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Hans Christian Genelli 5 1 oder 23 2 April 1763 in Kopenhagen 30 Dezember 1823 in Alt Madlitz bei Furstenwalde war ein deutscher Architekt und wurde durch Selbststudium ein anerkannter Gelehrter vor allem auf dem Gebiet der Altertumskunde Er unterhielt vielfaltige Kontakte zu Personlichkeiten des Berliner Kultur und Geisteslebens um 1800 Hans Christian Genelli ganz links auf einem Bild von Johann Erdmann Hummel Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Kunstlerische Aktivitat 3 Wissenschaftliche Arbeit 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenGenelli stammte aus einer ursprunglich romischen um 1730 nach Kopenhagen ausgewanderten Kunstlerfamilie Sein Vater Joseph arbeitete als Seidensticker Zeichner und Maler seine Bruder Janus 1761 1813 und Friedrich 1765 wurden Landschaftsmaler bzw Kupferstecher 1767 zog die Familie nach Wien der Vater stand dort im Dienst der Kaiserin Maria Theresia und war Mitglied der Akademie 1774 wurde er durch Konig Friedrich II Friedrich den Grossen nach Preussen berufen er lebte als geschatzter Kunstler und Ehrenmitglied der Akademie der Kunste in Berlin und starb dort 1792 3 Schon in Kindheit und fruher Jugend erhielten Hans Christian Genelli und seine Bruder kunstlerische Anregungen im Berliner Atelier ihres Vaters jedoch keine geregelte schulische Ausbildung Spater klagte Genelli daruber dass er seine Kenntnisse in Geschichte Philosophie Archaologie Kunst und Kulturgeschichte und in Fremdsprachen muhsam als Autodidakt erwerben musste Als inzwischen fachlich respektierter Kenner des Altertums und Autor wissenschaftlicher Werke beschrieb er noch 1818 in einem Brief wie ich gerustet bin Ohne allen Schulunterricht also ohne systematische Ordnung in den wenigen Kenntnissen die ich wie ein Zigeuner oder Hausirer gleichsam auf der Landstrasse verstohlenerweise habe aufraffen mussen unbekummert welchen Zusammenhang sie in meinem Kopfe gewinnen mochten 4 Kunstlerische Aktivitat Bearbeiten nbsp Kenotaph fur Julie von VossZusammen mit seinen Brudern reiste Genelli 1785 nach Rom wo er wahrend eines funfjahrigen Aufenthaltes die Kunst der Antike und die Werke Raffaels studierte Gemeinsam mit Gottfried Schadow schickte er 1786 einen Entwurf fur das geplante Denkmal Friedrichs des Grossen in die Heimat 1791 bekam er eine Anstellung an der Koniglichen Porzellanmanufaktur in Berlin Nach seinen Zeichnungen wurden dort Tafelaufsatze wie Die Jahreszeiten Zephyr und Psyche oder Olympos hergestellt und zum Teil auch in der Akademie der Kunste ausgestellt deren Mitglied Genelli seit 1795 war Mit dem klassizistischen Maler Asmus Carstens 1754 1798 war er eng befreundet er vermittelte ihm die eigenen in Rom erworbenen Vorstellungen von der Klarheit und Einfachheit der Antike Als Carstens 1791 am Wettbewerb fur das Denkmal Friedrichs des Grossen teilnahm entwarf Genelli fur ihn den Sockel Auch entwickelte er fur Carstens das Bildprogramm fur einen Raum im Hause des Ministers und zeitweiligen Kurators der Preussischen Akademie der Kunste Friedrich Anton von Heynitz 1725 1802 Nach Genellis Entwurf entstand ein Kenotaph aus Sandstein fur die Grafin Julie von Voss 1766 1789 er wird heute im Schinkel Museum in der Friedrichswerderschen Kirche in Berlin gezeigt Um 1800 entwarf er fur Wilhelm von Burgsdorff der wie Genelli selbst den Salon von Rahel Levin besuchte das streng klassizistische Schloss Ziebingen das nach Kriegsbeschadigungen im Jahr 1945 verfiel und 1973 abbrannte Wissenschaftliche Arbeit Bearbeiten nbsp Titelseite Das Theater zu AthenInsgesamt war Genelli weniger schopferisch tatig als theoretisch interessiert und aktiv Als passiv genial bezeichnete er sich in einem Brief an Rahel Levin 2 Er forderte massgeblich die kunstlerische Entwicklung seines Neffen Bonaventura Genelli des Sohnes seines Bruders Janus Seit etwa 1800 konzentrierte Genelli sich ganz auf seine wissenschaftliche Arbeit Schwerpunkt war die Altertumskunde Er publizierte unter anderem eine Rekonstruktion des Mausoleums von Halikarnassos eines der sieben antiken Weltwunder einen Kommentar zu Schriften des romischen Architekturtheoretikers Vitruv und eine Untersuchung uber die verschiedenen Aspekte des klassischen Theaters in Athen Der Archaologe Aloys Hirt 1759 1837 sagte ihm gelegentlich ein Ubermass an Phantasie nach 2 Als Kunstschriftsteller veroffentlichte Genelli neben anderem die Schrift Idee einer Akademie der Bildenden Kunste In Berlin war er haufig Gast im literarischen Salon von Rahel Levin mit der er jahrelang befreundet war Nach 1800 lebte und arbeitete er als Wissenschaftler in Alt Madlitz einem Besitz des Grafen Karl von Finckenstein Der hohe preussische Beamte war ein enger Vertrauter von Rahel Levin Nach seinem unfreiwilligen Abschied aus dem Staatsdienst in Zusammenhang mit dem Muller Arnold Fall einem spektakularen Rechtsstreit aus der Regierungszeit Friedrichs des Grossen widmete Finckenstein sich seinen Interessen in Kunst und Wissenschaft und wirkte als Mazen fur Wissenschaftler und Kunstler Hans Christian Genelli starb in Alt Madlitz im Alter von 60 Jahren Schriften BearbeitenExegetische Briefe uber des Marcus Vitruvius Pollio Baukunst An August Rode Braunschweig 1801 1804 doi 10 3931 e rara 19467 Das Theater zu Athen hinsichtlich auf Architectur Scenerie und Darstellungskunst ueberhaupt erlautert Berlin und Leipzig 1818 Digitalisat UB Heidelberg Literatur BearbeitenHans Ebert Uber Hans Christian Genelli und seine Beziehungen zum Berliner Kultur und Geistesleben um 1800 In Staatliche Museen zu Berlin Forschungen und Berichte Band 17 1976 S 175 188 Joseph Eduard Wessely Genelli Hans Christian In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 566 Horn Oncken Alste Genelli Hans Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 185 f Digitalisat Weblinks BearbeitenKurzer Artikel engl Einzelnachweise Bearbeiten Hans Ebert Uber Hans Christian Genelli 1976 a b c Horn Oncken Alste Genelli Hans Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 6 Duncker amp Humblot Berlin 1964 ISBN 3 428 00187 7 S 185 f Digitalisat Mitteilung uber das Ableben Johann Franz Joseph Genellis in Berlinische Nachrichten von Staats und gelehrten Sachen Nr 84 Sonnabends den 14 Julius 1792 Hans Ebert Uber Hans Christian Genelli und seine Beziehungen zum Berliner Kultur und Geistesleben um 1800 In Staatliche Museen zu Berlin Forschungen und Berichte Band 17 1976 S 175 188Normdaten Person GND 116542055 lobid OGND AKS VIAF 45056896 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Genelli Hans ChristianALTERNATIVNAMEN Genelly Genelly Christian C GenellyKURZBESCHREIBUNG deutscher ArchitektGEBURTSDATUM 5 April 1763 oder 23 April 1763GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 30 Dezember 1823STERBEORT Alt Madlitz bei Furstenwalde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Christian Genelli amp oldid 210707589