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Hans Arduser 1557 in Davos um 1617 in Thusis war ein wandernder Maler Schulmeister und Chronist aus dem Schweizer Kanton Graubunden Portrait von Hans Arduser dem Alteren 1521 1580 Titel der Biografie Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Werke 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenHans Arduser wurde 1557 als Sohn von Hans Arduser dem Alteren geboren Sein Vater war als Baumeister der Erbauer des Davoser Rathauses und wurde spater Landammann Von 1570 bis 1573 besuchte der junge Arduser die Lateinschule in Chur anschliessend begann er in Zurich ein Studium als Pradikant Da er offenbar sehr unfreundlich aufgenommen wurde brach er das Studium gleich wieder ab Nach kurzer Lehrtatigkeit in Maienfeld liess er sich bei den Malern Moritz und Jorg Frosch in Feldkirch unterrichten Wegen schlechter Ernahrung Als si mir nut zuo assen gabend dann alltag 3 mal krut hielt ich an um erloupnus heim zuo zuchen verliess er Feldkirch und arbeitete er zwei Sommer lang als Geselle beim Wand und Fassadenmaler Franz Appenzaller in Chur 1580 arbeitete er mit Appenzaller am Haus des Landrichters Rageth von Capol in Flims heute Hotel Bellevue wo er den grossen Saal ausmalte Die Malereien wurden 1886 uberstrichen Spater machte sich Arduser selbststandig und bildete sich autodidaktisch als Lehrer Dichter und Maler weiter Im Winter arbeitete er an verschiedenen Orten als Schulmeister im Sommer zog er zu Fuss durch den Kanton Graubunden und pries seine Dienste als Maler an 1583 heiratete er Menga die 19 jahrige Tochter des Statthalters Nutt Malet von Lantsch Lenz die ihren Mann bis zu ihrem Tod im Jahr 1603 oft als Gehilfin auf seinen Reisen begleitete Das Paar wohnte von 1583 1586 in Thusis 1586 1598 in Lantsch Lenz und danach wieder in Thusis 1584 bemalte er die Fassade des Hauses Tscharner in Rothenbrunnen 1597 konnte er als Reformierter die katholische Kirche St Maria Kronung in Tomils mit Wandmalereien ausstatten 1603 starb seine Frau was ihn in tiefe Trauer und eine Krise sturzte 1605 bemalte er das Haus von Christoffel Gees in Scharans 1 Die Umstande von Ardusers Tod sind unbekannt Die Autobiografie bricht 1605 ab damals unterrichtete er in Thusis Die Chronik fuhrte bis ins Jahr 1614 Die letzte Arbeit die der Kunsthistoriker Johann Rudolf Rahn Arduser zuschrieb trug das Datum 1617 Stil Bearbeiten nbsp Detail der Bemalung 1584 am Haus Tscharner in Rothenbrunnen erbaut 1546 nbsp Fassadenmalereien am Haus seiner Schwiegereltern in Lantsch Lenz 1592Die Motive fur seine Malereien ubernahm Arduser zum grossen Teil von Chroniken Tierbuchern und religiosen Schriften aus denen er die Illustrationen kopierte und als Vorlagen verwendete In seiner Biografie erwahnt er er habe vil 100 Bucher gelesen Seine meist buntfarbigen Werke zeugen von seinem Unvermogen die menschlichen Proportionen korrekt wiederzugeben Auch die Regeln der raumlichen Perspektive schienen ihm nicht sehr vertraut Die unbekummerte Art aber in der Arduser uppige Ornamente zeitgenossische Kostume antike Allegorien biblische Szene exotische Tiere ins Monumentale ubertragt und zuweilen ohne erkennbares Kompositionsprinzip additiv nebeneinandersetzt verleiht seinem Werk eine Frische und Eindringlichkeit die ihresgleichen sucht 2 Werke BearbeitenVon seinen Schriften konnte Hans Arduser gerade eine veroffentlichen seine Beschreibung etlicher herrlicher und hochvernampter Personen in alter freyer Rhetia war ein Verzeichnis mit knapp hundert Artikeln Kaum war das Buch erschienen ordnete der Bundstag der Oberste Behorde des Freistaats der Drei Bunde seine Vernichtung an vermutlich ob der adelskritischen Tone in der Einleitung Nemlich dass der ist adelich Welcher da lebt ohntadelich ein Beitrag des Churers Adam Saluz 3 Spater verfasste Arduser zwei Chroniken die den Zeitraum 1572 bis 1614 umfassen Arduser beschrieb politische Aktionen sowie den Alltag der einfachen Leute In seiner 1598 erschienenen Autobiografie schildert er um 1605 das beschwerliche Leben eines Intellektuellen und Kunstlers des 16 und 17 Jahrhunderts Breiten Raum nimmt in Ardusers Biografie das Buchhalterische ein Er errechnete seinen Erfolg aus dem Verhaltnis der Einnahmen zur zuruckgelegten Wegstrecke Fur die Bemalung eines Hauses verlangte Arduser zwischen 2 und 15 Gulden Von den von ihm selber erwahnten uber hundert Werken in 45 Dorfern haben sich knapp zwanzig erhalten funf davon sind signiert Mit Ausnahme des 1601 gemalten Altars der Dorfkirche in Vella sind es Wandmalereien mit naiven Schilderungen mit biblischen und allegorischen Darstellungen an Fassaden und in Innenraumen von bauerlichen und aristokratischen Privathausern sowie in Kirchen beider Konfessionen Dass der Protestant Arduser auch in katholischen Kirchen malte und in katholischen Dorfern unterrichtete gibt einen Hinweis auf das entspannte Verhaltnis zwischen den Konfessionen in den Drei Bunden jener Zeit nbsp Katholische Kirche von Tomils Ardusers grosstes zusammenhangendes Werk datiert 1597Malereien von Arduser haben sich erhalten am Haus Tscharner in Rothenbrunnen 1584 am Schlossli von Parpan 1588 1591 an der katholischen Kirche Tumegl Tomils 1597 am Haus Gees in Scharans 1605 am Haus Capol in Andeer 1614 im Schloss Rhazuns an Wohnhausern in Alvaschein Lantsch Lenz Flims und Filisur an Kirchen oder Kapellen in Vella Cumbel Degen und Siat Literatur BearbeitenWalter Muller Der Wandermaler Hans Arduser Surselva Tourismus Ludmila Seifert Leza Dosch Kunstfuhrer durch Graubunden Scheidegger amp Spiess Zurich 2008 S 130 131 Alfred Wyss Arduser Hans der Jungere In Historisches Lexikon der Schweiz Paul Zinsli Der Malerpoet Hans Arduser Eine volkstumliche Doppelbegabung um die Wende des 16 Jahrhunderts Terra Grischuna Chur 1986 Auf den Spuren Hans Ardusers Terra Grischuna Ausgabe 5 Chur 2012Einzelnachweise Bearbeiten Yael Debelle Ein Maler zwischen Berg und Tal Der Bundner Kunstler Hans Arduser hat vor 450 Jahren faszinierende Wandgemalde geschaffen In Beobachter Nr 13 Zurich 24 Juni 2016 S 36 40 Ludmila Seifert Leza Dosch Kunstfuhrer durch Graubunden Scheidegger amp Spiess Zurich 2008 S 131 Handbuch der Bundner Geschichte Band 4 Quellen und Materialien Chur 2005 S 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hans Arduser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Publikationen von und uber Hans Arduser im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Leza Dosch Arduser Hans In Sikart Hans Arduser bei Graubundenkultur Walter Muller Publikationsreihe mit Fotografien uber Hans Arduser und seine WerkeNormdaten Person GND 118809814 lobid OGND AKS LCCN n86810397 VIAF 2889222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arduser HansKURZBESCHREIBUNG Bundner Wandermaler Lehrer und ChronistGEBURTSDATUM 1557GEBURTSORT DavosSTERBEDATUM um 1617STERBEORT unsicher Thusis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Arduser amp oldid 222744002