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Gustav Pressel 11 Juni 1827 in Tubingen 30 Juli 1890 in Berlin war ein deutscher Komponist Bronzetafel mit dem Portrat von Gustav Pressel in Hann Munden geschaffen von Gustav EberleinPortrat auf einer Liedpostkarte von 1913Grabstatte von Gustav Pressel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke 4 Veroffentlichungen seiner Werke 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben BearbeitenSeine Eltern waren der Oberhelfer und spatere Dekan Johann Gottfried Pressel und Friederike Elisabeth geb Jager Im Elternhaus pflegte man ein kulturelles Leben mit Kontakten unter anderem zu Eduard Morike und Wilhelm Waiblinger Der musikalisch talentierte Gustav Pressel erhielt bereits in Jugendjahren Klavierunterricht und wurde vom Tubinger Universitatsmusikdirektor Friedrich Silcher musikalisch gefordert Wie seine Bruder studierte er auf Wunsch des Vaters jedoch zunachst in Blaubeuren und Tubingen evangelische Theologie und war prominentes Mitglied der burschenschaftlich gepragten Studentenverbindung Tubinger Konigsgesellschaft Roigel Wahrend der Seminarzeit in Blaubeuren von 1841 bis 1845 konnte sich Pressel kaum der Musik widmen in den Studienjahren in Tubingen von 1845 bis 1849 gab er jedoch bereits musiktheoretische Schriften und Kompositionen heraus Manche seiner Kompositionen darunter das Grablied Wenn sich zwei Herzen scheiden nach einem Gedicht von Emanuel Geibel fanden alsbald Eingang in das Standardrepertoire von Mannerchoren Nach dem ersten theologischen Staatsexamen kam Pressel 1849 als Vikar nach Kongen wo er jedoch rasch den Unmut des Dekans erregte indem er sich mehr der Musik als seinen seelsorgerischen Aufgaben widmete Pressel wechselte noch im Herbst 1849 als Ersatz fur seinen in Paris weilenden Bruder Paul Pressel als Hofmeister zum Freiherrn von Holtz nach Nippenburg Anschliessend lebte er im Fruhjahr 1850 nochmals bei der inzwischen verwitweten Mutter in Tubingen Von dort aus bemuhte er sich verschiedentlich um Unterstutzung fur ein Musikstudium in Wien die ihm nach einigen Misserfolgen im Herbst 1850 schliesslich von staatlicher Seite bewilligt wurde Im Herbst 1850 begann er in Wien mit dem Studium der Musik mit Schwerpunkt Kontrapunkt bei Simon Sechter Anschliessend fuhrten seine Wege zunachst nach Weimar wohin ihn der auf den jungen Komponisten aufmerksam gewordene Franz Liszt eingeladen hatte und wo er in Kontakt mit Hans von Bulow und Joseph Joachim Raff trat 1852 kam er nach Leipzig wo er bei Moritz Hauptmann Vorlesungen uber Johann Sebastian Bach horte und die Bekanntschaft mit Anton Rubinstein schloss Eine abermalige Unterstutzung des wurttembergischen Konigs ermoglichte ihm 1858 bis 1860 eine Studienreise nach Italien wo er seine erste Oper Die St Johannis Nacht komponierte Nach mehreren erfolgreichen Auffuhrungen in Stuttgart uberwarf sich Pressel mit der Stuttgarter Intendanz zog seine Oper zuruck und nahm nach einem Kuraufenthalt in der Schweiz eine Stelle als Musikdirektor im franzosischen Montbeliard an Dort befasste er sich vor allem theoretisch mit der Geschichte der franzosischen Oper 1866 kehrte er nach Stuttgart zuruck wo seine zweite Oper Der Schneider von Ulm entstand die an mehreren wurttembergischen Orten erfolgreich aufgefuhrt wurde Nachdem sich Pressels Hoffnung auf den Posten des Universitatsmusikdirektors in Tubingen oder auf eine Professur an einer anderen wurttembergischen Universitat nicht erfullten wandte er sich 1868 nach Berlin wo er darauf hoffte die Leitung der Berliner Symphoniker ubernehmen zu konnen Doch auch diese Stelle blieb ihm verwehrt so dass er sich in Steglitz als Klavierlehrer niederliess und die Berlinerin Charlotte Eichelkraut heiratete In Berlin widmete er sich anfangs vor allem musiktheoretischen Studien aus denen 1881 ein aufsehenerregendes Werk uber Mozarts Requiem resultierte Ausserdem gab er in Berlin etwa vierzig weitere Kompositionen heraus Im Laufe der 1880er Jahre zog sich Pressel immer mehr aus der Offentlichkeit zuruck Mit der Zeit stellten sich materielle Sorgen Krankheit und eine geistige Erkrankung seiner Frau Charlotte ein Am 13 August 1888 heiratete er ein zweites Mal dieses Mal die wesentlich jungere Emilie Dopke Doch wie die erste blieb auch die zweite Ehe kinderlos 1889 erkrankte Pressel schliesslich an Zungenkrebs der erfolglos in Stuttgart und Berlin behandelt wurde und an dem Pressel Ende Juli 1890 nach schwerem Leiden im Alter von 63 Jahren in Berlin verstarb Pressel wurde auf dem Friedhof I der Jerusalems und Neuen Kirche in Berlin beigesetzt Das Grab ist erhalten 1 Wirken BearbeitenPressel hat zwei Opern und zahlreiche Klavierwerke komponiert davon allein vierzig Lieder wahrend seiner Zeit in Berlin Wie sein Lehrer Friedrich Silcher entnahm Pressel die Texte fur viele seiner Lieder aus der Volkslieddichtung und vertonte diese mit warm beseeltem Schwung und mit ausdrucksvoller Melodik 2 Unter seinen Kompositionen ragen das geistliche Lied Preghiera und die Ballade Barbarossa 1887 heraus die bereits von Zeitgenossen geruhmt wurden wahrend in seinen Deutschen Volkbildern 1885 vor allem schwabische Stilelemente auszumachen sind und auf seine Herkunft verweisen Pressel ist ausserdem auch Komponist des Weserliedes Hier hab ich so manches liebe Mal nach einem Text von Franz von Dingelstedt den er 1845 in Weimar vertont hat Als Musiktheoretiker hat er sich vor allem um die Mozartforschung verdient gemacht Werke Bearbeiten nbsp Szenenbilder aus Der Schneider von UlmOpern Die St Johannis Nacht Urauffuhrung 1860 Der Schneider von Ulm um 1867 Vertonungen Beispiele Barbarossa Ballade von Emanuel Geibel Jung Volker von Eduard Morike Weserlied von Franz von DingelstedtVeroffentlichungen seiner Werke BearbeitenDrei Lieder nach Gedichten von Eduard Morike Laurentius Musikverlag Frankfurt Main 2005 Sieben Lieder fur Singstimme und Klavier nach Gedichten von Emanuel Geibel Eduard Morike Ludwig Uhland Nikolaus Lenau und aus Des Knaben Wunderhorn Laurentius Musikverlag Frankfurt Main 2006Einzelnachweise Bearbeiten Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 215 Haering 1948 S 230 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 548 549 Kurt Haering Gustav Pressel Komponist und Musikschriftsteller 1827 1890 in Schwabische Lebensbilder IV Stuttgart 1948 S 223 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gustav Pressel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Gustav Pressel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Gustav Pressel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Gustav Pressel im International Music Score Library Project Weserlied Text und KurzinfoNormdaten Person GND 116282703 lobid OGND AKS LCCN no90012884 VIAF 72141237 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pressel GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 11 Juni 1827GEBURTSORT TubingenSTERBEDATUM 30 Juli 1890STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Pressel amp oldid 232663854