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Hans Theodor Schreus 10 September 1892 in Huckeswagen 27 Januar 1970 in Dusseldorf war ein deutscher Dermatologe Rontgenologe und Hochschullehrer der von 1943 bis 1945 als Rektor der Medizinischen Akademie Dusseldorf amtierte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft Studium und Professur 1 2 Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg 1 3 Nachkriegszeit 2 Auszeichnungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Studium und Professur Bearbeiten Schreus war der Sohn des Sanitatsrates und Strahlentherapeuten Theodor Schreus 1861 1948 eines Mediziners der in Krefeld als Chefarzt und Leiter einer Strahlenklinik wirkte 1 Nach der Reifeprufung absolvierte Schreus ein Studium der Medizin an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg der Rheinischen Friedrich Wilhelms Universitat Bonn der Christian Albrechts Universitat zu Kiel der Ludwig Maximilians Universitat Munchen und der Friedrichs Universitat Halle In Bonn wurde er 1919 zum Dr med promoviert Danach war er kurzzeitig Assistenzarzt an der Frauenklinik in Munchen und ab 1919 an der Universitatshautklinik in Bonn wo er sich 1921 fur Dermatologie Syphilidologie und Rontgenologie habilitierte 2 Zwischenzeitlich hatte er sich noch in Berlin und Paris zwei Jahre dermatologisch fortgebildet 1 Von Bonn wechselte er 1925 an die Hautklinik Dusseldorf wo er 1926 ausserordentlicher Professor wurde 2 Schreus wurde 1930 auf den Lehrstuhl fur Dermatologie Venerologie und Rontgenologie der Medizinischen Akademie Dusseldorf berufen den er dreissig Jahre innehaben sollte Zugleich wurde er Direktor der Hautklinik der stadtischen Krankenanstalten 3 Seit Beginn der 1920er Jahre widmete er sich der Standardisierung der Strahlentherapie und physiologisch chemischen Fragestellungen Durch ihn wurde die Salvarsan Sattigungsbehandlung eingefuhrt und ab 1942 die Chlorzink Schnellatzung bei Basaliomen beforscht 1 Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Nach der Machtergreifung trat Schreus Anfang Mai 1933 der NSDAP bei und wurde auch Mitglied des NS Arztebundes des NS Reichskriegerbundes und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt 3 Er galt jedoch nicht als uberzeugter Nationalsozialist Neben seinen anderen Funktionen wurde er Beauftragter fur die Lupusbekampfung im Regierungsbezirk Dusseldorf An seiner Klinik war von April 1938 bis November 1939 als Assistenzarztin Herta Oberheuser tatig die von 1941 bis 1943 als Lagerarztin im KZ Ravensbruck tatig war Dort beteiligte sie sich an Sulfonamidversuchen an weiblichen Haftlingen und soll auch Gesprachskontakte zum Sulfonamidspezialisten Schreus in dessen Klinik gehabt haben uber deren Inhalte jedoch nichts bekannt ist 1 Wahrend des Zweiten Weltkrieges war er im Rang eines Oberstabsarztes beratender Dermatologe der Luftwaffe 3 Von April 1943 bis 1945 war er Rektor der Medizinischen Akademie Dusseldorf 3 Scholz et al merken an dass Schreus mit Josef Vonkennel und Heinrich Gottron das wissenschaftliche Spitzentrio der deutschen Dermatologie in der Zeit des Nationalsozialismus bildete 4 Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Kriegsende wurde Schreus im Oktober 1945 auf Anordnung der britischen Militaradministration von seinem Direktorenposten und aus dem Hochschulamt suspendiert Trotz vieler entlastender Zeugenaussagen verzogerte sich seine Entnazifizierung und er konnte daher erst im November 1948 auf seinen Lehrstuhl zuruckkehren und das Direktorenamt wieder aufnehmen 5 Schreus machte sich um den Wiederaufbau der Dermatologie in Deutschland verdient insbesondere aufgrund der Weiterentwicklung der Strahlentherapie und Forschungen zur operativen Dermatologie die praxisbezogene Erfindungen nach sich zogen 6 Auf ihn gehen die Entwicklung des Derpopan Bestrahlungsgerates und die Einfuhrung der hochtourigen Schleifbehandlung zuruck Er war Mitbegrunder der Gesellschaft fur asthetische Medizin Schreus wurde 1960 emeritiert 5 Auszeichnungen BearbeitenMitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina Sektion Dermatologie 1936 7 Rontgen Plakette 1952 8 Grosses Bundesverdienstkreuz 1960 61 3 9 Schriften Auswahl BearbeitenDie Dosierung mit dem Furstenauschen Intensimeter Nebst Beitragen zur Kenntnis der Konstanz der heutigen Rontgenrohren Grafe amp Sillem Hamburg 1919 Aus Fortschritte auf d Gebiete d Rontgenstrahlen Bd 27 zugleich Dissertation an der Universitat Bonn Die Grundlagen der Dosimetrie der Rontgenstrahlen Habilitationsschrift 1921 Rontgenbehandlung in der Dermatologie Zorohen Bonn 1922 Strahlenbehandlung der Karzinome 1 Gebr Tonnes Dusseldorf 1929 Schleifen und Frasen der Haut Huthig Heidelberg 1956 Arztliche Kosmetik Uberblick uber d aesthetische Medizin nach Vortragen b Dusseldorfer Symposion 1955 Verhandlungsbericht red von H T Schreus Huthig Heidelberg 1956 Salvarsan Ruckblick und Ausblick In Dermatologische Wochenschrift Band 138 1958 S 1353 1359 W C Rontgen Entdecker neuer Strahlen Ein krit Essay Verl Zentralblatt f Sozialversicherung Sozialhilfe u Versorgung Dusseldorf 1964 Sozialpolitik Sozialrecht Sozialmedizin 2 Literatur BearbeitenErnst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 9 Schlumberger Thiersch 2 uberarbeitete und erweiterte Ausgabe K G Saur Verlag Munchen 2008 ISBN 978 3 598 25039 2 S Kurzbiografie von S Albrecht Scholz Karl Holubar Gunter Burg Hg Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie Deutsche Dermatologische Gesellschaft 2009 ISBN 978 3 00 026784 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Theodor Schreus im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Albrecht Scholz Karl Holubar Gunter Burg Hg Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie Deutsche Dermatologische Gesellschaft 2009 S 103 a b DBE Band 9 Schlumberger Thiersch Munchen 2008 S 213 a b c d e Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Frankfurt am Main 2007 S 560 Albrecht Scholz Karl Holubar Gunter Burg Hg Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie Deutsche Dermatologische Gesellschaft 2009 S 130f a b Albrecht Scholz Karl Holubar Gunter Burg Hg Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie Deutsche Dermatologische Gesellschaft 2009 S 142f Albrecht Scholz Karl Holubar Gunter Burg Hg Geschichte der deutschsprachigen Dermatologie Deutsche Dermatologische Gesellschaft 2009 S 186 Mitgliedseintrag von Hans Schreus bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 23 April 2016 Die Rontgen Plakette ihre Geschichte und ihre Trager Westermanns Monatshefte Ausgaben 7 12 1961 S 112Normdaten Person GND 117060518 lobid OGND AKS VIAF 40146072 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schreus Hans TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Dermatologe Radiologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 10 September 1892GEBURTSORT HuckeswagenSTERBEDATUM 27 Januar 1970STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Theodor Schreus amp oldid 230685718