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Haruder oder Haruden auch Harother Charuder lateinisch Harudes war der Name eines germanischen Stammes bzw mehrerer germanischer Stamme Gebrauchlicher ist heute die Mehrzahl Haruden Das Reallexikon der Germanischen Altertumskunde etwa verwendet durchgangig diese Form Die Haruden werden erstmals von dem romischen Feldherrn und Autor Julius Caesar in De bello Gallico genannt seinem Bericht uber seine Kriege in Gallien Um das Jahr 70 v Chr waren unter Fuhrung des germanischen Fursten Ariovist auf der Suche nach neuem Siedlungsgebiet verschiedene Volksstamme ins Gebiet der Gallier eingedrungen Die unter dem Protektorat des Romischen Reichs stehenden Gallier baten so Caesar Rom um Hilfe Caesar nennt die Haruden dann unter den sieben Stammen die er in einer Schlacht am Rhein im Jahr 51 v Chr besiegte 1 Wo die Haruden damals angesiedelt waren ist nicht bekannt Im Jahr 6 n Chr zahlten die Charuder Tribut an die Romer bei ihrer von Tiberius angefuhrten Expedition ins Skagerrak Dieselben Charuder werden von Ptolemaus um 150 n Chr im nordlichen Teil der jutischen Halbinsel lokalisiert wo der Landschaftsname Hardsyssel entspricht etwa dem heutigen Ringkjobing Amt auf sie zuruckgeht Jordanes erwahnte schliesslich um 550 n Chr die Arothi die zum Reich des Rodulf gehorten Ihr Name durfte sich in der norwegischen Landschaft Hordaland erhalten haben Das Geschlecht der langobardischen Herzoge von Brescia dem die beiden Langbardenkonige Rothari und Rodoald entstammen werden als ex genere Arodus bezeichnet Die Frage ob es sich dabei um den Stammesnamen der Haruden oder um den Spitzenahn Wotan Odin handelt ist von der Fachwelt noch nicht geklart 2 Die Erwahnung von Haruden als Anwohner und Namensgeber des Harzes vgl Herkynischer Wald durch Rudolf von Fulda beruht auf einer gelehrten aber falschen Etymologie des Mittelalters 3 Anmerkungen Bearbeiten Caesar De bello Gallico 1 51 54 Johannes Hoops Reallexikon der germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 14 Walter de Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 978 3 11 016423 7 S 21 google de abgerufen am 3 Januar 2020 Ludwig Schmidt Die Westgermanen Beck Munchen 1938 1970 S 19 Walther Mitzka Kleine Schriften zur Sprachgeschichte und Sprachgeographie Walter de Gruyter Berlin 1968 S 77 Literatur BearbeitenHelmut Castritius Haruden In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 14 Walter de Gruyter Berlin New York 1999 ISBN 3 11 016423 X S 20 f online Gunter Neumann Charuden In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 4 Walter de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006513 4 S 375 online Thorsten Andersson Claus Krag Skandinavische Stamme In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 28 Walter de Gruyter Berlin New York 2005 ISBN 3 11 018207 6 S 587 604 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haruder amp oldid 210035169