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Helene de Mandrot geboren als Helene Revilliod de Muralt am 27 November 1867 in Genf gestorben am 26 Dezember 1948 in Le Pradet war eine Schweizer Kunstlerin Kunstsammlerin und Forderin der architektonischen und kunstlerischen Moderne Ernest Bieler Helene de Mandrot 1904 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHelene Revilliod de Muralt stammte aus einer grossburgerlichen Familie in Genf Ihr Vater Aloys Revilliod 1839 1921 war Bankier und auch Sammler von ostasiatischer Kunst ihre Mutter Rachel de Muralt kam aus dem Genfer Adel Sie besuchte Kurse an der Ecole des arts industriels de Geneve bei Joseph Mittey studierte bei William Bouguereau an der Academie Julian in Paris und ging fur ein Semester nach Munchen 1 Ab 1900 stellte sie wiederholt Gemalde und Arbeiten in Metall und Stein in Genf aus und nahm 1903 an einer Ausstellung in St Petersburg teil Sie heiratete 1906 den Agrarunternehmer Henry de Mandrot 1861 1920 2 und schuf mit diesem die Societe du Musee romand in Mandrots Chateau de La Sarraz Das Museum war der regionalen Kunst und dem Kunsthandwerk der Romandie gewidmet eine Idee die auf die Thesen des nationalistischen Intellektuellen Gonzague de Reynold zuruckging 3 1911 trat sie der von der Schweizer Kunsthandwerkerin Nora Gross 4 begrundeten Societe d art domestique bei welche die traditionelle zu Hause ausgeubte Volkskunst fordern wollte und richtete eine Schule fur Stickerei ein Nachdem Helene de Mandrot im Alter von 52 Jahren Witwe geworden war grundete sie 1922 das Kunstlerhaus Maison des Artistes de La Sarraz Sie stellte es bildenden Kunstlern als Aufenthaltsort zur Verfugung und machte es in den folgenden Jahren zu einem Zentrum der architektonischen und kunstlerischen Moderne In Paris wo sie ab 1924 einen zweiten Wohnsitz hatte baute sie Kontakte mit Kunstlern und Architekten auf 1928 gewann sie Sigfried Giedion und Le Corbusier fur ihre Idee eines Architekturkongresses 5 Der erste Congres Internationaux d Architecture Moderne fand vom 26 bis 28 Juni desselben Jahres mit 25 Architekten aus acht Landern auf La Sarraz statt Er wurde wegweisend Im September 1929 veranstaltete sie den ersten Congres international du cinema independant 6 der unter dem Zeichen der Avantgarde des Kinos stand Mandrot wollte damit den von kommerziellen Interessen unabhangigen Film fordern Zu den Filmemachern Filmkritikern und theoretikern die daran teilnahmen zahlten u a Sergej Eisenstein Hans Richter Walter Ruttmann Alberto Cavalcanti Bela Balazs und Leon Moussinac 7 8 Mandrot profitierte von ihrer Bekanntheit als Mazenin und wurde mit eigenen Werken 1929 zum Pariser Herbstsalon und 1930 zur Grundungsausstellung der Union des Artistes Modernes nach Paris eingeladen 1929 beauftragte sie Le Corbusier fur sie ein Sommerhaus in Le Pradet bei Toulon zu bauen Fur den Garten der Villa de Mandrot die 1931 fertig wurde kaufte sie eine kubistische Skulptur von Jacques Lipchitz 9 In den 1930er Jahren entwickelte sich das Kunstlerhaus zu einem Zufluchtsort fur Begegnungen und Austausch Laszlo Moholy Nagy Werner Hartmann Willi Baumeister Oskar Schlemmer Max Ernst und Alfred Roth gehorten zu den Gasten Bis zu Mandrots Tod 1948 blieb das Schloss La Sarraz trotz Anfeindungen von kulturellen und politischen Westschweizer Kreisen ein Treffpunkt der schweizerischen und internationalen Avantgarde Die Ausstellung Helene de Mandrot et la Maison des artistes de La Sarraz 1998 im Musee des Arts decoratifs Lausanne dokumentierte und wurdigte ihr Leben und Wirken 3 Literatur BearbeitenAntoine Baudin Mandrot Helene de In Historisches Lexikon der Schweiz Antoine Baudin Helene de Mandrot et la Maison des artistes de La Sarraz Payot Lausanne 1998 ISBN 2 601 03238 3 Helene de Mandrot Revilliod In Corinne Dallera Nadia Lamamra Du salon a l usine Vingt portraits de femmes Un autre regard sur l histoire du canton de Vaud ADF Lausanne 2003 ISBN 2 88413 095 0 S 103 116 Laura Martinez de Guerenu A Vernacular Mechanism for Poetic Reactions The Villa Mandrot in Le Pradet In Massilia Annuaire d Etudes Corbuseennes 2005 S 64 Jean Marie Pilet Helene de Mandrot et la Maison des artistes au chateau de La Sarraz chronique extraits des archives elements de la correspondance 1920 1948 Archives de la Maison des artistes La Sarraz 1999 Albert Roth Helene de Mandrot In Werk 36 1949 Heft 12 Dezember S 17 und 19 Digitalisat in E Periodica Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Helene de Mandrot Sammlung von Bildern Mandrot Helene de In Sikart Publikationen von und uber Helene de Mandrot im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Werner Jeker Plakat Helene de Mandrot et la Maison des Artistes de la Sarraz 1922 1948 im Museum fur Gestaltung ZurichEinzelnachweise Bearbeiten Die Ausbildungsstationen sind nur schlecht belegt siehe Dallera Lamamra 2003 Gilbert Marion Mandrot Henry de In Historisches Lexikon der Schweiz a b Philippe Mathonnet Quand La Sarraz etait vraiment au centre du monde in Le Temps 22 Dezember 1998 Marie Helene Guex Gross Nora In Historisches Lexikon der Schweiz Katrin Schwarz Bauen fur die Weltgemeinschaft Die CIAM und das UNESCO Gebaude in Paris De Gruyter Berlin 2016 ISBN 978 3 11 040347 3 S 319 Roland Cosandey Thomas Tode Le 1er Congres international du cinema independant La Sarraz septembre 1929 In Archives Nr 84 April 2000 Institut Jean Vigo Malte Hagener Hrsg The Emergence of Film Culture Knowledge Production Institution Building and the Fate of the Avant garde in Europe 1919 1945 Berghahn Books New York 2016 ISBN 978 1 78533 354 5 S 79 Jacque Siclier La vie telle qu elle etait Le Monde Archives 21 September 1978 Villa de Madame H de Mandrot Le Pradet France 1929 Fondation Le Corbusier Siehe auch Villa l Artaude Villa Mandrot in der franzosischen WikipediaNormdaten Person GND 122468317 lobid OGND AKS LCCN n99049610 VIAF 30420477 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mandrot Helene deALTERNATIVNAMEN Helene de Mandrot Revilliod Helene Revilliod de Muralt Geburtsname KURZBESCHREIBUNG Schweizer Kunstlerin und KunstmazeninGEBURTSDATUM 27 November 1867GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 26 Dezember 1948STERBEORT Le Pradet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helene de Mandrot amp oldid 235629602