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Heinrich Medicus 18 August 1743 in Atzbach 2 September 1828 in Lichtenau war ein badischer Oberst und Sagensammler 1 Oberst Heinrich Medicus Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Militarische Laufbahn 1 3 Sammler und Dichter 2 Ehrungen 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Medicus war ein Sohn des Nassau Weilburgischen Amtmanns Johann Reinhard Medicus und der Rosina Margaretha Medicus geborene Thoma Er heiratete am 10 Januar 1771 Anna Beata Heinsius 1755 1802 mit der er 14 Kinder hatte 1803 heiratete er in zweiter Ehe Christina Magdalena Dietrich 1827 Militarische Laufbahn Bearbeiten 1759 trat er als Fahnrich in die Hessen kasselsche Armee ein und wechselte 1763 zur preussischen Armee und trat 1780 schliesslich als Hauptmann in die Badische Armee ein Dort avancierte er 1791 zum Rittmeister Im Januar Februar 1792 war Medicus Kommandant der Festung Kehl 2 1793 begleitete er als Adjutant und Kriegsberichterstatter den zweiten Sohn des Markgrafen Karl Friedrich Friedrich auf dessen Reise ins Hauptquartier des niederlandischen Erbprinzen Wilhelm Friedrich von Oranien Nassau Wilhelm kommandierte im Feldzug 1793 des Ersten Koalitionskrieges gegen die franzosische Republik die niederlandischen Truppen zu denen auch ein badisches Kontingent gehorte Nach der verlorenen Schlacht bei Menin reisten Markgraf Friedrich und sein Adjutant wieder nach Karlsruhe zuruck 3 4 1794 war Medicus als Major am Aufbau der badischen Landmiliz beteiligt und 1800 wurde er zum Oberstleutnant befordert Am 1 Marz 1805 wurde er wegen korperlicher Dienstunfahigkeit pensioniert und gleichzeitig zum Oberst des Husarenkorps ernannt Sammler und Dichter Bearbeiten Medicus stand im Kontakt mit Luise Karoline von Hochberg der zweiten Ehefrau des badischen Grossherzogs Karl Friedrich Ihr widmete er seine Sagensammlung die er zwischen 1800 und 1807 in 30 Heften niederschrieb die aber in dieser Form nie gedruckt wurden 5 24 seiner Heftchen schrieb er kurz nach seiner Pensionierung in den Jahren 1800 und 1801 die er jeweils zu Monatsbeginn der Reichsfurstin von Hochberg ubergab Seine Sammlungstatigkeit hatte er wohl schon wahrend seiner Dienstzeit begonnen Nach 1811 schrieb er kaum noch etwas was einer zunehmenden Erblindung zuzuschreiben ist die spatestens 1814 vollstandig war 6 Von den 30 Geschichten die er selbst meist Volcksmaehrgen Volksmarchen nennt sind etwa die Halfte aus Gebieten des Grossherzogtums Baden Gleichwohl wurde die Sammlung von August Schnezler im Vorwort zu seiner eigenen Sagensammlung als erste badische Sammlung dieser Art hervorgehoben 7 Aufgrund seiner fruhen Sammlung von Volkssagen wird Medikus auch als Vorlaufer der Gebruder Grimm gesehen deren Marchensammlung 1812 erschien 8 Die handschriftlichen Heftchen sind heute in drei Banden zusammengefasst die sich im Besitz der badischen Landesbibliothek befinden Mone hat eine Sagensammlung abgedruckt die er der Initiative des Grossherzogs Leopold zuschreibt aber die aus der Feder von Heinrich Medikus stammen soll 9 Die von Mone publizierte Sammlung ist verloren gegangen und sie stimmt nur teilweise 14 der 30 Sagen mit der Sammlung von Medikus uberein die offenbar eine Zweitschrift der Heftchen darstellt die Medikus der Reichsgrafin ubergeben hatte Grossherzog Leopold hatte die Sammlung vermutlich aus dem Nachlass seiner Mutter In diesem Nachlass fehlten wohl Teile der Sammlung wahrend sie andererseits durch weitere Sagen erganzt worden war Medikus hinterliess auch etwa 120 handschriftliche Gedichte die sich in einem Band zusammengefasst im Familienarchiv befinden und noch nicht publiziert wurden Eines dieser Gedichte ist bei Decker in einer modernisierten Form abgedruckt 10 Ehrungen BearbeitenMedikus wurde auf dem Lichtenauer Friedhof beigesetzt Der 1986 gegrundete Heimatverein Lichtenau nennt sich nach Heinrich Medicus Heimatverein Medicus e V Lichtenau In Lichtenau wurde auch eine Strasse nach Medicus benannt Werke BearbeitenWas ist jedem Offizier wahrend eines Feldzugs zu wissen notig Carlsruhe Macklot 1788 Digitalisat der Badischen Landesbibliothek Die Einweyhung einer neuen Synagoge zu Lichtenau in der Grafschaft Hanau Handschrift 1810 Digitalisat der Badischen Landesbibliothek Franz Josef Mone Bearbeiter Badische Volkssagen In Anzeiger fur Kunde des deutschen Mittelalters 3 Jahrgang 1834 Spalte 87 93 2 145 149 3 255 260 4 363 367 Digitalisate der Bayerischen StaatsbibliothekLiteratur BearbeitenErnst Decker Heinrich Medicus zum 250 Geburtstag In Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 73 Jahresband 1993 S 589 594 Digitalisat der UB Freiburg Adolf Hirth Heinrich Medicus Der vielseitige Husarenoberst In Landkreises Rastatt Heimatbuch 1982 S 103 127 Die darin abgedruckte Sage Der Notarius Internet Archive August Fessler Heinrich Medicus Ein badischer Sagensammler In Die Ortenau Zeitschrift des Historischen Vereins fur Mittelbaden 27 Heft 1940 S 128 139 Digitalisat der UB Freiburg Leopold Oelenheinz Von der Familie Medicus Arzt II In Heraldisch genealogische Blatter fur adelige und burgerliche Geschlechter Monatsschrift zur Pflege der Heraldik Genealogie Sphragistik Epitaphik Diplomatik Numismatik und Kulturgeschichte 2 Jahrgang 1905 Nr 7 S 112 117 im Internet Archive Heinrich Medicus Berichtigung zu Seite 117 In Heraldisch genealogische Blatter fur adelige und burgerliche Geschlechter Monatsschrift zur Pflege der Heraldik Genealogie Sphragistik Epitaphik Diplomatik Numismatik und Kulturgeschichte 2 Jahrgang 1905 Nr 9 S 156 im Internet Archive J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch in einer neuen vollst geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch genealogischen Erlauterungen Autor Hrsg Siebmacher Johann Hefner Otto Titan von Heyer von Rosenfeld Friedrich Siebmacher Johann Hefner Otto Titan von Heyer von Rosenfeld Friedrich Bauer amp Raspe Nurnberg 1873 S 43 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek Karl August Ferdinand von Wechmar Handbuch fur Baden und seine Diener oder Verzeichniss aller badischen vom Jahr 1790 bis 1840 nebst Nachtrag bis 1845 Heidelberg 1846 S 64 Digitalisat der Badischen LandesbibliothekWeblinks BearbeitenFritz Baas Der Sagensammler Heinrich Medicus Archivversion auch abgedruckt in der Kehler Zeitung 1957 Medicus Heinrich Biografische Kurzinformation In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Medicus Heinrich Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Heinrich Medicus und Luise Caroline von HochbergEinzelnachweise Bearbeiten Medicus Heinrich Hessische Biografie Stand 2 September 2013 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS siehe Fessler siehe Karl Gustav Fecht Geschichte der Haupt und Residenzstadt Karlsruhe Macklot Karlsruhe 1887 S 142 im Internet Archive siehe Hans Muller Hans Muller Badische Furstenbildnisse Zweiter Band Karlsruhe 1893 zu Tafel 1 online in der badischen Landesbibliothek Volksmarchen in 30 Bandchen Badische Landesbibliothek Schlossbibliothek Baden Baden enthalt auch eine Auflistung der 30 Geschichten siehe Decker S 593 nbsp Wikisource Vorwort des Herausgebers Badisches Sagen Buch Quellen und Volltexte siehe Baas Franz Josef Mone Badische Volkssagen In Anzeiger fur Kunde des deutschen Mittelalters 3 Jahrgang 1834 Spalte 87 93 1 siehe Decker S 593 594Normdaten Person GND 11698984X lobid OGND AKS VIAF 3236490 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Medicus HeinrichKURZBESCHREIBUNG badischer Oberst und SagensammlerGEBURTSDATUM 18 August 1743GEBURTSORT Atzbach Hessen STERBEDATUM 2 September 1828STERBEORT Lichtenau Baden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Medicus amp oldid 237825463