www.wikidata.de-de.nina.az
Hans Heinz Friedrich Karl Schutt 6 April 1908 in Dummersdorf 22 Februar 1984 1 in Soltau war ein deutscher SS Scharfuhrer und an der Aktion T4 sowie der Aktion Reinhardt im Vernichtungslager Sobibor beteiligt Schutt wurde im Sobibor Prozess freigesprochen Leben BearbeitenSchutt brach seine Schullaufbahn am Gymnasium aus Geldmangel vorzeitig ab Er absolvierte eine kaufmannische Lehre und war anschliessend in verschiedenen Betrieben tatig Ab Anfang der 1930er Jahre fand er eine Anstellung beim Deutsch Nationalen Handlungsgehilfenverband DHV Bereits 1933 wurde er Mitglied der SS und 1934 bei der Deutschen Arbeitsfront DAF Bei der DAF ubernahm er koordinierende buchhalterische Funktionen fur die Gebiete Sachsen Pommern und Schlesien Nach einem Konflikt mit dem DAF Leiter Robert Ley besuchte er 1936 kurzzeitig die Technische Hochschule Charlottenburg Danach war er kurzzeitig bei der Reichsstelle fur Getreide tatig wo er unter anderem Schweinemastaktionen veranstaltete Der NSDAP schloss er sich 1937 an Ab 1938 war er hauptamtlich fur die SS tatig und ubernahm die administrative Leitung des Sturmbanns II 6 in Berlin Im Herbst 1939 wurde er zur Aktion T4 beordert 2 In diesem Rahmen war er als Verwaltungsleiter der NS Totungsanstalt Grafeneck und ab Fruhjahr 1941 bei der NS Totungsanstalt Hadamar beschaftigt Ab Spatsommer 1941 war er in der Berliner Aktion T4 Zentrale im administrativen Bereich tatig 3 Im Zuge der Aktion Reinhardt wurde er Ende April 1942 in das Vernichtungslager Sobibor versetzt Dort war Schutt als Lagerbuchhalter fur Buroarbeiten und Soldabrechnungen zustandig Er nahm den nackten Opfern die Wertsachen ab und war dabei in einem Schalter hinter einer Glasscheibe vor ihrer Vergasung tatig Neben diesem Schalter stand meistens zur Beruhigung der Opfer ein junger Jude der Goldjude oder kleiner Max genannt wurde Auf die Frage warum er auf der Rampe stand antwortete Schutt Hiermit erklare ich dass es aus Neugierde geschah Ich wollte mich von der Unmenschlichkeit der Endlosung uberzeugen und meine Eindrucke nach Berlin weitergeben 4 Zudem achtete er auch auf die Sauberkeit in der Baracke des Sonderkommandos und versah Rampendienst 5 Im August 1942 liess er sich zur Waffen SS versetzen 2 Aus ungeklarten Grunden wurde er spater zu sechs Jahren Gefangnis verurteilt und gegen Kriegsende aus der Haft entlassen Er war noch kurzzeitig an der Ostfront eingesetzt 5 Nach Kriegsende wurde er im Zuge der Ermittlungen um Hadamar und Grafeneck zwar in Haft genommen aber nicht im Hadamar Prozess angeklagt 3 Bei seinem ersten Verhor gab er nicht an dass er im Vernichtungslager Sobibor war 4 Spater wurde Schutt Stadtrat in Soltau 6 Im Zuge der Ermittlungen Anfang der 1960er Jahre wurde Schutt in Haft genommen 1966 wurde er im Sobibor Prozess schliesslich vom Vorwurf der Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord an mindestens 86 000 Personen wegen Putativ Notstand freigesprochen 7 Uber seinen weiteren Lebensweg ist nichts bekannt Literatur BearbeitenInformationsmaterial des Bildungswerks Stanislaw Hantz e V Schone Zeiten Materialsammlung zu den Vernichtungslagern der Aktion Reinhardt Belzec Sobibor Sobibor Antifa Cafe 1997 Dick de Mildt In the Name of the people Perpetrators of Genocide in the Post War Prosecution in West Germany The Euthanasia an Aktion Reinhard Trial Cases Kluwer law International Niederlande 1996 ISBN 90 411 0185 3 Jules Schelvis Vernichtungslager Sobibor Unrast Verlag Hamburg Munster 2003 ISBN 3 89771 814 6 Einzelnachweise Bearbeiten Todesjahr nach Annette Hinz Wessels Tiergartenstrasse 4 Schaltzentrale der nationalsozialistischen Euthanasie Morde Links Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 86153 848 6 S 111 a b Dick de Mildt In the Name of the people Perpetrators of Genocide in the Post War Prosecution in West Germany The Euthanasia an Aktion Reinhard Trial Cases Niederlande 1996 S 214f a b Dick de Mildt In the Name of the people Perpetrators of Genocide in the Post War Prosecution in West Germany The Euthanasia an Aktion Reinhard Trial Cases Niederlande 1996 S 218f a b Schelvis Vernichtungslager Sobibor 2003 S 309 a b Kurzbiografie von Hans Heinz Schutt auf deathcamps org Heike Kleffner Miriam Rurup Das vergessene Vernichtungslager Sobibor Uberblick uber die juristische Verfolgung der NS Tater und die Wahrnehmung in der Offentlichkeit In Frankfurter Rundschau 7 November 2003 auf klick nach rechts de Justiz und NS Verbrechen Urteil im Sobibor Prozess Memento des Originals vom 23 Februar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www1 jur uva nlNormdaten Person GND 1035129930 lobid OGND AKS VIAF 301718157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schutt Hans HeinzALTERNATIVNAMEN Schutt Hans Heinz Friedrich Karl vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SS Scharfuhrer im Vernichtungslager SobiborGEBURTSDATUM 6 April 1908GEBURTSORT DummersdorfSTERBEDATUM 22 Februar 1984STERBEORT Soltau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Heinz Schutt amp oldid 235828573