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Der Hauptgefechtsstand Tessin der Volksmarine befand sich in der Nahe der Ortschaft Drusewitz Gemeinde Selpin bei Tessin in Mecklenburg Vorpommern Es war die fur den Kriegsfall gedeckt vorbereitete Fuhrungsstelle des Kommandos der Volksmarine der DDR In Friedenszeiten nutzte das Kommando den taglichen Gefechtsstand TGS in Rostock Gehlsdorf Lage des Hauptgefechtsstandes auf der KarteEinfahrt in das Waldgebiet zum HGS Inhaltsverzeichnis 1 Bauwerk 2 Nutzung in der DDR Zeit 3 Nutzung nach der Wiedervereinigung 4 Bilddokumente 5 Literatur 6 WeblinksBauwerk BearbeitenDer Hauptgefechtsstand HGS der Volksmarine der DDR wurde in der ersten Halfte der 70er Jahre als Bauvorhaben 16 001 errichtet Seine Inbetriebnahme erfolgte am 1 Dezember 1974 Sein Standort nahe der Ortschaft Drusewitz an der Landstrasse zwischen den Ortschaften Tessin und Laage in Mecklenburg Vorpommern Das Waldstuck wurde als militarisches Sperrgebiet mit einem Doppelzaun umgeben und mit weiteren Sicherungsanlagen versehen Zentrum des Hauptgefechtsstandes war ein zweigeschossiger Bunker mit den Grundmassen von rund 50 m 57 m der in der Schutzklasse A nach NVA Klassifizierung errichtet wurde was bedeutet dass die Schutzkonstruktion des Bauwerkes dem Uberdruck aus einer Kernwaffendetonation von 25 kp cm annahernd der Waffenwirkung einer betonbrechenden Bombe von 2500 kg Sprengstoff entsprach Eines der Geschosse stellt ein Zwischengeschoss Hohe 2 m ohne technische Nutzung dar Es befand sich unmittelbar unterhalb der Zerschellschicht des Bunkers uber dem 1 und 2 Untergeschoss Es war mit einer Kiesschicht aufgefullt Der Bunker wurde nach den Projektunterlagen des vorher errichteten Bunkers Hennickendorf gebaut von dem bekannt ist die erste Hauptfuhrungsstelle des Ministeriums fur Nationale Verteidigung der DDR gewesen zu sein An oberirdischen Gebauden waren ein Unterkunfts und Wachgebaude eine Transformatorenstation sowie eine kleine kraftfahrzeugtechnische Basis Ein weiteres Unterkunftsgebaude wurde im Zeitraum 1983 84 errichtet Die Gebaude waren von der nahe vorbeifuhrenden Landstrasse nicht einsehbar Einzig ein Stahlgittermast 38 m mit Antennensystemen uberragte die Baumgipfel Er liess keine Schlussfolgerungen fur die Rechtstragerschaft des Areals zu ahnelte einer posttypischen Anlage Nutzung in der DDR Zeit Bearbeiten nbsp Auszug aus dem Schema der Nachrichtenverbindungen der Volksmarine der DDRDas Militarobjekt mit dem Bunker wurde als gedeckt vorbereiteter Hauptgefechtsstand der Volksmarine der DDR genutzt Er war mit allen erforderlichen operativen technischen und allgemeinen Einrichtungen als Fuhrungsstelle ausgerustet und wurde in standiger Bereitschaft zur Ubernahme der Fuhrung durch rund 300 Personen gehalten die bis zu 20 Tagen autark hatten arbeiten konnen Eine Wartungseinheit sicherte die standige Einsatzbereitschaft Die Nachrichtenzentrale des HGS Tessin wurde im gedeckt vorbereiteten Nachrichtensystem der NVA mit der Bezeichnung Hilfsnachrichtenzentrale 34 HNZ gefuhrt Damit wurde dem technischen und Betriebspersonal im Nachrichtensystem die Existenz des Hauptgefechtsstandes verschleiert Von der Zentrale aus waren alle Funk Richtfunk und drahtgebundenen Nachrichtenverbindungen der Fuhrung im offenen und gedeckten Regime vorbereitet In der Regel wurden alle Richtfunkverbindungen einschliesslicher derer in das Richtfunknetz der Partei aus dem Richtfunkknoten Bohlendorf betrieben Uber Fernmeldekabel waren die Richtfunkkanale zum HGS geschaltet Zu allen nachgeordneten Nachrichtenzentralen im Fuhrungssystem der Volksmarine einschliesslich der luftbeweglichen und schwimmenden Einheiten waren Verbindungen organisiert Auf zentraler Ebene bestanden Nachrichtenverbindungen zum Ministerium fur Nationale Verteidigung mit ihrer Hauptnachrichtenzentrale den Staben der Kommandos der Teilstreitkrafte der Militarbezirke und zu den zusammenwirkenden Flottenkraften der Vereinten Streitkrafte Uber Fernmeldekabel und Schaltschachte war die Zentrale mit der Tropospharenfunkzentrale 302 und damit mit dem strategischen Tropospharen Nachrichtensystem BARS des Warschauer Pakts verbunden Nutzung nach der Wiedervereinigung BearbeitenDie Bunkeranlage ging mit der Auflosung der NVA in den Bestand der Bundeswehr uber die die Anlage nicht mehr nutzte Nach Aussagen von Zeitzeugen wurde die Bunkeranlage vollstandig ausgeraumt im Jahre 1993 endgultig verschlossen Unberechtigte Einstiege in den Bunker mit Gefahren fur Leib und Leben fur Personen begegnete die Bundeswehr mit der Verfullung aller Zugange und Offnungen mit Flussigbeton nachweisbar beim Haupteingang des Bunkers den Notausstiegen in den Uberbauten der Notausgange Abgaseinrichtung der Notstromversorgung den Durchfuhrungen fur Antennen Steuer und Stromleitungen Der gesamte Waldabschnitt wurde in zwei Teile aufgeteilt versteigert und ging im Jahre 2007 in Privatbesitz uber Ein Abschnitt umfasst alle oberirdischen Gebaude der andere das Gelande mit der Bunkeranlage Im Juni 2011 wurde der Bunker vorubergehend geoffnet Die Aussagen der Zeitzeugen fanden keine Bestatigung Bilddokumente BearbeitenDer Hauptgefechtsstand HGS 2007 nbsp Einfahrt HGS nbsp Blick auf den Bunkereingang nbsp Einer von zwei Notausstiegen aus dem Bunker nbsp Fernmeldekabel einfuhrung nbsp 1 Unterkunftsgebaude erbaut im Rahmen desBv 16 001 nbsp Abgasanlage der Notstromversorgung nbsp Reste einer Antennenanlage nbsp 2 Unterkunftsgebaude erbaut 1983 84Literatur BearbeitenSiegfried Breyer Peter Joachim Lapp Die Volksmarine der DDR Entwicklung Aufgaben Ausrustung Bernard amp Graefe Verlag Koblenz 1985 ISBN 3 7637 5423 7 Hans Werner Deim Hans Georg Kampe Joachim Kampe Wolfgang Schubert Die militarische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg Inhalte Strukturen verbunkerte Fuhrungsstellen Anlagen Meissler Honow 2008 ISBN 978 3 932566 80 6 Dieter Flohr Volksmarine Betrachtung einer deutschen Flotte 1950 1990 2 verbesserte Auflage Verlag BS Rostock 2005 ISBN 3 89954 138 3 MV Taschenbuch Extra Rudiger Fuchs Genosse Matrose Buro Service Rostock Rostock 2006 ISBN 3 89954 196 0 Schreibwerkstatt Robert Rosentreter Im Seegang der Zeit Vier Jahrzehnte Volksmarine Geschichten und Anekdoten Ingo Koch Verlag Rostock 2000 ISBN 3 935319 07 X Edition Konrad Reich Joachim Kampe Das Tropospharen Nachrichtensystem BARS und die Bunkeranlage Wollenberg Meissler Hoppegarten Honow 2013 ISBN 978 3 932566 90 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hauptgefechtsstand Tessin Sammlung von Bildern Website uber den Bunker Tessin Bunker Tessin der Volksmarine der DDR53 989896 12 438025 Koordinaten 53 59 23 6 N 12 26 16 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hauptgefechtsstand Tessin amp oldid 226985089