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Die Grosssteingraber bei Kahlstorf waren vier Grabanlagen der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur TBK nahe dem zur Gemeinde Wrestedt gehorenden Ortsteil Kahlstorf im Landkreis Uelzen Niedersachsen Von ihnen existieren heute nur noch zwei Diese tragen die Sprockhoff Nummern 801 und 802 Die beiden anderen Anlagen wurden im spaten 19 Jahrhundert zerstort Sie tragen die Nummern 803 und 804 Grosssteingraber bei KahlstorfDas Grosssteingrab Kahlstorf 1 Das Grosssteingrab Kahlstorf 1Grosssteingraber bei Kahlstorf Niedersachsen Koordinaten 52 56 6 7 N 10 41 21 8 O 52 935201 10 689394 Koordinaten 52 56 6 7 N 10 41 21 8 OOrt Wrestedt Niedersachsen DeutschlandEntstehung 3500 bis 2800 v Chr Sprockhoff Nr 801 804 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Beschreibung 2 1 Erhaltene Graber 2 1 1 Grab 1 2 1 2 Grab 2 2 2 Zerstorte Graber 2 2 1 Grab 3 2 2 2 Grab 4 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenGrab 1 liegt 500 m nordlich von Kahlstorf in einem Feld Etwa 500 Meter sudwestlich des Ortes befindet sich die teilweise zerstorte Steinkammer 2 Sprockhoff Nr 802 in einer Buschgruppe im Ackerland Sudlich hiervon und etwa einen Kilometer westlich des Wrestedter Ortsteils Gross Pretzier lagen die Graber 3 und 4 Beschreibung BearbeitenErhaltene Graber Bearbeiten Grab 1 Bearbeiten Die Kammer bei der es sich um ein Ganggrab handelt ist noch vom Erddamm des leicht trapezoiden Nord Sud orientierten Langbettes umschlossen Nur die oberen Bereiche von vier Decksteinen ragen aus dem Boden der nordliche scheint ein Stuck verschleppt zu sein Die Einfassung ist 26 m lang Ihre Breite betragt im Norden 7 m und im Suden 5 m Sie hat mit 35 noch nahezu alle Randsteine Obwohl ihr sudlicher Abschluss gestort ist macht sie noch einen relativ vollstandigen Eindruck Um 1840 besuchte der Kammerherr Georg Otto Carl von Estorff das Grosssteingrab und entdeckte dabei den ein wenig zu Tage liegenden unteren Beinknochen eines Skelettes Die von ihm veranlasste Grabung brachte sechs Skelette mit Beigaben ans Licht bei denen es sich um mittelalterliche Graber handelte Curt Schwantes bestimmte sie 1909 im Vergleich mit einem nahe gelegenen Graberfeld als slawische Bestattungen Rund 3500 Jahre nach seiner Fertigstellung war das Hunenbett als Begrabnisplatz wieder verwendet worden Uber die ursprunglichen steinzeitlichen Bestattungen liegen keine Befunde vor nbsp Grab 1 nach von Estorff nbsp Grab 1 Detail nbsp Grab 1 Detail Grab 2 Bearbeiten nbsp Grab 2 nach von EstorffGrab 2 besitzt eine nordost sudwestlich orientierte Grabkammer bei der es sich nach Ernst Sprockhoff wohl um einen Grossdolmen handelt Sie hat eine Lange von 5 5 m und eine Breite von 2 m In ihrem ursprunglichen Zustand besass sie vier Wandsteinpaare an den Langseiten je einen Abschlussstein an den Schmalseiten und vier Decksteine In situ stehen nur noch die vier Wandsteine der sudostlichen und drei der nordwestlichen Langseite Der nordostliche Abschlussstein ist nach aussen umgefallen der gegenuberliegende ist ein Stuck nach Sudwesten verschleppt Die vier Decksteine sind ins Innere der Kammer versturzt Zerstorte Graber Bearbeiten Grab 3 Bearbeiten nbsp Grab 3 nach von EstorffGrab 3 besass eine nordost sudwestlich orientierte Grabkammer die bereits bei der Aufnahme durch von Estorff grossere Beschadigungen aufwies Sie hatte eine Lange von etwa 10 m und eine Breite von etwa 3 m In ihrem ursprunglichen Zustand durfte sie sechs oder sieben Wandsteinpaare an den Langseiten besessen haben Von Estorff gibt den sudwestlichen Kammerteil als gestort wieder Einige Steine waren verschleppt andere fehlten Das nordostliche Ende scheint in der Zeichnung etwas ungenau wiedergegeben zu sein da es den Eindruck von drei Abschlusssteinen erweckt Tatsachlich durfte es sich aber nur um einen Abschlussstein und das angrenzende Wandsteinpaar der Langseiten gehandelt haben Von den Decksteinen waren bei von Estorffs Aufnahme nur noch drei vorhanden Sie lagen herabgesturzt im nordostlichen Teil der Kammer Grab 4 Bearbeiten nbsp Grab 4 nach von EstorffAuch Grab 4 besass eine nordost sudwestlich orientierte Grabkammer Sie hatte eine Lange von 9 m und eine Breite von 1 5 m Von Estorff gab lediglich den sudwestlichen Abschlussstein und drei Wandsteine der sudostlichen Langseite in situ stehend an Daruber hinaus waren noch sechs Decksteine und wohl drei verschobene oder verschleppte Wandsteine der Sudostseite vorhanden Mindestens ein Deckstein fehlte bereits Ob die restlichen Wandsteine bereits entfernt worden oder noch von Erdreich verdeckt waren geht aus der Zeichnung nicht hervor Siehe auch BearbeitenNordische Megalitharchitektur Grosssteingraber in Nordost NiedersachsenLiteratur BearbeitenGeorg Otto Carl von Estorff Heidnische Alterthumer der Gegend von Uelzen im ehemaligen Bardengaue Konigreich Hannover Hahn sche Hof Buchhandlung Hannover 1846 Online August Freudenthal Heidefahrten Band IV Ausfluge in die Wurster Heide in das Land Uelzen und zu den Heidehohen im Teufelsmoor Heinsius Bremen 1897 S 116ff Hans Gummel In Mannus Erganzungsband V 1927 S 30ff Karl Hermann Jacob Die Megalithgraber des Kreises Ulzen und der Schutz der vorgeschichtlichen Denkmaler In Nachrichtenblatt fur Niedersachsens Vorgeschichte Band 1 S 29ff Hery A Lauer Archaologische Wanderungen Ostniedersachsen Verlag Hery A Lauer Angerstein 1979 ISBN 3 924538 00 X S 115 Curt Schwantes Slawische Skelettgraber bei Rassau Provinz Hannover In Prahistorische Zeitschrift Band 1 1909 S 387ff Ernst Sprockhoff Atlas der Megalithgraber Deutschlands Teil 3 Niedersachsen Westfalen Rudolf Habelt Verlag Bonn 1975 ISBN 3 7749 1326 9 S 73 Johann Karl Wachter Statistik der im Konigreiche Hannover vorhandenen heidnischen Denkmaler Historischer Verein fur Niedersachsen Hannover 1841 S 15 Online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosssteingraber bei Kahlstorf Sammlung von Bildern The Megalithic Portal Kahlstorf Langbett Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosssteingraber bei Kahlstorf amp oldid 237009808