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Gustav Oskar Max Braun 30 Mai 1881 in Dorpat 11 November 1940 in Oslo war ein deutscher Geograph der sich insbesondere mit der Geographie Skandinaviens der deutschen Landeskunde der Kustenforschung und ab Mitte der 1920er Jahre mit der Wirtschaftsgeographie befasste und 1933 aus politischen Grunden zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGustav Braun war der Sohn von Maximilian Braun 1850 1930 Direktor am Konigsberger zoologischen Museum und dessen Frau Toni geb Leisterer Er studierte an der Universitat Konigsberg und an der Universitat Gottingen in Konigsberg wurde er 1903 bei Friedrich Hahn promoviert 1906 wurde er Assistent bei Rudolf Credner an der Universitat Greifswald wo er sich 1907 habilitierte Braun wirkte noch einige Zeit als Privatdozent in Greifswald wo er nach Credners Tod 1908 den Lehrbetrieb der Geographie aufrechterhielt Einen 1910 erfolgten Ruf an die Universitat Peking lehnte er ab Im selben Jahr heiratete er Ilse von Horn Er wurde 1911 Vorsteher der Volkswirtschaftlich historische Abteilung am Institut und Museum fur Meereskunde in Berlin und im folgenden Jahr Professor der Geographie an der Universitat Basel Mit Kriegsbeginn 1914 diente er in einer Kavallerieeinheit im Elsass erkrankte jedoch im Oktober dieses Jahres Nach der Genesung folgte 1916 die Versetzung zu einer Vermessungseinheit Im Jahr 1917 wurde er als Mitglied in die Kaiserliche Leopoldinisch Carolinische Deutsche Akademie der Naturforscher aufgenommen Er wurde anfanglich von den Forschungen des Amerikaners William Morris Davis beeinflusst loste sich aber spater immer mehr von ihnen Im April 1918 wurde er auf den Lehrstuhl fur Geographie der Universitat Greifswald berufen Hier leitete er das Geographische Seminar das 1919 auf seine Initiative in Geographisches Institut umbenannt und unter seiner Leitung erweitert wurde Ein wichtiges Arbeitsfeld Brauns war die Geographie Skandinaviens er setzte die Schaffung eines eigenstandigen Instituts fur Finnlandkunde durch dessen erster Direktor er wurde Ferner war er Vorstandsmitglied des Nordischen Instituts in Greifswald und Mitherausgeber der Mitteilungen aus dem Nordischen Institut der Universitat Greifswald Ein weiteres Arbeitsfeld Brauns war die deutsche Landeskunde Ferner widmete er sich der Kustenforschung insbesondere der Erforschung der Bodden 1926 richtete er in Wieck eine kleine Station mit einem Boot ein von der aus Boddenuntersuchungen Vermessungsubungen und meteorologische Ubungen durchgefuhrt wurden Ab Mitte der 1920er Jahre wandte sich Braun der Wirtschaftsgeographie zu Er grundete die Zeitschrift Erde und Wirtschaft die im Verlag Westermann erschien Wahrend seiner Zeit in Greifswald promovierten etwa 50 Doktoranden bei ihm anfangs vor allem zur Kustenmorphologie und zur Landeskunde auch bezogen auf Pommern spater vor allem mit Themen aus der Wirtschaftsgeographie Zu seinen Assistenten gehorten die spateren Professoren Walter Geisler Wilhelm Hartnack und Ernst Plewe Braun war Vorsitzender der traditionsreichen Pommerschen Geographische Gesellschaft und Herausgeber des Jahrbuchs der Pommerschen Geographischen Gesellschaft Im Jahre 1930 war er Rektor der Universitat Greifswald Seine Rektoratsrede hielt er uber Pommerns Kuste und ihre Hafen Seine Unnachgiebigkeit gegenuber nationalsozialistischen Studenten machte ihn dort unbeliebt Nach der nationalsozialistischen Machtubernahme kam er 1933 zeitweise aus politischen Grunden in Haft Devisenvergehen wurden ihm vorgeworfen und zum Prozess gebracht er wurde im gleichen Jahr zwangsweise in den Ruhestand versetzt 1 Im November 1934 wurde er vor dem Reichsgericht in allen Punkten freigesprochen Die von ihm gegrundete Zeitschrift Erde und Wirtschaft wurde eingestellt Im Ruhestand lebte er in Berlin Im April 1940 meldete er sich zur Wehrmacht und starb ein halbes Jahr spater im Militardienst beim Stab des Befehlshabers in Norwegen 2 Ein Teilnachlass insbesondere seine Reisetagebucher aus Deutschland Italien und Skandinavien aus den Jahren 1904 bis 1938 befindet sich im Archiv fur Geographie des Leibniz Instituts fur Landerkunde in Leipzig 3 Schriften BearbeitenOstpreussens Seen 1903 mit William Morris Davis Grundzuge der Physiogeographie 1911 1930 Das Ostseegebiet 1912 Der Fahrverkehr zur See im Europaischen Norden 1912 Nachdruck Salzwasser Verlag 2011 ISBN 978 3 86444 250 6 Deutschland Dargestellt auf Grund eigener Beobachtung der Karten und der Literatur 1916 2 umgearbeitete Auflage in sechs Banden 1926 1936 Uber die Entstehung der Ostsee 1923 Verkehrsverhaltnisse in Finnisch Lappland In Deutsche Allgemeine Zeitung 4 Februar 1923 Die Nordischen Staaten eine soziologische Landerkunde 1924 Nordeuropa 1926 Das Problem der Niveauschwankungen von Nordeuropa und die Entwicklung der Ostsee 1931 mit Wilhelm Hartnack Pommern in der Reichsreform Denkschrift Greifswald 1932 Die Formenwelt des deutschen Bodens Deutscher Boden Band VII Gebruder Borntraeger Berlin 1939 Siehe auch BearbeitenListe der Rektoren der Ernst Moritz Arndt Universitat GreifswaldLiteratur BearbeitenBraun Gustav In Grete Grewolls Wer war wer in Mecklenburg Vorpommern Ein Personenlexikon Edition Temmen Bremen 1995 ISBN 3 86108 282 9 S 65 Theodor Hurtig Eginhard Wegner Aus der Geschichte des Geographischen Instituts In Festschrift zur 500 Jahrfeier der Universitat Greifswald Band 1 Greifswald 1956 S 503 515 Otto Maull Braun Gustav Oskar Max In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 550 Digitalisat Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Erster Band Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 ISBN 3 598 30664 4Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Gustav Braun im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Gustav Braun in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Christian Tilitzki Die Albertus Universitat Konigsberg Die Geschichte von der Reichsgrundung bis zum Untergang der Provinz Ostpreussen Band 1 Akademie Verlag Berlin 2012 ISBN 978 3 05 004312 8 S 462 Fussnote 2158 online Braun Gustav Universitat Greifswald In Universitat im NS Universitat Greifswald abgerufen am 18 Dezember 2019 Splitternachlass Brauns im Archiv fur Geographie des IfLVorgangerAmtNachfolgerOttomar HoehneRektor der Universitat Greifswald 1930Kurt DeissnerNormdaten Person GND 123296889 lobid OGND AKS LCCN no2011146997 VIAF 72297377 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Braun GustavALTERNATIVNAMEN Braun Gustav Oskar Max vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher GeographGEBURTSDATUM 30 Mai 1881GEBURTSORT DorpatSTERBEDATUM 11 November 1940STERBEORT Oslo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gustav Braun Geograph amp oldid 230506520