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Die Hl Kreuz Kirche in Barenburg im Landkreis Diepholz gehort zum Kirchenkreis Grafschaft Diepholz in der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Sie wurde laut ortlicher Uberlieferung auf den Mauern einer Kapelle errichtet die um 1200 der Graf von Hoya uber einer heilkraftigen Quelle bauen liess Dorfkirche Barenburg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Baubeschreibung 2 Ausstattung 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte und Baubeschreibung BearbeitenDie beiden westlichen Joche der hochmittelalterlichen Saalkirche mit geradem Chorabschluss entstammen der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts die beiden Chorjoche wahrscheinlich vom Ende des 14 Jahrhunderts Die Kreuzrippengewolbe wurden wohl im spaten 14 oder im 15 Jahrhundert eingezogen Die Gewolbe wurden in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts bzw um 1500 bemalt Etwa 1734 49 wurde die Kirche von Stutzpfeilern umstellt 1952 wurde der holzerne Turm wegen der Verbreiterung der Bundesstrasse durch den neuen steinernen Turm ersetzt Bis 1968 diente das Untergeschoss des Turms als Leichenhalle Ausstattung BearbeitenIm Chor steht ein lutherischer Barockaltar aus der Zeit um 1730 Er ist mit den fur lutherische Altare ublichen Bildern geschmuckt Die Predella zeigt das letzte Abendmahl das mittlere Bild die Kreuzigung Jesu und daruber ist die Auferstehung dargestellt Den Abschluss bildet eine Sonne mit Strahlen Am Kanzelkorb der barocken Kanzel von 1668 sind die vier Evangelisten abgebildet Am oberen Rand liest man die Inschrift Verbum Domini manet in aeternum Das Wort Gottes bleibt in Ewigkeit beides ein Hinweis darauf dass auf der Kanzel sola scriptura gilt dies meint Auf der Kanzel nur die Heilige Schrift auszulegen ist Der Schalldeckel ist schlicht und hat keinen figurlichen Schmuck Unter Verbum Dominik sind die Namen der Stifte Jobst von Weihe und Catharina von der Hude in Gold Lettern verewigt Der kelchformige Taufstein von 1484 tragt das Wappen der Grafen von Hoya Der Schaft ist junger Die lateinische Inschrift lautet ins Deutsche ubersetzt Tausend vierhundert achtundfunfzig Jahre hat mich Johann von Hoya aus seinen Gutern errichten lassen Er hat sein Territorium ebenso glucklich regiert wie er ein fahiger Haudegen war Den Kronleuchter aus Messing stiftete 1698 Anna Decker Die Kirche besticht durch ihre Gewolbemalerei Diese wurde 1897 98 entdeckt von R Herkenhoff freigelegt und nach den damals gultigen Vorstellungen restauriert bzw anhand von gefundenen Resten neu gemalt Im Jahr 1972 erfolgten Ausbesserungsarbeiten Uber dem Altarretabel ist Christus als Weltenrichter zu sehen umgeben von zwei Posaune blasenden Engeln und Maria und Johannes der Taufer als Furbitter bei Gott Rechts vom Weltenrichter erblickt man den Himmel in Form einer Kirche sowie Petrus innerhalb der Himmelstur Davor wartet eine Gruppe von nackten Auserwahlten Hinter ihnen steht der Erzengel Michael der in seiner Rechten uber seinem Kopf das Schwert der Gerechtigkeit schwingt Vermutlich ist die Seelenwaage in seiner Linken verloren gegangen die in der nahen Kirche zu Scholen noch zu sehen ist Zur Linken des Weltenrichters ist die Holle entweder in nachreformatorischer Zeit ausgekratzt oder von den Restauratoren bzw Pastoren war Ende des 19 Jahrhunderts als zu grausam oder zu papistisch entfernt worden Jedenfalls fehlt sie in Barenburg Vermutlich glaubte man kein Barenburger habe die Holle verdient Darauf weist unter Umstanden der Engel hin der die Holle ersetzte denn er halt eine Lilie in seiner Rechten das Symbol der Reinheit Gegenuber ist die Mondsichelmadonna dargestellt umgeben von Engeln die einige arma Christi wie die Geisselsaule die Rute die Dornenkrone die drei Nagel das Kreuz die Lanze und den Ysopstengel in Handen halten Im nachsten Gewolbe sind aus der Genesis die Erschaffung der Eva aus der Rippe des Adam die Vermahlung beider durch Gottvater der Sundenfall und die Vertreibung aus dem Paradies dargestellt und ihnen gegenuber als Antithese die Verkundigung der Besuch Marias bei ihrer Base Elisabet die Anbetung der Dreikonige und die Flucht nach Agypten Alle Darstellungen sind von zahlreichen Ranken und Blumen gerahmt Eine Besonderheit bietet die Darstellung des Sundenfalls denn hier bietet die Schlange entgegen dem biblischen Bericht Eva und Adam je einen Apfel an Vermutlich geht diese wohl einmalige Darstellung nicht auf die Malereien aus der Zeit um 1500 zuruck sondern eher auf die Restaurierung durch R Herkenhoff um 1898 Das Gewolbe vor der Orgelbuhne wurde 1901 mit ornamentalen Ranken und 1952 zusatzlich mit Darstellungen geschmuckt Im mittleren Gewolbezwickel steht Jesus mit ausgebreiteten Armen neben sich den Spruch Und niemand wird sie mir aus meiner Hand reissen Joh 10 28 Im sudlichen Gewolbeviertel findet sich St Stephanus im Diakonengewand mit zum Himmel erhobenen Armen von Steinen umgeben der Himmel uber ihn offen Das Schriftband verkundet seine Worte Ich sehe den Himmel offen Im sudlichen Gewolbeviertel ist die Bekehrung des Saulus vor der Stadtmauer von Damaskus dargestellt Auf dem Schriftband das ihn umflattert liest man Saul weshalb verfolgst Du mich Uber dem Orgelprospekt fliegen zwei Engel Der eine halt eine Krone in der Hand Beide halten ein Schriftband in Handen auf dem aus der Offenbarung 2 10b zitiert wird So will ich Dir die Krone des Lebens geben Ob die Wande auch bemalt waren ist nicht klar 1861 wurden die Fenster und Turen vergrossert und etwaige noch vorhandene Malereien somit vermutlich zerstort Da die Malerei in Barenburg ist denen in den Kirchen zu Scholen und Schwaforden ahnlich stammen wohl aus derselben Werkstatt bzw von denselben Wandermonchen Literatur BearbeitenHector Wilhelm Heinrich Mithoff Kunstdenkmale und Altertumer im Hannoverschen Band 5 Herzogtumer Bremen und Verden mit dem Land Hadeln Grafschaften Hoya und Diepholz Hannover 1878 S 140 Tag VI Heinrich Gate Historisch geografische Beschreibung der Grafschaften Hoya und Diepholz mit den Ansichten der samtlichen Kirchen und Kapellen beider Grafschaften Nach den Quellen bearbeitet 2 Bde Nienburg 1901 Bd 1 S 168 Rolf Jurgen Grote Kees van der Ploeg Wandmalerei in Niedersachsen Bremen und im Groningerland Katalogband Hannover 2001 S 14 Gerd Weiss Karl Eichwalder Georg Dehio Ernst Gall Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Munchen u a 1992 S 188 Arbeitsgruppe Chronik Barenburg Flecken Barenburg im Wandel der Zeit Barenburg 1997 Helmut Hark Hrsg Geschichte des Fleckens und der Kirchengemeinde Barenburg Sulingen 1970 Weblinks BearbeitenKirchengemeinde Barenburg und Varrel Heilig Kreuz Kirche auf der Website der Gemeinde Barenburg Barenburg im Kirchengemeindelexikon52 62094 8 79907 Koordinaten 52 37 15 4 N 8 47 56 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heilig Kreuz Kirche Barenburg amp oldid 232908289