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Der Huttenbach ist ein Bach in der Oberpfalz in Bayern Er entspringt nahe an der tschechischen Grenze als Schnabellohbach in einem Waldgebiet der Stadt Schonsee im Landkreis Schwandorf und mundet nach einem 11 km langen recht genau sudlichen Lauf durch zwei Landkreise und vier Kommunen mit zwei Namenswechseln vor dem Hauptort der Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Cham von links in die Bayerische Schwarzach Huttenbach Abschnittsnamen Schnabellohbach Sagbach Huttenbach fruher auch PerlbachHuttenbach zur Schneeschmelze im HammergrabenHuttenbach zur Schneeschmelze im HammergrabenDatenGewasserkennzahl DE 14622Lage Oberpfalzer Wald Bayern Landkreis Schwandorf Stadt Schonsee Gemeinde Stadlern Gemeinde Weiding Landkreis Cham Gemeinde TiefenbachFlusssystem DonauAbfluss uber Bayerische Schwarzach Schwarzach Naab Donau Schwarzes MeerQuelle Sudwesthang des Weingartenfelses Gemeinde Schonsee49 31 14 N 12 37 32 O 49 52049 12 62562 845Quellhohe ca 845 m 1 Mundung sudlich von Perlthal Gemeinde Tiefenbach von rechts in die Bayerische Schwarzach49 45047 12 60338 497 Koordinaten 49 27 2 N 12 36 12 O 49 27 2 N 12 36 12 O 49 45047 12 60338 497Mundungshohe ca 497 m 1 Hohenunterschied ca 348 mSohlgefalle ca 31 Lange 11 1 km 2 Einzugsgebiet 24 59 km 2 Rechte Nebenflusse Altbach Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Verlauf 3 Geschichte 3 1 Hammer Hutten Sagewerke und Muhlen am Huttenbach 3 2 Perlenzucht im Huttenbach 4 Zuflusse 5 Einzelnachweise 6 WeblinksName BearbeitenDer Huttenbach wechselt auf seinem Lauf zweimal den Namen auf seinem Unterlauf tragt er sogar zwei konkurrierende Namen Am Oberlauf wo ihm im sumpfigen Waldgebiet Schnabellohe der Stadt Schonsee zahlreiche Nebenaste zulaufen wird er Schnabellohbach genannt Nach anschliessendem Durchqueren des Gemeindegebietes von Stadlern bis kurz nach der Tabakmuhle auf schon Weidinger Gemeindegrund heisst er dann Sagbach Unter diesem Namen passiert er das ehemalige Sagewerk Sagmuhle Kurz vor Lowenthal zweigt der ehemalige Muhlgraben der Muhle Lowenthal nach links ab Der Huttenbach fliesst noch vor diesem Muhlenort mit dem von Nordwesten her kommenden Altbach zum Huttenbach zusammen Gleich nach Lowenthal an der Kreisgrenze zur Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Cham mundet der Muhlgraben wieder in den Huttenbach Kurz danach fliesst der Huttenbach an der Huttensage vorbei einem weiteren ehemaligen Sagewerk Unter diesem endgultigen Namen Huttenbach mundet der Bach dann auch Die Ortsnamen der Huttensage und der folgenden Einode Hammerthal am Ufer bewahren die Erinnerung an die Eisen und spater Glashutten am Huttenbach Der letzte Siedlungsplatz am Lauf ist die Einode Perlthal deren Namen daher ruhrt dass fruher im Bach Perlen gezuchtet wurden weshalb der untere Bachabschnitt auch Perlbach genannt wird 3 Verlauf BearbeitenDie hochste Quelle des zunachst Schnabellohbach genannten Huttenbaches liegt im Gebiet der Gemeinde Schonsee auf etwa 845 m u NHN nahe an einer verzogenen Waldwegkreuzung zwischen den beiden etwas uber einen halben Kilometer entfernten Erhebungen des Weingartenfelses im Nordosten und der Gipfelkuppe des Reichensteins mit der Burgruine Reichenstein im Sudwesten Der junge Bach lauft zunachst westwarts bergab durch die Schnabellohe nach etwa einem Kilometer nimmt er in einem flacheren teils lichten Feuchtgebiet einige kleinere Nebenbache auf und kehrt sich darin auf kunftighin recht genau sudlichen Lauf der nur in leichtem Bogen etwas nach Westen ausholt Dieser fuhrt nach Unterquerung der Staatsstrasse 2159 Schonsee Stadlern zunachst durch das wieder dicht bewaldete Kerbtal Hexenlohe wonach er uber die Stadtgrenze in die flachere Rodungsinsel der Gemeinde Stadlern eintritt Dort passiert er am namengebenden Hauptort auf dem linken Hang vorbei nacheinander die Spindelmuhle und die Bemmerlmuhle zuletzt unter wieder bewaldeten Unterhangen die Stadlermuhle und die Tabakmuhle Danach quert er die Grenze zur Gemeinde Weiding wo er zunachst im dichten Wald zieht und Sagbach genannt wird Fruher stand gleich am linken Ufer der Ort Cacilienthal der abgegangen ist 4 Nachdem sich der Talgrund wieder geoffnet hat passiert er die Einoden Sagmuhle der Gemeinde sodann Andreasthal Sudlich von Andreasthal zweigt nach links der Muhlgraben der ehemaligen Muhle Lowenthal ab Der Bach selbst fliesst bald mit seinem bedeutendsten Zufluss Altbach der sich wenig zuvor aus den zwei langen Oberlaufen Rothelbach und Muhlbach vereint hat welche noch jenseits des Pfarrdorfes Weiding auf dem rechten Hang entstehen zum nun Huttenbach genannten Unterlauf zusammen Der Muhlgraben mundet wenig abwarts bei Lowenthal ebenfalls in den Huttenbach der sodann die Grenze zur Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Cham uberschreitet In diesem fullt sich der Talgrund um die Huttensage teils mit Wald Unterhalb der Huttensage im Tal zweigt der Muhlgraben der gleich folgenden Muhleneinode Hammerthal nach links ab der heute 2017 zur Stromerzeugung genutzt wird Er fliesst bei Hammerthal wieder zuruck in den Bach Hinter Hammerthal lasst der Huttenbach den Wald hinter sich Der Bach durchquert dann das Kirchdorf Schonau den grossten Ort an seinen Ufern Dahinter passiert er noch die Einode Perlthal Einen guten halben Kilometer abwarts von ihr mundet der Huttenbach von rechts und zuletzt Nordnordwesten auf etwa 497 m u NHN in die Bayerische Schwarzach deren Lange und Teileinzugsgebiet bis hierher der Huttenbach Strang recht nahekommt 5 6 7 Geschichte BearbeitenHammer Hutten Sagewerke und Muhlen am Huttenbach Bearbeiten Seit dem 14 Jahrhundert gab es am Schnabellohbach und Huttenbach Eisenhammer Muhlen Sagmuhlen Glashutten und Glasschleifen Die meisten dieser Betriebe gingen bis zum 19 und zum Anfang des 20 Jahrhunderts zugrunde In Schonau arbeitete eine Muhle noch bis in die 70er Jahre des 20 Jahrhunderts Einige Betriebe nutzen die Wasserkraft des Huttenbachs heute zur Stromerzeugung 8 9 Im 14 Jahrhundert wird erstmals ein Eisenhammer im Huttenbachtal bei Schonau erwahnt 10 Im Jahr 1680 wurde eine Glashutte in Schonau erwahnt 11 Im 17 Jahrhundert gab es einen Eisenhammer in Hammerthal 12 1758 bis 1902 besass die Familie Kolb eine Glasschleife am Huttenbach in der Jagerleiten bei Schonau 13 1792 gab es in Schonau am Huttenbach einen Mahl und Sagmuller 14 Die Sagmuhle am Huttenbach wurde 1792 als Mahl und Sagmuhle mit dem Besitzer Andreas Rohrmuller erwahnt zu Weiding gehorig 15 Die Stadlermuhle am Huttenbach wurde 1792 erwahnt 16 Der Name Tabakmuhle deutet auf die 1809 bestehende Tabakfabrik in Stadlern hin 17 Perlenzucht im Huttenbach Bearbeiten 1729 fand der Inhaber der Herrschaft Tiefenbach Herr Johann Wolfgang Erdenreich die ersten Perlen im Huttenbach Aus dieser Zeit stammen die Bezeichnungen Perlbach fur den Huttenbach und Perlthal fur das untere Huttenbachtal Die Perlenfischerei wurde durch Karl Albrecht Herzog von Bayern personlich streng geregelt Zur Abschreckung von Dieben wurden entlang des Baches drei Galgen aufgestellt jeweils mit kurfurstlichem Wappen und mit folgender Inschrift dass bei Leib und Lebensstrafe sothanen Bach niemand zu betreten sich unterstehen solle Wer Perlmuschel beschadigt oder entwendet wird streng bestraft dagegen der Aufbringer mit 5 12 Gulden belohnt Da die Ufer des Huttenbaches jedoch mit dichtem Wald und Gestrauch bewachsen waren konnten Diebereien nicht verhindert werden Es wurde nur alle zwei Jahre nach Perlen gefischt damit diese Zeit hatten auszureifen 1731 wurden 588 Perlen gefunden 1733 waren es 839 Perlen Der Osterreichische Erbfolgekrieg und der Kampf gegen Franz Freiherr von der Trenck und seine Panduren verhinderten einige Jahre die Perlenfischerei Im Jahr 1773 wurden im Huttenbach und angrenzenden Gewassern 2125 Perlen gefunden Danach ging die Perlenfischerei zuruck und wurde schliesslich aufgegeben 18 19 Zuflusse BearbeitenBesonders im Talabschnitt zwischen Stadlern und Lowenthal wird der Huttenbach von links und von rechts von mehreren kleinen unbenannten Bachen gespeist Die von links mundenden Bache entspringen ostlich des Huttenbaches am Westhang des Stadlerberges in der Saglohe und im Hochschlag Die von rechts mundenden Bache entspringen westlich des Huttenbaches an den Hangen des Reichenberg Massivs im Dachsbau und an den Hangen des Kleeberges Gewohnlich sind dies nur kleine Rinnsale aber im Fruhjahr zur Schneeschmelze und im Fruhsommer bei heftigen Gewittern konnen sie grossere Wassermengen zu Tale fuhren 20 Altbach im Oberlauf Rothelbach von rechts zwischen Andreasthal und Lowenthal von rechts ein unbenannter etwa drei Kilometer langer Bach von der Wirthsmuhle her kommend Einzelnachweise Bearbeiten a b Lauf und Einzugsgebiet des Huttenbachs a b Lange und Einzugsgebiet nach Verzeichnis der Bach und Flussgebiete in Bayern Flussgebiet Naab Seite 109 des Bayerischen Landesamtes fur Umwelt Stand 2016 PDF 4 0 MB Name Perlbach auf der Detailkarte mit zugeschaltetem Layer Historische Karte von BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 61 Oberviechtach S 208 229 http www umweltatlas bayern de mapapps resources apps lfu fgn ftz index html lang de amp layers service fgn vt2 service fgn vt7 amp extent 4464954 4557192 5429868 5543912 31468 Fritsch Wanderkarte Oberer Bayerischer Wald Naturpark Massstab 1 50 000 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 95 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 95 124 http geoportal bayern de energieatlas karten wicket crypt 3H7SkdAneJw amp theme 500 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 111 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 114 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 61 Oberviechtach S 5 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 112 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 61 Oberviechtach S 107 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 61 Oberviechtach S 108 Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 61 Oberviechtach S 175 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 120 Paulinus Frohlich Weiding bei Schonsee Beitrage zur Geschichte des Ortes Weiding 1956 S 71 73 Teresa Guggenmoos Aus der Geschichte des Schonseer Landes In Heribert Batzl Hrsg Der Landkreis Oberviechtach in Vergangenheit und Gegenwart Verlag fur Behorden und Wirtschaft R Alfred Hoeppner Assling Obb und Munchen 1970 S 110 Gewasserkarte des Umweltatlasses BayernWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Huttenbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Umweltatlas Bayern Thema Grundlagendaten Fliessgewasser Lauf und Einzugsgebiet des Huttenbachs auf BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung Hinweise Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huttenbach Bayerische Schwarzach amp oldid 230250913