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Die Harmonia Macrocosmica ist ein historischer Sternatlas von Andreas Cellarius mit zahlreichen Kupferstichen der 1660 von Johannes Janssonius veroffentlicht wurde Der erste Teil enthielt Stiche der Weltansichten von Claudius Ptolemaus Nikolaus Kopernikus und Tycho Brahe Am Ende befinden sich Sternenkarten mit klassischen Sternenkonstellationen sowie Darstellungen die der christlichen Betrachtung folgen und 1627 von Julius Schiller in seinem Coelum Stellatum Christianum von 1627 eingefuhrt wurden Harmonia Macrocosmica Frontispiz der Ausgabe von 1708 erschienen bei Gerard Valck amp Peter SchenkDer Titel lautet in deutscher Ubersetzung Die Harmonie der grossen Welt oder allgemeiner und neuer Atlas darstellend die allgemeine und neue Kosmographie des gesamten erschaffenen UniversumsIn welchem die harmonische Verbindung aller Weltkreise nach den widerstreitenden Meinungen verschiedener Autoren auch die Himmelsbeschreibung oder der ganze Himmelskreis die Theorie der Planeten und der Erdkugel in der Ebene und in szenischer Darstellung sowie in neuen Beschreibungen vor Augen gestellt werdenEin neues zuvor nie gesehenes Werk nutzlich fur Menschen aller Stande uberaus ergotzlich hochst nutzlich und schmuckvoll Das Werk im Grossfolioformat hat einen Umfang von mehr als 350 Seiten mit 29 Doppelblattern in der Grosse von 50 cm 60 cm mit den Kupferstichtafeln Es erschien im Verlag von Johannes Janssonius in Amsterdam der fur die Astronomie und Kartographie wohlbekannt war Die Harmonia Macrocosmica beinhaltet 29 grossformatige doppelseitige Kupferstichtafeln dazu ein dem Titel vorangestelltes Kupferstichblatt das Frontispiz Auch das Titelblatt ist grosszugig gestaltet mit aufwendiger Typographie unterschiedlicher Typengrosse kursiv abgesetzten Teilen und vier Textblocken Zwischen Titelschrift und Druckervermerk steht ein kleines Bildchen zwei mannliche Figuren links mit einem Spaten rechts einem astronomischen Instrument zwischen ihnen eine astronomische Armillarsphare und daruber ein Posaunenengel mit wehendem Schriftband Vivitur ingenio er lebt von seinem Verstand In diesem Zusammenhang konnte in diesem kleinen Bildchen die Einheit ausgedruckt sein zwischen der praktischen Tatigkeit des Landmanns der mit seiner Arbeit der Gesellschaft und damit auch der Wissenschaft die Lebensgrundlagen verschafft wahrend uber beiden der Engel als Verkunder des gottlichen Wortes schwebt Inhaltsverzeichnis 1 Verzeichnis der Tafeln 2 Geschichte 3 Herkunft der Stiche 4 Trivia 5 Literatur 6 WeblinksVerzeichnis der Tafeln BearbeitenFrontispizAbteilung A Darstellungen der wichtigsten Weltsysteme in ebenen Bildern1 Die ptolemaische Planisphare das ist die Maschinerie der Himmelskreise nach der Hypothese des Ptolemaus in einer ebenen Anordnung 2 Das Szenarium des ptolemaischen Weltsystems 3 Das Szenarium der Planetenkreise die die Erde einschliessen 4 Die copernicanische Planisphare das ist das System der gesamten Weltschopfung nach der Hypothese des Copernicus in der Ebene dargeboten 5 Das Szenarium des copernicanischen Systems 6 Die Brahesche Planisphare das ist der Bau der ganzen Welt nach der Hypothese des Tycho Brahe in einem ebenen Abriss dargestellt 7 Das Szenarium des Weltbaus nach Tycho Brahe 8 Die Planisphare des Aratos das ist das Gefuge der Himmelskreise nach der Hypothese des Aratos in ebener Ansicht 9 Tycho Brahes Berechnung des Laufes der Planeten und ihrer Abstande deutlich vor Augen gestellt 10 Die Grosse der Himmelskorper Abteilung B Die Kreise auf der Erde am Himmel und die von den Himmelskorpern beschriebenen11 Die Lage der von den Himmelskreisen umgebenden Erde 12 Die Hemispharen die den Einfluss auf die Bewegung und die Lange sowohl fur die irdischen wie die himmlischen Spharen der geraden wie der schiefen und ebenso fur die Sterne demonstrieren 13 Die Hemisphare des alten Weltkreises mit ihren Zonen und Kreisen sowie der Bereiche ihrer verschiedenen Bewohner 14 Die herkommliche ptolemaische Hypothese wie sie die Bewegung der Planeten mit Exzentern und Epizykeln darstellt 15 Die Figur der Aspekte der Planeten der Oppositionen Konjunktionen usw 16 Die Theorie der Sonnenbewegung mit einem exzentrischen Kreis ohne Epizykel 17 Die spiralformige Bewegung der Sonne um die Erde 18 Die Theorie des Mondes seine Bewegung auf einem exzentrischen Kreis und einem Epizykel 19 Das Bild des Mondes mit den verschiedenen Phasen und Aspekten des Mondes 20 Die Theorie der Bewegung der drei oberen Planeten 21 Die Theorie der Bewegung von Venus und Merkur Abteilung C Die alte und die neue Bezeichnung der Sternbilder22 Des christlichen Sternhimmels erste nordliche Hemisphare 23 Des christlichen Sternhimmels zweite sudliche Hemisphare 24 Die nordliche Himmelshalbkugel nach der altbekannten Weise 25 Die Szenerie der nordlichen Halbkugel des Himmels und der Erde 26 Die nordliche Himmelshalbkugel mit daruntergelegter Halbkugel der Erde 27 Die sudliche Himmelshalbkugel nach der herkommlichen Weise 28 Die Szenerie der sudlichen Halbkugel des Himmels und der Erde 29 Die sudliche Himmelshalbkugel in gleicher Proportion mit den Spharen der Erde Geschichte BearbeitenIm Vorwort seiner Chronologica stellte Gerhard Mercator seinen Wunsch dar einen Atlas zu veroffentlichen der das gesamte bekannte Wissen seiner Zeit zum Kosmos sowie zur Geographie und der Erdgeschichte enthalt Mercator schrieb bis zu seinem Tod funf Bande seines Atlasses wobei der letzte Band von seinem Sohn Rumold veroffentlicht wurde Nach dem Tod Mercators ubernahm der Kartograf Johannes Janssonius das Projekt Er und sein Kollege Henricus Hondius veroffentlichte seinen Novus Atlas 1636 in dem mehr als 320 Karten in vier Sprachen Latein Niederlandisch Deutsch Franzosisch enthalten waren 1660 wurde die Harmonia Macrocosmica von Andreas Cellarius als siebter Band dieses Projekts veroffentlicht Mit einem letzten Band im Jahr 1657 der die Stadte der Welt beschrieb wurde das Projekt komplettiert Herkunft der Stiche BearbeitenAn der kunstlerischen Gestaltung waren zwei Kupferstecher beteiligt Die Zeichnung des Titelkupfers stammt von Frederik Hendrik van den Hooven Hove der das Blatt am unteren Rand mit F H v Hoven fec it signierte Van den Hove um 1628 1698 ist in der Kunstgeschichte als Zeichner und Kupferstecher gut bekannt Er war zunachst in Antwerpen ist 1660 in Amsterdam arbeitete jedoch vor allem in London an der Illustrierung von Buchern fur die er besonders Bildnisse von Gelehrten Politikern und Militars anfertigte Die grossen Kupferstichtafeln stammen jedoch von Jan Johann van Loon Signiert sind nur einige von ihnen Vergleicht man jedoch den Stil der Kupferstiche und einige Details beispielsweise die Gesichter der dargestellten Personen und der Engel steht van Loon als Urheber aller Kupferstiche ohne Zweifel fest Obwohl sich van Loon mit den Illustrationen zum Cellarius als uberaus fahiger Kunstler erweist scheint er in der Kunstgeschichte bislang nur wenig Berucksichtigung gefunden haben Daruber hinaus wurden alle klassischen Konstellationen von Jan Pieterszoon Saenredam ubernommen Stiche aus der Harmonia Macrocosmica nbsp 1 nbsp 2 nbsp 3 nbsp 4Erlauterung der gezeigten Stiche Tafel 11 Situs Terrae Circulis Coelestibus Circundatae Die Lage der Erde und der sie umgebenden Himmelskreise gezeigt werden Horizontebene und Ekliptikebene Tafel 10 Corporum Coelestium Magnitudines Die Grosse der himmlischen Korper Erde rot am grossten dann folgen Sonne gelb Sterne 1 Ordnung blau Jupiter rot etc Tafel 27 Haemisphaerium Stellatum Australe Antiquum Sternbilder der sudlichen Hemisphare Tafel 3 Orbium Planetarum Terram Complectentium Scenographia Die Ansicht der die Erde umfassenden Bahnen der Planeten gemass der Ansicht von Claudius Ptolemaus zu den Planeten werden auch Sonne Sol und Mond Luna gezahlt Trivia Bearbeiten nbsp Stadtbahn Hannover U Bahn Station KopernikusstrasseEinige der Stiche aus dem Buch werden in Form grossformatiger Metalltafeln zur Wandgestaltung in der U Bahn Station Kopernikusstrasse in Hannover ausgestellt Literatur BearbeitenRobert H Van Gent Andreas Cellarius Harmonia Macrocosmica of 1660 TASCHEN 2006 ISBN 978 3 8228 5290 3 Cellarius Andreas Harmonia macrocosmica seu atlas universalis et novus Amsterdam Johannes Janssonius 1661 Reprint des Exemplars der Landesbibliothek Darmstadt hrsg und komm von Jurgen Hamel Berlin 2006 Richard Schroder Konkurrierende Weltsysteme bei Andreas Cellarius 1661 in C Markschies u a Hrsg Atlas der Weltbilder Berlin 2011 S 260 267 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Cellarius Harmonia Macrocosmica Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bio bibliography of Andreas Cellarius http www rarebookroom org Control gelmcs index html Andreas Cellarius Harmonia Macrocosmica 1661 bei Linda Hall Library Kansas City Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harmonia Macrocosmica amp oldid 231549214