www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gutshaus Golchen ist ein Herrenhaus im Ortsteil Golchen in der Stadt Bruel im Landkreis Ludwigslust Parchim in Mecklenburg Vorpommern Gutshaus GolchenGutshaus Golchen Ruckansicht Inhaltsverzeichnis 1 Anlage 2 Besitzer 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAnlage BearbeitenAuf einem 24 Hektar grossen Anwesen im Ort Golchen umgeben von drei Seen liegt das Herrenhaus auf einer ehemaligen slawischen Ringwallanlage Die Wallanlage besteht aus zwei fast kreisrunden Wallen die zu beiden Seiten von Seen begrenzt werden und etwa 350 Meter auseinander liegen Das Gelande ist mit hohen Buchen und Eichen bewachsen Neben der ausgedehnten Park und Gartenanlage liegt im sudlichen Bereich der Heidensee an dessen Ufer sich ein Mausoleum und die Grabstellen der Familie von Stralendorff befinden Nordostlich befindet sich der Kuhlensee und westlich wurde in den 1990er Jahren ein Teich angelegt der als Biotop dient Von den Wirtschaftsgebauden links und rechts des ehemaligen Gutshofes und der heutigen Dorfstrasse waren 1994 noch wenige in desolatem Zustand erhalten Auf der sudlichen Strassenseite war auf Grund seiner neugotischen Architekturzitate aus roten und gelben Backsteinen ein Bau uber L formigem Grundriss und mit ursprunglicher Schilfdeckung besonders auffallig Er stand unter Denkmalschutz wurde jedoch im Zuge der Arbeitsbeschaffungsmassnahmen 1995 manuell abgebrochen Der Giebel des linken vierachsigen Flugels erschien als grosses Masswerkfenster mit verzierten Kreisblenden in den Zwickeln Ein Gurtgesims als Deutsches Band teilte die mittleren zwei Achsen die im Obergeschoss je Bogenfeld Offnungen und im Erdgeschoss in allen vier Feldern Tore hatten Die noch originalen Kreuzstockfenster des funfachsigen traufstandigen Traktes waren stichbogig geschlossen Ebenso reich geschmuckt wie der Giebel des Flugels war ein Risalit in der ausseren rechten Achse Die drei Spitzbogen im Giebel hatten Kreisblenden und wurden ebenfalls durch ein Gurtband und einen uber die gesamte Breite gespannten Segmentbogen geteilt Die Toroffnung war vermauert Das Gutshaus ist nach einem Umbau von 1857 ein vielgliedriger verputzter Baukorper der auf einem sehr hohen Kellergeschoss ruht Ein Walmdach uberdeckt den Haupttakt und die ruckwartige Erweiterung Satteldacher die Risalite Die Mitte der Hof bzw Ostfassade bildet der vierachsige zweigeschossige blockhafte Ursprungsbau der auf seiner rechten Seite einen dreiachsigen und dreigeschossigen Risalit bildet Der Staffelgiebel ist fialen und firstbekront im letzteren befindet sich eine Glocke von einem kleinen Dachreiter getragen Der Mittelachse ist ein Standerker vorgesetzt und die daruber liegenden Fenster fasst ein vertiefter Tudorbogen im Zwickel die Uhr Die Geschosse trennen farblich abgesetzte Gesimse Alle Geschossfenster sind stichbogig geschlossen die des Drempels spitzbogig der Arkadenfries wurde wiederhergestellt Ebenso ist der Eingang mit seiner modernen Stahlkonstruktion gegenuber der gusseisernen von 1885 kenntlich Die Freitreppe gleicht das unterschiedliche Gelandeniveau aus Die linke Seite der Hoffront endet in einem sechseckigen dreigeschossigen Turm mit Haube und Dachreiter die Fenster mit Masswerk an der rechten Seite befindet sich ein runder Turm mit spitzem Helmdach Am Sudostgiebel ist an der linken Seite ein dreiachsiger und zweigeschossiger Risalit um zwei Achsen vorgezogen Im Erdgeschoss schliesst eine Terrasse die Nische zwischen Turm und Risalit Darunter im Kellergeschoss befindet sich ein Raum mit spitzbogigen schmalen Fenstern und sechseckigem Erker ausserlich einen kapellenahnlichen Eindruck erweckend Die Gartenfront ist ebenfalls raumlich gestaffelt Der linke zweigeschossige Teil des Ursprungsbaus ist an seiner rechten Seite durch Verlangerung der Sparren vorgezogen so dass hier der Drempel des Bodengeschosses entfallt Die Nische im Erdgeschoss ist jetzt Veranda und Wintergarten Im Inneren sind sowohl die Halle mit dem stuckierten Rippengewolbe und Schlussstein der Holzpaneele mit einem ornamentalen Fries rekonstruiert wie auch alle anderen Innenraume Die Farbgebung der Fassaden setzt sich im Inneren fort Besitzer BearbeitenIm Jahr 1219 wurde das Gut zur Klostergrundung Sonnenkamp Neukloster in dessen Besitz aufgenommen Nach der Reformation gab es wechselnde Besitzer 1693 kaufte Johann von Treuenfels das Gut nachdem er am 4 November 1689 durch Konig Karl XI mit dem Adelspradikat von Treuenfels in den schwedischen Adelstand erhoben wurde Sein jungst geborener Daniel Friedrich 1706 1777 und seine Frau Charlotte Elisabeth geb von Barner verkauften das Gut nachdem zwei ihrer Sohne im nahen See ertrunken waren Das Gut befand sich ab 1783 im Besitz der Familie von Ko h lhans 1802 ist der Rittmeister Ulrich Johann von Kohlhans 1 auf Golchen bezeugt 2 Aufgrund eines Fideikommissminorats fur Christian Friedrich von Kolhans Wotrum kam es dann zu einer Namen und Wappenvereinigung als v Stralendorff genannt v Kolhans Dieser hatte in erster Ehe 3 Wilhelmine von Stralendorff geheiratet 4 Und so nahm Ulrich von Stralendorff am 26 April 1775 dann fruhzeitig den Namen und das Wappen derer von Kolhans an Bauzeitlich sind die genannten Strukturierungen in der Mitte des 19 Jahrhunderts vor allem Richard sen von Stralendorff gen von Kolhans 1828 1907 verheiratet mit Helene von Uslar Lischow zuzuschreiben Er hatte zusatzlich noch das Nachbargut Necheln 5 erworben und vererbt den Besitz Golchen an seinen zweiten Sohn Joachim von Stralendorff 1861 1918 Dessen jungerer Bruder Richard von Stralendorff geboren 1868 auf Golchen wiederum agierte vormals bis zu seinem Tod 1902 als Pachter von Golchen Die Beguterung Golchen umfasste nach dem 1928 letztmals amtlich publizierten Guter Adressbuch Mecklenburg 501 ha Flachen Innerhalb dieses Eigentum waren 37 ha Waldbesitz Seitens des Besitzers wurde eine mittelgrosse Landwirtschaft betrieben 6 Der letzte Eigentumer des Gutes vor der Bodenreform Enteignung in den Jahren von 1918 bis 1945 war Heinrich 7 Richard von Stralendorff gen von Kolhans Er wurde in Zahrensdorf am 3 Juni 1945 unter ungeklarten Umstanden im Beisein seiner Familie ermordet und liegt im Park von Golchen begraben Die Enteignungen der Bodenreform folgten nach Seit 1998 befindet sich das Anwesen in Privatbesitz Literatur BearbeitenRenate de Veer Steinernes Gedachtnis 5 Bande Schwerin 2006 2008 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutshaus Golchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gutshaus Golchen auf Gutshaeuser de Website der Pension Schlossgut Dreiwasser im Gutshaus Golchen Literatur uber Gutshaus Golchen in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Maximillian Gritzner Hans v Borwitz u Harttenstein Friedrich Heyer v Rosenfeld Julius Graf v Oeynhausen Standes Erhebungen und Gnaden Acte Deutscher Landesfursten wahrend der letzten drei Jahrhunderte Braunschweig bis Wurttemberg Nach amtlichen Quellen Herzogthum Mecklenburg Schwerin Herzog Friedrich Franz I Nr 1810 30 5 C A Starke Gorlitz 1881 S 589 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Januar 2022 J G Tiedemann Hrsg Mecklenburgisches Wappenbuch IV Familien welche seit dem Anfang des 18 Jahrhunderts durch Reception die Rechte des eingebornen Adels erhalten haben Selbstverlag Lithographische Anstalt Rostock 1837 S 7 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Januar 2022 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 1939 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Teil A Adelige Hauser des spatestens um 1400 nachgewiesenen ritterburtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter Deutscher Uradel In Der Gotha bis 1942 veroffentlicht Nachfolge in GHdA ab 2015 in GGH 38 Auflage Stralendorff gen von Kolhans Justus Perthes Gotha September 1938 S 528 529 d nb info abgerufen am 30 Januar 2022 Neues allgemeines Deutsches Adels Lexicon In Ernst Heinrich Kneschke im Verein mit mehreren Historikern Hrsg Adels Lexicon Funfter Band Kalb Loewenthal K Kolhans Kohlhans Friedrich Voigt Leipzig 1864 S 221 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Januar 2022 LR Hrsg Regierungsblatt fur das Grossherzogthum Mecklenburg Schwerin Amtliche Beilage 1893 1893 1 45 Auflage IV Lehn und Fideikommisssachen 24 Marz 1893 Nr 12 Barensprung sche Hofbuchdruckerei Schwerin 1893 S XX google de abgerufen am 30 Januar 2022 Ernst Seyfert Hans Wehner W Baarck Niekammer s Landwirtschaftliches Guter Adressbucher Band IV Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe von Mecklenburg Schwerin und Strelitz Verzeichnis samtlicher Ritterguter Guter und Hofe von ca 20 ha aufwarts mit Angabe der Gutseigenschaft der Gesamtflache und des Flacheninhalts der einzelnen Kulturen In Mit Unterstutzung vieler Behorden und der Landbunde zu Gustrow und Neubrandenburg Hrsg 4 Letzte Ausgabe 4 Auflage IV Reihe Paul Niekammer Verlag von Niekammer s Adressbuchern G m b H Leipzig 1928 S 220 g h h de abgerufen am 30 Januar 2022 Jahresbericht des Grossherzoglichen Gymnasium Friderico Francisceum zu Doberan Ausgegeben Ostern 1915 von G Prof Dr Luth Schulnachrichten IV Verzeichnis der Schuler Quarta 1915 Progr Nr 950 Druck von Herm Rehse amp Co Doberan 1915 S 23 uni duesseldorf de abgerufen am 30 Januar 2022 53 708333333333 11 673055555556 Koordinaten 53 42 30 N 11 40 23 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Golchen amp oldid 237279737