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Die Gutskirche Vollenschier ist die evangelische Kirche des ehemaligen Guts Vollenschier einem jetzt zum Stendaler Stadtteil Wittenmoor gehorenden Ort in Sachsen Anhalt Die Gemeinde gehort zum Pfarrbereich Kloster Neuendorf im Kirchenkreis Salzwedel der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Gutskirche VollenschierAnsicht von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Architektur und Geschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas im Stil der Neogotik errichtete denkmalgeschutzte Gebaude liegt etwas abseits des Gutsgelandes am Rande des alten Gutsparks umgeben von hohen Baumen Weitere erwahnenswerte Gutsgebaude sind das Schloss Vollenschier und das Gutshaus Vollenschier Das gesamte Erscheinungsbild der landschaftlich schon gelegenen Kirche ist untypisch fur die landlich gepragte Altmark Architektur und Geschichte BearbeitenDie stark gegliederte Kirche entstand in den Jahren 1875 bis 1877 durch den Architekten Conrad Wilhelm Hase Auftraggeber war der Geheime Oberregierungsrat August Henning von Krocher Beim Bau waren bestimmte spezielle Wunsche des Auftraggebers zu berucksichtigen So wurde ein Sitzgestuhl fur die Herrschaft in der Nahe des Chors gefordert welches jedoch den Blicken der Leute entzogen sein sollte Daruber hinaus wurden ein Sitzgestuhl fur Inspektor und Verwalter sowie ein Orgel und Sangerknabenchor erwartet Die aus Backstein errichtete Kirche verfugt uber einen Grundriss in Kreuzform und ist reich mit Schmuckelementen verziert Spitze Ziergiebel umlaufende Friese und ein reich gestaltetes Strebewerk bestimmen das aussere Erscheinungsbild der Kirche Hinzu kommen kleine Anbauten Die Kreuzform ergibt sich durch Turm Querschiff Mittelschiff und Apsis Am Kirchenschiff befinden sich dreibahnige Spitzbogenfenster Die Fenster am Chor sind zweibahnig Der Boden der an der Ostseite gelegene Apsis ist gegenuber dem Mittelschiff erhoht Auf der Westseite erhebt sich der Kirchturm mit polygonal gestalteten Treppenhausern Bedeckt ist die Kirche mit einem schiefergedeckten hohen Walmdach Die Sakristei befindet sich an der Nordseite Die zum Bau genutzten Backsteine stammten aus einer in der Nahe von Vollenschier betriebenen Ziegelei Das Kircheninnere wird von einem Kreuzrippengewolbe uberspannt Der polygonale Turmraum enthalt die Orgelempore Die bauzeitliche Originalausstattung die gleichfalls auf Hase zuruckgeht ist noch vollstandig vorhanden So der neogotische Orgelprospekt das geschnitzte Altarretabel mit Kruzifix und die mit Reliefs der vier Evangelisten verzierte holzerne Kanzel aber auch die mit Ornamenten und figurlichen Darstellungen versehenen Glasfenster Im Scheitelfenster des Chors sind die Symbole der Evangelisten zu sehen Aus dieser Zeit stammen auch das Kirchengestuhl und der schmiedeeiserne Leuchter Weiterhin gibt es eine Sangertribune die sich uber schrag gestellten Balkenkopfen befindet die zu Drachenkopfen geschnitzt sind Die Kuppa des Taufsteins ruht auf Dreiviertelsaulen die auf liegenden Lowen stehen Die Kirche hat im Inneren eine Lange von 18 7 m bei einer Breite von 12 2 m Das Mittelschiff ist dabei 6 2 m breit wahrend die beiden Seitenschiffe je 3 m breit sind Die Hohe des Mittelschiffs bis zum Schlussstein betragt 9 5 m Die Querschiffe sind mit 9 2 m etwas niedriger Die Seitenschiffe sind lediglich 4 9 m hoch wobei deren Fussboden um etwa 0 5 m uber dem Boden des Mittelschiffs liegt Die Kirche verfugt uber 121 Sitzplatze zuzuglich der neun Platze fur die Familie des Pfarrers im nordlichen Seitenschiff und der Sitze fur Herrschaft Inspektor und Verwalter im sudlichen Seitenschiff Die Bestuhlung fur die Herrschaft hat einen gesonderten Eingang und eine eigene Vorhalle die von Osten her zuganglich ist nbsp Tor zum KirchhofDie Kirche ist von einem Friedhof umgeben Eindrucksvoll ist das in die Friedhofsmauer eingefugte von Hase in den Jahren 1876 bis 1878 entworfene backsteinerne Friedhofsportal mit seiner kleinteiligen Baldachinarchitektur Uber dem Eingang befindet sich das Wappen der Familie von Krocher Die Baukosten ohne Innenausstattung betrugen 30 000 Mark Die Einweihung der Kirche erfolgte 1878 1962 erhielt das Gebaude eine Blitzschutzanlage Nachdem es bereits zuvor wiederholt Ausbesserungsarbeiten am Dach gegeben hatte wurde das Dach 1978 erneut ausgebessert und der Dachbereich verandert Fur die Kirche wurde am 4 Oktober 2000 ein Forderverein mit 17 Grundungsmitgliedern gegrundet Im ortlichen Denkmalverzeichnis ist die Kirche unter der Erfassungsnummer 094 18532 000000000001 als Teilobjekt des Baudenkmals Gut Vollenschier verzeichnet 1 Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 S 959 f Weblinks BearbeitenForderverein Vollenschierer KircheEinzelnachweise Bearbeiten Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister BUNDNIS 90 DIE GRUNEN Staatskanzlei und Ministerium fur Kultur 09 03 2020 Drucksache 7 5874 KA 7 3515 Entwicklung des Denkmalbestandes in Sachsen Anhalt Seite 11952 534146 11 661612 Koordinaten 52 32 2 9 N 11 39 41 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutskirche Vollenschier amp oldid 236161846