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Hans Knesl 9 November 1905 in Bad Pirawarth Niederosterreich 4 Juli 1971 in Wien war ein osterreichischer Bildhauer der sich auch der Zeichnung und Malerei als Ausdrucksform bedient hat Hans Knesl Foto aus dem Jahre 1955 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Kunstlerisches Werk 3 Arbeiten von Hans Knesl Auswahl 4 Ehrungen und Auszeichnungen 5 Ausstellung 6 Literatur 7 WeblinksLebenslauf BearbeitenAls drittes Kind seiner Eltern wuchs er in einfachen Verhaltnissen in Bad Pirawarth einem kleinen Thermalkurort etwa 25 Kilometer nordlich von Wien auf Schon mit acht Jahren verlor er seine Mutter und entwickelte sich zu einem Kind das uberwiegend in seiner eigenen Gedankenwelt lebte Da er als Jugendlicher Interesse an Schnitzerei und plastischer Darstellung entwickelte suchte sein Vater fur ihn eine geeignete Lehrstelle und fand sie schliesslich in der deutschen Stadt Lage wo Hans Knesl in den Jahren 1920 bis 1924 seine handwerkliche Ausbildung zum Steinmetz erhielt Nach Abschluss der Lehrzeit begann er in Wien das Studium der Bildhauerei an der Akademie der bildenden Kunste bei Professor Hans Bitterlich und schloss dieses 1930 mit dem Diplom ab Danach war er als frei schaffender Kunstler in Wien tatig Doch die nachsten Jahre brachten nicht die erhofften Auftrage fur grossere Plastiken und so machte er Portrats illustrierte Magazine Wiener Magazin 1940 bis 1941 und entwarf Modelle fur die Porzellanfabrik Metzler amp Ortloff in Ilmenau Thuringen Dort lernte er auch Elfriede Dietz kennen die er trotz grosster politischer Schwierigkeiten Tausend Mark Sperre im Jahr 1936 heiratete Mit dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich verschlechterte sich die berufliche Situation von Hans Knesl weiter da sein damaliger kunstlerischer Interpretationsstil nicht den Vorstellungen der politischen Fuhrung entsprach und sein Werk als Entartete Kunst eingestuft wurde 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen aber kurz vor Kriegsende aus gesundheitlichen Grunden vorzeitig entlassen 1944 wurde sein Sohn Johannes Alexander und 1949 seine Tochter Elfriede Christiane geboren Wahrend der ersten Jahre des Wiederaufbaus verdiente er seinen Lebensunterhalt unter anderem mit Restaurierungsarbeiten am Wiener Rathaus der Universitat Wien und dem Schloss Laxenburg Gleichzeitig begann er sich wieder seiner geliebten Bildhauerei zu widmen 1949 wurde er Mitglied des Wiener Kunstlerhauses 1951 erhielt er die Berufung an die Akademie fur angewandte Kunst als Leiter der Meisterklasse fur Bildhauerei eine Aufgabe der er sich mit grossem Einsatz widmete Basierend auf der Vermittlung der handwerklichen Fahigkeiten bestand seine Zielsetzung darin die Schuler bei ihrer eigenstandigen kunstlerischen Entwicklung zu fordern und zu begleiten Daneben fuhrte er Arbeiten fur offentliche und private Auftraggeber aus und nahm an Ausstellungen und Wettbewerben teil Daruber hinaus entstanden zahlreiche Plastiken als freie Arbeiten auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen seiner Kunst Die Sommermonate die die Familie haufig im Waldviertel verbrachte nutzte Hans Knesl fur Steinarbeiten mit Muhldorfer Marmor was aufgrund der Harte des Steines grossen korperlichen Einsatz verlangte Obwohl Hans Knesl fur seine Arbeiten mehrfach Preise bei Wettbewerben erhielt wurde sein Werk lange Zeit von der Offentlichkeit nicht verstanden Zum Beispiel entfesselte seine Skulptur Grosse Stehende 1954 im Wiener Stadtpark ausgestellt einen Skandal und musste entfernt werden sein Stehendes Madchen wurde 1956 umgesturzt und schwer beschadigt In seinen letzten Lebensjahren begann er sich intensiver der Zeichnung und Malerei zuzuwenden Nicht zuletzt dadurch wurde das Interesse der Kunstwelt geweckt und sein Werk durch zwei grosse Ausstellungen in Wien einer breiteren Offentlichkeit zuganglich gemacht Fur die letzte im Jahr 1970 schuf er neun neue Plastiken in weniger als einem Jahr Die Ausstellung wurde zu einem grossen Erfolg und verschaffte ihm die lang verwehrte allgemeine Anerkennung aber der Kunstler hatte zu viel gegeben nach schwerem Leiden starb er am 4 Juli 1971 in Wien Er wurde im Ehrenhain der Stadt auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 40 Nummer 7 beerdigt Kunstlerisches Werk BearbeitenSeine in den 1940er und 1950er Jahren entstandenen Arbeiten konnen heute schon als Klassiker der damals modernen archaisierenden entindividualisierenden Tendenzen figurativer Kunst gelten Sein plastischer Realismus der 1960er Jahre hatte wesentlichen Anteil an der Etablierung neuer realistischer Stromungen deren bekanntester osterreichischer Vertreter Alfred Hrdlicka bereits zu Weltruhm gelangt ist Seine kunstlerischen Problemstellungen gingen primar von der menschlichen Figur aus die jedoch in den verschiedenen kunstlerischen Entwicklungsphasen auf unterschiedliche Weise vereinfacht und schematisiert wurden Er blieb lange Zeit der idealisierenden Figur verhaftet bevor er um 1950 zu einer realistischeren Formgebung fand In den 1950er Jahren entstanden Figuren mit stark plastischen Akzenten die bald Skulpturen mit einem starkeren tektonischen Aufbau wichen In den 1960er Jahren gelangten beide Gestaltungsrichtungen in seinen charakteristischen Stehenden und Schreitenden zu einer Synthese Er wahlte fur seine Arbeiten stets harte Steine aus mit moglichst stiller Zeichnung damit das Auge des Betrachters nicht von der Form abgelenkt wird Arbeitete Hans Knesl als Plastiker das Prinzip der Plastik besteht im Hinzufugen das der Bildhauerei im Wegnehmen so wuchsen seine Figuren durch Hinzufugen kleiner Massepartikel in mehreren Schichten wie eine Zwiebel Die Textur der aufgetragenen Tonklumpchen liess er sichtbar Hans Knesls Plastiken sind fast alle in Beton gegossen Diese Technik wandte er zunachst aus Kostengrunden als Ersatz fur den teuren Bronzeguss an Sehr bald erkannte er aber die spezifischen Qualitaten dieses neuen Werkstoffes den er dann mit grosser Vorliebe einsetzte Arbeiten von Hans Knesl Auswahl Bearbeiten nbsp Puppa Skulptur aus dem Jahre 1967Kameraden der Arbeit Beton 1930 Sitzende Terracotta 1946 Liebespaar Beton 1949 Schutzmantelmadonna Kunststein 1954 Stehende Beton 1955 Grosse Schreitende Beton 1959 Stehendes Madchen Beton 1965 Puppa Beton 1967 Schreitender Torso Bronze 1970 Giebelzeichen der Pfarrkirche Liesing in Wien 1955 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1951 Verleihung des Forderungspreises zum Osterreichischen Staatspreises fur Plastik 1965 Preis der Stadt Wien fur Bildende Kunst in der Kategorie Bildhauerei 1967 Goldene Ehrenmedaille des Wiener Kunstlerhauses 1970 Kulturpreis fur Plastik des Landes Niederosterreich 1975 Errichtung eines Freilichtmuseums im ehemaligen Kurpark von Bad PirawarthAusstellung BearbeitenEin Grossteil der Werke von Hans Knesl ist im privaten oder offentlichen Besitz Eine permanente frei zugangliche Ausstellung befindet sich in Bad Pirawarth Professor Knesl Freilichtmuseum Literatur BearbeitenKatalog des Niederosterreichischen Landesmuseums Neue Folge Nr 213 Wien 1988 Herausgegeben von der Kulturabteilung des Landes Niederosterreich Redaktion Jurgen Bauer ISBN 3 900 464 81 9 123Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Knesl Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Knesl in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Private Dokumentation uber Hans KneslNormdaten Person GND 119332833 lobid OGND AKS LCCN nr94034773 VIAF 35264003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Knesl HansKURZBESCHREIBUNG osterreichischer BildhauerGEBURTSDATUM 9 November 1905GEBURTSORT Bad PirawarthSTERBEDATUM 4 Juli 1971STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Knesl amp oldid 194154510