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Johann Ernst Friedrich Gustav Bunsen 25 August 1804 in Frankfurt am Main 27 Februar 1836 bei San Patricio Texas gefallen war ein deutscher Chirurg Anfuhrer des Frankfurter Wachensturms und spater Kampfer im texanischen Unabhangigkeitskrieg Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 2 1 In Deutschland 2 2 In Amerika 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenEr war der Sohn des Frankfurter Munzmeisters Johann Georg Bunsen und Enkel von Philipp Christian Bunsen Seine alteren Bruder waren Georg Bunsen der spater in den USA ein bedeutender Padagoge wurde und Karl Bunsen Sein Vetter war der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen Leben BearbeitenIn Deutschland Bearbeiten Bunsen begann schon als Medizin Student in Wurzburg und Heidelberg sich fur die aufkommenden republikanischen Ideen zu begeistern Er trat der Alten Wurzburger Burschenschaft und 1824 der Heidelberger Burschenschaft bei Als Chirurg der polnischen Armee beteiligte er sich zur Jahreswende 1831 32 am Novemberaufstand und geriet fur kurze Zeit in russische Kriegsgefangenschaft Nach seiner Ruckkehr nach Frankfurt nahm er im Mai 1832 am Hambacher Fest teil Als politischer Aktivist und Vorstandsmitglied des Deutschen Press und Vaterlandsvereins gehorte er zu dem kleinen Kreis der auf einem geheimen Burschenschaftstag am 26 27 Dezember 1832 in Stuttgart revolutionare Gegenmassnahmen vorbereitete Beim Frankfurter Wachensturm am 3 April 1833 war er Anfuhrer von 50 freiheitlich gesinnten Giessener Studenten und anderen hessischen Intellektuellen Handwerkern und polnischen Offizieren die die Hauptwache und die Konstablerwache zu besetzen versuchten Gegen 21 30 Uhr sturmte er an der Spitze der Aufstandischen die Hauptwache die nach kurzem Handgemenge bei dem mehrere Verteidiger fielen im Handstreich genommen wurde 1 Trotz mehrmaliger Aufrufe Bunsens an die Menge leistete die Frankfurter Bevolkerung den Aufstandischen keine Unterstutzung Wahrend die Rebellen auch die Konstablerwache ersturmten fuhrte er einen kleinen Trupp zum Dom um dort die Sturmglocke lauten zu lassen Wahrenddessen formierte sich das Linienbataillon das Frankfurter Militar und eroberte die Hauptwache und die Konstablerwache gegen den erbitterten Widerstand der Aufstandischen zuruck Schliesslich flohen die Rebellen und versteckten sich in der Stadt darunter auch Bunsens alterer Bruder Georg Gustav Korner Theodor Engelmann und Adolf Berchelmann Da sie bald steckbrieflich gesucht wurden verliessen sie in den nachsten Wochen Frankfurt und wanderten uber Frankreich in die Vereinigten Staaten aus wo sie sich als sogenannte Dreissiger niederliessen Wie auch sein Bruder Georg war Gustav Bunsen Mitglied der Frankfurter Freimaurerloge Sokrates zur Standhaftigkeit 2 Er ist im Schwarzen Buch der Frankfurter Bundeszentralbehorde Eintrag Nr 218 festgehalten 3 In Amerika Bearbeiten In den USA lebte Bunsen zunachst in Belleville Illinois Dort heiratete er Augusta Berchelmann die Schwester seines Frankfurter Freundes Adolf Berchelmann Spater zog er weiter nach Cincinnati Ohio Als der Politiker und General Sam Houston im Oktober 1835 dazu aufrief gegen den mexikanischen General Antonio Lopez de Santa Anna zu kampfen meldete sich Bunsen in Louisville Ohio freiwillig bei der Kompanie von Captain James Tarlton und zog mit ihm nach Texas Als seine Truppe im Dezember 1835 die Ortschaft San Antonio Texas erreichte war diese bereits in der Hand der texanischen Freiheitskampfer Bunsen schloss sich 1836 dem Freischarler Korps der Colonels James Grant 1793 1836 und Francis White Johnson 1799 1884 im Feldzug nach Matamoros im mexikanischen Bundesstaat Tamaulipas an Mit nur 64 Mann erreichten sie am 22 Januar 1836 den Ort San Patricio in Texas Hier blieben sie etwa einen Monat und fingen Pferde zur Ausstattung weiterer Soldaten die noch geworben werden sollten In dieser Zeit startete Santa Anna seine Gegenoffensive sudlich des Rio Grande Am fruhen Morgen des 27 Februar wurde Bunsens Abteilung von einem Trupp mexikanischer Kavalleristen uberrascht die meisten wurden getotet der Rest wurde gefangen genommen und nach Matamoros verschleppt Auch Bunsen gehorte zu den Toten und wurde dort wo er gefallen war begraben Auf dem alten Friedhof von San Patricio am Nueces River steht heute ein Denkmal auf dem auch sein Name verzeichnet ist 4 24 Jahre nach Bunsens Tod erhielten seine Nachkommen am 14 Marz 1860 in Texas ein 960 Acres grosses Stuck Land als Dank fur den aufopfernden Dienst und Freiheitskampf des Vaters in der texanischen Armee Literatur BearbeitenRudolf Jung Bunsen Gustav In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 47 Duncker amp Humblot Leipzig 1903 S 369 Helge Dvorak Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 1 A E Heidelberg 1996 S 156 Sabine Hock Bunsen Johann Ernst Friedrich Gustav in Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Erster Band A L Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 1 Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 7829 0444 3 S 121 Weblinks BearbeitenBiografieEinzelnachweise Bearbeiten Bernd Haussler Vom Wachensturmer zum Vertrauten Abraham Lincolns In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 85 11 April 1996 S 46 Roland Hoede Die Paulskirche als Symbol Freimaurer in ihrem Wirken um Einheit und Freiheit von 1833 bis 1999 Quellenkundliche Arbeit der Forschungsloge Quatuor Coronati 39 Forschungsloge Quatuor Coronati Bayreuth 1999 S 19 Das Schwarze Buch digitalisiert im Bundesarchiv Gustav Bunsen in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 22 Januar 2018 englisch Normdaten Person GND 135705037 lobid OGND AKS VIAF 20908440 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bunsen GustavALTERNATIVNAMEN Bunsen Johann Ernst Friedrich GustavKURZBESCHREIBUNG deutscher Chirurg und FreiheitskampferGEBURTSDATUM 25 August 1804GEBURTSORT Frankfurt am MainSTERBEDATUM 27 Februar 1836STERBEORT San Patricio Texas USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Bunsen amp oldid 237538572