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Hans Cornelius 27 September 1863 in Munchen 23 August 1947 in Grafelfing war ein deutscher Philosoph Psychologe und Padagoge Er war Professor an der Universitat Frankfurt am Main Portrat von Hans Cornelius von Stanislaw Ignacy Witkiewicz November 1937 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Sekundarliteratur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben und Wirken BearbeitenHans Johannes Wilhelm Cornelius war der Sohn des altkatholischen Historikers Carl Adolph Cornelius und seiner Gattin Elisabeth geborene Simrock Von 1876 bis 1880 Abitur besuchte er das Munchner Maximiliansgymnasium unter anderem mit Philipp von Hellingrath 1 Seit seiner Schulzeit war er mit Heinrich Wolfflin befreundet und spater auch mit Maria Gundrum 2 Anschliessend studierte er an den Universitaten Munchen Berlin und Leipzig Mathematik Physik und Chemie und Malerei an der Privatschule von Heinrich Knirr in Munchen 1886 erwarb er den Doktorgrad als Chemiker 3 und habilitierte sich 1894 als Philosoph in Munchen 1886 bis 1889 bekleidete er eine Assistentenstelle bei Professor Adolf von Baeyer Chemie wandte sich dann jedoch ausschliesslich der Philosophie zu Ab 1904 lehrte er als Dozent fur Philosophie an der Ludwig Maximilians Universitat Munchen In Sommersemester 1907 und im Wintersemester 1907 08 hielt er Vortrage in Stillehre an der Kunstgewerbeschule in Munchen 4 Seit 1910 lehrte Cornelius Philosophie an die Frankfurter Akademie fur Sozial und Handelswissenschaften und wurde 1914 als erster Ordinarius fur Philosophie an die neu gegrundete Universitat in Frankfurt am Main berufen 1928 wurde Cornelius emeritiert Nachfolger als Ordinarius fur Philosophie und Soziologie wurde 1929 Paul Tillich Wegen der judischen Herkunft seiner dritten Frau wurde er 1937 aus dem Vorlesungsverzeichnis gestrichen Cornelius unternahm unter anderem Reisen nach Italien und nach Schweden und betatigte sich auch als Maler und Bildhauer In Munchen unterrichtete er an den Lehrwerkstatten fur freie und angewandte Kunst die von Emil Preetorius geleitet wurden der Lehrbetrieb wurde nach seinen Angaben neu geordnet Auf Anregung seines einstigen Schulers Max Horkheimer fand 1950 in seinem Haus in Grafelfing eine Ausstellung statt in der in Verbindung mit einer Gedachtnisfeier Gemalde und Plastiken des Kunstlers Hans Cornelius gezeigt wurden 5 1957 fand in der Munchner Galerie Schoninger eine weitere Gedachtnisausstellung seiner Arbeiten statt Cornelius Philosophie die von der Erkenntnistheorie Machs und der Transzendentalphilosophie Kants ausging wollte den Kantischen Apriorismus radikalisieren und auch die kategorialen Mechanismen die bei Kant aus der Einheit des Bewusstseins deduziert waren allein aus der Analyse des unmittelbar Gegebenen gewinnen Cornelius suchte die fur die Einheit des Bewusstseins zentralen Humeschen Begriffe des Dings der Kausalitat und der Person einer uber ihre Rettung durch Kant hinausfuhrenden Klarung zuzufuhren Dabei gelangte er zu einer neuen Auffassung vom Wesen des Bewusstseins indem der Begriff der Gestalt zu einer philosophischen Fundamentalkategorie erhoben wurde durch welche Idealismus und Materialismus paradox ineinander verschrankt wurden Grossen Einfluss ubte Cornelius auf Max Horkheimer und Theodor W Adorno aus deren philosophischer Lehrer er war Horkheimer wurde bei ihm 1922 summa cum laude promoviert und 1925 habilitiert Adorno promovierte 1924 uber Husserls Phanomenologie Cornelius wies einen kulturpessimistischen Zug auf den beide spater teilten Cornelius der ein konsequenter Gegner des Ersten Weltkriegs war trat 1918 in die SPD ein und legte mit kriegsbedingter Verspatung 1919 den Plan einer europaischen Konfoderation vor Er unterstutzte die Idee eines Volkerbunds in seiner Schrift Volkerbund und Dauerfriede 1919 Hans Cornelius heiratete 1887 Emilie Mia von Dessauer 1862 1946 eine Tochter des Arztes und Begrunders des deutschen Krankenhauses in Valparaiso Heinrich von Dessauer 1830 1879 1915 in zweiter Ehe Ingeborg Karlson 1894 1924 aus Liljeholmen bei Stockholm und 1925 in dritter Ehe Friedrike Rosenthal verwitwete Reissner 1886 1939 1941 ging er mit Hedwig Kramer verwitwete Drechsel 1896 eine vierte Ehe ein Vier Kinder entstammten der 1 Ehe der spatere Geologe Hans Peter Cornelius Wolfgang 1890 Friedrich 1893 1976 und Evi 1894 Der 2 Ehe entstammten zwei Sohne Yngor Yngve 1921 und Hans Wolfgang Amadeus 1923 2013 Schriften BearbeitenVersuch einer Theorie der Existentialurteile Rieger Munchen 1894 Psychologie als Erfahrungswissenschaft Teubner Leipzig Berlin 1897 Cromwell H Behrendt in Kommission Bonn 1900 Grundsatze und Lehraufgaben fur den elementaren Zeichenunterricht Teubner Leipzig 1901 Elementargesetze der bildenden Kunste Grundlagen einer praktischen Asthetik Mit 240 Abb im Text und 13 Tafeln Leipzig Teubner 1908 2 Aufl 1911 3 vermehrte Aufl 1921 4 Aufl Berlin 1921 https digital ub uni paderborn de ihd content titleinfo 2573520 Cornelius Hans Reisinger Ernst Kerschensteiner Georg Aufgabe und Gestaltung der hoheren Schulen Drei Vortrage Munchen Suddeutsche Monatshefte 1910 Einleitung in die Philosophie Teubner Leipzig Berlin 1903 2 Aufl 1911 Transcendentale Systematik Untersuchungen zur Begrundung der Erkenntnistheorie Reinhardt Munchen 1916 Volkerbund und Dauerfriede Schriftenreihe Fehler und Forderungen Munchen 1919 Kunstpadagogik Leitsatze fur die Organisation der kunstlerischen Erziehung Rentsch Erlenbach Zurich 1920 Leben und Lehre Autobiographie Felix Meiner Leipzig 1921 mit Portrat in Die deutsche Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen Bd 2 S 81 99 Vom Wert des Lebens W A Adam Hannover 1923 Festrede gehalten zur Kantfeier der Universitat Frankfurt am 11 Mai 1924 von Hans Cornelius Werner u Winter Frankfurt M 1924 Universitat Frankfurt M Frankfurter Universitatsreden 15 Grundlagen der Erkenntnistheorie Transcendentale Systematik 2 Aufl Reinhardt Munchen 1926 Kommentar zu Kants Kritik der reinen Vernunft Verl d Phil Akademie Erlangen 1926 Die Aufgabe der Erziehung hergeleitet aus den ethischen und politischen Pflichten des Menschen in Erziehungswissenschaftliche Arbeiten 7 Padagogisches Magazin 1208 Beyer Langensalza 1928Das philosophische System von Hans Cornelius eigene Gesamtdarstellung Junker amp Dunnhaupt Berlin 1934 Aus Deutsche systematische Philosophie nach ihren Gestaltern Bd 2Sekundarliteratur BearbeitenHedwig Cornelius Cornelius Johannes Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 362 f Digitalisat Rud Eisler Hrsg Philosophenlexikon 1912 Max Horkheimer Hans Cornelius Zu seinem 60 Geburtstag in Frankfurter Zeitung 68 Jg Nr 715 27 September 1923 wieder in ders Gesammelte Schriften Bd 2 hrsg von Gunzelin Schmid Noerr Frankfurt a M 1987 S 149 ff Hermann Degener Hrsg Wer ist s 9 Ausgabe Leipzig 1928 Wilhelm Kosch Hrsg Das katholische Deutschland Biographisch Bibliographisches Lexikon Literarisches Institut von Haas amp Grabherr Augsburg 1933 Foto Die Kunst und das schone Heim 56 1957 58 Beilage S 58 Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 5 Erganzungsbd E A Seemann Leipzig 1961 Robin D Rollinger Husserl and Cornelius in Husserl Studies 8 1991 S 33 56 wieder in Robin D Rollinger Austrian Phenomenology Brentano Husserl Meinong and Others on Mind and Object Frankfurt a M 2008 S 189 220 Allgemeines Kunstlerlexikon AKL Bd 21 de Gruyter Berlin 1998 Matthias Wolfes Hans Cornelius In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 16 Bautz Herzberg 1999 ISBN 3 88309 079 4 Sp 326 331 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Siegfried Weiss Berufswunsch Kunst Maler Grafiker Bildhauer Ehemalige Schuler des Munchner Maximiliansgymnasiums der Jahre 1849 bis 1918 Allitera Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 86906 475 8 S 446 451 Foto Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Cornelius im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass in der Bayerischen StaatsbibliothekAnmerkungen Bearbeiten Jahresbericht uber das K Maximilians Gymnasium in Munchen fur das Schuljahr 1867 77 bis 1879 80 Dorothea Roth Freundschaft mit Heinrich Wolfflin und Maria Gundrum In Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde Bd 96 1966 S 171 180 Abgerufen am 12 November 2019 Ueber die Synthese der Dioxyphenylessigsaure und des Orcins Munchen 1886 24 S 8 Archivlink Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot quart ifk bsb muenchen de Claudia Schmalhofer Die Kgl Kunstgewerbeschule Munchen 1868 1918 Ihr Einfluss auf die Ausbildung der Zeichenlehrerinnen Utz Munchen 2005 ISBN 978 3 8316 0542 2 S 308 Nr 15 Munchner Merkur Nr 205 26 August 1952Normdaten Person GND 11667993X lobid OGND AKS LCCN no2020048282 VIAF 91435056 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cornelius HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Philosoph Psychologe und PadagogeGEBURTSDATUM 27 September 1863GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 23 August 1947STERBEORT Grafelfing Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Cornelius amp oldid 235260384