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Heinrich Christian Reichsfreiherr von Senckenberg 19 Oktober 1704 in Frankfurt am Main 30 Mai 1768 in Wien war ein deutscher Jurist und Staatswissenschaftler Heinrich Christian Freiherr von Senckenberg auf einem Portrat von 1767 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenHeinrich Christian Senckenberg war der alteste Sohn des Frankfurter Stadtphysikus Johann Hartmann Senckenberg 1655 1730 und seiner zweiten Ehefrau Anna Margaretha geb Raumburger 1682 1740 Er wurde im elterlichen Wohnhaus Zu den drei Hasen an der Ecke von Hasengasse und Tongesgasse geboren Die Ehe seiner Eltern galt als unglucklich Seine Mutter wird von den Biographen Georg Ludwig Kriegk und Rudolf Jung als Furie und Megare geschildert die auf ihre Sohne neben Heinrich Christian noch dessen jungere Bruder Johann Christian Conrad Hieronymus 1709 1739 und Johann Erasmus einen ungunstigen Einfluss ausubte so dass sich alle drei zu Sonderlingen entwickelten Heinrich Christian wuchs uberwiegend in Giessen bei Verwandten auf 1719 bis 1724 studierte er dort Jurisprudenz und promovierte 1729 zum Dr jur 1729 liess er sich als Advokat in Frankfurt nieder 1730 trat er in den Dienst des Wild und Rheingrafen Karl von Dhaun 1736 erhielt er einen Ruf an die neugegrundete Universitat Gottingen als Professor der Rechtswissenschaft wo er 1738 auch zum Dr phil promovierte 1744 erwarb er das Burgerrecht seiner Heimatstadt wo er 1745 anlasslich der Kaiserkronung von Franz I zum Reichshofrat ernannt wurde Er war der einzige Frankfurter der jemals in dieses Amt berufen wurde Senckenberg ubersiedelte nach Wien wo er 1751 zum Reichsfreiherrn erhoben wurde und bis zu seinem Tode 1768 als engster Mitarbeiter des Reichsvizekanzlers galt In den spateren Jahren kehrte er nur noch zweimal zu kurzen Besuchen nach Frankfurt zuruck 1754 anlasslich einer Kur in Schwalbach sowie 1764 zur Kronung Kaiser Joseph II nahm jedoch weiterhin Anteil an der stadtischen Politik So setzte er sich 1746 fur die Wahl seines jungsten Bruders Johann Erasmus in den vom stadtischen Patriziat dominierten Rat ein Als Johann Erasmus spater wegen Betrugs Falschung sowie wegen der Vergewaltigung seiner Haushalterin aus dem Rat verstossen und vor Gericht gestellt werden sollte bewahrte er ihn durch seinen Einfluss am kaiserlichen Hof vor der Verurteilung da der Rat der Freien Reichsstadt wegen des Prozesses keinen Konflikt mit dem Kaiser riskieren wollte Erst nach Heinrich Christians Tod wurde Johann Erasmus in Arrest genommen Senckenberg verfasste zahlreiche Schriften und Quellensammlungen zur Rechtsgeschichte darunter Die monarchisch demokratische Form des Romischen Reiches 1724 Selecta iuris et historiarum Mehrere Bande 1734 bis 1742 Corpus iuris feudalis Germanici 1740 Sammlung von ungedruckten und raren Schriften zur Erlauterung des Staates 4 Bande 1745 bis 1751 und die 1747 erschienene Sammlung der Reichsabschiede seit Konrad II 1752 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 1 Seit 1760 war er auch auswartiges Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Senckenberg war zweimal verheiratet Aus der 1746 mit Sophie Elisabeth von Palm geschlossenen zweiten Ehe hatte er zwei Sohne Renatus Karl von Senckenberg 1751 1800 und Carl Christian Heinrich von Senckenberg 1760 1842 Beide Sohne hinterliessen keine Kinder so dass mit dem Tode des jungeren Sohnes 1842 die mannliche Linie der Senckenbergs erlosch Werke BearbeitenAbhandlung der wichtigen Lehre von der kayserlichen hochsten Gerichtbarkeit in Deutschland Frankfurt am Main 1760 books google de Corpus juris feudalis Germanici Oder Vollstandige Sammlung derer Teutschen Gemeinen Lehens Gesetze 1740 digitale sammlungen de Disquisitio de feudis Brunsvicensibus et Luneburgicis Schultze Gottingen 1738 Corpus Juris Feudalis Germanici Das ist Sammlung derer Teutschen Lehen Rechte und Gewohnheiten Frankfurt am Main 1727 digitale sammlungen de Selecta iuris et historiarum tum anecdota tum iam edita sed rariora dlc mpg de Max Planck Instituts fur Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Sammlung von ungedruckt und raren Schriften 4 Bande Frankfurt am Main 1745 1751 Online Auswahl bereitgestellt vom Max Planck Institut fur Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Neue und vollstandigere Sammlung der Reichs Abschiede Welche von den Zeiten Kayser Conrads des II bis jetzo herausgegeben von Johann Jakob Schmauss bei Universitats und Landesbibliothek Sachsen Anhalt Teil 1 1747 Theil derer Reichs Abschiede bis auf das Jahr 1494 Digitalisat Teil 2 1747 von dem Jahr 1495 bis auf das Jahr 1551 Digitalisat Teil 3 1747 von dem Jahr 1552 bis 1654 Digitalisat Teil 4 1747 Allgemeine Reichs Gesetze bestehend in merkwurdigsten Reichsschlussen DigitalisatAbhandlung der wichtigen Lehre von der kayserlichen hochsten Gerichtsbarkeit in Deutschland 1760 Digitalisat MDZ Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Senkenberg Heinrich Christian Freiherr In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 34 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1877 S 115 117 Digitalisat Rudolf Jung Senckenberg Heinrich Christian von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 1 f Barbara Dolemeyer Heinrich Christian Senckenberg Frankfurter Jurist und Reichshofrat 1704 1768 In Furstenhof und Gelehrtenrepublik Hessische Lebenslaufe des 18 Jahrhunderts Kleine Schriften zur hessischen Landeskunde 5 Hrsg Hessische Landeszentrale fur politische Bildung S 103 111 Thomas Bauer Senckenberg Heinrich Christian von im Frankfurter Personenlexikon Uberarbeitete Onlinefassung Stand des Artikels 8 Juni 2022 auch in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 376 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Christian von Senckenberg Sammlung von Bildern 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Christian Reichsfreiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und StaatswissenschaftlerGEBURTSDATUM 19 Oktober 1704GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 30 Mai 1768STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Christian von Senckenberg amp oldid 233337827