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Karl Ernst Wilhelm Heinrich Ebersberg 30 Juli 1911 in Nordhausen am Harz 1976 war ein deutscher Jurist und hoher Ministerialbeamter im Deutschen Reich und anschliessend in der Bundesrepublik Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er personlicher Referent des Reichsministers der Justiz ab 1954 Ministerialrat im Bundesministerium der Justiz BMJ Heinrich Ebersberg als Zeuge bei den Nurnberger ProzessenEbersberg 1949 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Karriere bis 1945 1 2 Karriere nach 1945 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKarriere bis 1945 Bearbeiten Heinrich Ebersberg trat 1933 in die SA ein am 29 Juni 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 4 669 974 1 Im Oktober 1938 mit 27 Jahren begann Ebersberg fur das Reichsministerium der Justiz RMJ zu arbeiten im Jahr darauf wurde er zum Landgerichtsrat ernannt 2 Dort nahm er die Position Erster Staatsanwalt im RJM ein und war zweiter personlicher Referent des Reichsministers der Justiz Franz Schlegelberger sowie ab August 1942 zweiter personlicher Referent dessen Nachfolgers Otto Thierack 3 4 Am 23 24 April 1941 nahm Ebersberg an der Tagung der hochsten Juristen des Reiches in Berlin teil bei der die Vernichtung lebensunwerten Lebens mittels Gas erortert wurde 5 unter anderem hielten dabei Viktor Brack und Werner Heyde Vortrage Aus dem RMJ waren der Staatssekretar und kommissarische Minister Schlegelberger Staatssekretar Roland Freisler die Ministerialdirektoren Max Nadler und Schneller Ministerialdirigent Werner Vogels sowie die Ministerialrate Wilhelm von Ammon Fritz Dorffler und Ebersberg anwesend 6 Mitte Ende Februar 1943 wurde er zur Wehrmacht einberufen und kehrte im November 1943 wieder auf seinen Posten im Reichsjustizministerium zuruck wahrend dieser Zeit war Heinrich Anz zweiter personlicher Referent Thieracks 4 1944 wurde Ebersberg zum SA Sturmfuhrer befordert Im November desselben Jahres wurde er zum Oberlandesgerichtsrat in Braunschweig ernannt 2 Karriere nach 1945 Bearbeiten 1949 wurde Ebersberg zum Amtsgerichtsrat in Niedersachsen ernannt Ab 1954 war er als Ministerialrat im Bundesministerium der Justiz BMJ tatig 2 Dort leitete er die Unterabteilung III B die innerhalb der Abteilung III Handels und Wirtschaftsrecht fur Kartell und Monopolrecht zustandig war 7 Ebersberg war einer der wenigen Beamten im Justizministerium bei dem die NS Belastung berufliche Konsequenzen hatte Mit Hinweis auf seine kontinuierliche Karriere in den Justizministerien vor und nach 1945 wurde Ebersberg zusammen mit 1 800 Wirtschaftsfuhrern Politikern und fuhrenden Beamten der Bundesrepublik im erstmals 1965 veroffentlichten Braunbuch der DDR aufgelistet 8 Als 1969 eine Beforderung anstand wurden routinemassig seine fruheren Personalakten durchgesehen Daraufhin wurde Ebersberg der Unterabteilungsleiter war zum Referatsleiter zuruckgestuft und verblieb in dieser Position bis zu seiner Pensionierung 9 Eingeleitet wurden ein Ermittlungs und ein Disziplinarverfahren bei denen Ebersberg vorgehalten wurde er sei fruher mit der Korrektur nicht genugender Justizurteile durch polizeiliche Sonderbehandlung 10 befasst gewesen vermeintlich nicht genugend bestrafte und nicht besserungsfahige Verurteilte wurden dabei der Gestapo ubergeben Ebersberg behauptete nicht gewusst zu haben dass die Uberstellung zur Sonderbehandlung den sicheren Tod bedeutete Die Verfahren wurden eingestellt Ebersberg war im Sommer 1968 als Teilnehmer der Konferenz 23 24 April 1941 zur Aktion T4 vernommen worden doch war dieses nicht Gegenstand weiterer Verfahren gegen ihn 11 Literatur BearbeitenStadtarchiv Nordhausen Nordhauser Personlichkeiten aus 11 Jahrhunderten Hg Autorengruppe unter Leitung von Hans Jurgen Gronke Klaus Jorg Barthel u a Geiger Horb 2009 ISBN 978 3 86595 336 0 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Ebersberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7180470 a b c Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Fischer Frankfurt am Main 2007 S 124 ISBN 978 3 596 16048 8 Aktualisierte 2 Auflage Marc von Miquel Ahnden oder amnestieren Westdeutsche Justiz und Vergangenheitspolitik in den sechziger Jahren Wallstein Verlag Gottingen 2004 S 385 ISBN 3 89244 748 9 a b Ernst Klee Was sie taten Was sie wurden Arzte Juristen und andere Beteiligte am Kranken oder Judenmord Frankfurt am Main 2004 S 258 Protokoll abgedruckt bei Ernst Klee Dokumente zur Euthanasie Frankfurt M 1985 ISBN 3 596 24327 0 S 216 218 Helmut Kramer Gerichtstag halten uber sich selbst das Verfahren Fritz Bauers zur Beteiligung der Justiz am Anstaltsmord In Hanno Loewy und Bettina Winter NS Euthanasie vor Gericht Fritz Bauer und die Grenzen juristischer Bewaltigung Campus Verlag Frankfurt Main 1996 S 117 Fussnote 14 ISBN 3 593 35442 X Die Bundesrepublik Deutschland Staatshandbuch Teilausgabe Bund Heymann Koln 1966 S 20 ZDB ID 220436 8 Norbert Podewin Hrsg Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin Staat Wirtschaft Verwaltung Armee Justiz Wissenschaft Edition Ost Berlin 2002 ISBN 3 360 01033 7 Reprint der 3 Auflage von 1968 Listeneintrag zu Heinrich Ebersberg Memento vom 21 Juni 2009 im Internet Archive Abgerufen am 22 Februar 2009 Manfred Gortemaker Christoph Safferling Die Akte Rosenburg Das Bundesministerium der Justiz und die NS Zeit Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69768 5 S 340 Bericht Thieracks uber eine Besprechung mit Himmler am 18 September 1942 Dokument 654 PS abgedruckt bei IMT Der Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher fotomech Nachdruck Munchen 1989 ISBN 3 7735 2521 4 Dokumente Bd 26 hier S 201 Manfred Gortemaker Christoph Safferling Die Akte Rosenburg Das Bundesministerium der Justiz und die NS Zeit Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69768 5 S 340 342 Ebersberg S 67 unkritischNormdaten Person GND 1034716905 lobid OGND AKS VIAF 300542264 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ebersberg HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und hoher Ministerialbeamter im Deutschen Reich und in der Bundesrepublik DeutschlandGEBURTSDATUM 30 Juli 1911GEBURTSORT Nordhausen HarzSTERBEDATUM 1976 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Ebersberg amp oldid 232799401