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Hans Constantin Boden 28 Juli 1893 in Braunschweig 17 November 1970 in Frankfurt am Main war ein deutscher Wirtschaftsmanager in der Zeit des Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Braunschweigischen Ministers Robert Boden und der Maria Uhde Tochter des Architekten Constantin Uhde studierte in Wurzburg Jura und Volkswirtschaft promovierte zum Dr jur et rer pol und schloss die Referendarzeit mit dem Assessorexamen ab Als Rhodes Stipendiat in Oxford erhielt er ein Diploma in Economics and Political Science Er begann seine Tatigkeit im offentlichen Dienst im Reichsministerium fur Wiederaufbau und im Reichsfinanzministerium Zwischen 1925 und 1929 war er Mitglied der Deutschen Kriegslastenkommission in Paris und war 1929 an den Verhandlungen zum Young Plan beteiligt Im selben Jahr ging er zur AEG und wurde Finanzchef als Nachfolger von Paul Mamroth Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Wehrwirtschaftsfuhrer ernannt Er gab die Instruktion dass bei der AEG keine Zwangsarbeiter aus den Konzentrationslagern beschaftigt werden sollten die allerdings nicht befolgt wurde 1 Nachdem er der sich selbst als Anti Nazi bezeichnete noch im Fruhjahr 1944 von den Nationalsozialisten aus den Amtern bei der AEG gedrangt worden war 2 war er ab dem 8 Mai 1944 bis Kriegsende wieder beim Auswartigen Amt tatig und wurde beim Bevollmachtigten des Grossdeutschen Reiches in Ungarn Edmund Veesenmayer eingesetzt Die ungarische Wirtschaft sollte unter die Fuhrung der deutschen Botschaft gebracht werden Seit April 1944 war bereits das Eichmann Kommando mit Unterstutzung der ungarischen Behorden und der deutschen Botschaft dabei 400 000 ungarische Juden nach Auschwitz zu deportieren Nach dem von den Deutschen unterstutzten Staatsstreich durch die Pfeilkreuzler im Oktober 1944 sollten danach auch die Budapester Juden zur Zwangsarbeit nach Deutschland deportiert werden Kriegsbedingt wurde dies aber nur noch in Ansatzen durchgefuhrt Bodens Haltung zu diesen Fragen die in den Botschaftsraumen verhandelt wurden ist nicht bekannt Nach Kriegsende wurde er im Rahmen der Entnazifizierung entlastet Kategorie V 3 Boden der schon seit 1929 Aufsichtsratsmitglied bei AEG Telefunken Esso Deutsche Werft AG Mannesmann und anderen Unternehmen gewesen war wurde nach Kriegsende zunachst Leiter der Finanzabteilung und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AEG von Marz 1956 bis September 1962 ihr Vorstandsvorsitzender und von 1961 bis 1970 Aufsichtsratsvorsitzender jeweils mit einer kleinen Unterbrechung Dadurch hatte er auch Sitz in den Aufsichtsraten bei den Olympia Werken in Wilhelmshaven bei der Elektrofinanz AG Berlin bei der Papierfabrik GmbH Osnabruck bei Rosenthal Isolatoren Selb bei der Telefunken GmbH Berlin bei der Dresdner Bank und bei Lloyd Dynamowerke Bremen In den Verhandlungen zur Zwangsarbeiterentschadigung gelang es Boden im Mai 1960 mit einer Zahlung von 4 Millionen DM an die Jewish Claims Conference alle zukunftigen Forderungen zu verhindern Im Jahr 1950 gehorte er zur Verhandlungsdelegation fur den Schuman Plan und war von 1961 bis 1963 Prasident der Internationalen Handelskammer in Paris Weitere Amter waren der stellvertretende Vorsitz im Stifterverband fur die Deutsche Wissenschaft und die Mitgliedschaften in der Deutschen Atomkommission beim Bundesminister fur Atomfragen und im Aussenhandelsbeirat beim Bundesminister fur Wirtschaft Ehrungen Bearbeiten1953 Grossen Bundesverdienstkreuz 1958 Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main 1963 Grossen Bundesverdienstkreuz mit Stern und SchulterbandLiteratur BearbeitenBenjamin B Ferencz Less than slaves Cambridge Mass u a Harvard Univ Press 1979 Maria Keipert Red Biographisches Handbuch des deutschen Auswartigen Dienstes 1871 1945 Herausgegeben vom Auswartigen Amt Historischer Dienst Band 1 Johannes Hurter A F Schoningh Paderborn u a 2000 ISBN 3 506 71840 1 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 82 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hans Constantin Boden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Hans Constantin Boden im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Genealogie der Familie Boden Bode aus Braunschweig bei Christian G Boden Boden Hans August Constantin Hessische Biografie Stand 22 Juni 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Benjamin B Ferencz Less than slaves Cambridge Mass u a Harvard Univ Press 1979 S 114 Benjamin B Ferencz Less than slaves Cambridge Mass u a Harvard Univ Press 1979 S 113 Ein Scan des Entlastungsscheins wurde im Support hinterlegt Normdaten Person GND 133562638 lobid OGND AKS VIAF 45495166 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Boden Hans ConstantinALTERNATIVNAMEN Boden Hans August Constantin Boden Hans C KURZBESCHREIBUNG deutscher IndustriemanagerGEBURTSDATUM 28 Juli 1893GEBURTSORT BraunschweigSTERBEDATUM 17 November 1970STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Constantin Boden amp oldid 211964728