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Der Heidengraben auch Heidegraben ist ein Kunstgraben aus dem 16 Jahrhundert westlich von Seiffen im Erzgebirge Er diente der zusatzlichen Zufuhrung von Aufschlagwasser fur die Zinnaufbereitung des lokalen Bergbaus Spater nutzte man die Wasserkraft zur Holzbearbeitung Heidengraben DatenLage DeutschlandFlusssystem ElbeAbfluss uber Seiffener Bach Floha Zschopau Freiberger Mulde Mulde Elbe NordseeQuelle Stauteich der Kleinen Schweinitz sudwestlich des Teichhubels50 38 44 N 13 30 42 O 50 645639 13 51154Mundung Zechenteich im Seiffener Ortsteil Heidelberg50 639621 13 478513 Koordinaten 50 38 23 N 13 28 43 O 50 38 23 N 13 28 43 O 50 639621 13 478513Lange ca 5 km Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Geschichte 3 Weiteres 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenDer etwa 5 Kilometer lange Graben beginnt als Abfluss eines Stauteiches der Kleinen Schweinitz sudwestlich des Teichhubels unweit der deutsch tschechischen Grenze Er fliesst sodann in westnordwestliche Richtung und uberquert dabei die dort etwa 740 m u NN gelegene Wasserscheide zwischen Schweinitz und Seiffener Bach Ostlich von Bad Einsiedel schwenkt er in sudliche Richtung bevor er im Seiffener Ortsteil Heidelberg in einen Stauteich Zechenteich am Seiffener Bach einmundet 1 Geschichte BearbeitenDie Gemeinde Seiffen wurde erstmals im Jahr 1324 in einem Lehensvertrag urkundlich erwahnt Die damalige Bezeichnung des Ortes Cynsifen ist auf die Gewinnung von Zinnstein aus Zinnseifen zuruckzufuhren Seit Beginn des 14 Jahrhunderts wurde Zinn aus dem Flussbett des Seiffener Baches gewonnen Gegen Ende des 15 Jahrhunderts ging man zum bergmannischen Abbau von Zinnerz uber Das Bergregal d h das Eigentum an den Bodenschatzen hatte als Grundherr die Familie von Schonberg inne Neben Pochwerken entstanden in Seiffen auch Zinnschmelzhutten Zur Zinnaufbereitung Pochen Schlammen war eine betrachtliche Menge an Wasser notwendig welches der Seiffener Bach allein nicht aufbringen konnte Dies gab den Ausschlag fur die Anlage des Kunstgrabens im Jahre 1669 durch Seiffener Bergleute 1708 kauft der wohlhabende Muhlmeister Steiger sowie Gerichtsschoppe von Seiffen Johann Georg Kaden den Bergmannsteich von Heidelberg fur 150 Thaler Grundstuck H 94B Hauptstr 151 ehem Schwimmbad um die einstige Moorlandschaft zur gemeinsamen Nutzung als Stauanlage fur das notige Aufschlagwasser zu nutzen Der zu keiner Zeit sehr ergiebige Bergbau um Seiffen endete im Jahre 1849 In der Folgezeit wurde das Wasser des Grabens zunehmend zum Antrieb von Wasserkraftdrehwerken genutzt welche zum Teil aus den fruheren Pochwerken hervorgingen Nach 1927 baute die Gemeinde Heidelberg den Zechenteich zu einem Freibad aus welches bis 1990 in Betrieb war 2 3 Weiteres BearbeitenIm Erzgebirge wurden viele Moore durch Kunstgraben unmittelbar oder mittelbar d h im Einzugsgebiet angezapft Der Heidengraben durchschneidet im Umfeld des Deutscheinsiedler Hochmoorkomplexes grossraumig dessen Einzugsgebiete und stort damit die Hangwasserspeisung der Moore 4 Etwa 400 Meter ostlich von Bad Einsiedel unterqueren seit 1972 mit der Erdgasleitung Nordlicht und der Chemieproduktenleitung Bohlen Oberleutensdorf Litvinov zwei bedeutende Energieinfrastrukturleitungen den Heidengraben Es ist anzunehmen dass der Graben nach Bauabschluss in diesem Trassenbereich neu modelliert worden ist 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heidengraben Erzgebirge Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Sachsenatlas Abgerufen am 12 Marz 2014 Das Wasserkraftdrehwerk in Seiffen und das Reifendreherhandwerk abgerufen am 4 August 2010 Der Bergbau im Gebiet Seiffen Sankt Katharinaberg Memento vom 3 April 2009 im Internet Archive abgerufen am 4 August 2010 Dirk Wendel Cestmir Ondracek Geheimnisvolles und gefahrdetes Leben der Moore PDF 581 kB Nicht mehr online verfugbar S 275 archiviert vom Original am 11 Oktober 2014 abgerufen am 26 Juli 2015 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidengraben Kunstgraben amp oldid 238600387