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Hans Lohberger 25 Janner 1920 in Graz Waltendorf 4 Oktober 1979 am Reinerkogel bei Graz war ein osterreichischer Schriftsteller Er hat weit uber 6 000 Gedichte und uber 10 000 Aphorismen verfasst Er war Mitglied des Steirischen Schriftstellerbundes Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Ausbildung 1 2 Studium Beruf und Arbeitsdienst 1 3 Schriftstellerische Tatigkeit 1 4 Verschlechterter Krankheitszustand 2 Werke 2 1 Philosophische Schriften 2 2 Aphorismen 2 3 Gedichte 2 4 Biografien 2 5 Romane 2 6 Dramen 2 7 Essays 2 8 Volkskundliche Werke 2 9 Texte zu musikalischen Werken 3 Aphorismen und Gedichte in anderen Werken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Ausbildung Bearbeiten Hans Lohberger war Sohn von Julius Lohberger 1888 in Furstenfeld einem Professor der Handelsakademie in Graz und spateren Direktor der Farbenfabrik Zankl Wirtschaftsprufer Steuerberater Kommerzialrat sowie Lektor fur Betriebswirtschaftslehre an der Universitat Graz Lohbergers Mutter war Auguste Lohberger 1890 in Graz als Auguste Edle von Casati Sie verstarb als Hans funf Monate alt war an einem Gehirntumor In den folgenden Jahren ubernahm Luise Tybery eine Schulkollegin und Jugendfreundin seiner Mutter die Betreuung und Erziehung des Sohnes Damit erfullte sie ihren Letzten Willen Nachdem Hans Lohberger vier Jahre lang die Volksschule besuchte ging er im Jahr 1930 auf das Akademische Gymnasium in Graz In dieser Zeit unternahm er erste Versuche zu dichten Lohberger verfasste im Alter von 17 Jahren sein erstes philosophisches Werk Friedrich Nietzsche unzeitgemass Selbstbekenntnisse und Kriegserklarungen Am 1 Mai 1938 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 6 268 649 1 Im Jahr 1939 machte Hans Lohberger seine Matura seine Noten in Deutsch und Philosophie waren Sehr gut Studium Beruf und Arbeitsdienst Bearbeiten Nachdem er seinen Reichsarbeitsdienst abgeleistet hatte begann Lohberger Ende 1939 mit einem Medizinstudium Dieses brach er vorlaufig ab um im Fruhjahr 1941 bei der Steiermarkischen Bank in Graz anfangen zu arbeiten Wie etwa ein Jahr zuvor damals aber aus gesundheitlichen Grunden nur kurzzeitig wurde Lohberger im Herbst 1941 auf Kriegsdauer zur Wehrmacht eingezogen Dort war er im Bodenpersonal in Deutschland und Frankreich tatig wegen schwerer Erkrankungen war er haufig im Lazarett Lohbergers Vater heiratete im Jahr 1941 erneut seine zweite Ehefrau Am 31 Juli 1942 ehelichte Hans Lohberger in Graz Ilse Taschner mit der er drei Kinder hatte Kurt 1943 Peter 1943 und Eva 1955 Mitte 1943 fuhrte Lohberger sein Medizinstudium wahrend des Kriegsdienstes fort Dazu befand er sich zuerst in Munster und spater in Graz Das Studium brach er jedoch im Jahr 1945 nach funf Semestern erneut ab Ende desselben Jahres veroffentlichte Lohberger erstmals seine schriftstellerischen Werke Sie erschienen unter anderem in der Neuen steirischen Zeitung 1946 in der Kulturzeitschrift Austria und dem Steierblatt ab 1951 Sudost Tagespost Im Mai 1946 wurden seine Gedichte und Marchen von Lois Gross im Radio gelesen Schriftstellerische Tatigkeit Bearbeiten Da er seinen Beruf als Bankangestellter hinderlich fur sein literarisches Schaffen empfand gab er diesen im Jahr 1946 auf und wurde damit zum freien Schriftsteller Ab 1948 waren im Rundfunk erneut Lohbergers Werke wie Gedichte und Marchen zu horen was durch Otto Hofmann Wellenhof unterstutzt wurde Jedoch bot seine Aktivitat als freier Schriftsteller keine finanzielle Grundlage so dass er Anfang 1949 eine neue berufliche Tatigkeit im Rechnungswesen der Kulturabteilung des Amtes der Steiermarkischen Landesregierung aufnahm Dies geschah jedoch unter deutlicher Abnahme seines literarischen Schaffens Ab 1954 widmete er sich diesem wieder verstarkt Er veroffentlichte in Zeitungen darunter die Grazer Tageszeitung die Sudost Tagespost die Kleine Zeitung die Neue Zeit die Wiener Zeitung und Europaruf Im Jahr 1956 trat Lohberger dem Historischen Verein fur Steiermark bei Am 7 Dezember 1964 gewann er den Lyrikerwettbewerb des Weilburg Verlages in Wien Im Jahr 1965 verstarb Hans Lohbergers Ziehmutter Luise Tybery er trauerte sehr um sie Ihr Grab besuchte er fast taglich Hinzu kam dass Lohberger und seine Frau sich zunehmend auseinander lebten In dieser fur ihn schweren Zeit entstanden von 1965 bis 1969 uber 2 000 Gedichte die er Muttertotenlieder nannte in Anlehnung an die liebevollen Kindergedichte Lohbergers pragte Kurt Schuschnigg den gegensatzlichen Begriff Kinderlebenslieder In dieser Zeit lernte Lohberger auch Sigfrid Bein kennen dem er wie auch anderen Schriftstellern und Philosophen in den vergangenen Jahren seine in Druck erschienenen Werke zugesandt hatte Bein war ihm in der folgenden Zeit eine grosse Unterstutzung Verschlechterter Krankheitszustand Bearbeiten Hans Lohberger der bereits seit seiner Geburt uberdurchschnittlich haufig erkrankte hatte ab Ende der 1960er Jahre verstarkt unter einem deutlich verschlechterten Gesundheitszustand zu leiden Ihn plagten Kopfschmerzen Sprechstorungen Kreislaufstorungen Schwindel und Ohnmachtsanfalle sowie Zusammenbruche So nahm seine schriftstellerische Schaffenskraft im Jahr 1970 deutlich ab und verschwand 1972 schliesslich vollig auch seinen Beruf als Landesbeamter gab er auf und trat am 1 Mai 1970 in den Ruhestand Funf Tage spater am 6 Mai verstarb Lohbergers Vater Im Februar uberliess Lohberger die Originalmanuskripte seine Werke der Universitatsbibliothek Graz der Stapel hatte eine Hohe von zweieinhalb Metern Einige Arbeiten reichte er noch spater nach In seinen letzten Lebensjahren verfasste Lohberger trotz seines sehr schlechten Krankheitszustandes nach einer schaffenslosen Zeit wieder neue Werke darunter uber 1 500 Gedichte Die haufige Einnahme von Medikamenten gegen die vielfach auftretenden Kopfschmerzen hatten zu einer Medikamentensucht gefuhrt die nur vereinzelt mit Erfolg bekampft werden konnte Hans Lohberger starb im Jahr 1979 Nachdem er sich beim Abendessen verschluckte stiess er sich zu Hause an einer Ecke Durch den Rettungsdienst wurde er ins Krankenhaus gebracht jedoch bereits verstorben Die Sterbeurkunde gibt als Sterbeort im Rettungsauto und als Sterbeursache Herzinfarkt an Seine Urne wurde am Osthang des Reinerkogels bestattet da er eine Beerdigung in der Familiengruft im St Leonhard Friedhof ablehnte Werke BearbeitenVon den zahlreichen Werken Lohbergers wurde nur ein Bruchteil veroffentlicht Lohberger erhielt ausser fur sein Werk Reimstunden des Lebens keine offentlichen Subventionierungen Auch vom Steirischen Schriftstellerbund erhielt er keine Forderung Auch Lohbergers Scheu vor der Offentlichkeit und seine zuruckhaltende Art hinderten ihn an einer mehr zur Gesellschaft hin gewandten Haltung In Druck erschienene Monografien sind hervorgehoben Philosophische Schriften Bearbeiten 1938 Der Anti Eckehart Selbstgesprache von heute Tagebuchblatter fur ubermorgen 1938 Traum Tat und Natur Betrachtungen uber die Kunst 1944 Der unerkannte Soldat Notizen zur Kriegsgeschichte des freien Menschen 1944 Christus der Erloste Versuch einer Erkenntnis in Symbolen 1944 Buddhas Geheimnis im Gewissen Beitrage zu einer Botanik der Menschheit 1944 Die permanente Reformation Randbemerkungen zu einer Diagnose der Neuzeit 1950 1952 Proteus Perigrinus Der Wanderer und die Welt unter dem Decknamen Laual Naran 1950 1953 Zugleichung des Ungleichen Eine Philosophie des Denkens als Tat unter dem Decknamen Laual Naran 1954 Doppelganger Mensch Philosophie und Moral des Zugleich Zusammenfassung der Grundaussagen von Zugleichung des Ungleichen 1954 1955 Oswald Spenglers Untergang Einiges uber den Kult der Kultur 1955 Notizen uber die Koexistenz aller Kunst 1955 Die klassenlose Gesellschaft Notizen uber die Realitat einer Utopie 1955 Die lebendige Dynamik des Zugleich Insignien einer koexistenzialistischen Philosophie 1959 Recht und Gerechtigkeit Notizen eines Paragraphenfeindes 1959 Vom Reim unserer Sinne Beitrage zu einer synasthetischen Erkenntnis 1960 Schein und Sein Erkundungen einer amphilogischen Wissenschaft und bifrontalen Philosophie 1963 Jatus der Wiedergeborene Am Anfang war das Ende 1964 erschienen 1965 1968 Compendium philosophicum als gekurzte Neufassung aller seiner philosophischen Schriften es blieb jedoch unvollendet 1968 Friedrich Nietzsche und Resa von Schirnhofer erschienen in der Zeitschrift fur philosophische Forschung 1970 Kosmische Philosophie zeitgemass erschienen als Beiheft der Zeitschrift fur philosophische Forschung erschienen Aphorismen Bearbeiten 1940 1941 Von Masse und Staat 1940 1942 Zwischenland Seele Nachdenkliches und Vordenkliches 1967 gedruckt erschienen enthielt etwa 500 Aphorismen 1954 Wort Schrift und Zahl 1954 Schaffendes Wissen Schlafende Wissenschaft Reformen und Reagenzien 1954 Frei Wozu Nachdenkliches und Vordenkliches 1954 Uber die Wahr und Falschnehmung Vom Sinn und Unsinn unserer Sinne 1954 Zum Sehen geboren zum Schauen bestellt Vom Licht im Lichte der Seele 1954 Einfalle und Ausfalle Sprich und Denkworte 1963 1964 Kaleidoskop enthielt uber 2 000 Aphorismen aus rund 50 Sinnbereichen 1971 Satze und Gegensatze 1973 Gedanken und EinfalleGedichte Bearbeiten Als der Herr geboren ward am 27 November 1949 als erste Vertonung von Artur Michl eines Lohbergers Gedichte erstmals offentlich aufgefuhrt 1953 Reimstunden des Lebens Anekdoten und Gedichte 1953 Primavera Siciliana Gedichtsammlung entstand bei einer Sizilienreise 1965 Lied aus dem Larm ab 1966 teilweise als Vertonung von Jurgen Ewers und Alarich Wallner erschienen 1966 Spiel des Windes Gedichtsammlung Biografien Bearbeiten 1956 Biografie uber Hans von Hammerstein Equord 1957 Hans von Hammerstein der Dichter und MenschDaruber hinaus schrieb Lohberger Biografien uber Anton Graf Proschek Osten Joseph Freiherr von Hammer Purgstall Faust Pachler und Marie Pachler Koschak Hans Lohberger verfasste auch die Artikel uber die beiden zuletzt genannten Personen im Osterreichischen Biographischen Lexikon aus dem Jahr 1978 Des Weiteren entstanden Biografie von Peter Rosegger Hans Kloepfer Wilhelm Kienzl Rudolf Hans Bartsch Anton Schlossar und Ernst Decsey 1962 Kurt Schuschnigg Ein osterreichisches SchicksalEnde der 1960er Jahre und Anfang der 1970er Jahre verfasste Lohberger Biografien uber Isabella Wendelin zu Kurnberger Caroline Pichler zu Prokesch Osten und Emma von Lutterroth zu Tegetthoff Romane Bearbeiten 1946 Alador Erstling 1946 1947 Pablo im Sonnenland 1968 in gekurztem Umfang unter dem Titel Inkagold erschienen 1955 Station X 1956 Herz am HammerDramen Bearbeiten 1953 Konigin Liebe Tragodie 1953 Komodianten Komodie 1954 Das Zugleich des Traumes Eine Deutung seiner Deutungen 1957 Koresos und Kallirhoe Tragodie 1961 Sternstunde im Paradeis Ein Spiel um Johannes Keplers Grazer Jahre 1963 Gabriel Reustl Recht und Rache im BauernkriegEssays Bearbeiten 1947 Ecce Austria ungedruckt 1947 Erwandertes aus Osterreich ungedruckt Volkskundliche Werke Bearbeiten 1960 Zaun Hag und Haus in ihrer genealogischen und morphologischen Beziehung zueinander 1960 Der Iglu oder die planetare Ur ArchitekturTexte zu musikalischen Werken Bearbeiten Europa vocata Opus 45 Oratorium von Hanns Holenia am 7 Dezember 1957 im Neuen Kongresshaus in Salzburg teilweise uraufgefuhrt und am 27 April 1958 vom Steirischen Tonkunstlerbund in Graz uraufgefuhrt 1965 Tiroler Ballade 1813 Oper von Hanns Holenia am 28 Mai 1968 vom Grazer Stadtorchester teilweise uraufgefuhrt und am 23 November 1969 im Radio uraufgefuhrt Aphorismen und Gedichte in anderen Werken BearbeitenAphorismen von Hans Lohberger befinden sich beispielsweise in folgenden Werken Lothar Schmidt Das grosse Handbuch geflugelter Definitionen Moderne Verlag Munchen 1971 Schlagfertige Definitionen Von Aberglaube bis Zynismus Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1974 Aphorismen von A Z Das grosse Handbuch geflugelter Definitionen VMA Verlag Wiesbaden 1971Gedichte Lohbergers sind beispielsweise in folgenden Werken enthalten Hans M Loew Die Sammlung Junge Lyrik aus Osterreich Ullstein Verlag Wien 1947 Anthologie Rudolf Henz Alfred Weikert Dichtung der Gegenwart Stiasny Graz Wien Munchen 1952 im Sonderband und 1954 im 54 Band Hans Weigel Stimmen der Gegenwart Albrecht Durer Verlag Wien 1954 Anthologie Carl Egmont Paar Verschlusselt und versiegelt Weilburg Verlag Baden bei Wien 1968Literatur BearbeitenReinold Aigner Hans Lohberger Dichter und Denker 1920 1979 Eine Biographie Eigenverlag des Verfassers Graz 1983Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Lohberger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Lohberger Seite Nachlass Sammlung Universitat GrazEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 26320823Normdaten Person GND 128903090 lobid OGND AKS LCCN n85357560 VIAF 33062030 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lohberger HansALTERNATIVNAMEN Naran Laual Pseudonym KURZBESCHREIBUNG osterreichischer SchriftstellerGEBURTSDATUM 25 Januar 1920GEBURTSORT GrazSTERBEDATUM 4 Oktober 1979STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Lohberger amp oldid 218956151