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Gustav Albert von Moser 11 Mai 1825 in Spandau 23 Oktober 1903 in Gorlitz war ein deutscher Schriftsteller und Lustspieldichter Gustav von Moser auf einer Fotografie von Nicola Perscheid Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Stil der Stucke 2 Denkmal 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Gedenktafel an Gustav von Mosers Sterbeort Elisabethstrasse 16 in GorlitzMoser wurde als der Sohn eines Majors geboren und im Berliner Kadettenkorps fur die Militarlaufbahn erzogen Im September 1843 trat er als Leutnant ins Garde Schutzen Bataillon von Berlin ein Er war 1848 bei der Niederschlagung von Aufstanden in Schleswig Holstein sowie im Krieg Preussens gegen Danemark eingesetzt dort wurde er zum Oberleutnant befordert und nach Gorlitz versetzt Dort war 1854 oder 1855 sein erstes Lustspiel Ein weiblicher Husar aufgefuhrt worden das spater zu dem Stuck Eine Frau die in Paris war umgearbeitet wurde 1856 quittierte er seinen Dienst und widmete sich zunachst der Landwirtschaft und liess sich auf seinem Gut Holzkirch bei Lauban in Schlesien nieder Dort entwickelte er seine Neigung fur das Theater zu schreiben Von den zwei dort verfassten Einaktern Schach und matt amp Er soll dein Herr sein feierte das zweite Stuck grosse Erfolge am Wallner Theater Eine Kooperation mit dem Theaterdichter Roderich Benedix fur ein gemeinsames Theaterstuck Das Stiftungsfest scheiterte zwar aber Moser beendete das angefangene Stuck alleine Er erhielt dafur von Heinrich Laube einen ausgelobten Preis in Hohe von 100 Dukaten fur das erfolgreichste Lustspiel des Jahres Um 1874 verpflichtete sich Gustav von Moser ganzlich dem Wallner Theater dessen Repertoire er fortan dominierte 1875 hatte dort Der Veilchenfresser sein erster Militarschwank Premiere nachdem er wie viele seiner Werke zunachst an den Provinzbuhnen von Gorlitz Bad Warmbrunn oder Lauban erprobt worden war Veilchenfresser war ein popularer Gassenhauer und feierte grosse Erfolge und festigte die Reputation von Moser der durch die seit der Reichsgrundung herrschende patriotische Stimmung und durch die entsprechende Gestaltung der Spielplane begunstigt wurde 1880 brachte Moser sein zweitgrosstes Theaterstuck Krieg im Frieden mit Franz von Schonthan heraus Mit 1066 Auffuhrungen an 79 Theatern in der ersten Spielzeit wurde es zu einem der publikumswirksamsten Stucke der deutschen Theatergeschichte 1882 brachte von Moser mit die Fortsetzung Reif Reiflingen heraus die ahnlich popular war Auch international feierte Moser grosse Erfolge insbesondere am Wiener Burgtheater sowie in der Schweiz Italien und am New Yorker Germania Theater Noch Jahre nach seinem Tod gehorte er zu den meistgespielten deutschen Autoren Erst um 1914 klang die Auffuhrungsfrequenz von seinen Theaterstucken langsam ab Um 1933 erfuhren sie eine kleine Renaissance Gustav von Moser war ein Mitglied im Bund der Freimaurer seine Loge Isis war in Lauban ansassig in seiner Dialogreihe Kaudels Gardinenpredigten wird auch die Freimaurerei behandelt 1 Stil der Stucke Bearbeiten Eine umfassende Milieustudie ist in Mosers Theaterstucken kaum zu finden die Charakterschilderung beschrankt sich hauptsachlich auf Stereotype Die Handlung liegt schwerpunktmassig auf Situationskomik und Liebesbeziehungen Der spezifisch militarische Alltag mit seinem Drill bleibt ausgespart Sozialhistorisch gesehen behandeln die Werke die zunehmende Prasenz des kaiserlichen Militars im Alltagsleben und machten sich dessen Akzeptanz zunutze indem sie burgerliche mit soldatischen Klischees vereinigen Der Soldat erschien als Burger wie umgekehrt dem Burger militarische Tugenden nahegelegt wurden Von dem Schriftsteller Theodor Fontane wurden die Stucke gattungsbezogen gewurdigt von dem Theaterkritiker Otto Brahm dagegen heftig kritisiert Denkmal BearbeitenDer Berliner Bildhauer Harro Magnussen schuf in seinem Atelier ein Denkmal des Dichters das im Jahre 1907 neben dem Kaisertrutz aufgestellt wurde Das Standbild stellt von Moser im offenen Gehrock dar Der linke Arm ruht dabei auf einer mit einer Maske geschmuckten Saule Das linke Bein ist leicht vorgestellt der Blick in die Ferne gerichtet Werke BearbeitenMoser war Verfasser situationskomischer Lustspiele und Schwanke Durch seine vormalige militarische Karriere schrieb er viele Militarparodien und schwanke Lange Zeit war Moser einer der wichtigsten Autoren des Berliner Schauspielhauses Eine Sammlung seiner spateren Stucke erschien in 17 Banden Berlin 1873 1886 Vom Leutnant zum Lustspieldichter Autobiographie Hinstorff Wismar 1908 Ein weiblicher Husar Scherz in einem Aufzug Selbstverlag Berlin 1857 Er soll dein Herr sein Lustspiel in einem Akt Bloch Berlin 1860 Digitalisat Mit Lvin Schucking Die Novizen Intriguen Lustspiel in 4 Akten Michaelson Berlin 1862 Mit W Drost Eine kranke Familie Schwank in drei Akten Kolbe Berlin 1862 Digitalisat Vernachlassigt die Frauen nicht Lustspiel in einem Act Luttmann Berlin 1862 Moritz Schnorche oder eine unerlaubte Liebe 1863 Digitalisat Aus Liebe zur Kunst Posse mit Gesang in 1 Akt Bloch Berlin 1864 Digitalisat Ich werde mir den Major einladen Lustspiel in einem Akt Bloch Berlin 1865 Digitalisat der 3 Aufl Das Stiftungsfest Schwank in drei Aufzugen Michaelson Berlin 1871 Der Elephant Lustspiel in vier Akten Michaelson Berlin 1873 Ultimo Lustspiel in 4 Aufzugen Gorlitz 1874 Digitalisat Ausg 1875 Die Versucherin Lustspiel in einem Aufzuge Vierling Gorlitz 1874 Digitalisat Ein amerikanisches Duell Lustspiel in 1 Akt Bloch Berlin 1874 Unsere Frauen Lustspiel in funf Akten Bloch Berlin 1875 Digitalisat Der Veilchenfresser Lustspiel in vier Akten 1876 Digitalisat Regiebuch 1926 verfilmt Reflexe Lustspiel in einem Akte Leipzig 1877 Die Raben Charakterbild in drei Akten Ferber und Seydel Leipzig 1877 Digitalisat Der Bibliothekar Schwank in 4 Acten Bloch Berlin 1879 Der Hausarzt Lustspiel in einem Akt Ferber und Seydel Leipzig 1879 Digitalisat Mit Franz Schonthan Krieg im Frieden Lustspiel in 5 Akten Bloch Berlin 1880 Eine kleine Mondfinsterniss Lebensbild in 1 Akt Bloch Berlin 1880 Digitalisat der 4 Aufl Der Schimmel Lustspiel in einem Akt Mutze Leipzig 1877 Digitalisat Der moderne Barbar Schach und Matt Der Hypochonder Lustspiel in vier Akten Ferber und Seydel Leipzig 1877 Digitalisat Gluck bei Frauen Lustspiel in vier Akten Bloch Berlin 1882 Reif Reiflingen Schwank in 5 Akten Bloch Berlin 1882 Kopnickerstrasse 120 Schwank in 4 Akten Bloch Berlin 1884 Der Salontiroler Lustspiel in vier Akten Bloch Berlin 1885 Mit Adolph L Arronge Der Registrator auf Reisen Posse mit Gesang in 3 Akten Bloch Berlin 1886 Mit Thilo von Trotha Ein Husarenstreich Bloch Berlin 1894 Mit Franz von Schonthan Der Zugvogel Bloch Berlin 1881 Mit Thilo von Trotha Die schone Sunderin Reclam Leipzig 1900 Mit Thilo von Thotha Auf Strafurlaub Reclam Leipzig 1900 Literatur BearbeitenGustav von Moser In Meyers Konversationslexikon 11 Band Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig und Wien Vierte Auflage 1885 1892 S 825 Uwe C Steiner Moser Gustav von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 18 Duncker amp Humblot Berlin 1997 ISBN 3 428 00199 0 S 188 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav von Moser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Gustav von Moser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von Gustav von Moser bei Zeno org Eintrag zu Gustav von Moser in Kalliope Gustav von Moser im Internet ArchiveEinzelnachweise Bearbeiten Eugen Lennhoff Oskar Posner Dieter A Binder Internationales Freimaurerlexikon uberarbeitete und erweiterte Neuauflage der Ausgabe von 1932 Munchen 2003 951 S ISBN 3 7766 2161 3Normdaten Person GND 116937807 lobid OGND AKS LCCN n82157897 VIAF 47526589 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Moser Gustav vonALTERNATIVNAMEN Moser Gustav Albert von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und LustspieldichterGEBURTSDATUM 11 Mai 1825GEBURTSORT SpandauSTERBEDATUM 23 Oktober 1903STERBEORT Gorlitz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav von Moser amp oldid 237758865