www.wikidata.de-de.nina.az
Gudbrandsdalen deutsch Gudbrandstal ist ein Tal in der norwegischen Provinz Fylke Innlandet Mit etwa 200 km Lange ist es das langste Tal Norwegens Als geografisches Gebiet werden neben dem eigentlichen Haupttal auch die Seitentaler zur Region Gudbrandsdalen gezahlt Durch das Tal fliesst der Fluss Lagen Gudbrandsdalen in der Kommune Sor Fron Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Verkehr 3 1 Schienenverkehr 3 2 Strassenverkehr 4 Wirtschaft 5 Name 6 Gudbrandsdalen in der Kultur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie Bearbeiten nbsp Karte der Kommunen der Region GudbrandsdalenDas Tal beginnt im Gebiet um die Stadt Lillehammer am See Mjosa dem grossten Norwegens Das Tal verlauft von dort in den Nordwesten wo es am See Lesjaskogsvatnet auf einer Hohe von etwa 600 moh endet Auf Hohe der Ortschaft Otta zweigt das Seitental Ottadalen in den Westen ab Durch das Tal fliesst von Norden nach Suden der Fluss Lagen Er mundet bei Lillehammer in den Mjosa den er als Vorma wieder verlasst 1 Der Distrikt Gudbrandsdalen zu dem auch die Seitentaler zahlen umfasst die Kommunen Lesja Dovre Skjak Lom Vaga Sel Nord Fron Sor Fron Ringebu Oyer Gausdal und Lillehammer Das Gebiet hat eine Flache von 15 340 km und uber 70 000 Einwohner Die Kommunen Gausdal Vaga Lom und Skjak liegen westlich vom eigentlichen Gudbrandstal 2 Die Taler des Gebiets wurden durch Flusse und Gletscher gebildet Durch die Erosion entstanden U formige Trogtaler Im Verlauf des Gudbrandstals andert sich die Landschaft Wahrend sich teilweise bewaldete Bereiche an das Tal anschliessend befinden sich weiter nordlich hohere Erhebungen an den Talseiten die teilweise Hohen von uber 2000 moh erreichen 2 Der Berg Galdhopiggen liegt sudlich des Seitentals Ottadalen in der Kommune Lom und ist somit Teil der grosseren Region Gudbrandsdalen 1 Das Klima in der Region ist eher trocken das nordliche Talgebiet gehort zu den niederschlagsarmsten Orten Norwegens In Skjak etwa liegt die durchschnittliche Niederschlagsmenge bei 278 mm und damit weit unter dem norwegischen Schnitt 3 Geschichte Bearbeiten nbsp Die Invasion der schottischen Soldner von 1612 zeigt eine Bilderserie auf der Holzvertafelung in Toftes Haus in GudbrandsdalenDer Name Gudbrandsdalen soll von dem Wikingerhauptling Dale Gudbrand abgeleitet worden sein dessen Hof heute noch als Kulturzentrum in Hundorp steht 4 Es ist als Sage uberliefert dass Dale Gudbrand sich das gesamte Gudbrandsdal unterworfen habe indem er an einem Tage das gesamte Tal mit einer Fackel in der Hand durchritten habe 1015 Gudbrandsdalen wird in der Heimskringla von Snorri Sturluson erwahnt 1349 1350 Die Bevolkerung halbiert sich wahrend der Pest 1537 Als Folge der Reformation ubernimmt der Konig die Kontrolle uber die Kirchenguter Die Krone wird somit der grosste Grundeigentumer im Gudbrandsdalen 1612 Ein schottisches Soldnerheer unter George Sinclair wird durch die Schlacht bei Kringen von der Lokalbevolkerung gestoppt Spater kam es zu einer Legendenbildung um die Schlacht 5 6 1670 1725 Der grosste Anteil des koniglichen Eigentums wird zur Erfullung der Kriegsschulden verkauft und gibt Grundlage fur die Herausbildung einer neuen lokalen Oberklasse Verkehr BearbeitenSchienenverkehr Bearbeiten Durch das Gudbrandstal verlauft parallel zum Lagen die Bahnlinie Dovrebanen Die Strecke stellt auf 485 Kilometern die Verbindung zwischen Eidsvoll in der Nahe von Oslo und der Stadt Trondheim her Die Linie ist die Hauptverbindung zwischen den Regionen Ostlandet und Trondelag Sie folgt dabei ab dem See Mjosa sudlich von Lillehammer dem Lauf des Lagens durch das Gudbrandstal in Richtung Nordwesten Bei der Ortschaft Dombas zweigt die Strecke in den Nordosten ab und verlasst das Tal 7 In den Nordwesten weiter Richtung Lesja fuhrt ab Dombas die Bahnstrecke Raumabanen 8 Strassenverkehr Bearbeiten Ab dem Mjosa weitgehend parallel zur Bahnlinie Dovrebanen und somit auch zum Fluss Lagen fuhrt die Europastrasse 6 E6 durch das Tal In ihrem Verlauf durch das Gudbrandstal stossen mehrere Fylkes und Riksveier aus den Seitentalern auf sie zu So zweigt bei der Ortschaft Otta der Riksvei 15 in den Westen ab Dieser fuhrt vom Gudbrandstal aus bis an die norwegische Westkuste Wie die Bahnstrecke zweigt auch die E6 bei Dombas in den Nordosten ab und verlasst das Tal Durch das Gudbrandstal weiter in den Nordwesten fuhrt ab hier die Europastrasse 136 E136 1 Wirtschaft Bearbeiten nbsp SeterDie Landwirtschaft hat lange Tradition im Gudbrandstal Die Hofe liegen zumeist an den Talseiten wo sich Weidegrund fur die gehaltenen Tiere finden Der Talbereich hingegen war weniger geeignet da es dort eine grossere Gefahr durch Uberschwemmungen und Erdrutsche gab Im 19 Jahrhundert wurden mancherorts die landwirtschaftlich nutzbaren Flachen ausgeweitet Fur den Anbau von Getreide ist die Region aufgrund des vorherrschenden Klimas weitgehend ungeeignet Im sudlichen Talgebiet hat die Forstwirtschaft eine grossere Bedeutung Die industrielle Produktion beschrankt sich vielerorts auf die Weiterverarbeitung von landwirtschaftlich erzeugten Waren und Holz Eine wichtige Einnahmequelle fur viele Kommunen und Orte im Tal ist der Tourismus wobei die Region um Lillehammer eines der Hauptzentren darstellt 2 Name BearbeitenDie Einwohner des Tals werden als Gudbrandsdol bezeichnet Im Altnordischen wurde das Tal im Plural Gudbrandsdalir genannt Der erste Teil des Namens leitet sich vom Mannernamen Gudbrand ab Als Namensgeber fungierte wohl der Wikingerhauptling Dale Gudbrand Es gilt als untypisch dass ein so grosses Gebiet an einen Namen einer Person gebunden ist Deshalb wird vermutet dass der Name zunachst fur ein kleineres Areal genutzt worden ist 9 Gudbrandsdalen in der Kultur BearbeitenDie Gestalt des Peer Gynt aus Henrik Ibsens gleichnamigem Buhnendrama soll sich im Gudbrandstal aufgehalten und gelebt haben Ein Gedenkstein fur Peer Gynt steht in Vinstra sein angeblicher Hof in Haga Heute wird in Vinstra das Peer Gynt Festival gefeiert 10 Der norwegische Komponist David Monrad Johansen 1906 1979 benannte seine Suite No 2 fur Klavier Fra Gudbrandsdalen dt Aus dem Gudbrandstal Sigrid Undsets Romantrilogie Kristin Lavranstochter 1920 22 fur den sie den Nobelpreis fur Literatur bekam spielt zu einem grossen Teil im Gudbrandstal Beruhmt ist das Tal auch fur seinen braunen Sussmolkekase aus Ziegen und Kuhmilch den Gudbrandsdalsost Ost Kase 11 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gudbrandsdalen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Aus dem Norden 7 Quellen und Volltexte Gudbrandsdalen im Store norske leksikon norwegisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Gudbrandsdalen In Norgeskart Kartverket abgerufen am 7 November 2021 norwegisch a b c Geir Thorsnaes Gudbrandsdalen In Store norske leksikon 5 September 2021 abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Anne Solveig Andersen Kamilla Pedersen Norges vateste og torreste steder In yr no 11 Juli 2013 abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Dale Gudbrands gard In Visit Norway Abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Dirk Levsen Der Schottenzug durch das norwegische Gudbrandsdal im Jahre 1612 In Militargeschichtliche Mitteilungen Nr 58 Militargeschichtliches Forschungsamt Potsdam 1999 Oystein Rian Danskekongens kriger 1537 1660 In norgeshistorie no Universitat Oslo 25 November 2015 abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Dovrebanen In Bane Nor Abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Raumabanen In Bane Nor Abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Gudbrandsdalen In Norsk stadnamnleksikon Abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Nynorsk Welcome to the Peer Gynt Festival In peergynt no Abgerufen am 7 November 2021 englisch Gudbrandsdalsost In melk no Abgerufen am 7 November 2021 norwegisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudbrandsdalen amp oldid 229139961