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Johannes Karl Hans Karl Ernst Fritz Koch 14 Oktober 1897 in Potsdam 1 1 Juli 1934 in Berlin Lichterfelde war ein deutscher Politiker NSDAP und SA Fuhrer Er war einer der Getoteten des sogenannten Rohm Putsches Hans Karl Koch Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Fruher Werdegang 1 2 Karriere in der NS Bewegung 1 3 Ermordung 2 Archivarische Uberlieferung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFruher Werdegang Bearbeiten Koch wurde als Sohn einer evangelischen Familie in Potsdam geboren Er besuchte das Gymnasium Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs meldete Koch sich als Kriegsfreiwilliger Seit dem 1 September 1914 gehorte er der preussischen Armee an Als Sechzehnjahriger zog er mit dem Reserve Jagerbataillon 15 an die Westfront Wahrend des Krieges wurde Koch an der Westfront durch Granatsplitter schwer verwundet was einen langen Lazarettaufenthalt nach sich zog Ausserdem wurde er mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet Im Jahr 1917 hatte er den Rang eines Leutnants der Reserve erreicht 2 Das Kriegsende erlebte Koch in einem Lazarett in Potsdam Nach dem Krieg gehorte Koch noch bis zum 1 April 1920 der Reichswehr an die er als Leutnant der Reserve verliess Ausserdem schloss er sich zeitweise dem Freikorps Epp an bei dem er Ernst Rohm kennenlernte Im Marz 1920 beteiligte er sich noch immer verwundet am Kapp Putsch In den fruhen 1920er Jahren studierte Koch an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin Sein Studium dort schloss er 1924 mit dem Diplom und dem Staatsexamen ab Danach liess er sich als Landwirt in Schlesien nieder Karriere in der NS Bewegung Bearbeiten Ende der 1920er Jahre begann Koch sich aktiv in der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei NSDAP zu engagieren in der er in den folgenden Jahren insbesondere Karriere in der Sturmabteilung SA der Privatarmee der Partei machte Ab 1931 ubernahm Koch als Mitarbeiter des Chefs der schlesischen SA Einheiten Edmund Heines Fuhrungsaufgaben in der schlesischen SA Dank der Protektion Heines erhielt Koch nach der preussischen Landtagswahl vom April 1932 einen Sitz als Abgeordneter der NSDAP im Preussischen Landtag Diesem gehorte er insgesamt knapp achtzehn Monate lang bis zur Auflosung dieser Korperschaft im Herbst 1933 an Am 1 Juli 1932 wurde Koch zum Fuhrer der Untergruppe Niederschlesien der SA ernannt die er bis zu ihrer Auflosung am 14 September 1933 fuhrte und gleichzeitig zum SA Oberfuhrer befordert 3 In dieser Eigenschaft wurde er mit Wirkung vom 1 Juli 1933 in den Rang eines Brigadefuhrers befordert 4 Seit Marz 1933 war er zudem Sonderkommissar der Obersten SA Fuhrung fur die Provinz Niederschlesien Am 15 September 1933 wurde Koch zum Fuhrer der an diesem Tag als Nachfolgeformation der Untergruppe Niederschlesien aufgestellten SA Brigade 21 Niederschlesien mit Dienstsitz in Liegnitz ernannt Bei der Reichstagswahl vom November 1933 bei der freilich einzig Kandidaten der NSDAP zur Wahl antreten durften erhielt Koch ein Mandat fur den weitgehend zu einem einflusslosen Reprasentationsorgan herabgesunkenen Reichstag Nach seinem Tod wurde Kochs Mandat fur den Rest der Wahlperiode ab Juli 1934 von Georg Trzeciak fortgefuhrt Mit Wirkung vom 15 Marz 1934 wurde Koch von der Obersten SA Fuhrung mit der Fuhrung der SA Gruppe Westmark beauftragt und gleichzeitig von der Fuhrung der SA Brigade 21 entbunden sein Nachfolger als Fuhrer der SA Brigade 21 wurde zu dieser Zeit Eberhard von Wechmar 5 Als beauftragter Fuhrer der Gruppe Westmark hatte Koch weiterhin im Rang eines SA Brigadefuhrers stehend fortan das Kommando uber rund 200 000 SA Angehorigen im westdeutschen Raum inne wobei sein Dienstsitz sich in Koblenz befand Diese Stellung behielt er bis zu seiner Verhaftung und Exekution am 30 Juni 1 Juli 1934 bei Ermordung Bearbeiten Am 29 Juni 1934 reiste Koch zu einer fur den 30 Juni 1934 angesetzten SA Fuhrertagung in den bayerischen Kurort Bad Wiessee wo er in dem als Tagungsort vorgesehenen Hotel Hanslbauer ubernachtete In den fruhen Morgenstunden des 30 Juni erschien uberraschend Adolf Hitler mit einem grosseren Aufgebot an Polizeibegleitung und verhaftete den Grossteil der bereits in der Pension anwesenden SA Angehorigen insbesondere den Stabschef der SA Ernst Rohm und Edmund Heines der ebenfalls am Abend des 29 Juni in der Pension Hanslbauer eingetroffen war Die politische Sauberungswelle vom Fruhsommer 1934 gegen die SA Fuhrung wurde von der NS Regierung als Schlag gegen den sogenannten Rohm Putsch dargestellt Koch wurde nachdem er von der Polizei gestellt worden war auf Fursprache von den mit Hitler angereisten Viktor Lutze den Hitler als Nachfolger Rohms zum neuen Stabschef der SA bestimmt hatte von Hitler noch in der Pension Hanselbauer begnadigt so dass er anders als Rohm und die meisten anderen in dem Hotel angetroffenen SA Angehorigen nicht in Gefangenentransporten nach Munchen uberfuhrt und dort ins Gefangnis Munchen Stadelheim gebracht wurde sondern stattdessen als freier Mann in der Entourage Hitlers nach Munchen fuhr In Munchen nahm Koch in den Mittagsstunde an einer Konferenz im Senatorensaal des Braunen Hauses der Parteizentrale der NSDAP teil in der Hitler einer grosseren Anzahl von nach Munchen gereisten hoheren SA Fuhrern die Absetzung von Rohm als SA Chef sowie die Verhaftung Rohms und einiger anderer SA Fuhrer mitteilte Obwohl Koch von Hitler selbst von der Verhaftung freigestellt worden war wurde er da seine Begnadigung den Polizeibehorden ausserhalb Munchens offenbar nicht bekannt geworden war nach seinem Ruckflug in Koblenz verhaftet und nach Berlin uberfuhrt Dort wurde er in die Kadettenanstalt Lichterfelde gebracht im Laufe des 1 Juli 1934 zum Tode verurteilt und von Angehorigen der Leibstandarte Adolf Hitler erschossen Koch wurde nachtraglich auf die von der Gestapo aufgestellte Liste von 77 spater auf 83 Personen erweiterte Personen gesetzt deren Erschiessung vom 30 Juni bis 2 Juli durch die Reichsregierung durch das am 3 Juli 1934 erlassene Gesetz uber Massnahmen der Staatsnotwehr fur rechtens erklart und von strafrechtlicher Verfolgung ausgenommen wurde Durch den Fuhrerbefehl Nr 26 vom 31 Oktober 1934 wurde Koch schliesslich noch postum aus der SA ausgestossen 6 Archivarische Uberlieferung BearbeitenEin Grossteil der Personalunterlagen Kochs als Funktionar in der NSDAP und der SA wurde nach seiner Ermordung vernichtet Einige wenige Splitter haben sich im Bundesarchiv erhalten BDC PK Akte verwahrt auf dem Film G 88 Koch Johann Koch Josef Eine Akte der preussischen Justizverwaltung zu einem Prozess in dem die angebliche Homosexualitat Kochs eine Rolle spielte Klage von Edmund Heines gegen den Stahlhelm Fuhrer Herbert von Sydow vor dem Landgericht Hirschberg wegen einer Broschure in der Sydow Heines und Koch der Homosexualitat bezichtigt hatte wird im Geheimen Staatsarchiv aufbewahrt Re 84a Nr 53856 Literatur Bearbeiten Brauen Post sabotiert in Pariser Tageblatt vom 19 Juli 1934 Weblinks BearbeitenHans Karl Koch in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Hans Karl Koch in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Koch im Reichstagshandbuch fur die 9 Wahlperiode 1933 Desgleichen in Kochs Parteikorrespondenz im Bundesarchiv Dagegen gibt Erich Stockhorst Funftausend Kopfe Wer war was im Dritten Reich blick bild Velbert Kettwig 1967 S 240 den 17 Oktober 1897 als Geburtstag an Verlustlisten Erster Weltkrieg Preussische Liste 982 vom 9 August 1917 S 20487 Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr I vom 1 Juli 1932 S 5 Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr 15 vom 1 Juli 1934 S 9 Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr 24 vom 2 Mai 1934 S 14 Fuhrerbefehl der Obersten SA Fuhrung Nr 26 vom 31 Oktober 1934 S 13f Gruppe Westmark Normdaten Person GND 130503940 lobid OGND AKS VIAF 25713554 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koch Hans KarlALTERNATIVNAMEN Koch HansKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdRGEBURTSDATUM 14 Oktober 1897GEBURTSORT PotsdamSTERBEDATUM 1 Juli 1934STERBEORT Berlin Lichterfelde Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Karl Koch amp oldid 216922205