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Hans Alexander 16 Februar 1890 in Breslau 2 September 1933 im KZ Esterwegen war ein deutscher politischer Aktivist des Reichsbanners Schwarz Rot Gold Er war die erste Person die als Gefangener in einem Emslandlager ermordet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Tatigkeit 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Tatigkeit BearbeitenHans Alexander stammte aus einer judischen Kaufmannsfamilie und arbeitete als Handlungsgehilfe Ab 1914 nahm er mit der Preussischen Armee am Ersten Weltkrieg teil in dem er 1918 als Vizefeldwebel schwer verwundet wurde 1 Im Krieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen und dem Goldenen Militar Verdienst Kreuz der hochsten militarischen Auszeichnung Preussens fur Mannschaften und Unteroffiziere ausgezeichnet Nach dem Krieg betatigte Alexander sich im SPD Ortsverein Breslau im Reichsbund judischer Frontsoldaten sowie ab 1924 in der Republikschutzorganisation Reichsbanner Schwarz Rot Gold In der letzteren ruckte er schliesslich in eine fuhrende Stellung in der schlesischen Sektion des Reichsbanners auf In der Literatur wird er als Geschaftsfuhrer des Reichsbanners in Breslau und als Ortsvorsitzender des Reichsbanners dort bezeichnet Wegen einer nicht behordlich genehmigten Protestkundgebung des Reichsbanners wurde Alexander 1925 zu einer Geldstrafe verurteilt Im Zuge der nach dem Reichstagsbrand vom 27 Februar 1933 durchgefuhrten Massenverhaftungen von politischen Gegnern der Nationalsozialisten im ganzen Reichsgebiet wurde Alexander als einer der hochsten Reichsbannerfunktionare in Schlesien von der dortigen SA in Gewahrsam genommen Er wurde zunachst einige Monate im KZ Durrgoy einem von der SA auf eigene Faust betriebenen wilden Konzentrationslager im Suden der schlesischen Provinzhauptstadt gefangen gehalten Nach der Auflosung des KZ Durrgoy im Sommer 1933 wurde Alexander ins KZ Esterwegen bei Papenburg im Emsland uberfuhrt Dort wurde er am 2 September 1933 einem Sabbat im Moor von einem SS Wachmann erschossen Er war damit der erste Gefangene der im KZ Esterwegen und uberhaupt in einem der Emslandlager zu Tode gebracht wurde Im Rahmen eines in den Jahren 1949 1950 durchgefuhrten Ermittlungsverfahrens gegen beteiligte SS Wachleute durch das Landgericht Osnabruck sagten mehrere Mitgefangene ubereinstimmend aus dass die SS die anderen Haftlinge nach Alexanders Tod dazu zwang an dem auf einem Hof des Lagers aufgebahrten Leichnam Alexanders vorbeizumarschieren und mit seinem Blut Kreuze zu zeichnen Ausweislich seiner Sterbeanzeige war er verheiratet und Vater mindestens eines Kindes Alexanders Begrabnis auf dem judischen Friedhof von Breslau geriet zu einer spontanen Massendemonstration der Breslauer Arbeiterschaft Mehrere tausend Arbeiter erschienen uberraschend zu dem Totenakt und brachten Ausrufe wie Heil Freiheit und Rache aus um ihre Solidaritat mit dem gewaltsam zu Tode gekommenen Reichsbannerfunktionar sowie ihre Ablehnung des herrschenden Regimes zum Ausdruck zu bringen 2 Ein zeitgenossisches Ermittlungsverfahren wegen der Totung von Alexander sowie des ehemaligen Hamburger Polizeiprasidenten Otto Eggerstedt und des Polizisten Bergemann durch SS Wachen verlief im Sand 3 Literatur BearbeitenRoland B Muller Hans Alexander 1890 1933 Der vergessene Breslauer Reichsbannergeneral hrsg von der Stiftung Gedenkstatte Deutscher Widerstand Berlin 2023 Andrea Kaltofen Die Haftlinge der Konzentrationslager im Emsland 1933 1936 in Stiftung Gedenkstatte Esterwegen Hrsg Holle im Moor Die Emslandlager 1933 1945 S 39 48 hier S 43 Hans Peter Klausch Tatergeschichten die SS Kommandanten der fruhen Konzentrationslager im Emsland 2005 S 35f Weblinks BearbeitenKurzbiografie von Hans Alexander zum Engagement im Reichsbanner Schwarz Rot GoldEinzelnachweise Bearbeiten Verlustlisten Erster Weltkrieg Preussische Verlustliste Nr 1134 Ausgabe vom 10 Mai 1918 Kim Wunschmann Before Auschwitz Jewish Prisoners in the Prewar Concentration Camps Harvard University Press Cambridge MA 2015 S 34 Kurt Metschies Geheimes Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz Teil II Sonderverwaltungen S 120f Normdaten Person GND 1210672413 lobid OGND AKS VIAF 4156159035167201380001 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Alexander HansKURZBESCHREIBUNG deutscher politischer AktivistGEBURTSDATUM 16 Februar 1890GEBURTSORT BreslauSTERBEDATUM 2 September 1933STERBEORT KZ Esterwegen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Alexander Reichsbanner amp oldid 241104030