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Hal Busse eigentlich Hannelore Bendixen Busse geb Busse 15 Mai 1926 1 in Jagstfeld Marz 2018 2 in Heilbronn war eine deutsche Kunstlerin Hal Busse 1954 im Jardin du Luxembourg Paris c Hermann Busse Familienarchiv Bendixen Busse Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Postume Ausstellungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHannelore Busse wurde 1926 als Tochter des nachimpressionistischen Landschaftsmalers Hermann Busse 1883 1970 und Leni Kieser in Jagstfeld geboren Sie malte bereits in jungen Jahren gemeinsam mit ihrem Vater und dem Jagstfelder Kreis vor allem in der Natur Da der Vater auch ein Atelier in Berlin unterhielt hielt sie sich als Kind dort ebenfalls haufig auf 1946 begann sie ein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart 3 unter den Professoren Fritz Steisslinger und Manfred Henninger Die Klasse Henninger ging haufig zu Korrekturen bei Willi Baumeister Ab Mai 1951 verbrachte sie mit Ruth Eitle und Irmgard Pfisterer einen dreimonatigen Studienaufenthalt in Paris 1953 schloss sie als Meisterschulerin bei Manfred Henninger das Studium ab Nach ihrer Studienzeit heiratete sie 1956 den Maler Klaus Bendixen 1924 2003 Das Paar liess sich in Stuttgart nieder wo beide als freischaffende Kunstler tatig waren Nachdem Klaus Bendixen 1960 Professor am Lerchenfeld der Hochschule fur bildende Kunste Hamburg wurde zog die Familie 1961 nach Hamburg Der Ehe entstammen zwei Tochter die 1959 geborene Katarina Bendixen ebenfalls Kunstlerin 4 sowie Johanna Bendixen 1962 die heute das Nachlassarchiv betreut Hal Busse zog 1985 zur Unterstutzung ihrer Mutter nach Heilbronn wo sie bis zu ihrem Lebensende lebte und arbeitete Werk Bearbeiten nbsp Springer 1982 von Hal Busse im Freibad in KirchhausenDas Œuvre von Hal Busse umfasst zirka 10 000 Werke aus den Bereichen Malerei Relief Spiel Objekt Kunst am Bau Zeichnung und Druckgrafik Ihr Schaffen zeichnet sich zeitlebens durch die prazise Erfassung des Menschseins aus Das Thema Mensch setzte Hal Busse schwerpunktmassig in Sujets wie Badende Masse Mensch und Bewegung um Fur die Umsetzung entwickelte die Kunstlerin eine eigene Bildsprache besonders Farben und Formen vornehmlich Kreise in der Gesamtkomposition bestimmten das jeweils gewahlte Stilmittel Ol Aquarell Tusche Nagel Lehmkugeln vom Weinberg Seit ihrem Studienaufenthalt 1951 in Paris entstand eine tiefe Verbundenheit zu Frankreich Dies bezeugen zahlreiche Cafehaus Zeichnungen und Stadtszenen vielfach ausgestellt bspw in der Galerie Maurice Ratton Paris 1951 Daneben fuhrten sie ihre Reisen zu den Kunstlern Constantin Brancuși Alberto Giacometti Sonia Delaunay Fernand Leger und der Ecole de Paris und einer substantiellen Auseinandersetzung mit deren Wirken Die Arbeiten von Hal Busse wurden vielerorts gezeigt 1954 Labauet Gallery Milwaukee Hal Busse I Young und Hamilton 1956 trat sie in den Deutschen Kunstlerbund ein 5 Ende der 1950er Jahre kurzte sie ihren Spitznamen Haloli in den Kunstlernamen Hal ab Mit ihrem Mann dem Baumeister Schuler Klaus Bendixen bezog sie eine grosszugige Fabriketage mit Atelierflachen in Stuttgart Das Paar stand im engen Austausch mit Anton Stankowski Max Bense und Helmut Heissenbuttel Vom Kunstlerkollegen Fritz Seitz angeregt hatte Hal Busse enge Kontakte zur Kunstlergruppe ZERO mit der sie 1958 in der 7 Abendausstellung Das rote Bild Dusseldorf ein Nagelrelief 6 zeigte 7 1957 nahm sie an der Ausstellung Abstraktes und Konkretes in der Kunsthalle Darmstadt teil im gleichen Jahr an Peintres allemands contemporains im Musee de Lyon 1957 58 war sie an der Biennale 1957 beteiligt die in Paris begann und anschliessend in Montreal Kanada gezeigt wurde Sie gewann kontinuierlich 1946 1982 Preise und Wettbewerbe realisierte Entwurfe und Auftrage zu Kunst am Bau unter anderem 1957 die Hauptwand des Foyers in der Heilbronner Harmonie Vor ihrem Umzug nach Hamburg 1961 wurde 1958 in der Galerie im Hause Behr Stuttgart Hal Busse Bilder und Montagen gezeigt Dr Berthold Hackelsberger eroffnete die Einzelausstellung mit den Worten Dichte der Bildidee kraftvolle und sichere Verwirklichung im Werk und uberzeugende Folgerichtigkeit der kunstlerischen Entwicklung zeichnen die Arbeiten der Malerin Hannelore Busse in hervorragender Weise aus Die Bilder von 1952 53 zeigen menschliche Korper vereinfacht zu rhythmisch gegliederten stark modellierten Formzusammenhangen die sich in dichtem Gefuge ordnen Diese bewegungserfullten plastischen Formballungen sind in ruhigen Flachen in Spannung gesetzt In den Arbeiten aus den Jahren 1957 58 wird uber Zwischenstufen hin die Farbe immer freier vom gegenstandlichen Bezug Ihre Strahlung ihre raumlich dynamischen Energien werden unmittelbar spurbar und ordnen sich im Spiel der Verteilung Das Erlebnis grosser Menschenansammlungen im Theater in der Arena in Schwimmbadern etc scheinen fur die Malerin eine der Hauptquellen der Imagination zu sein 8 1966 stellte sie in der Abteilung Neue Gruppe auf der Grossen Kunstausstellung im Munchener Haus der Kunst aus 9 1968 hatte sie ein Stipendium an der Cite Internationale des Arts in Paris Die damaligen Studentenunruhen inspirierten sie zu politischen Bildern deren Gestaltung und Farbigkeit sich an die zeitgenossische Pop Art anlehnt In den spaten 1970er Jahren entstanden ausserdem Arbeiten aus geflochtenem aquarelliertem Papier Mit ihrem Umzug nach Heilbronn 1985 wo sie ihre Mutter im Elternhaus betreute bezogen sich ihre abstrakten Arbeiten zunehmend auf malerische Landschaftsbilder Auch der Lehm aus den Weinbergen fand sich in den Bildern wieder Zu ihren bevorzugten Motiven gehoren Strand und Badeszenen die sie wahrend allen Phasen ihrer kunstlerischen Entwicklung in unterschiedliche Stilen geschaffen hat Mit Badeszenen in der abstrahiert reduzierten Formensprache der fruhen 1950er Jahre gewann sie 1954 den 2 Preis beim Kunstpreis der Jugend und nahm sie 1957 an der Biennale in Paris teil Ihr vollig abstrahiertes grossformatiges Tafelbild Strand von 1967 das unter Verwendung von Sand aus Sperlonga entstand zahlt zu ihren Hauptwerken Wahrend der 1970er Jahre entstanden Siebdrucke mit Strandmotiven aus der Vogelschau Ebenso finden sich Strandmotive in ihrem Spatwerk seit der Ruckkehr nach Heilbronn 1985 Fur das Freibad in Kirchhausen schuf Bendixen Busse 1982 die Skulptur Springer eine vier Meter hohe stilisierte menschliche Figur auf einem elf Meter hohen Mast die durch drei blaue Scheiben zu springen scheint Die Stadtischen Museen Heilbronn besitzen zahlreiche Werke der Kunstlerin Das Bild mit dem Titel Paris 1952 10 zeigt eine Verkehrsinsel in Paris wobei Treppen von der Insel zu einer Metrostation hinabgehen Einzelne Farbpunkte bzw Flecken vermitteln Bewegung 11 Das Gemalde Die Obsternte 1953 12 zeigt abstrahierte Erntehelfer am Bodensee 13 in roten und braun grunen Farbtonen Das grune Paar 1953 54 14 zeigt ebenso stark abstrahiert ein zwischen Baumen rastendes Paar Das Streifenbild der Weg zur Familie um 1955 ist eine Tuscharbeit auf Leinwand und zeigt abstrahierte menschliche Korper Die Strukturbilder Gold gelb und Gelb orange um 1960 sind rein abstrakte Farbkompositionen Der Kunsthistoriker Jorg Scheller schrieb uber Busse das Fehlen eines klaren Markenzeichens in ihrem Werk verweise auf die Moglichkeit eines anderen Kunstlerinnenbildes Neugier statt Marktmacht Empfindsamkeit statt Rigorismus Suche statt Statement Mehrdimensionalitat statt Machotum Durchsetzen ist nicht mein Ding hat sie einmal gesagt Eine Haltung die erst auf den zweiten Blick als solche erkennbar ist und deshalb so wertvoll 15 Mehrere ihrer Nagelreliefs wurden vom Regierungsprasidium Stuttgart aufgekauft Weitere Werke Hal Busses befinden sich im Besitz der Pfalzgalerie Kaiserslautern der Stadtischen Galerie Karlsruhe der Kunsthalle Recklinghausen des Kunstmuseums Stuttgart und des Stadtischen Museums Schloss Morsbroich in Leverkusen Postume Ausstellungen Bearbeiten2017 Serielle Formationen 1967 2017 Haus Huth Berlin 2017 Art in Europe 1945 1968 2019 Zero 1 Das Fruhwerk von Hal Busse Kunsthaus Dahlem Berlin 16 2021 Hal Busse Es bewegt sich alles so sehr Raum III Berlin 2021 Hal Busse DAS BLEIBENDE IST DAS FLUCHTIGE Galerie Volker Diehl BerlinLiteratur BearbeitenHannelore Busse Bilder und Montagen Ausstellungskatalog Galerie im Hause Behr Stuttgart 1958 Hannelore Busse Bilder und Zeichnungen Ausstellungskatalog Kunstverein Heilbronn 1965 30 Jahre Kunstlerbund Heilbronn Sommerausstellung 1979 Heilbronn 1979 S 48 49 Andreas Pfeiffer Hrsg Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre Das Kunstgeschehen der 50er Jahre in Heilbronn Situationen aus Alltag Verkehr und Architektur im Heilbronn der 50er Jahre Harwalik Reutlingen 1993 ISBN 3 921638 43 7 Heilbronner Museumskatalog 43 Reihe Stadtische Galerie Marc Gundel Hrsg Dieter Brunner Katalog und Ausstellung Farben die bluhen die Malerin Hal Busse Ausstellungskatalog anlasslich der gleichnamigen Ausstellung zum 80 Geburtstag von Hal Busse 19 Marz 4 Juni 2006 Stadtische Museen Heilbronn Edition Braus Heidelberg 2006 ISBN 3 89904 213 1 Marc Gundel Avantgarde und Familie Hannelore Hal Busse 1926 2018 In Christhard Schrenk Hrsg Heilbronner Kopfe IX Lebensbilder aus zwei Jahrhunderten Stadtarchiv Heilbronn Heilbronn 2021 Kleine Schriftenreihe des Archivs der Stadt Heilbronn 70 ISBN 978 3 940646 32 3 S 23 38 Dirk Porschmann und Mattijs Visser Hrsg 4 3 2 1 ZERO Richter Fey Verlag Dusseldorf 2012 ISBN 978 3 941263 46 8 Hal Busse Nagelrelief Abbildung s 383 Einladung zur ZERO Ausstellung abgebildet auf S 410 411 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hal Busse Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Hal Busse im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Kurzvita Hal Busse im Deutschen Kunstarchiv Stiftung Kunstfonds 2020 Forderung des Werkverzeichnisses Hal BusseEinzelnachweise Bearbeiten Geburtsdatum nach Stadtarchiv Heilbronn Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur ZS 11103 Eintrag zu Hal Busse in der Datenbank HEUSS Nachruf https www pressreader com germany heilbronner stimme stadtausgabe 20180327 282789241987668 Sie zahlt zu den ersten Studierenden die bei Wiedereroffnung der Akademie im Sommer 1946 zum Studium zugelassen wurden Wolfgang Kermer Vor dreissig Jahren In Akademie Mitteilungen Staatliche Akademie der Bildenden Kunste Stuttgart 7 1976 S 9 Claudia Ihlefeld In der Region und in der Welt zu Hause Heilbronner Stimme vom 22 September 2011 kuenstlerbund de Mitglieder B Hal Busse abgerufen am 17 Juni 2019 Dirk Porschmann Mattijs Visser 4 3 2 1 ZERO Richter Fey Verlag Dusseldorf 2012 ISBN 978 3 941263 46 8 S 383 National Research Council U S Transportation Research Board Concrete and construction new developments and management Transportation Research Board 1989 ISBN 0 309 04950 4 Dr Berthold Hackelsberger Bilder und Montagen Hrsg Galerie im Hause Behr Galerie im Hause Behr Stuttgart Hindenburgbau 1958 s Katalog Grosse Kunstausstellung Munchen 1963 Kat nr 527 Bendixen Klaus Hamburg Zur Stadt Dis Mischtechnik 170 90 cm Kat nr 547 Busse Hal Hamburg Sommerliches Rot Ol 175 130 cm Andreas Pfeiffer Heilbronn und die Kunst der 50er Jahre Das Kunstgeschehen der 50er Jahre in Heilbronn Situationen aus Alltag Verkehr und Architektur im Heilbronn der 50er Jahre 1 Auflage 43 Reihe Stadtische Galerie Heilbronner Museumskatalog Harwalik Reutlingen 1993 ISBN 3 921638 43 7 S 66 Pfeiffer S 66 Abb 76 Hannelore Busse Paris um 1952 Ol Papier 70 95 cm Stadtische Museen Heilbronn und S 64 Pfeiffer S 86 Abb 111 Hannelore Busse Die Obsternte 1953 Ol Hartfaser 171 243 cm Stadtische Museen Heilbronn Pfeiffer S 84 Marc Gundel Dieter Brunner Farben die bluhen die Malerin Hal Busse Ausstellungskatalog anlasslich der gleichnamigen Ausstellung zum 80 Geburtstag von Hal Busse 19 Marz 4 Juni 2006 Hrsg Stadtische Museen Heilbronn Edition Braus Wachter Verlag Heilbronn 2006 ISBN 3 89904 213 1 S 44 1 abgerufen am 24 September 2016 Hal Busse 11 Ausstellung auf der Galerie des Kunsthaus Dahlem 18 Januar 8 April 2019 abgerufen am 17 Juni 2019 Normdaten Person GND 131502735 lobid OGND AKS LCCN n2007075380 VIAF 74986433 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Busse HalALTERNATIVNAMEN Busse Hannelore Geburtsname Bendixen Busse Hannelore wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutsche KunstlerinGEBURTSDATUM 15 Mai 1926GEBURTSORT JagstfeldSTERBEDATUM Marz 2018STERBEORT Heilbronn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hal Busse amp oldid 230109670