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Die Hautdasseln Hypodermatinae fruher manchmal falsch geschrieben als Hypoderminae sind eine Unterfamilie der Dasselfliegen Oestridae innerhalb der Zweiflugler Diptera Wie die anderen Vertreter der Dasselfliegen leben die Larven der Tiere parasitisch Sie befallen vor allem Huftiere In Mitteleuropa sind zwei Arten besonders bedeutsam die Grosse Rinderdasselfliege Hypoderma bovis und die Kleine Rinderdasselfliege Hypoderma lineatum HautdasselnHautdasseln Hypodermatinae SystematikUnterstamm Sechsfusser Hexapoda Klasse Insekten Insecta ohne Rang EumetabolaOrdnung Zweiflugler Diptera Familie Dasselfliegen Oestridae Unterfamilie HautdasselnWissenschaftlicher NameHypodermatinaeRondani 1857 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Entwicklungszyklus 3 Schadwirkung 4 Systematik 5 QuellenMerkmale BearbeitenDie ausgewachsenen Fliegen sind mittelgross und meist pelzig behaart Einige Arten besonders der Gattung Portschinskia ahneln sehr stark Hummeln so dass sie schon als solche fehlbestimmt worden sind Die Flugel sind sehr gut ausgebildet und die Tiere sind gute Flieger Die Zusammengehorigkeit der Unterfamilie ergibt sich vor allem anhand von Merkmalen der Larven Die Stigmen am Hinterende der Larven sind als Porenplatte ausgebildet auch bei den Oestrinae Die Mandibeln sind mit dem ubrigen Kopfskelett zu einem einzigen Sklerit verschmolzen Den Larven fehlt ein Paar spezieller dreiteiliger Borstengruppen auf den Tergiten des Hinterleibs als Keilin s Organ bezeichnet die bei den anderen Unterfamilien vorhanden ist Entwicklungszyklus BearbeitenDie begatteten Weibchen fliegen wie die Nasendasseln nach der abgeschlossenen Eientwicklung der Larven die Wirte derselben an Bei diesen angekommen werden die Eier an die Haare der Gliedmassen und des Bauches geklebt Zu diesem Zweck besitzen die weiblichen Fliegen einen teleskopartigen Legestachel Das charakteristische Summgerausch der Grossen Rinderdasselfliege ruft bei Rindern das Biesen hervor Die Tiere fliehen in Panik vor den Dasseln und beachten weder Zaune noch Graben oder andere Hindernisse dadurch ziehen sie sich oft schwere Bruche und andere Verletzungen zu Nach dem Schlupfen der Larven bohren sich diese bei der Grossen Rinderdasselfliege ins Gewebe des Wirtstieres ein und wandern ins Fettgewebe der Brust und Lendenwirbel ein Die Larven der Kleinen Rinderdasselfliege werden durch Ablecken in die Speiserohre eingebracht wo sie sich bis zu sieben Monate aufhalten und erst spater zum endgultigen Ansiedlungsort dem Unterhautgewebe des Ruckens wandern Dort bohren sie ein Atemloch Stigma und hauten sich dann zum dritten Larvenstadium Wahrend der Infektion machen die Maden haufig weite Wanderungen durch das Bindegewebe des Wirtes und nehmen dabei deutlich an Grosse zu bei der Grossen Rinderdasselfliege von 0 5 Millimeter auf 17 Millimeter und dabei eine Volumenzunahme um das 8000fache Danach verlassen die Larven ihren Wirt und verpuppen sich im Boden Schadwirkung Bearbeiten Hauptartikel Hypodermose Die Wirtsspezifitat der Hautdasseln ist teilweise sehr ausgepragt ein starker Befall fuhrt zu Lahmungen Blutungen Odemen und Schadigung des Ruckenmarks selten tritt bei der Kleinen Rinderdasselfliege ein volliger Verschluss der Speiserohre auf Sie mindern den Preis des Leders da im Ruckenteil nach dem Gerben Locher entstehen Austrittstellen der Larven Die Grosse Rinderdasselfliege kann Zebu Wasserbuffel Pferd und Schaf befallen bevorzugt werden jedoch Hausrinder Der Mensch ist nur selten ein Wirt der Hautdasseln Gelegenheitswirt die Larve kann sich nicht vollstandig entwickeln und verlasst die befallene Stelle ohne sich zu hauten Systematik BearbeitenDie Unterfamilie umfasst folgende Gattungen Ochtonia mit der einzigen Art Ochtonia lindneri Grunin 1968 Portschinskia Semenov 1902 11 Arten viele davon sehr selten gefunden Von Europa eine Art in den Alpen uber Zentral bis Ostasien Oestroderma Portschinsky 1887 Oestromyia Brauer 1860 Alle Arten mit abgesetzt gelb oder hellbraun gefarbtem Kopf und schwarzem Korper Murmeltierdasselfliege Oestromyia marmotae Hasendasselfliege Oestromyia leporina Die folgenden Gattungen parasitieren samtliche bei Huftieren Hypoderma Latreille 1818 Kleine Rinderdasselfliege Hypoderma lineatum Grosse Rinderdasselfliege Hypoderma bovis Hirschdasselfliege Hypoderma actaeon Rehdasselfliege Hypoderma diana Oedemagena Latreille 1818 mit einer einzigen Art der Rentierdasselfliege Oedemagena tarandi Wird von anderen alternativ in die Gattung Hypoderma mit einbezogen Pallasiomyia Rubtzov 1939 mit der einzigen Art Pallasiomyia antilopum Pallas 1771 Przhevalskiana Grunin 1948 Pavolovskiata Grunin 1949 mit der einzigen Art Pavlovskiata subgutturosae Grunin 1949 Strobiloestrus Brauer 1892 Gruninomyia Szpila amp Pape 2017 mit der einzigen Art Gruninomyia mira Szpila amp Pape 2017 Nur ein einziges Mannchen bekannt Nach den morphologischen Merkmalen ist die Schwestergruppe der Hypodermatinae die Unterfamilie Oestrinae Diese Position wurde auch in molekularen Analysen bestatigt Quellen BearbeitenDonges J 1988 Parasitologie Mit besonderer Berucksichtigung humanpathogener Formen Thieme Stuttgart H Mehlhorn und G Piekarski Grundriss der Parasitenkunde Heidelberg 6 Aufl 2002 Douglas D Colwell Martin J R Hall Philip J Scholl The Oestrid Flies Biology Host parasite Relationships Impact and Management CABI Publishing Wallingford 2006 ISBN 0 85199 684 1 Thomas Pape Marcin Piwczynski Dominika Wyborska Kamran Akbarzadeh Krzysztof Szpila 2017 A new genus and species of hypodermatine bot flies Diptera Oestridae Systematic Entomology 42 387 398 doi 10 1111 syen 12220 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hautdasseln amp oldid 215800453