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Johannes Hans Karl Eduard Reupke 23 Juli 1892 in Saargemund 20 November 1942 in Dijon 1 war ein deutscher Rechtsanwalt Wirtschaftsfunktionar und Publizist Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Das Wirtschaftssystem des Faschismus 3 Schriften 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenReupke war der Sohn des Baurates Gustav Reupke und seine Ehefrau Hedwig geborene Keye In seiner Jugend besuchte er die Volksschule in Saargemund und anschliessend Gymnasien in Strassburg und Altkirch Danach studierte er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau und Strassburg In Freiburg wurde er im Wintersemester 1911 12 Mitglied in der Burschenschaft Franconia Freiburg 2 Bei Beginn des Ersten Weltkriegs meldete Reupke sich als Kriegsfreiwilliger Bereits nach wenigen Wochen geriet er im Oktober 1914 in Langermarck in franzosische Gefangenschaft aus der er nach Spanien fliehen konnte 1919 kehrte er nach Deutschland zuruck Er beendete sein Studium und kam 1920 als Referendar zur Amerikastelle des Auswartigen Amtes In der Zwischenzeit machte er seinen Assessor und wurde 1927 Syndikus und Rechtsanwalt des Reichsverbands der Deutschen Industrie RdI Anfang der 1930er Jahre begann Reupke sich als Publizist in Wirtschaftsfragen hervorzutun Dabei sprach Reupke sich fur ein okonomisches System nach dem Vorbild des italienischen Faschismus aus bei dem das Modell staatliche Wirtschaftssteuerung auf dem Boden des Privateigentums auf das Deutsche Reich ubertragen werden sollte Folgerichtig wurde er 1931 Mitglied der Gesellschaft zum Studium des Faschismus Im Mai 1930 trat Reupke in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 388 027 1931 wurde er ausserdem Mitglied der Sturmabteilung SA dem Kampfverband der NSDAP Innerhalb der Partei fand Reupke bald Anschluss an die Strasser Gruppe Wahrend der parteiinternen Krise der NSDAP im Herbst 1932 trat Reupke fur den Kurs der Strasser Gruppe ein die im Gegensatz zu den Radikalen um Hitler und Goebbels die eine Ubertragung der vollen Regierungsgewalt an die NSDAP forderten fur eine Kompromisslosung eintraten bei der die NSDAP in einem Koalitionskabinett auf den Kanzlerposten und die volle Regierungsgewalt verzichten wurde um sich mit einigen wenigen Ministerposten zufriedenzugeben Diese Haltung fuhrte im Dezember 1932 zu einem tiefen Zerwurfnis zwischen Reupke und dem Berliner Gauleiter Goebbels Nach einem schweren Zusammenstoss der beiden strengte Goebbels ein Parteigerichtsverfahren vor dem Untersuchungs und Schlichtungsausschuss des Gaus Berlin ein der im Februar 1933 Reupkes Ausschluss aus der NSDAP verfugte In der Folge kam es zu einem langeren Widerspruchsverfahren vor dem Obersten Parteigericht der NSDAP das 1935 Reupkes endgultigen Parteiausschluss verfugte 3 1939 gab Hitler personlich allerdings einem Gnadengesuch Reupkes um Wiederaufnahme in die NSDAP statt so dass dieser zum Jahresende 1939 wieder Parteimitglied wurde Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 zog Reupke sich weitgehend aus der Politik zuruck und konzentrierte sich auf seine Tatigkeit in der Wirtschaft Trotzdem wurde er 1934 im Zusammenhang mit dem verscharften Vorgehen gegen die Strasser Anhanger von der Gestapo verhaftet und in der Folge mehr als sechs Monate lang in Schutzhaft gehalten 1933 erhielt Reupke eine Stellung als Abteilungsleiter im Reichsstand der deutschen Industrie 1936 ging er als Geschaftsfuhrer der Industrieabteilung bei der Wirtschaftskammer Mittelelbe nach Magdeburg 1937 wurde er dort zusatzlich Hauptgeschaftsfuhrer der Industrie und Handelskammer in Magdeburg und der Wirtschaftskammer Mittelelbe Wahrend des Zweiten Weltkrieges war Reupke in der deutschen Militarverwaltung in Frankreich tatig Er wurde Ende 1942 in Dijon von Partisanen ermordet Das Wirtschaftssystem des Faschismus BearbeitenIn seiner bekannten Schrift Das Wirtschaftssystem des Faschismus bezeichnete Reupke den Faschismus als Pfadfinder des kapitalistischen Systems mit der Aufgabe den die moderne Welt durchsetzenden Klassengedanken restlos zu vernichten und zu ersetzen 4 Er schrieb der Faschismus wolle das Privateigentum des Unternehmers nicht aufheben sondern im Gegenteil gegen die Angriffe des Sozialismus verteidigen Der Faschismus bringe eine neue Wirtschaftsordnung die bei Wahrung des Eigentums an Produktionsmitteln eine planmassige Organisation der Wirtschaft biete und so eklektischer Weise die Vorteile der Individual und Kollektivwirtschaft vereinige 5 Ein Exemplar des Buches schickte Reupke an Hitler in dessen Danksagung vom 30 Juli 1930 schrieb Hitler Durch die Verbreitung in Wirtschaftskreisen nutzten Sie der Bewegung zweifellos 6 Auch der Club von Berlin setzte sich rege fur die Verbreitung von Reupkes Schrift ein 7 1930 und 1931 finanzierte August Heinrichsbauer mit Unternehmensgeldern Studienreisen von Reupke und Edgar Julius Jung nach Italien 8 Schriften BearbeitenGefangen in Frankreich nach Spanien gefluchtet Erlebnisse eines Kriegsfreiwilligen 1916 Die rechtliche Stellung der Betriebsatsmitglieder im Aufsichtsrat 1922 Dissertation Das Wirtschaftssystem des Faschismus Die faschistische Wirtschaft Ein Experiment der Planwirtschaft auf privatkapitalistischer Grundlage Berlin 1930 Der Nationalsozialismus und die Wirtschaft Berlin 1931 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 8 Supplement L Z Winter Heidelberg 2014 ISBN 978 3 8253 6051 1 S 188 189 Daniela Kahn Die Steuerung der Wirtschaft durch Recht im nationalsozialistischen Deutschland Das Beispiel der Reichsgruppe Industrie Klostermann 2006 S 521 Einzelnachweise Bearbeiten Militargeschichtliche Zeitschrift 2003 Bd 62 S 88 Ernst Elsheimer Hrsg Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927 28 Frankfurt am Main 1928 S 413 Kilian Steiner Ortsempfanger Volksfernseher und Optaphon die Entwicklung der deutschen Radio und Fernsehindustrie und das Unternehmen Loewe 1923 1962 2005 S 219 Zit n Fritz Fischer Bundnis der Eliten Dusseldorf 1979 S 68 Reupke Wirtschaftssystem S 112 Klaus Peter Hoepke Die deutsche Rechte und der italienische Faschismus Droste 1968 S 181 Ulrike Horster Philipps Grosskapital Weimarer Republik und Faschismus In Reinhard Kuhnl Gerd Hardach Hrsg Die Zerstorung der Weimarer Republik Koln 1977 S 80 Manfred Wichmann Die Gesellschaft zum Studium des Faschismus in Werner Rohr Hrsg Bulletin fur Faschismus und Weltkriegsforschung 31 32 Berlin 2008 S 93 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Reupke im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 1028950446 lobid OGND AKS LCCN n2008073714 VIAF 280424247 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reupke HansALTERNATIVNAMEN Reupke Johannes Karl EduardKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsanwalt Syndikus AutorGEBURTSDATUM 23 Juli 1892GEBURTSORT SaargemundSTERBEDATUM 20 November 1942STERBEORT Dijon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Reupke amp oldid 186752469