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53 501653 14 226057 Koordinaten 53 30 6 N 14 13 34 OHeeresmunitionsanstalt Locknitz Die Heeresmunitionsanstalt Locknitz kurz Muna Locknitz in der Nahe von Locknitz war eine Munitionsanstalt zur Fertigstellung von Granaten und ein Lager fur Munition und chemische Waffen im Zweiten Weltkrieg Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Grosse 1 1 Anlagenteil I 1 2 Anlagenteil II 2 Geschichte 3 Altlasten 4 EinzelnachweiseLage und Grosse BearbeitenDie Heeresmunitionsanstalt bestand aus zwei Betriebsbereichen Anlagenteil I Bearbeiten Der Anlagenteil I war etwa 400 ha gross hier wurde konventionelle Munition befullt und gelagert Auf dem Anlagenteil befanden sich etwa 18 Hallen in denen die Munition befullt bezundert gepruft und beschriftet wurden Die Lagerung der Munition erfolgte in etwa 100 Bunkern Anlagenteil II Bearbeiten Der Anlagenteil II lag im nordlichen Abschnitt der Muna und war etwa 100 ha gross hier wurden chemische Kampfstoffe insbesondere Lost und Arsinol in Munition befullt und gelagert Der Kampfstoff wurde mit Kesselwagen aus Halle Orgacid und Stassfurt angeliefert und in einem Kampfstoffvorratslager bestehend aus 7 Zisternen mit einem Gesamtfassungsvermogen von etwa 3000 m gelagert Das Lager fur die fertige Kampfstoffmunition bestand aus 8 Bunkern 1 2 Geschichte BearbeitenDie Heeresmunitionsanstalt Locknitz gehorte zu den 6 grossen chemischen Munitionsanstalten und lagern des deutschen Reiches 3 Locknitz Mecklenburg Vorpommern Dessau Sachsen Anhalt Munster Niedersachsen Lubbecke Nordrhein Westfalen St Georgen Bayern Halle Ammendorf Sachsen Anhalt 3 In der Muna Locknitz wurden insbesondere Gelbkreuz und Nasen und Rachenkampfstoffe gelagert und verarbeitet Baubeginn der Anlage im Rothenklempenower Forst wat 1936 37 1938 Ordnete die Amtsgruppe Industrielle Rustung an dass eine Kampfstofffullanlage und ein Kampfstofflager erbaut werden sollte Die Anlage wurde dann von der Gruppe Baudurchfuhrung Montanindustrie GmbH des Heereswaffenamtes durchgefuhrt 3 1938 bis 1945 Betrieb der Muna 1945 Ubergabe an die Rote Armee 1945 bis ca 1955 Sprengung der Anlage und Enttrummerung 1955 bis 1990 NVA Sperrgebiet ab 1992 Untersuchungen zur Gefahrdungsabschatzung 1 Altlasten BearbeitenDie Heeresmunitionsanstalt Locknitz fiel 1945 vermutlich unversehrt in die Hande der sowjetischen Armee Laut einer Kleinen Anfrage geht die Bundesregierung davon aus dass etwa 3000 m flussiger Kampfstoff in sieben Kampfstoffzisternen und eventuell in einigen Kesselwagen lagerten 4 Die sowjetischen Streitkrafte vernichteten einen Teil der Kampfstoffe indem er in Gruben verlagert und unter Zugabe von Chlorkalk verbrannt wurde Eine Spezialfirma hat von 1952 bis 1954 vorgefundenen Restmengen in eine Grube eingelagert und das ein Material schichtweise mit Chlorkalk abgedeckt 3 Bei einer Bodenanalyse wurde folgende Bodenbelastung festgestellt PCDD 85800 ng kg Toxizitatsaquivalente TEQ 3 Arsen 287300 mg kg Boden 3 Clark I 1300 mg kg 5 Einzelnachweise Bearbeiten a b Ansgar Brandt Jurgen Beudt Reiner Bousonville Rustungsaltlasten Untersuchung Probenahme und Sanierung Springer Heidelberg 1997 ISBN 978 3 540 61187 5 S 159 Prof Dr Ing Wilfried J Bartz Wolfgang Spyra Manfred Kurka Rustungsaltlasten Erfassung Erstbewertung Erkundung und Gefahrdungsabschatzung Sanierung Band 520 Expert Verlag Renningen Malmsheim 1997 ISBN 3 8169 1426 8 S 102 a b c d e f Altlastenbearbeitung am Beispiel der Heeresmunitionsanstalt Locknitz In Landesamt fur Umwelt Naturschutz und Geologie Mecklenburg Vorpommern Abgerufen am 18 August 2020 Kleine Anfrage Drucksache 13 2733 B Markert K Friese Trace Elements Their Distribution and Effects in the Environment Elsevier Oxford 2000 ISBN 0 444 50532 6 S 222 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heeresmunitionsanstalt Locknitz amp oldid 239624454