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Hans Erich Hollmann 4 November 1899 in Solingen 19 November 1960 in Los Angeles war ein deutscher Physiker und Ingenieur dem mehrere entscheidende Entwicklungen im Bereich der Radartechnik gelungen sind Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Patente 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHans Erich Hollmann wurde in Solingen als Sohn des Mediziners Peter Hollmann geboren Er besuchte in Solingen das Gymnasium und war bereits als Jugendlicher an Funk und Radiotechnik interessiert In den letzten Tagen des Ersten Weltkrieges geriet er in franzosische Gefangenschaft und kam nicht vor Anfang 1920 nach Deutschland zuruck Dann begann er an der Technischen Universitat Darmstadt das Studium der Elektrotechnik und promovierte 1928 zum Dr Ing mit dem Thema Mechanismus der Barkhausen Elektronenschwingungen 1927 entwickelte und baute er am Physik Institut der TU Darmstadt den ersten UKW Sender und Empfanger fur den Zentimeter und Dezimeterwellenbereich Das fuhrte zur Entwicklung des ersten Mikrowellen Telekommunikationssystems Auch ein Magnetophon mit zwei Abtastkopfen zur Erzeugung von Pseudostereophonie entstand zu jener Zeit Von 1928 bis 1930 war er bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft tatig und befasste sich mit Ultrakurz und Dezimeterwellen 1930 wechselte er zum Heinrich Hertz Institut fur Schwingungsforschung in Berlin Als Assistent arbeitete er uber Mikrowellen und Elektronenstrahlrohren im Rahmen des II Internationalen Jahres zur Polarforschung 1932 1933 widmete er sich der Ionospharenforschung und der Radioastronomie 1933 wurde er Dozent an der Technischen Universitat in Berlin das Thema seiner Habilitation war Die ultradynamische Schwingungsanfachung durch Ruckkopplung Ausserdem wurde er als Berater bei Telefunken im Bereich der Ultrakurzwellen und allgemeinen Hochfrequenztechnik tatig wo auch eine grosse Zahl seiner Patente entstand 1934 war Hans Erich Hollmann als Beirat an der Grundung der GEMA der Gesellschaft fur Elektroakustische und Mechanische Apparate m b H beteiligt Die GEMA baute 1934 unter Einbeziehung eines wahrend einer Polarexpedition entstandenen Mikrosekundenimpulsgenerators das erste Impuls Schiffsradargerat das mit 50 cm Wellenlange arbeitete und Schiffe in bis zu 10 km Entfernung erfassen konnte Von 1935 bis 1937 war Hollmann als wissenschaftlicher Mitarbeiter fur Funkmesstechnik bei der GEMA tatig Im Jahre 1935 wurde bei der GEMA auch die Entwicklung fur zwei Einsatzbereiche durchgefuhrt zum einen das Schiffsradargerat Seetakt das mit 80 cm Wellenlange betrieben wurde und zum anderen das landgestutzte Radarsystem Freya Abnehmer war jeweils die Kriegsmarine Telefunken begann die Radarentwicklung 1933 auf der Grundlage der Forschungen und Arbeiten von Hans Hollmann das Radargerat Darmstadt bzw in seiner Nachfolge das Gerat Wurzburg wurde vorgestellt Im Zweiten Weltkrieg wurden das Radargerat Freya und das mit einer guten Richtcharakteristik ausgerustete Radargerat Wurzburg oftmals zusammen eingesetzt Mit dem Flugpeilgerat Freya wurden auf grosse Entfernung die einfliegenden Flugzeuge erfasst mit dem Flugzielgerat Wurzburg wurden dann die genauen Richtwinkel und Entfernungsangaben ermittelt 1935 veroffentlichte Hans Hollmann ein bedeutendes Werk uber Mikrowellen die Physik und Technik der Ultrakurzen Wellen in zwei Banden Der zweite Band behandelt die Mikrowellentelemetrie und enthalt das wegweisende Kapitel Sehen mit elektromagnetischen Wellen Bestimmte Details zum Beispiel Echozeitmessung mit einer Kathodenstrahlrohre durften jedoch auf Grund von Einwendungen der Kriegsmarine nicht veroffentlicht werden Beide Bande wurden von Forschern auf der ganzen Welt beachtet und gaben Anregung zur Entwicklung von Zentimeterwellenradargeraten Auch ohne Kenntnis der nichtveroffentlichten Teile hielt zum Beispiel William D Hershberger von der UCLA der in der Entwicklung des Radars zum Beispiel SCR 270 in Amerika eine wesentliche Rolle spielte die beschriebenen Erkenntnisse fur so bedeutend um darauf auch gegenuber der amerikanischen Regierung in einem Memorandum uber Radarentwicklung hinzuweisen Bereits 1930 grundete Hollmann seine eigene Firma das Laboratorium fur Hochfrequenztechnik und Elektromedizin in der Gartnerstrasse 13 in Berlin Lichterfelde in dem er Forschung uber Hochfrequenztechnik Ultrakurz und Mikrowellen betrieb Zusammen mit seinem Bruder dem Mediziner Werner Hollmann wurden neue Erfassungsmethoden der Elektrokardiographie entwickelt In dieser Zeit wurde Werner Reichardt sein wichtigster Schuler Wahrend des Krieges arbeitete er mit 20 Wissenschaftlern weiterhin in seinem eigenen Labor an Auftragen von Telefunken und der GEMA u a an einem Auftrag des OKH zur Erforschung von Funksendern zur Storung von Radaranlagen 1942 war er auch fur die Forschungsanstalt fur Funk und Tonfilmtechnik in Berlin auf den Gebieten Hoch und Niederfrequenztechnik Akustik Fotografie und Film als Direktor tatig In dieser Funktion uberwachte er wahrend des Krieges mehrere Forschungsinstitute in besetzten Landern und rettete manchen Wissenschaftler vor der Deportation nach Deutschland zum Beispiel durch die Vergabe von als kriegswichtig bezeichneten Forschungsauftragen Nachdem sein Labor 1942 bei einem Bombenangriff zerstort wurde verlegte man es nach Georgenthal in Thuringen Die dortige Tatigkeit deckte ein weites Spektrum der Technik ab Apparat zur Effizienzmessung einer Induktionsheizung Impulsgenerator zur Metallhartung ein Leichtbau Mikrowellen Entfernungsmessgerat Entwicklung eines Schnellprozesses zur Leimtrocknung ein Laborgeigerzahler ein Vibrationsdarstellungsgerat Verfahren zur automatischen Abstimmung von Sendern und Empfangern und vieles mehr Nach dem Krieg war es nicht mehr erlaubt auf dem Gebiet der Mikrowellen weiter zu forschen also widmete er sich anderen Gebieten der Elektronik Ab 1945 betrieb er fur die Zentralwerke Bleicherode Forschung zur Ubertragungstechnik und 1946 war er im Werk Arnstadt von Siemens amp Halske als wissenschaftlicher Berater fur Frequenzmodulation und Fernsehtechnik tatig 1947 wurde er an der Universitat Jena Professor fur Hochfrequenz und Elektromedizin Da Thuringen seit 1945 in der sowjetisch besetzten Zone Deutschlands lag setzte er auf Grund eines Angebotes der Regierung der USA bzw dem Wunsch der US Navy entsprechend seine Tatigkeit in Kalifornien fort Operation Paperclip Sein Forschungsbereich erstreckte sich nun auf die Transistortechnik darin auch wieder im Hochfrequenz und Hochfrequenzenergie in Hochleistungssender sowie Photovoltaik und Tandemtransistoren Er wurde Direktor des Forschungsbereichs bei Dresser Industries in Kalifornien und befasste sich in dieser Funktion unter anderem mit der Umsetzung von Warme Sonnen und Atomenergie in Hoch und Niederfrequenzwechselstrom Auch wegen seiner vielfaltigen Erfolge und Leistungen auf dem Gebiet der Elektronik und der Medizinelektronik wurde ihm 1952 die Mitgliedschaft als Fellow im Institute for Radio Engineers verliehen 1957 wurde ihm von der Technischen Hochschule Dresden der Ehrendoktortitel verliehen 1 Er war verheiratet mit Gisela Schimmelbusch und hatte drei Kinder Patente Bearbeiten nbsp Aufbau der Anode des von Hollmann als Patent angemeldeten MehrkammermagnetronsHollmann meldete 1935 in Deutschland und 1936 in den USA das Patent Radio Apparatus for Determining Distance and Direction an das ihm 1939 mit der Nummer 2151323 in den USA erteilt wurde Das Mehrkammer Magnetron wurde am 29 November 1935 angemeldet und als Patent mit der Nummer 2123728 am 12 Juli 1938 erteilt 2 Auch die zweidimensionale Echodarstellung auf dem Schirm der Kathodenstrahlrohre von Radargeraten PPI Scope Plane Position Indicator ist mit seinem und dem Namen von Manfred von Ardenne verbunden 3 Insgesamt hat Hollmann ungefahr 300 Patente im Bereich Elektrotechnik und Physik angemeldet davon 76 in den Vereinigten Staaten 4 Veroffentlichungen BearbeitenHans Erich Hollmann veroffentlichte wissenschaftliche Artikel im Bereich Hochfrequenztechnik Ultrakurz und Microwellen und uber Elektromedizin 5 Literatur BearbeitenKarl Kupfmuller Hollmann Hans Erich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 543 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Erich Hollmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek H Fruehauf The Sixtieth Birthday Anniversary of H E Hollmann auf radarworld org englisch Lebenslauf auf radarworld org englisch Einzelnachweise Bearbeiten Ehrenpromovenden der TH TU Dresden Technische Universitat Dresden abgerufen am 9 Februar 2015 Magnetronpatent auf radarworld org gesehen 5 Mai 2010 englisch CRT Patente auf radarworld org gesehen 5 Mai 2010 englisch Liste von 76 US Patenten von 1930 bis 1938 auf radarworld org gesehen 5 Mai 2010 englisch Liste von 82 wissenschaftlichen Veroffentlichungen auf radarworld org gesehen 5 Mai 2010 englisch Normdaten Person GND 125623852 lobid OGND AKS VIAF 28038445 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hollmann Hans ErichALTERNATIVNAMEN Hollmann Hans E Hollmann Hans Hollmann Hans EricKURZBESCHREIBUNG deutscher IngenieurGEBURTSDATUM 4 November 1899GEBURTSORT SolingenSTERBEDATUM 19 November 1960STERBEORT Los Angeles Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Erich Hollmann amp oldid 211268861