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Die Hunenbetten Alter Hau sind acht erhaltene Hunenbetten ohne Kammer mit den Sprockhoff Nrn 289 295 eines ist unnummeriert Sie liegen im Sachsenwald bei Sachsenwaldau im Jagen 289 und 290 nahe der Bille Weitere jedoch zerstorte Hunenbetten liegen im Saupark in der Nahe Der Sachsenwald liegt ostlich von Hamburg im Sudwesten des Kreis Herzogtum Lauenburg und ist eines der beiden gemeindefreien Gebiete Schleswig Holsteins Die Anlagen entstanden zwischen 3500 und 2800 v Chr und sind Megalithanlagen der Trichterbecherkultur TBK Im Gebiet der TBK erfolgte die Einordnung von kammerlosen Anlagen in die Megalithkategorie da ihre hauptsachlich an den Unterlaufen von Elbe Oder und Weichsel gelegenen zumeist flachen Hugel vielfach noch eine Einfassung aus etwa 1 m hohen mittelgrossen Findlingen besassen die wegen ihrer fehlenden Dimensionen jedoch zum Kammerbau ungeeignet waren so dass keine steinernen Kammern vorhanden sind Neolithische Monumente sind Ausdruck der Kultur und Ideologie jungsteinzeitlicher Gesellschaften Ihre Entstehung und Funktion gelten als Kennzeichen der sozialen Entwicklung 1 Hunengrab Alter Hau 1Inhaltsverzeichnis 1 Sprockhoff Nr 289 2 Sprockhoff Nr 290 3 Sprockhoff Nr 291 3 1 Funde 3 1 1 Gruben 3 1 2 Bodenverfarbungen 4 Sprockhoff Nr 292 4 1 Funde 5 Sprockhoff Nr 293 5 1 Funde 6 Sprockhoff Nr 294 6 1 Funde 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksSprockhoff Nr 289 BearbeitenAlter Hau 1 ist die mit Abstand am besten erhaltene Anlage Es handelt sich um ein Nordwest Sudost orientiertes rechteckiges Hunenbett Mit der Abmessung von 154 8 5 m ist es das langste erhaltene Hunenbett in Deutschland Der bis etwa 0 5 m hohe Erddamm ist noch erkennbar Die Randsteine des Hunenbetts sind zu einem wesentlichen Teil erhalten Die Langsseiten sind sehr gut erkennbar Die Anlage wurde nicht ausgegraben Sprockhoff Nr 290 BearbeitenWie bei der benachbarte Anlage 289 handelt es sich beim Alter Hau 2 um ein Nordwest Sudost orientiertes rechteckiges Hunenbett Sprockhoff geht von einer Grosse von 75 4 0 m aus Der bis etwa 0 5 m hohe Erddamm ist in Teilen noch erhalten Bei der Aufnahme 1936 fand Sprockhoff 34 Steine auf der nordostlichen und 29 Steine auf der sudwestlichen Langseite vor Die Anlage wurde nicht ausgegraben Sprockhoff Nr 291 Bearbeiten nbsp Teil des Hunengrabes Alter Hau 3 Sprockhoff 291 Das Hunenbett ohne Kammer ist 50 m lang 3 25 m breit und entsprechend der Ausrichtung im SSW 0 75 im NNO 0 50 m hoch Die Rand oder Einfassungssteine standen an den Langseiten teilweise noch in situ Die Sudost Seite war besser erhalten Die Findlinge waren zwischen 0 75 und 0 90 m hoch etwa 0 50 m breit und dick sie waren mittels kleiner Steine in den Standlochern verkeilt Nach Ernst Sprockhoff der die Anlage 1954 untersuchte waren die Steine nicht eingegraben sondern durch ihr Eigengewicht in den Boden eingesenkt etwa 0 2 m tief Funde Bearbeiten Am Sudwestende enthielt die Hugelschuttung vereinzelte Scherben und Flintgerate Auf der alten Oberflache wurden mehrere Verfarbungen und Fundkonzentrationen beobachtet Etwa spatentief lag in der Hugelschuttung ein Bronzearmband Gruben Bearbeiten Etwa drei Meter vom Sudwestende war eine kesselformige Grube eingetieft Ihr oberer Durchmesser betrug einen Meter ihre Tiefe 0 3 m Die graue Grubenfullung setzte sich deutlich vom anstehenden Boden ab Sie war stellenweise hart mit eingesprengten Holzkohlestuckchen und Resten kalzinierter Knochen durchsetzt Die Grube enthielt einige Scherben darunter die von einem Becher der Trichterbecherkultur Auf der Grubenfullung und in der Umgebung lagen auf der Hohe der alten Oberflache zahlreiche Scherben von Trichterrand und Kegelhalsgefassen sowie ein dicker Rundschaber Einige der Scherben auf der Oberflache gehorten zu dem Trichterbecher aus der Grube die von Sprockhoff als Grabgrube interpretiert wurde Etwa in der Mitte des Langbettes parallel zu dessen Langsachse lag eine rechteckige Grube 1 5 0 75 m etwa 0 30 m tief mit dunkler Fullung Dicht neben dieser lag nahe dem Rande des Langbetts ebenfalls parallel eine ovale Grube 1 7 0 7 m max 0 4 m tief mit grauer Fullung In einem Bereich zwischen 16 und 18 m nordlich vom Sudwestende lagen dicht nebeneinander zwei in die alte Oberflache eingetiefte Gruben Es konnte sich um die Gruben von Korperbestattungen handeln Bodenverfarbungen Bearbeiten Etwa acht Meter vom Sudwestende wurde eine langovale graue Verfarbung keine Grube beobachtet etwa 1 5 0 75 m auf der einige unverzierte Scherben gefunden wurden Etwa 11 m vom Sudwestende lag auf der alten Oberflache eine ovale Flache mit etwa einem Meter Durchmesser Hier war der Boden bis in 0 10 m Tiefe ziegelrot gebrannt und mit Holzkohleresten durchsetzt Unter der Brandschicht war er marmoriert Die Flache zeigte aber keine Funde und ist nach Sprockhoff ein Verbrennungsplatz Etwa 14 m vom Sudwestende lag eine langovale schwarzgrau marmorierte Verfarbung 1 25 0 75 m Sie war bis 0 20 m machtig In der Fullerde fanden sich einige Holzkohlepartikel und ein paar Brocken gebrannter Lehm 35 bis 36 m entfernt wurden in 0 4 m Tiefe etwa in der Mitte des Hugels die Scherben eines Trichterhalsgefasses gefunden Sie lagen im Bereich einer unscharf abgesetzten schwarz grau schattierten Flache von etwa einem Meter Durchmesser keine Grube Das Gefass war offenbar am Ort zerschlagen worden Sprockhoff Nr 292 BearbeitenDas etwa 30 6 0 m ursprunglich 4 0 m breite von Sprockhoff ausgegrabene Hunenbett liegt auf der alten Oberflache Das Bett war von grossen Findlingen eingefasst die im Abstand von 0 2 0 5 m mit den glatten Seiten nach aussen aufgestellt worden waren Die Steine waren 0 1 0 2 m eingetieft und mit kleinen Blocken verkeilt Die grossten Findlinge standen an den Enden der Einfassung Einige Steine waren annahernd in situ Einige fehlten aber ihre Standspuren mit Verkeilsteinen waren erhalten Die meisten waren nach aussen umgefallen Der Hugel war aus dem lokalen etwas lehmigen gelben Sand aufgeschuttet In der Aufschuttung lagen uberkopfgrosse Steine ohne erkennbare Ordnung Aus der Hugelschuttung stammen einige unbearbeitete Feuersteinabschlage und zumeist unverzierte Scherben Funde Bearbeiten In der Westhalfte des Hunenbettes lag eine fast drei Meter lange 1 25 1 75 m breite schwarzgraue Flache parallel zum Langbett Die 0 1 m machtige auf der alten Oberflache liegende Verfarbung setzte sich zumeist deutlich von ihrer Umgebung ab Die grosse Flache war aber von kleinen grau schwarzen Verfarbungen umgeben Innerhalb der Verfarbung wurde viel Holzkohle in kleinen Brockchen gefunden Der Boden unter der Flache war bis in 0 1 m Tiefe rotbraun hart und netzartig von feinen Sandbandern durchzogen Im Nordostteil der Flache lag eine kesselformige Grube mit einem oberen Durchmesser von 0 4 0 5 m die etwa ebenso tief war Die Grubenfullung war oben dunkelbraun und stark durchwurzelt Im unteren Bereich bis 0 2 0 25 m hellgrau wie die grosse Verfarbung und frei von Wurzelwerk In ihrem oberen Bereich wurden Leichenbrandreste Teile von Rohrenknochen und Bruchstucke von mindestens sechs Gefassen gefunden die nach E Sprockhoff zerscherbt in die Grube gelangt waren Auf der alten Oberflache lagen vor allem im westlichen und mittleren Bereich des Langbettes zahlreiche Gefassscherben und ein Klingenkratzer E Sprockhoff interpretierte die graue Flache als Verbrennungsplatz die Grube als Grab mit Leichenbrand und Beigaben Sprockhoff Nr 293 BearbeitenDie etwa auf einer Lange von 40 m erhaltene nordwest sudost ausgerichtete Anlage deren sudostlicher Abschluss nicht erfasst werden konnte auf 145 m Lange geschatzt ist etwa 4 5 m breit und 0 5 m hoch Funde Bearbeiten Etwa 10 m vom Nordwestende entfernt wurde eine Anhaufung kopfgrosser Steine beobachtet Am Nordwestende lagen einige unverzierte Scherben von unbestimmten Gefassen Im Sudwesten lag eine ost west gerichtete helle ovale Verfarbung 1 50 0 50 m Sie ging in 0 2 0 4 m Tiefe ohne exakte Grenze in den anstehenden Lehm uber Sprockhoff Nr 294 BearbeitenDas 1952 von Sprockhoff untersuchte Hunenbett ohne Kammer ist etwa 25 m lang 5 m breit und 0 3 m hoch Die relativ grossen Rand oder Einfassungssteine standen im Sudosten teilweise noch in situ Auf den Langseiten finden sich Standspuren mit Verkeilsteinen Die ausseren Steine der nordwestlichen Schmalseite sind besonders gross und ragen uber die Langseiten hinaus Es konnten so genannte Wachtersteine sein Funde Bearbeiten Grube 1 Etwa in der Mitte der Anlage liegt eine gleichgerichtete rechteckige im Planum 2 0 0 6 m im Profil 0 5 m breit in die alte Oberflache eingetiefte Grube Ihren unteren Abschluss bildete ein Ortsteinband von 1 bis 2 cm Starke Der Grubeninhalt war im oberen Bereich braun und ging nach unten hin allmahlich in graue Farbe uber Keine Funde Grube 2 Etwa 0 5 m nordwestlich von Grube 1 eine kreisrunde kesselformig eingetiefte Grube oberer Durchmesser 0 75 m Tiefe 0 40 m In der grauen Fullung lag ein durchlochter Steinanhanger Im Sudteil des Hugels wurde eine flache Scheibe aus Quarzit gefunden deren Rand anscheinend bearbeitet ist Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Liste der norddeutschen Megalithanlagen nach Sprockhoff NummerLiteratur BearbeitenErnst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 1 Schleswig Holstein Rudolf Habelt Verlag Bonn 1966 S 79 80 Ernst Sprockhoff Hunenbetten im Sachsenwald In Germania Band 31 1953 S 233 234 Online Ernst Sprockhoff Kammerlose Hunenbetten im Sachsenwald In Offa 13 1954 S 1 16 Ernst Sprockhoff Claus Ahrens Kammerlose Riesensteingraber im Sachsenwald In Fuhrer zu vor und fruhgeschichtlichen Denkmalern Band 7 Hamburg Harburg Sachsenwald nordliche Luneburger Heide Verlag Philipp von Zabern Mainz 1967 S 92 94 Einzelnachweise Bearbeiten J Muller In Varia neolithica VI 2009 S 15Weblinks BearbeitenMegalithgraber und Menhire in Schleswig Holstein53 5480252 10 3111481 Koordinaten 53 32 52 9 N 10 18 40 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hunenbetten Alter Hau amp oldid 233233970