Die Familie Hegel war durch ihre vielfachen Verbindungen mit anderen Familien der bürgerlich-akademischen Oberschicht Teil der „Ehrbarkeit“ in Württemberg und bildete so den genealogischen und soziologischen Hintergrund für ihr bekanntestes Familienmitglied, den Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel.
Genealogie Bearbeiten
Am 20. Oktober 1643 erhielt die Familie Hegel durch Matthäus Deuring von Mittelweiherburg, den katholischen Obervogt in Göppingen, einen Wappenbrief verliehen. Darin werden neben Johann Georg dessen jüngere Brüder Philipp, Israel und Christoph genannt.
Aus der Reihe der Nachkommen von Johannes Hegel (1576–1641) und Johann Georg Hegel (1615–1680) gingen neben einigen Pfarrern in Württemberg auch mehrere württembergische Staats- und Hofbeamte hervor. Es gab mehrere Verbindungen der Hegel-Familie zu anderen einflussreichen Familien des württembergischen Protestantismus und Pietismus: Eine Schwester Johann Georg Hegels, Catharina (* 1613), heiratete 1639 den Pfarrer Samuel Gmelin (später Spezialsuperintendent zu Sulz und Herrenberg) und schuf damit nicht nur die Verbindung zur Familie Gmelin, aus der später viele bedeutende Wissenschaftler hervorgingen, sondern auch zu den mit der Gmelin-Familie verwandten Hochstetters aus Tübingen. Von dort aus gab es ebenso familiäre Querverbindungen zu den Nachkommen des Reformators Erhard Schnepff wie über die Familie Enßlin. Diese Verbindung erneuerte sich noch einmal durch die Heirat der Eltern des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Der Rentkammersekretär Georg Ludwig Hegel stammte in direkter Linie von Johann Georg Hegel ab, Maria Magdalena Louisa Fromm in direkter Linie von Erhard Schnepff, dessen Sohn (Theodor) Dietrich wiederum mit der Tochter Barbara des Reformators Johannes Brenz verheiratet war.
Abstammungstafel Georg Friedrich Wilhelm Hegels Bearbeiten
Georg Hegel (ca. 1550–1608), Kannengießer aus Kärnten, wandert nach Großbottwar ein
- Georg Ludwig (1776–1812)
- Israel Hegel (1622–1670)
- Christoph Hegel (1630–1688)
Einzelnachweise Bearbeiten
- "Ehrbarkeit" war die zeitgenössische Bezeichnung für die bürgerliche Oberschicht in Württemberg
- Hoffmeister/Nicolin: Briefe (1981), Seite 251.
Quellen Bearbeiten
- Ferdinand Friedrich Faber: Württembergische Familienstiftungen, Verlag von Franz Köhler, Stuttgart, 1852–1857, darin: 5. Heft 1853, XII. Hegel'sche Stiftung, Seite 67 ff.
- Johannes Hoffmeister, Friedhelm Nicolin (Hrsg.): Briefe an und von Hegel, Meiner-Verlag 1981, ISBN 3-7873-0322-7, darin: Hegel-Familienchronik
Literatur Bearbeiten
- Günther Schweizer: Die Vorfahren von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770–1831) - zum zweihundertfünfzigsten Geburtstag des Philosophen, Verein für Familienkunde in Baden-Württemberg (Hrsg.), Stuttgart 2020