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Der Grosse Pappelprachtkafer auch Espenprachtkafer genannt Poecilonota variolosa ist ein seltener Kafer aus der Familie der Prachtkafer und der Unterfamilie Buprestinae 1 Die Gattung Poecilonota ist weltweit mit zwolf Arten vertreten 2 von denen nur Poecilonota variolosa in Europa anzutreffen ist 3 Grosser PappelprachtkaferGrosser Pappelprachtkafer Poecilonota variolosaSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Prachtkafer Buprestidae Gattung PoecilonotaArt Grosser PappelprachtkaferWissenschaftlicher NamePoecilonota variolosa Paykull 1799 Abb 3 AufsichtAbb 1 Seitenansicht Abb 4 VorderansichtAbb 2 Ausschnitt Flugeldecke Abb 5 UnterseiteDer Kafer wird in der Roten Liste gefahrdeter Arten Deutschlands als stark gefahrdet Kategorie 2 gefuhrt in Sachsen Anhalt gilt die Art als vom Aussterben bedroht in Brandenburg Rheinland Pfalz und Baden Wurttemberg wird sie als ausgestorben oder verschollen eingestuft 4 Inhaltsverzeichnis 1 Bemerkungen zum Namen 2 Korperbau des Kafers 3 Lebensweise 4 Verbreitung 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksBemerkungen zum Namen BearbeitenDer Kafer wurde erstmals 1799 unter dem Namen Buprestis variolosa von Paykull beschrieben 5 danach jedoch mehrfach unter anderem Namen 1 Der Artnamen variolōsa lat narbig nimmt auf die grobe Oberflachenstruktur Bezug 6 In der deutschsprachigen Literatur hiess die Art haufig conspersa nach der Beschreibung von Gyllenhal 1808 1 Dieser Name spielt auf die hellen Flecken auf dunklem Untergrund an lat conspersus bespritzt 6 Eschscholtz zerlegte 1829 die Gattung Buprestis in verschiedene Gattungen Die Arten deren Schildchen breiter als lang ist und deren Analsternit ausgerandet ist fasst er zur Gattung Poecilonota zusammen Er rechnet dazu Buprestis conspersa Buprestis variolosa und den Lindenprachtkafer 7 Der Gattungsname Poecilonota ist von altgr poikilos poikilos bunt und notos nōtos Rucken abgeleitet 8 Korperbau des Kafers BearbeitenDer robuste Kafer wird 13 bis 21 Millimeter lang Der Korper ist im Vergleich mit den ahnlichen Arten der Gattung Dicerca flacher und breiter Unterseits ist das Tier kupferfarben die Oberseite ist marmoriert mit dunkleren und helleren kupfern bis grunlich glanzenden Flecken Besonders in den hellen Bereichen ist er grob und unregelmassig punktiert Der Kopf ist runzlig punktiert die Stirn eingedruckt Die elfgliedrigen Fuhler sind viel kurzer als Kopf und Halsschild gemeinsam schwarz und nach innen gesagt Das kurze Endglied des Kiefertasters ist schrag abgestutzt das letzte Lippentasterglied beilformig Die annahernd quadratische Oberlippe ist vorn ausgeschnitten Die kraftigen Oberkiefer sind gebogen und innen ausgeschnitten Das Schildchen ist deutlich sichtbar und breiter als lang nicht wie in der Gattung Dicerca klein und rund Die Form des Halsschilds variiert zwischen seitlich gerundet und parallel bis umgekehrt trapezformig weshalb Poecilonota setulosa Fleischer 1896 neuerdings als Variante von Poecilonota variolosa betrachtet wird 9 Der Halsschild tragt eine glatte dunkle Mittellinie Daneben ist es ungleichmassig punktiert die Punkte sind gegen die Seiten grober und dichter stehend und fliessen in Randnahe zu Runzeln zusammen Die Flugeldecken sind zusammen etwas breiter als der Halsschild und hinter der Mitte am breitesten Sie tragen markante Punktstreifen Sie sind hinten abgestutzt oder leicht ausgerandet aber nicht schwanzformig ausgezogen Die Flugeldecken sind ungleichmassig runzelig punktiert nahe der Naht stehen die Punkte vereinzelt Die Punkte sind hell erzfarben hellgrun oder kupfermetallisch In gleichfarbigen Flecken stehen sie meist dicht zusammen Das Schildchen ist kurz und relativ breit Die Tarsen sind alle funfgliedrig Die ersten vier Tarsenglieder sind lappenformig verbreitert Das erste Glied der Mitteltarsen ist deutlich langer als das zweite Lebensweise BearbeitenDie Tiere entwickeln sich in verschiedenen Pappelarten Meldungen von anderen Laubholzarten Esche Weide werden angezweifelt Sudseite und bodennahe Bereiche werden bevorzugt zur Eiablage benutzt Hauptsachlich werden stehende starke bis mittelstarke Baume befallen ausnahmsweise auch jungere oder geschlagene Baume Man erkennt die Anwesenheit der Larve an der verfarbten eingesunkenen und teilweise aufgeplatzten Rinde Die Bohrgange sind flachig und dicht mit feinem Bohrmehl gefullt Den Wirtspflanzen entsprechend werden die Kafer oft in warmen Auwaldern angetroffen an Waldrandern oder an Einzelbaumen aber auch bei Anpflanzungen von Pappeln als Begrenzung von Parkplatzen in Campingplatzen oder sonstigen Anlagen Die Kafer sind hauptsachlich an vorgeschadigten Pflanzen anzutreffen Die Entwicklung dauert in warmeren Klimaten zwei Jahre in kuhleren mindestens zwei Jahre Die Puppenwiege liegt in etwa parallel zur Oberflache dicht unter oder in der Rinde Eine Bevorzugung der Ausrichtung bezuglich der Achse des Stammes ist nicht zu erkennen Die Kafer erscheinen in Mitteleuropa im Juni und Juli in Sudeuropa fruher Sie sind nur in der heissesten Tageszeit aktiv Bei Annaherung verharren sie meist unbeweglich Verbreitung BearbeitenDie Art ist von Ostsibirien bis Nordafrika verbreitet Sie erreicht im Norden Norwegen Schweden Finnland und die russischen Ostseeprovinzen In Mittel und Westeuropa vermeidet sie den atlantischen Klimabereich Literatur BearbeitenHeinz Freude Karl Wilhelm Harde Gustav Adolf Lohse Die Kafer Mitteleuropas Band 6 Diversicornia Spektrum Heidelberg 1979 ISBN 3 87263 027 X S 214 Fritz Brechtel Hans Kostenbader Hrsg Die Pracht und Hirschkafer Baden Wurttembergs Ulmer Stuttgart Hohenheim 2002 ISBN 3 8001 3526 4 S 513 ff Klaus Koch Die Kafer Mitteleuropas Okologie 1 Auflage Band 2 Goecke amp Evers Krefeld 1989 ISBN 3 87263 040 7 S 92 Gustav Jager Hrsg C G Calwer s Kaferbuch K Thienemanns Stuttgart 1876 3 Auflage als Lampra conspersa S 330 Erichson et al Naturgeschichte der Insecten Deutschlands IV Band S 47 als Poecilonota conspersa Berlin 1857 bei BHLEinzelnachweise Bearbeiten a b c Poecilonota variolosa bei Fauna Europaea Abgerufen am 24 November 2013 Poecilonota bei BioLib Poecilonota bei Fauna Europaea Abgerufen am 24 November 2013 Rote Listen bei BioNetworX Fauna Suecica Insecta Vol II 1799 S 219 a b Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Art Johann Friedrich Eschscholtz Zoologischer Atlas 1 Heft Berlin 1829 Aufteilung von Buprestis S 8 Sigmund Schenkling Erklarung der wissenschaftlichen Kafernamen Gattung Muhle Brandl Niehuis Catalogus Faunae Graeciae Coleoptera Buprestidae Augsburg Selbstverlag 2000Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Poecilonota variolosa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Pappelprachtkafer amp oldid 201341752