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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Schweizer Geistlichen siehe Heinrich Jakob Heim Heinrich Heim 15 Juni 1900 in Munchen 26 Juni 1988 ebenda 1 war Jurist und SS Standartenfuhrer in der Zeit des Nationalsozialismus Wahrend des Zweiten Weltkriegs fungierte er als Adjutant von Martin Bormann im Fuhrerhauptquartier Aufgrund seiner dort angefertigten Gesprachsprotokolle der Tischgesprache Adolf Hitlers wurde er nach Kriegsende einer breiten Offentlichkeit bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Elternhaus und Jugendzeit 2 Weimarer Republik 3 Nationalsozialismus 4 Nachkriegszeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseElternhaus und Jugendzeit BearbeitenHeinrich Heim wurde im Jahre 1900 als Sohn einer alten und angesehenen bayrischen Juristenfamilie in Munchen geboren Sein Vater war Richter am Bayerischen Obersten Landesgericht in der Weimarer Republik Mitglied des Bayerischen Staatsgerichtshofs und zeitweise Mitglied des Disziplinarhofs 2 Heim wuchs in Zweibrucken auf wo er auch die Schule besuchte Danach studierte er Jura an der Universitat Munchen 2 Weimarer Republik BearbeitenNachdem er in einem volkswirtschaftlichen Kolleg Rudolf Hess kennenlernte trat er am 19 Juli 1920 in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 1 782 2 Nach bestandenem Universitatsexamen liess sich Heim in Munchen nieder und arbeitete zusammen mit Hans Frank in einer Kanzleigemeinschaft 1 wobei er vornehmlich die Belange der von Bormann geleiteten Hilfskasse vertrat 2 Nationalsozialismus BearbeitenEinem spateren handschriftlichen Brief von Martin Bormann an Heim datiert auf den 15 April 1936 ist zu entnehmen dass Heim erst nach 1933 in die neu gegrundete Partei eintrat und eine niedrigere Mitgliedsnummer bekam weil ein fruherer Parteieintritt vorgetauscht werden sollte 3 Bormann der das veranlasst haben soll teilte Heim in diesem Brief mit Im ubrigen bitte ich mir aus dass Sie wegen der Sache mit der Nr u wegen der Grunde der Beamtenstellung kein Geschrei gegenuber Dritten erheben Was ich mit ihnen machte geht nicht mit anderen 3 Hess bescheinigte in einem Schreiben Heims regen Anteil am Parteileben vor 1933 Heim sei lediglich aus nicht naher genannten besonderen Grunden nicht formell der Partei beigetreten Das Datum fur Heims Wieder Eintritt in die NSDAP wurde von 1933 auf den 1 Januar 1931 vordatiert Mitgliedsnummer 386 127 4 5 Nachdem Hess am 21 April 1933 von Hitler zu seinem Stellvertreter als Fuhrer der NSDAP ernannt worden war begannen Hess und Bormann mit dem Aufbau einer Parteizentrale Ab dem 13 August 1933 arbeitete Heim im Stab des Stellvertreters des Fuhrers wobei ihm in der Folge in der Position eines Reichsamtsleiters in der Abteilung III C die Bearbeitung aller Fragen der Justiz und Gesetzgebung ubertragen wurden 2 1936 wurde er Regierungsrat und 1939 Ministerialrat im Stab des StdF der 1941 in Partei Kanzlei umbenannt wurde 1 Zwischen Ende 1939 und Herbst 1942 arbeitete Heim als Adjutant von Bormann und war daher wahrend dieser Zeit in Hitlers jeweiligen Hauptquartieren auch am Berghof anwesend 2 Die von Heim zwischen dem 5 Juli 1941 und 7 September 1942 angefertigten Protokolle in denen er die Worte Hitlers niederschrieb charakterisierte der Hamburger Historiker Werner Jochmann abwagend mit folgenden Worten Auch wenn Heim noch so sehr bemuht war die Worte seines Fuhrers so getreu und exakt wie moglich zu uberliefern bleiben sie subjektiv gefiltert 6 Bedeutung haben die aufgezeichneten Tischgesprache unter anderen weil sie Auskunft daruber geben welche Militars und Zivilisten im Hauptquartier wahrend dieses Zeitraums anwesend waren 7 Unterbrochen wurden Heims Aufzeichnungen zwischen dem 21 Marz und 31 Juli 1942 weil er dem ihm nahestehenden Maler Karl Leipold bei der Vorbereitung fur eine Ausstellung im Munchener Haus der Kunst half Vertreten wurde Heim in dieser Zeit im Fuhrerhauptquartier von Oberregierungsrat Henry Picker 8 Nach Herbst 1942 kehrte Heim in das Braune Haus zuruck und leitete bis Kriegsende ein neu geschaffenes Referat fur die Bearbeitung von Grundsatzfragen einer Neugestaltung Europas vgl Nationalsozialistische Europaplane 2 1943 wurde er SS Standartenfuhrer 1 Nachkriegszeit BearbeitenUber Heims Leben nach 1945 ist nichts bekannt 1952 begann vor dem Dusseldorfer Landgericht ein Rechtsstreit zwischen dem Pariser Verlag Flammarion und dem Athenaum Verlag in Bad Godesberg wer die rechtmassigen Erben der von Heinrich Heim und Henry Picker aufgezeichneten Tischgesprache Hitlers seien Beide Verlage wollten sich jeweils das alleinige Recht an den Aufzeichnungen sichern 9 Als 1980 Heims Niederschriften von Werner Jochmann erstmals in der Bundesrepublik Deutschland veroffentlicht wurden fasste Rudolf Augstein diese in einem Spiegel Artikel zusammen und liess einen Vorabdruck in seinem Nachrichtenmagazin veroffentlichen 10 Wurden die Aufzeichnungen uber viele Jahre als originale Stenogramme eingeschatzt so stellte sich nun heraus dass es sich um Gedachtnisprotokolle eines Ohrenzeugen handelte Die Wochenzeitung Die Zeit schrieb im Marz 1980 uber diese neu gewonnene Erkenntnis Nichtsdestoweniger bleiben sie ein einzigartiges historisches Dokument 11 Literatur BearbeitenWerner Jochmann Hrsg Adolf Hitler Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Aufgezeichnet von Heinrich Heim Knaus Hamburg 1980 ISBN 3 8135 0796 3 Weitere Ausgaben Wilhelm Heyne 1982 Orbis Verlag fur Publizistik Munchen 2000 ISBN 3572011566 Mikael Nilsson Hitler redivivus Hitlers Tischgesprache und Monologe im Fuhrerhauptquartier eine kritische Untersuchung in Vierteljahrshefte fur Zeitgeschichte Band 67 2019 S 105 146 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Heinrich Heim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Adolf Hitler Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Die Aufzeichnungen Heinrich Heims Herausgegeben von Werner Jochmann archive org djvu txtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 S 238 a b c d e f g Werner Jochmann Hrsg Adolf Hitler Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Aufgezeichnet von Heinrich Heim Munchen 2000 S 11 f a b Jochen von Lang Der Sekretar Martin Bormann Der Mann der Hitler beherrschte Augsburg 2004 S 78 ISBN 3 8289 0558 7 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 14270568 Peter Longerich Hitlers Stellvertreter Fuhrung der NSDAP und Kontrolle des Staatsapparates durch den Stab Hess und Bormanns Partei Kanzlei Munchen 1992 ISBN 3598110812 S 11 Werner Jochmann Hrsg Adolf Hitler Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Aufgezeichnet von Heinrich Heim Munchen 2000 S 15 Kurt Patzold Tischgesprache Hitlers In Wolfgang Benz Hermann Graml Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus 5 aktualisierte und erweiterte Aufl dtv Stuttgart 2007 S 826 f Werner Jochmann Hrsg Adolf Hitler Monologe im Fuhrerhauptquartier 1941 1944 Aufgezeichnet von Heinrich Heim Munchen 2000 S 9 Hitlers Erben In Der Spiegel Nr 49 1952 S 32 online 3 Dezember 1952 Rudolf Augstein Feldherr bin ich wider Willen In Der Spiegel Nr 10 1980 S 176 online 3 Marz 1980 Die Zeit vom 14 Marz 1980 Nr 12 Zeit ArchivNormdaten Person GND 116656255 lobid OGND AKS LCCN n80078051 VIAF 769782 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heim HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher nationalsozialistischer JuristGEBURTSDATUM 15 Juni 1900GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 26 Juni 1988STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Heim Jurist amp oldid 238157314