verschaffen Durch den standigen Kontakt mit seinen Kunden gewann er Einblick in deren geistige Interessen und Bedurfnisse und fasste aufgrund dieser Erfahrungen den Plan zur Grundung eines innovativen Zeitungsblattes Grundung und Geschichte des Prager Tagblatt Bearbeiten nbsp PragerTagblatt 19140729 MorgenausgabeIm Zeitungswesen in der Mitte des 19 Jahrhunderts waren die Schichten der kleinen Leute von der Presse so gut wie ausgeschlossen Die Herstellung eines Blattes war ausserst kostspielig die Zeitung als kommerzieller Faktor noch nicht entwickelt Das Zeitungsblatt wendete sich damals ausschliesslich an gut betuchtes Publikum Heinrich Mercy schuf jedoch ein Blatt das jedermann zuganglich sein sollte eine Zeitung die sich durch Anzeigen selbst bezahlt machen und vom Leser nichts fordern sollte Dies war der im Jahre 1854 gegrundete Mercysche Anzeiger Das absolutistische Osterreich war nach dem Prager Pfingstaufstand und dem nachfolgenden Wiener Oktoberaufstand 1848 der Presse noch nicht besonders wohlgesinnt und belegte deshalb sowohl den allgemeinen Text und die Nachrichten als auch den Inseratenteil mit erheblichen Steuern Dieser Zeitungsstempel lahmte das Entstehen einer freien osterreichischen Presselandschaft und machte die Grundung billiger Volksblatter de facto unmoglich So musste auch der inzwischen uberaus populare Mercysche Anzeiger aus finanziellen Grunden eingestellt werden Heinrich Mercy realisierte dass er auf diese Weise keine Chance hatte fand aber einen Ausweg indem er ein nur dreimal in der Woche erscheinendes also vom Zeitungsstempel befreites Blatt die Prager Morgenpost grundete und den Anzeigenteil beilegte Doch auch dieser Plan wurde durch die strenge osterreichische Presse und Zensurbehorde verhindert indem sie aus der Aufnahme des Theaterzettels in die Zeitung eine Stempelpflicht ableitete Dadurch war Heinrich Mercy letztlich gezwungen ganzlich auf den Plan eines fur alle erschwinglichen Volksblattes zu verzichten nicht jedoch auf eine Zeitung selbst Er gestaltete deshalb die Morgenpost zu einer erfolgreichen politischen Zeitung mit liberaler Tendenz um Diese positive Entwicklung endete jedoch als sich nach der Einfuhrung der Februarverfassung 1861 die politische Situation in Bohmen verscharfte Die Notwendigkeit sich zu Tagesfragen offen zu bekennen sich mehr als bisher mit der Politik des Landes zu befassen behagte der politisch nur wenig gebildeten Bevolkerung nicht Das Blatt fand da es nun sehr politisch geworden war keinen Anklang mehr Heinrich Mercy zog es daher vor die Zeitung zunachst in David Kuhs national freiheitlichem Tagesboten aus Bohmen aufgehen zu lassen Die vielen Versuche ein kostengunstiges Volksblatt mit liberaler Tendenz zu erhalten hatten Heinrich Mercy erhebliche materielle Verluste eingetragen und zwangen ihn seine Sortimentsbuchhandlung zu verkaufen Er behielt nur seine in Leitmeritz und Teschen gegrundeten Filialen die Buchdruckerei und den Verlag Die Geschaftslokalitaten des Unternehmens befanden sich von 1852 bis 1871 im alten Wanke schen Haus in der Zeltnergasse von da ab im ehemaligen Tagblatt Haus in der Herrengasse 16 Zwischen 1865 und 1873 wurde der technische Betrieb modernisiert und Schnellpressen sowie der Dampfbetrieb eingefuhrt Die positive wirtschaftliche Entwicklung von Druckerei und Verlag veranlassten Heinrich Mercy schliesslich seinen alten Plan zur Grundung einer Zeitung im Dezember 1876 wieder aufzunehmen Diesem neuerlichen Unterfangen mit Julius Gundling als verantwortlichem Redakteur verdankte das Prager Tagblatt schliesslich sein Leben das in den 1870er Jahren vorerst einmal taglich auf nur 8 10 kleinen Seiten erschien Es gab nur wenige Mitarbeiter in der Redaktion und noch keine Sonntagsbeilage Der humoristische Ton des politischen Teils und die exzellente Berichterstattung machten das Blatt jedoch bereits in den ersten Monaten seines Erscheinens zu einem Uberraschungserfolg Kein anderes Journal hatte es bisher geschafft sich in so kurzer Zeit einen so umfangreichen Leserkreis zu sichern Die Haltung des Blattes war liberal und ausgesprochen bismarckfeindlich aber auch ablehnend gegenuber Katholizismus und Sozialdemokratie Mercys Bemuhungen um den Nachrichtendienst und den kommerziellen Teil gaben dem Blatt zudem ein festes wirtschaftliches Ruckgrat Unter der Leitung seines Sohnes Dr Wilhelm Mercy entwickelte sich das Prager Tagblatt in weiterer Folge mit namhaften leitenden Redakteuren wie Karl Tschuppik Max Brod und Rudolf Thomas zur grossten liberal demokratischen deutschsprachigen Tageszeitung Bohmens und galt zu seiner Zeit als eine der besten deutschsprachigen Tageszeitungen Verleger des osterreichischen Erzherzogs Ludwig Salvator von Osterreich Toskana BearbeitenHeinrich und Wilhelm Mercy waren die wichtigsten Verleger des bedeutenden osterreichischen Mittelmeerforschers Erzherzog Ludwig Salvator von Osterreich Toskana und begleiteten dessen Schaffen 1870 1916 posthume Herausgabe des letzten Werkes Auslug und Wachtturme Mallorcas Die im Gegensatz zum Verlag von Leo Woerl bei Mercy anonym verlegten Werke wurden zumeist in maximal 1000 teils Pracht Ausgaben hergestellt die anschliessend vom Verlag nach Weisung des Erzherzogs u a an Mitglieder des Kaiserhauses und des Adels internationale Wissenschaftler und Forschungseinrichtungen Bibliotheken und Universitaten versendet wurden Prager Kunstler wie Bedrich Havranek und Holzschneider wie Johann Simane und Johann Jass zeichneten fur die kunstlerische Ausstattung dieser Werke verantwortlich Folgende Werke von Ludwig Salvator wurden von Mercy in Prag verlegt Die Serben an der Adria 1870 1878 Der Golf von Buccari Porto Re 1871 Ihrer Majestat Kaiserin Elisabeth gewidmet Levkosia Hauptstadt von Cypern 1873 Yachtreise in die Syrten 1874 Einige Worte uber die Kaymenen 1875 Eine Spazierfahrt im Golfe von Korinth 1876 Kronprinz Rudolf gewidmet Eine Blume aus dem goldenen Land oder Los Angeles 1878 Die Karawanenstrasse von Agypten nach Syrien 1879 Um die Welt ohne zu wollen 1881 Bizerta und seine Zukunft 1881 Hobarttown die Hauptstadt von Tasmanien 1886 Lose Blatter aus Abazia 1886 Die Liparische Inseln 1893 1896 Schiffbruch oder ein Sommernachtstraum 1894 Columbretes 1895 Benzert 1897 Cannosa 1897 Alboran 1898 Ustica 1898 Bougie die Perle Nord Afrikas 1899 Die Insel Giglio 1900 Panorama von Alexandrette 1901 Sommertage auf Ithaka 1903 Zante 1904 Wintertage auf Ithaka 1905 Catalina Homar 1905 Uber den Durchstich der Landenge von Stagno 1906 Parga 1907 Anmerkungen uber Levkas 1908 Die Felsenfesten Mallorcas Geschichte und Sage 1910 Der Kanal von Calamotta 1910 Einiges uber Weltausstellungen 1911 Porto Pi In der Bucht von Palma 1914 Lieder der Baume Wintertraumereien in meinem Garten in Ramleh 1914 Zartlichkeits Ausdrucke und Koseworte in der friaulischen Sprache 1915 Auslug und Wachtturme Mallorcas 1916 posthum erschienen Privates und Personlichkeit BearbeitenPrivat galt Heinrich Mercy als ein einfacher Mensch Aus seiner Ehe mit Rosa Mercy geb 1858 stammten drei Kinder der Nachfolger von Heinrich Mercy und Eigentumer des Prager Tagblatts Kaiserlicher Rat Dr jur Wilhelm Mercy 1866 1914 Mathilde die spatere Gattin des Advokaten und Musikschriftstellers Ritter von Belsky und Emmy Die Familie wohnte unweit des Prager Hradschins im vormaligen Palais des Albrecht Hlozek von Zampach Es handelt sich dabei um ein Ende des 17 Jahrhunderts aus einem alteren Renaissancebau umgestaltetes Fruhbarockgebaude das heute die Residenz des osterreichischen Botschafters in Prag ist Im Alter von einundsiebzig Jahren zog sich Heinrich Mercy nach Graz zuruck wo er verstarb Literatur BearbeitenArnulf Kutsch Mercy Heinrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 128 f Digitalisat E Lebensaft Mercy Heinrich In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 6 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1975 ISBN 3 7001 0128 7 S 227 Prager Tagblatt vom 27 August 1912 Abendausgabe Nr 236 anno onb ac at Weblinks BearbeitenLudwig Salvator GesellschaftNormdaten Person GND 137090390 lobid OGND AKS LCCN no2018154873 VIAF 81329248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mercy HeinrichKURZBESCHREIBUNG Buchhandler und VerlegerGEBURTSDATUM 26 August 1826GEBURTSORT HeidelbergSTERBEDATUM 26 Dezember 1912STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Mercy amp oldid 237338898