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Hans Jakob Schulthess auch Johann Jacob Schulthess 11 Januar 1691 in Zurich 5 Juli 1761 ebenda war ein Schweizer evangelischer Geistlicher Leben BearbeitenHans Jakob Schulthess war der Sohn des Kaufmanns Hans Heinrich Schulthess Er immatrikulierte sich an der Universitat Marburg und studierte dort Theologie Nach seiner Ordination 1710 erhielt er seine erste Pfarrstelle im 1687 gegrundeten Schwabendorf in der Landgrafschaft Hessen Kassel im September 1712 kam er mit pietistischem Gedankengut in Kontakt und erregte in seiner Pfarrgemeinde Anstoss wegen seiner Forderung nach einer strengen Kirchenzucht weil er sich nicht durchsetzen konnte bat er beim Landgrafen um die Entlassung aus dem Pfarramt und kehrte nach Zurich zuruck Nachdem er 1715 nach Zurich zuruckgekehrt war verteidigte er Inspirationen und besuchte Konventikel unter anderem bei seinem Vater beim Ehepaar Schneeberger Escher auf deren Gut in Engstringen bei Johann Georg Ziegler der ein Schuler des Luneburger Christian Theodor Wolther war der in Zurich die Impekkabilitatslehre Unsundbarkeitslehre verbreitete sowie bei Johann Jakob Rathgeb 1684 und bei den Schwestern Anna 1669 1742 und Regula Fussli 1670 1741 in Niederdorf deren Onkel der Maler Johann Melchior Fussli war Im Sommer 1716 nannte er die Ausweisung Johann Ulrich Giezendanners eine himmelschreiende Sunde welche die Blutschulden auf unserem Vaterlande haufte dies fuhrte zu mehrere Verhoren unter anderem mit einer kurzen Haft im Wellenberg 1 Er richtete einen Brief an den Burgermeister und die Rate in dem er sie anklagte Giezendanner ohne Prozess des Landes verwiesen zu haben In dem Schreiben verglich er den Inspirierten mit den Aposteln die ebenfalls durch ihre Predigten Emporung bei der heidnischen Obrigkeit hervorgerufen hatten und ohne ein ordentliches Verfahren weggewiesen worden waren Er sah in Giezendanner ein auserwehlt es Rustzeug Gottes In den Inspirationen sah er den Willen Gottes der in Opposition zum bestehenden Regiment auf eine gottgefallige Ordnung dringt Weil er nun befurchtete dass mit der gesetzwidrigen Verbannung der Zorn Gottes uber Zurich hereinbrechen werde sah er sich gezwungen seine Angste der Obrigkeit mitzuteilen Weil diese jedoch nicht bereit waren sich als Gegner des Christentums darstellen zu lassen organisierten sie eine symbolische Ketzerverbrennung sie beschlossen am 11 Juli 1716 dass der Brief in einem Kastchen versiegelt auf dem Schiffsmarkt verbrannt und Schulthess auf Lebzeiten aus Zurich verbannt werden sollte 2 Nach der Verbannung zog er mit seiner Ehefrau in die Pfalz und trat in die Dienste der verwitweten Grafin von Wittgenstein und wohnte im Herrenhaus Schwarzenau dort war bereits Johann Eberwein Scriba 3 untergebracht 4 Hans Jakob Schulthess sprach die franzosische Sprache und war in der Verbannung auch zeitweise Begleiter des Wanderpropheten Johann Friedrich Rock dem er bei dessen Reisen in die Welschlande als Ubersetzer und Schreiber diente sie reisten gemeinsam mit Gottlieb Friedrich Fischer ein Cousin des Berner Postgrunders Beat Fischer Nach einem Aufenthalt in Couvet im Furstentum Neuenburg wurde er 1757 nachdem er 1754 um die Aufnahme in die Zurcher Kirche gebeten hatte 5 nach Ablegung eines Glaubensbekenntnisses wieder in die Kirche aufgenommen Hans Jakob Schulthess war in erster Ehe mit Klara geb von Buchau 1746 6 und in zweiter Ehe mit Elisabetha geb Greuter 1711 in Ruswil 30 November 1774 in Zurich Witwe des hingerichteten Haretikers Jakob Schmidlin verheiratet 7 Gemeinsam hatten sie eine Tochter Anna Elisabeth Schulthess 1750 in Zurich 1809 verheiratet mit Hans Konrad Hirt 1750 1809 Weblinks BearbeitenChristian Moser Hans Jakob Schulthess In Historisches Lexikon der Schweiz 23 August 2010 Einzelnachweise Bearbeiten Historische Gesellschaft Zuricher Theologen Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Zuricher Theologen C Schmidt 1877 S 130 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Kaspar Butikofer Der fruhe Zurcher Pietismus 1689 1721 Der soziale Hintergrund und die Denk und Lebenswelten im Spiegel der Bibliothek Johann Heinrich Lochers 1648 1718 Vandenhoeck amp Ruprecht 2009 ISBN 978 3 647 55841 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Eduard Scriba Genealogisch biographische Ubersicht der Familie Scriba L K Wittich 1824 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 3 Juni 2020 Isabelle Noth Ekstatischer Pietismus die Inspirationsgemeinden und ihre Prophetin Ursula Meyer 1682 1743 Vandenhoeck amp Ruprecht 2005 ISBN 978 3 525 55831 7 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 3 Juni 2020 Georg Rudolf Zimmermann Die Zurcher Kirche von der Reformation bis zum dritten Reformationsjubilaum 1519 1819 1878 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 3 Juni 2020 Hans Jakob Schulthess In Historisches Familienlexikon der Schweiz Personen Abgerufen am 2 Juni 2020 Markus Lischer Jakob Schmidlin In Historisches Lexikon der Schweiz 18 Oktober 2012 abgerufen am 22 Oktober 2020 Normdaten Person GND 1080108475 lobid OGND AKS VIAF 6145066420366590446 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulthess Hans JakobALTERNATIVNAMEN Schulthess Hans Jacob Schulthess Johann Jakob Schulthess Johann Jacob Schulthess Hans Jakob Schulthess Hans JacobKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer Geistlicher und PietistGEBURTSDATUM 11 Januar 1691GEBURTSORT ZurichSTERBEDATUM 5 Juli 1761STERBEORT Zurich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Jakob Schulthess Pfarrer amp oldid 231518686