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Haus Boisdorf oder Gut Boisdorf liegt sudlich der Kreisstadt Duren Nordrhein Westfalen zwischen den Stadtteilen Rolsdorf und Lendersdorf eingebettet zwischen einem Landschafts und Naturschutzgebiet Sudliche Rurauen Adresse An Gut Boisdorf 8 und 10 Gut Boisdorf Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte BearbeitenHaus Boisdorf ist ein spatmittelalterlicher Herrensitz Seine Inhaber waren auch gleichzeitig die Besitzer der Papiermuhle Boisdorf Die Boisdorfer Muhle ist eine Wassermuhle und liegt am Lendersdorfer Muhlenteich Dass Boisdorf bereits zur Zeit der Franken besiedelt wurde belegen ein Grab und der Fund eines schweren Breitsax Scaramasax 1 sowie eine Lanzenspitze welche sich unter der Inventarnummer 1802 im Durener Leopold Hoesch Museum befinden Die Form dieses Kurzschwertes Lange 36 cm Breite 3 6 cm weist auf eine Herstellung nach Ende des 7 Jahrhunderts hin Bereits 1844 war man bei der Herstellung des westlichen Seitengrabens des Wegs von Rolsdorf nach Lendersdorf auf Hohe von Boisdorf auf dieses Grab aus Sandsteinplatten gestossen 2 1403 wird das Haus Boisdorf erstmals urkundlich als eine Lehen des Herzogs und spateren Grossherzogs von Julich erwahnt und ab 1547 als Sitz der Herren von Wedendorf zu Boisdorf 3 1549 siegelte Werner von Widendorp als der Neffe Caspars von Hersel 4 Eva von Aldenraed Aldenrath die Ehefrau des Werner von Widdendorf starb am 5 Mai 1563 und am 4 Oktober 1574 starb Werner von Widdendorf 5 Ein Grabstein des Werner von Widdendorf zu Boisdorf und seiner Frau Eva von Aldenraed mit Ehewappen und 8 Ahnenwappen wurde etwa 20 Jahre vor 1910 zerstort 6 7 Ihr Sohn Werner von Weidendorf wurde am 24 Oktober 1570 von dem letzten prumschen Abte Christoph mit der Flecken Erbschaft Nieder Elvenich welcher Reimbold von Altenrade Aldenrath Werners Oheim von der Abtei Prum zu Lehen getragen hatte belehnt 8 Werner von Widdendorf zu Bostorf war seit 1594 mit Cecilia von Bongart zur Heyden Haus Heyden der Tochter Wilhelms von Bongart mit Margaretha von Palant vermahlt 9 10 Unter dem Auftritt vor dem Hochaltar der alten Kirche in Niederau liegt ein Grabstein mit Wappen und der Inschrift ANNO 1603 DEN 23 IUNI STARB DIE WOHLEDLE EHREN UND TUGENDREICHE FRAU B CECILIA VON WIDDENDORF GEBOREN VON DEN BONGART FRAU VON ELMPT UND BURGAU 11 12 Ihr Sohn Johann Heinrich von Widdendorf zu Bostorf war vermahlt mit Ida Margaretha von Effern Efferen genannt Hall zum Busch Ihr Sohn Werner Adolph von Widdendorf zu Bostorf hat 1668 im Julichschen aufgeschworen 13 Das Wappen der Familie von Widdendorf zeigte mittig einen schwarzen Querbalken auf silbernem Schild begleitet oberhalb von zwei Hifthornern mit roten Binden und unter dem Balken eins Und auf dem ungekronten Helm ein viertes Hifthorn Die Decken schwarz und silbern 14 Die Familie von Wedendorf starb 1693 mit dem Tode von Werner Adolf von Wedendorf aus Das Haus kam nach Werner Adolfs Tod in den Besitz seines Schwagers Christian Arnold Freiherr von der Horst zu Milsen dem zweiten Gatten der Maria Katharina von Wedendorf Diese Ehe blieb kinderlos Um die Erbschaft Boisdorf entfachte sich um 1700 ein Rechtsstreit 1707 wird ein Johann Mathias von Inden als Herr auf Boisdorf genannt Das Haus wird ihm jedoch vom Karl Klamor Ferdinand von Horst einem Sohn Christian Arnolds von der Horst aus erster Ehe in einem Gerichtsverfahren abgewonnen Dessen Sohn Karl Kaspar von der Horst war der letzte Abt von Kornelimunster und starb 1883 auf Haus Boisdorf Das Gut ging dann an seiner Nichte die Tochter seiner Schwester Maria Anna Theresia die aus der Ehe mit Bernhard Alexander Freiherr von Hovel entstammt Sie war mit dem bayerischen General Johann Friedrich Karl Felix Joseph Freiherr von Dalwigk Lichtenfels verheiratet Zwei weitere Generationen blieb das Gut im Besitz derer von Dalwigk Lichtenfels 1871 verkaufte Julius Franz Otto das Haus Boisdorf mit 361 Morgen Land und der dazugehorigen Mahlmuhle an den Geheimen Kommerzienrat Leopold Hoesch fur 99 000 Taler Leopold Hoesch verkaufte 1881 die Mahlmuhle und mehrere Landereien an Nikolaus Knipprath der sie wieder in eine Papiermuhle umanderte In der Folgezeit wechselte das Gut haufig den Besitzer Balthasar Menzen erwarb es von Hoesch und verkaufte es weiter an den koniglichen Kammerherrn und Landrat des Kreises Duren Max von Breuning Als Max von Breuning 1909 verstarb erbte sein Neffe Oswald von Nell zu Trier das Haus Boisdorf Ende des 19 Jahrhunderts ging die Liegenschaft in burgerlichen Besitz uber Seit 1937 ist der neue Besitzer von Boisdorf durch eine Stiftung mit etwa 111 5 ha Eigentum die Stadt Duren Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Wassergraben der Anlage zugeschuttet Das Gut wurde noch einige Zeit landwirtschaftlich genutzt Seit Mitte der 1980er Jahre stand der Hof leer das Gesamtensemble drohte zu verfallen 1993 wurde Gut Boisdorf von Kaufmann und Medizin Soziologe Rudolf Weyergans aus Aachen erworben Ab 1995 wurde das Gut Hauptsitz der Firma Weyergans High Care AG und die ersten Wohnungen wurden komplett saniert In den darauf folgenden Jahren bis 1998 wurden weitere 14 individuelle Wohnungen in einer Grosse zwischen 54 und 220 m errichtet 15 Architektur BearbeitenUnter der Leitung des Architekten Udo Heiermann aus Aachen wurden 1994 die ersten zwei Wohnungen komplett saniert Bis 1998 wurden 14 weitere Wohnungen in einer Grosse zwischen 54 und 220 m errichtet Gleichzeitig ist ein Gastehaus mit vier komplett ausgestatteten Doppelzimmern entstanden In mehreren Wohnungen wurde der weitgehend intakte Lehmputz restauriert Fenstersturze Tore und Gewolbe die aufgrund eines Bombenschadens nach dem Zweiten Weltkrieg nach damaligem Stand der Technik wieder hergestellt wurden wurden in den ursprunglichen Stand zuruckgebaut Das Bauwerk ist unter Nr 1 026 in die Denkmalliste der Stadt Duren eingetragen 16 Das Wohnhaus ist ein neunachsiger verputzter Backsteinbau zweigeschossig und mit Mansarddach Einzelnachweise Bearbeiten Ruth Maria Plum Die merowingerzeitliche Besiedlung in Stadt und Kreis Aachen sowie im Kreis Duren 2003 S 200 Bonner Jahrbucher Bande 4 6 1844 S 405 Aachener Geschichtsverein Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bande 24 25 1902 S 273 Anton Fahne Geschichte der Kolnischen Julichschen und Bergischen Geschlechter Band 2 1853 S 203 Aachener Geschichtsverein Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bande 24 25 1902 S 275 Paul Hartmann Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Duren L Schwann 1910 S 195 Lothar Muller Westphal Rekonstruktion einer verschwundenen Lendersdorfer Grabplatte der Eheleute Werner von Widendorf 1574 und Eva von Aldenrath 1563 Rezension 1983 Johann Friedrich Schannat Eiflia Illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel Band 10 Trier 1884 S 561 562 Arnold ROBENS Der ritterburtige landstandische Adel des Grossherzogthums Niederrhein Band 2 Aachen 1818 S 262 Joseph Strange Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart Coln und Neuss 1866 S 48 Paul Hartmann Edmund Renard Die Kunstdenkmaler des Kreises Duren L Schwann 1910 S 261 L Rohrscheid Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein insbesondere die alte Erzdiozese Koln Bande 186 187 S 289 Arnold Robens Der ritterburtige landstandische Adel des Grossherzogthums Niederrhein Band 2 Aachen 1818 S 262 Aachener Geschichtsverein Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins Bande 24 25 1902 S 273 Weyergans High Care AG Unternehmen Abgerufen am 29 September 2012 Herbert Pawliczek Denkmalerverzeichnis der Stadt Duren 1984 In Durener Geschichtsblatter Nr 76 Duren 1987 ISSN 0416 4180Weblinks BearbeitenWebsite des Guts Boisdorf Wasserburgenarchiv Denkmaler in Duren50 77752 6 47463 Koordinaten 50 46 39 1 N 6 28 28 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Boisdorf amp oldid 227869609