www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gutshaus Geisendorf niedersorbisch Kneski dwor Gizkojce ist ein denkmalgeschutztes 1 Herrenhaus in Brandenburg Es befindet sich auf der Gemarkung des ehemaligen Dorfes Geisendorf in der Gemeinde Neupetershain im Landkreis Oberspreewald Lausitz Gutshaus Geisendorf im Jahr 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur und Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseArchitektur und Geschichte BearbeitenDer Grundbesitz gehorte vormals den Adelsfamilien von Loben diese von 1486 bis 1675 dann denen von Nostitz und kurzzeitig dem Adelsgeschlecht von der Marwitz von 1727 bis 1739 2 Das Gutshaus Geisendorf wurde gegen Ende des 17 Jahrhunderts errichtet Bei dem Gebaude handelt es sich um einen 9 5 achsigen zweigeschossigen Rechteckbau unter Kruppelwalmdach 1 Mitte des 18 Jahrhunderts erwarb die Familie von Muschwitz Gut Geisendorf Zu nennen ist Kaspar Heinrich von Muschwitz 1690 1759 auf Neupetershain der Geisendorf zu seinem Hauptgut benannte Der neue Gutsherr war zweimal liiert zuerst mit Henriette Charlotte von Eberhardt dann mit Charlotte von Preuss Reinholdshayn 3 Zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurde der Bau fur den Erben und damaligen Besitzer 4 Ritterschaftsrat Friedrich Ehrenreich von Muschwitz 1736 1822 5 umgestaltet sodass bei dem ursprunglich im Stil des Barock errichteten Gebaudes heute Formen des Klassizismus uberwiegen 6 Die Hauptfassade des Gutshofes im fruhklassizistischen Stil verfugt im Erdgeschoss uber eine Bandquaderung im Obergeschoss ist sie mit Pilastern gegliedert Des Weiteren besitzt die Hauptfassade einen Mittelrisalit mit Maanderfries An der gegenuberliegenden Gebaudeseite fallt eine geanderte Fensterordnung auf Zudem gibt es an der Nordseite einen Toilettenerker sowie einen grossen Rundbogen in der Mitte der Fassade die auf die Entstehung des Gebaudes im 17 Jahrhundert schliessen lassen 6 Friedrich Ehrenreich von Muschwitz 7 besass im Kreis Cottbus mehrere Guter und grundete mit Sophie von Preuss 1746 1797 eine Familie Das Gutseigentum ging dann an den Sohn Hauptmann Friedrich Gottlob von Muschwitz 1769 1844 und seine Ehefrau Luise Amalie 8 von Muschwitz Wintdorf 1793 1864 uber Deren altester Sohn Rudolf von Muschwitz ubernahm mit Gentha ein anderes Gut war Jurist und Landtagsabgeordneter Der zweite Sohn Friedrich von Muschwitz wurde Offizier Gut Geisendorf ubernahm im Minorat der jungste Sohn als Erbe Hermann von Muschwitz 1825 1905 verheiratet mit Agnes Janicke Geisendorf umfasste um 1880 etwa 722 ha inklusive 496 ha Forsten 9 Sie uberreichten Geisendorf wiederum dem altesten Sohn Alfred von Muschwitz kgl preuss Amtsgerichts Rat und Oberleutnant d R Er hatte mit Elisabeth Schulze ebenfalls eine burgerliche Ehefrau das Ehepaar hatte keine Kinder Auf Geisendorf waren auch die Schwestern des Gutsherrn Kathinka und Anna geboren letztere heiratete mit dem nobilitierten Hubert von Seydel Gosda einen Gutsbesitzer 10 Alfred von Muschwitz verkaufte um 1921 11 das Gut an Hauptmann a D Hansen Burscher von Saher zum Weissenstein auf Straussdorf 12 Vor der grossen Wirtschaftskrise 1929 beinhaltete das Rittergut Geisendorf 728 ha 13 Dieser wurde im Zuge der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone 1945 enteignet Danach wurde das Gebaude fur verschiedene Zwecke genutzt In den 1980er Jahren diente das Gutshaus fur ortliche Feiern wie das Erntedankfest oder das Zampern Danach stand das Gebaude einige Zeit leer 1991 kaufte Pascual Jordan ein Urenkel Burscher von Sahers das verfallene und verwahrloste Gutshaus von der Gemeinde Neupetershain Er sanierte das Gebaude gemass den Denkmalschutzbestimmungen und wurde dafur 1993 mit dem Brandenburgischen Preis fur Denkmalpflege ausgezeichnet 14 nbsp Blick uber die rekultivierte Ortslage von Kausche mit dem Gutshaus Geisendorf im Hintergrund 2019 1996 wurde das Gutshaus von der Lausitzer Braunkohle AG aufgekauft Ende der 1990er Jahre wurde die Umsiedlung von Geisendorf genehmigt 2001 wurde der Ort durch den Braunkohletagebau Welzow Sud devastiert Ursprunglich sollte auch das Gutshaus dem Tagebau weichen letztendlich wurde es jedoch erhalten und ist somit das einzige erhaltene Gebaude Geisendorfs Seitdem wird das Gutshaus als Kulturforum genutzt dort finden unter anderem Ausstellungen ein Literaturforum sowie weitere Veranstaltungen statt Seit 2009 liegt das Gutshaus unmittelbar am Rand des Tagebaus 15 Literatur BearbeitenGerhard Vinken Barbara Rimpel u a Bearb Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 S 376 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gutshaus Geisendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09120120 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Gut Geisendorf auf der Seite des Amtes Altdobern Beschreibung auf lausitz deEinzelnachweise Bearbeiten a b Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum abgerufen am 10 November 2023 Rudolf Lehmann Historisches Ortslexikon fur die Niederlausitz Band 1 Einleitungen und Ubersichten Die Kreise Luckau Lubben und Calau Nachauflage Klaus D Becker BoD Norderstedt Potsdam 2021 S 275 ISBN 978 3 88372 313 6 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Deutscher Uradel 1920 Jahrgang 21 Justus Perthes Gotha 1919 S 618 f Handbuch uber den Koniglich Preussischen Hof und Staat fur das Jahr 1799 George Decker Berlin S 372 Der Deutsche Herold Zeitschrift fur Wappen Siegel und Familienkunde Nr 12 1909 Hrsg Herold Verein Carl Heymanns Verlag Berlin 1909 S 247 a b Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Hrsg Georg Dehio Nachfolger 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 S 376 ISBN 978 3 422 03123 4 Lausitzisches Magazin Viertes Stuck Druck Joh Friedrich Fickelscherer Gorlitz vom 28ten Februar 1787 S 50 Tim S Muller Gosda Niederlausitz Waxmann Munster New York Munchen Berlin 2012 S 63 ISSN 2191 6497 P Ellerholz H Lodemann H von Wedell General Adressbuch der Ritterguts und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche 1 Band Das Konigreich Preussen 1 Lieferung Die Provinz Brandenburg Kreis Calau Nicolaische Verlags Buchhandlung Rudolf Stricker Berlin 1879 S 34 f Reprint EOD Hrsg Humboldt Universitat zu Berlin Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Deutscher Uradel 1922 Jahrgang 23 Justus Perthes Gotha 1921 S 603 f Christoph Franke Moritz Graf Strachwitz von Gross Zauche und Camminetz Genealogisches Handbuch der Adeligen Hauser A Uradel 2001 Band XXVI Band 126 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Verlag Limburg Lahn 2001 S 364 365 ISSN 0435 2408 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser Alter Adel und Briefadel 1931 Jahrgang 23 Justus Perthes Gotha 1930 S 105 Landwirtschaftliches Adressbuch der Ritterguter Guter und Hofe der Provinz Brandenburg 1929 Verzeichnis Hrsg Ernst Seyfert Hans Wehner 4 Auflage in Niekammer s Landwirtschaftliche Guter Adressbucher Band VII Selbstverlag der Niekammer Adressbuchern GmbH Leipzig 1929 S 191 Preistrager des Brandenburgischen Preises fur Denkmalpflege von 1992 bis 1999 in MWFK Brandenburg Vattenfall Hrsg Gut Geisendorf Das Kulturforum der Lausitzer Braunkohle 51 619748 14 186524 Koordinaten 51 37 11 1 N 14 11 11 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gutshaus Geisendorf amp oldid 239011744