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Die Grosse Junkerstrasse war eine Strasse in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Nach Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Strasse aufgegeben Blick von Norden vom Turm der Johanniskirche auf das sudliche Ende der Grossen Junkerstrasse mit der Einmundung auf die Berliner Strasse Aufnahme vor 1922Grosse Junkerstrasse auf einem Stadtplan aus der Zeit um 1885 Karte nicht eingenordet Norden ist rechts recht ist das Rathaus und die Johanniskirche zu erkennenEinmundung der Grossen Junkerstrasse rechts des zum Haus Johannisbergstrasse 3 gehorenden Turms auf die Johannisbergstrasse etwa Mitte des 19 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 2 Geschichte 3 Historische Hauser der Grossen Junkerstrasse 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDie Strasse befand sich im ostlichen Teil der Magdeburger Altstadt Sie begann gegenuber der sudostlichen Ecke des Magdeburger Rathauses wo sie von der Johannisbergstrasse nach Suden abging Von Westen her mundete nach kurzer Strecke die Dreienbrezelstrasse ein Etwas weiter sudlich traf von Osten her die Kleine Junkerstrasse auf die Grosse Junkerstrasse Noch weiter sudlich ging ebenfalls auf der Ostseite die kleine Gasse Zeisigbauer ab Am sudlichen Ende mundete die Strasse auf die Berliner Strasse ein Etwas versetzt mundete auf der gegenuberliegenden Seite der Berliner Strasse die Strasse Pfeifersberg ein Der Verlauf der Strasse folgte der oberen Kante des nach Osten dann zur Elbe hin abfallenden Gelandes Die Lange der Strasse betrug etwa 200 Meter Die Hausnummerierung verlief von der Nummer 1 an der sudostlichen Ecke zur Berliner Strasse aufwarts entlang der Ostseite Nach der Nummer 2 erfolgte die Einmundung des Zeisigbauers nach der Nummer 4 die der Kleinen Junkerstrasse Es folgte die Nummer 5 und ein sehr langgestreckter schon zum Eckhaus Johannisbergstrasse 3 gehorender Gebaudeflugel der mit zwei historischen Dreiecksgiebeln das Erscheinungsbild des nordlichen Teils der Strasse dominierte An der gegenuberliegenden nordwestlichen Ecke befand sich die Nummer 6 Von dort liefen die Nummern auf der Westseite aufsteigend nach Suden Nach der Nummer 11 mundete die Dreienbrezelstrasse ein An der sudwestlichen Ecke zur Berliner Strasse hin befand sich das Eckhaus mit der Nummer 19 Heute befindet sich an dieser Stelle in etwa der sudlich der Johannisbergstrasse verlaufende Teil der Jakobstrasse Der Bereich der ehemaligen Grossen Junkerstrasse quert die heutige Ernst Reuter Allee und verlauft dann weiter in sudlicher Richtung am ostlichen Ende des Allee Centers Geschichte BearbeitenAnfanglich wurde der Strassenzug nicht als einheitliche Strasse betrachtet und im nordlichen und sudlichen Teil unterschiedlich benannt Die Unterscheidung ergab sich insbesondere da der mittlere Abschnitt etwa im Bereich der Hauser 14 16 sehr schmal war Ursprunglich musste man gegenuber dem Zeisigbauer um eine Ecke biegen um in den sudlichen Teil zu gelangen der auch nicht in gerader Fortsetzung des nordlichen Abschnitts verlief Anfang des 19 Jahrhunderts brach dort ein Feuer aus Beim Wiederaufbau wurde dieser Bereich nach Westen hin verbreitert Der nordliche Teil der Strasse zwischen Rathaus und Zeisigbauer hiess ursprunglich Sperlingsberg Die Bezeichnung konnte im Sinne eines nur kleinen Berges gemeint gewesen sein Denkbar ware dass das abschussige Gelande zwischen der Grossen Junkerstrasse und der etwas weiter ostlich verlaufenden Johannisfahrtstrasse insgesamt als Sperlingsberg bezeichnet und so zeitweise auch auf den Strassenverlauf angewandt wurde 1 Der nordlichste Teil der Strasse wurde zeitweise auch zum Johanniskirchhof gezahlt An der Einmundung der Kleinen Junkerstrasse befand sich eine kleine platzartige Erweiterung Sie trug in der letzten Zeit keinen gesonderten Name bis um die Zeit um 1700 wurde der Platz jedoch als Trommelsberg bezeichnet Diesen Namen erhielt spater die etwas weiter ostlich verlaufende Strasse Trommelsberg Zum Teil wurde nur die Bezeichnung der Plan verwendet Der Platz war zeitweise klar viereckig gefasst und wurde erst bei Wiederaufbau nach dem Brand so nach Westen erweitert dass die klare platzartige Umgrenzung verloren ging Der mittlere Teil zwischen Einmundung von Kleiner Junkerstrasse und Zeisigbauer wurde in einer Erwahnung aus dem Jahr 1717 als Gelbelowenstrasse bezeichnet Der Name orientierte sich am dort befindlichen Haus zum gelben Lowen in der Grossen Junkerstrasse 4 Der sudlichste Teil der Grossen Junkerstrasse zwischen Zeissigbauer und Berliner Strasse ist urkundlich als up dem pole iegen dem ummelop in niederdeutsch hochdeutsch auf dem Pfuhl gegen den Umlauf uberliefert Eine erste Erwahnung als auf dem Pfuhl findet sich bereits im Jahr 1523 im Zinsregister des Klosters Unser Lieben Frauen Die Bedeutung der Benennung als Pfuhl ist unklar Es gibt Vermutungen dass in diesem Bereich Wasserbecken als Vorsorge fur den Brandschutz angelegt worden waren Wahrscheinlicher scheint jedoch dass der Wasserablauf in diesem Bereich schlecht geregelt war und sich so haufiger Pfutzen und starker vernasste Stellen bildeten Vermutlich wurde dieses Problem zum Ende des 16 Jahrhunderts gelost so dass mit der Vernassung auch der Name verschwand Die Bezeichnung Umlauf benennt eine Strasse die in einem Bogen verlauft Die Benennung Umlauf war noch bis Anfang des 18 Jahrhunderts fur den sudlichen Teil der Grossen Junkerstrasse gebrauchlich die in einem Bogen in den unteren Teil der Berliner Strasse in Richtung Altem Brucktor verlief Als weiterer Name ist bereits 1552 Schreckenstrasse auch in den Schreibformen Schrickenstrasse Schrockenstrasse und Schrackenstrasse uberliefert Diese Bezeichnung ging moglicherweise auf eine hier ansassige Familie zuruck Ein konkreter Nachweis fur das 16 Jahrhundert besteht schon aufgrund fur diese Zeit fehlender Unterlagen nicht fur das 17 Jahrhundert ist in benachbarten Strassen eine Familie Schreck auch Schricke belegt jedoch in grosserer Zahl belegt Der sudliche Teil der Grossen Junkerstrasse wurde zeitweise auch als Teil der Kuhstrasse der spateren Berliner Strasse gefuhrt Der Name Junkerstrasse wurde erstmals 1631 allerdings nur fur den Bereich der spateren Kleinen Junkerstrasse erwahnt Er konnte auf die Stadtjunker verweisen die moglicherweise in diesem Bereich lebten Hierbei handelte es sich um erzbischofliche adlige Dienstfamilien die vor der Einfuhrung der burgerlichen Selbstverwaltung im Regiment der Stadt sassen Diese Deutung wurde allerdings darauf verweisen dass der Name bereits erheblich alter sein musste und bereits auf eine Situation aus der Zeit vor 1200 verweist Die Unterscheidung zwischen Grosser und Kleiner Junkerstrasse wurde erst seit etwa 1660 gemacht Da die Kleine Junkerstrasse die altere Strasse mit dieser Bezeichnung war wurde sie zunachst als Grosse Junkerstrasse bezeichnet und die spatere Grosse Junkerstrasse dementsprechend als Kleine Junkerstrasse In der Zeit ab 1750 empfand man diese den tatsachlichen Grossenverhaltnissen widersprechende Benennung als unpassend so dass die Namen getauscht wurden Seit dieser Zeit war der Name Grosse Junkerstrasse gebrauchlich In der Strasse befand sich ein 1523 als Haus Zum roten Herzen bezeichnetes spater unter dem Namen Zum roten Hahn gefuhrtes Gebaude dessen genaue raumliche Zuordnung unklar ist In der Zeit nach 1631 war der Name nicht mehr gebrauchlich Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Magdeburger Innenstadt und dabei auch der Bereich der Grossen Junkerstrasse schwer zerstort In der Zeit der DDR erfolgte ein Wiederaufbau der Innenstadt der sich in weiten Teilen nicht an die historische Stadtstruktur hielt Die Grosse Junkerstrasse wurde dabei aufgegeben und Teil einer ausgedehnten Grunflache bzw durch veranderte neue Strassenzuge der Jakobstrasse und der damaligen Wilhelm Pieck Allee heutige Ernst Reuter Allee uberbaut In der Zeit nach der friedlichen Revolution in der DDR wurde der Bereich westlich des Sudteils mit dem Allee Center neu bebaut Historische Hauser der Grossen Junkerstrasse BearbeitenHausnummer Name Bemerkungen Gewerbliche Nutzung vor der Zerstorung 2 Bild1a Das Gebaude wurde als Brauhaus gefuhrt Die Hinterhauser des Anwesens entsprachen den Gebauden Zeisigbauer 2 und 3 Vor dem Jahr 1631 gehorte es zunachst Joachim Wilde spater bis 1630 seinem Enkel dem Brauer Adam Horn Im Jahr 1630 kaufte es der Kammerer Johann Lode nach anderen Angaben Mathias Loder 3 Nach dem Jahr 1631 war er aber nicht in der Lage die Summe zu bezahlen so dass das Gebaude an die Erben zuruckfiel Im Innungskinderbuch der Bauer wird es 1648 als Besitz von Peter Hengkel genannt Im Jahr 1652 gehorte es Adam Horn junior Das Grundstuck war dann Gegenstand eines Streits da auch Jakob Heinrich Rohde Anspruche geltend machte 1659 wurde das Areal vom Erben dem Barbier Friedrich Horn und der Hypothekenglaubigerin der Witwe des Brauers Lorenz Gernreich an den Fahramtsschreiber Simon Stettin fur 290 Taler verkauft Stettin bebaute das Grundstuck im Jahr 1660 neu 1683 erwarb der Barbier Johann Otto Christoph Hertel auch Hartel das Haus samt Hinterhaus fur 1650 Taler Die Erben von Johann Hertel verkauften das Anwesen ihrerseits fur 3000 Taler 1717 an den Brauer Johann Christoph Hertel der im Jahr darauf nur das Vordergebaude fur 2600 Taler an den Kaufmann Johann Valentin Wendland verausserte Wendland blieb bis 1730 Besitzer In der Zeit um 1750 wurde das Grundstuck mit dem benachbarten Haus Nummer 1b zusammengefuhrt Drogerie Herbert Ruthe Drogengrosshandlung Meischner amp Zierenberg Nachf und Gustav Karcher GmbH Drogengrosshandlung Musiklehrer Gerhard Winter1b Das als Brauhaus gefuhrte Anwesen gehorte vor 1631 dem Kammerer Johann Fricke und dem Marktrichter Johann Niesing Andere Angaben nennen 1631 und auch noch 1648 ihren Schwiegervater Heinrich Saling als Eigentumer Eine moglicherweise unrichtige Angabe fuhrt fur 1651 einen Melchior Siefert Zumindest verkauften Fricke und Niesing das Grundstuck im Jahr 1652 an den Brauer Johann Ritzleben auch Rixleben fur 250 Taler der es 1656 neu bebaute Ritzleben erwarb 1661 das gegenuberliegende Grundstuck Grosse Junkerstrasse 18 das er mit einem Schuppen bebaute den er fur das Brauhaus nutzte Spater gehorte das Anwesen Adam Pohlmann der 1666 und 1680 als Eigentumer gefuhrt wurde In den Jahren 1683 und 1692 wurde bereits seine Witwe gefuhrt Die Pohlmannschen Erben verkauften sowohl das Haus als auch den Schuppen im Jahr 1716 fur insgesamt 2910 Taler an die Witwe des Ratmanns David Schaaf eine geborene Pohlmann 1718 war der Aktuar Johann Christoph Hellmuth er blieb es bis 1754 In der Zeit um 1750 erfolgte eine Zusammenlegung des Grundstucks mit dem benachbarten Nummer 1a 2 Zu den drei Rosen auch Zur goldenen Rose Das Gebaude war ein Brauhaus und gehorte 1648 Hans Becker Moglicherweise ist er identisch mit einem 1623 genannten Grosskaufmann gleichen Namens Im Jahr 1649 wird das Grundstuck als nur noch aus einem Keller bestehend beschrieben wohl eine Folge der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 In diesem Jahr verausserte Georg Kuhlewein das Anwesen fur 200 Taler an Reinhold Junge der das Grundstuck 1652 neu bebaute Bereits 1656 verkaufte er es fur 800 Taler an den Handelsmann Johann Wolf Kuhne Seine Frau Agnete Kuhne geborene Bakemonch besass das Gebaude noch bis 1673 Ihr Erbe war ihr Sohn aus erster Ehe Borries vermutlich richtig Gorries im Sinne von Georg Bandau Schon 1680 befand sich das Grundstuck im Eigentum von Bandaus Erben 1688 wird der Miterbe Schneider Konrad Tuchtfeld als Eigentumer genannt der es 1696 an den Kammerer Friedrich Kruger fur 1700 Taler verausserte Kruger verstarb 1718 Seine Witwe war noch bis 1740 Eigentumerin Waffen und Munition Walter Kirsten3a Der Gebaudeteil 3a umfasste den direkten sudlichen Teil des Nordeckbaus zum Zeisigbauer hin In der Zeit vor dem Jahr 1631 war der Buchdrucker Wilhelm Ross Eigentumer des Hauses Ihm folgte sein Schwiegersohn Christoph Zimmermann nach Zimmermann verkaufte das Grundstuck im Jahr 1650 fur 40 Taler an den Trommelschlager Hans Gotze der es bereits 1651 fur nur 30 Taler an den Zimmermann Michael Hahn veekaufte 1656 gehorte das Grundstuck bereits seiner Witwe Ihr spaterer Erbe der Zimmerergeselle Bartel Dossler auch Deseler lebte bereits 1652 hier und wurde auch 1671 hier gefuhrt Es wird vermutet dass das Gebaude 1683 Johann Kruse gehorte Im Jahr 1692 gehorte das Grundstuck dem Bottcher Hans Martin Reichstein der ein neues Gebaude errichtete welches er fur 215 Taler im Jahr 1696 an den Tischler Johann Ulrich Rieser verausserte Seine Erben verkauften das Gebaude im Jahr 1716 fur 450 Taler an seine Witwe die bis 1727 Eigentumerin blieb In der Zeit um 1916 lebte im dann bereits einheitlich als Nummer 3 gefuhrten Grundstuck der Friseurmeister Max Schwieger der spater zeitweise als Landtagsabgeordneter dem Preussischen Landtag angehorte Lebensmittelhandlung August Gerike Schneiderei Willi Weber3b Dieser Teil des Grundstucks Nummer 3 nahm den nordlichen Teil des Eckhauses ein Im Jahr 1650 gehorte dieses Grundstuck dem Bottcher Johann Hoffmann ihm folgte 1651 seine Tochter nach die 1653 als Georg Berends Witwe und Joachim Blumes Frau genannt wurde 1651 bestand hier ein Hauslein Im Jahr 1679 gehorte das Objekt dem Bottcher Christoph Paul 1683 bereits seiner Witwe Spater 1692 und 1723 wurde der Bottcher Hans Martin Reichstein als Eigentumer genannt 4 Zum gelben Lowen Fur das Anwesen war ein Braurecht eingetragen so dass es als Brauhaus gefuhrt wurde Das Hauszeichen war noch in den 1930er Jahren am Gebaude vorhanden Bis 1631 befand sich auf dem Grundstuck neben dem Bauhaus auch eine Bude Im Innungskinderbuch der Brauer wurde fur das Jahr 1648 kein Eigentumer genannt bereits 1650 wurde die wohl wuste Braustatte jedoch von der Witwe des Brauers Nikolaus Nickels an den Brauer Heinrich Schroder Die eigentliche Braustatte kostete 80 das areal der Bude 18 Taler Schroder baute auf dem Gesamtgrundstuck ein Haus er wird letztmals 1679 erwahnt Im Jahr 1683 gehorte das Anwesen dem Brauer Balzer Schroder der jedoch 1695 verstarb Im folgte seine Witwe nach 1715 wurde als Eigentumer Heinrich Nitze auch Nitzsche genannt der bis 1733 im Besitz blieb Noch bis 1763 gehorte es seiner Witwe Mobeltransporte Willy Hoppe Schneiderei W Paul Wagener5 Bis zum Jahr 1652 gehorte zum Grundstuck auch das benachbarte Areal der Kleinen Junkerstrasse 13 Als Eigentumer wurden 1631 D Steinackers Erben gefuhrt Auf diese folgte Gottfried Steinacker der das Grundstuck Nummer 5 im Jahr 1652 an den Zimmermann Nikolaus Weigert auch Wichard fur 60 Taler verkaufte Ihm folgte seine Witwe nach die bis 1683 Eigentumerin blieb Im Jahr 1686 wurde das Anwesen von fur 100 Taler von Johann Friedrich Lange erworben der bis 1707 Eigentumer blieb Ab 1686 gehorte nun das benachbarte Grundstuck Kleine Junkerstrasse 11 dazu Bis 1761 war Jakob Friedrich Lange Eigentumer Geflugelhandlung Willi Spangenberg6 Das unter dieser Nummer gefuhrte alte Brauhaus gehorte spater als Eckgebaude zur Johannisbergstrasse 2 Das dazugehorige Nebengebaude ist das unter Nummer 6a gefuhrte wobei beide Grundstucke noch bis in das 19 Jahrhundert jeweils dem gleichen Eigentumer gehorten 6a Das Grundstuck war ursprunglich das Nebengebaude zum Brauhaus im Eckgebaude Nummer 6 das dann jedoch zur Johannisbergstrasse gezahlt wurde 1631 gehorte das Grundstuck dem Schiffer Jakob Klietz der das wohl im Zusammenhang mit der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 zerstorte Haus wieder aufbaute Nach seinem Tod im Jahr 1641 erbte sein Sohn der Brauer Joachim Klietz Im gleichen Jahr zog ein Mieter aus dem Gebaude aus da das Haus zu feuergefahrlich sei Joachim Klietz blieb bis zu seinem Tod 1662 Eigentumer Ihm folgte 1681 der Schulkollege Kaspar Sturmer 1683 der Kammerer Stephan Luddecke auch Ludke nach Auf Luddecke folgte 1688 seine Witwe Im Jahr 1698 wurde der Summissar Kantor und Advokat Christian Damisch als Eigentumer gefuhrt danach schon 1699 seine Witwe die auch noch 1720 Eigentumerin war Ihre Erben blieben bis 1764 Eigentumer Es gab wohl unrichtige Vermutungen dass das Gebaude ein Hospital mit dem Namen Schmeerhaus oder Sommerwolle beherbergt habe 3 Noch vor der Zerstorung gab es die Hausnummer 6a obwohl die Hausnummer 6 nicht existierte 4 Schneiderei Heinrich Seemann7 Die Hauser 7 und 8 gehorten zwischen 1662 und 1720 demselben Eigentumer Eine genaue Zuordnung der weiteren Angaben zu einem der Hauser ist nicht moglich Im Jahr 1631 gehorte eines der Gebaude der Witwe des Seidenkramers Burchard Junge Ihre Erben verausserten das Grundstuck fur 120 Taler an den Organisten der Johanniskirche Johann Hagen der 1662 von Viktor Vosswinkel auch das andere Grundstuck erwarb Schon 1663 verkaufte er die Grundstucke dann jedoch an den Schneiderinnungsmeister Hans Harte der zwei Hauser errichtete Im Jahr 1683 gehorten die Gebaude dann den Erben des Schneiders Andreas Harte die sie 1698 fur 280 Taler an Hartes Schwiegersohn den Schneider Hans Heinrich Pabst verkauften Pabst verkaufte im Jahr 1710 die Nummer 7 fur 275 Taler an seinen Schwiegersohn den Kunstmaler Daniel August Matthai Die Nummer 8 wurde von Pabst hingegen an seinen Sohn Nikolaus Gottlieb Pabst verkauft der ebenfalls Kunstmaler war Bereits im darauffolgenden Jahr 1711 kaufte Nikolaus Gottlieb Pabst seinem Schwager die Nummer 7 fur 390 Taler ab so dass beide Hauser wieder vereint waren Pabst blieb bis 1720 Eigentumer In diesem Jahr verkaufte er die Nummer 7 fur 400 Taler an den Braumeister Bondieck wahrend die Nummer 8 anderweitig verkauft wurde Friseur Fritz Kleinecke8 Die Geschichte des Hauses ist eng mit dem Nachbarhaus Nummer 7 verbunden Haufig gehorten beide Grundstucke demselben Eigentumer 1720 fiel das Eigentum auseinander Das Gebaude wurde fur 290 Taler an Eckart Thomas verkauft Fischhandlung Selma Schultze9 Zum schwarzen Ring Der Name ist aus dem Jahr 1631 uberliefert konnte jedoch auch fur das Nachbargebaude Nummer 10 gegolten haben Fur 1646 ist als Eigentumer der Garbrater Christoph Kruger erwahnt wobei zu diesem Zeitpunkt wohl Infolge der Zerstorung des Jahres 1631 keine Bebauung bestand Kruger wurde vom schwedischen Reiter Joachim Fahrenholtz beerbt der das Grundstuck 1647 fur 30 Taler an den Braumeister Peter Sommer verkaufte Ihm folgte seine Witwe nach die das Haus im Jahr 1667 fur 130 Taler an den Zimmergesellen Abraham Sturzkober verkaufte Seine Erben waren 1683 Eigentumer 1690 wurde der Kammereidiener Christian Weissmuller als Eigentumer gefuhrt 1698 war der Kammereidiener Johann Reiser auch Reisiger Eigentumer er blieb es bis 1748 10 Zum schwarzen Ring Der Name ist aus dem Jahr 1631 uberliefert konnte jedoch auch fur das Nachbargebaude Nummer 9 gegolten haben Im Jahr 1651 gehorte das Grundstuck einem Munzohm vermutlich Israel Rehmann Ihm folgte Magdalene Keck nach Ihre Erbin war die Frau des Gastwirts Johann Rintorf Sie verkaufte das Grundstuck im Jahr 1663 fur 30 Taler an den Stadtsoldaten Magnus Brand 1678 verkaufte seine Witwe das Gebaude fur 165 Taler an den Schneider Hans Schmidt Schmidt blieb allerdings nicht lange Eigentumer sondern verausserte das Haus 1681 fur 193 Taler an den Stadtdiener Hans Ludwig Laurich Der Postdiener Johann Burchard Sager auch Seeger erwarb das Haus 1690 Seine Erben verkauften es fur 230 Taler im Jahr 1702 an den Branntweinbrenner Heinrich Hanebutt der es bis 1729 besass Er war zugleich auch Eigentumer des benachbarten Gebaudes Nummer 11 11 In der Zeit bis 1631 war das Grundstuck mit einem Haus und einer Bude bebaut 1631 gehorte das Grundstuck Paul Albrecht Sodann wurde als Eigentumer Gregor Dams Paul Albrechts Witwe gefuhrt Spater gehorte es der Gewandschneiderinnung und darauf Kaspar Buttner Buttner verausserte das Gebaude 1667 fur 150 Taler an den Fleischer Georg Mussiggang 1683 wurden dann seine Erben als Eigentumer gefuhrt Mussiggangs Sohn ebenfalls mit dem Namen Georg Mussiggang verausserte 1687 das Gebaude fur einen Preis von 227 Taler an Hans Georg Reckleben auch Rickleben Fur den Platz der Bude gab es vom restlichen Grundstuck abweichende Eigentumer Henning Heinemann besass dieses Areal in der Zeit nach 1651 bis 1669 Im Jahr 1669 gelangte dieser Bereich in das Eigentum der Katharinenkirche die bis 1688 Eigentumerin blieb und es dann fur 30 Taler an Reckleben verkaufte so dass beide Teile in einer Hand zusammengefuhrt waren Reckleben errichtete vermutlich auf dem Gesamtgrundstuck ein Haus 1702 gehorte das Haus Heinrich Hanebutt dem auch das benachbarte Grundstuck Nummer 10 gehorte Er blieb bis 1729 Eigentumer Tabakwarengrosshandlung Hermann Wille12 Zum weissen Stein Das Gebaude war ein Brauhaus 1631 wurde als Eigentumer Moritz Puverling falschlich auch Bielerling gefuhrt 1651 52 gehorte das zu diesem Zeitpunkt mit einem Haus bebaute Grundstuck der Witwe von Konrad Garstorf die es in der Zeit bis 1660 an den Stadtschreiber Georg Potzlinger verkaufte Potzlinger errichtete ein neues Haus Im Jahr 1692 erwarb der Marktrichter Peter Neukranz fur den Preis von 1000 Talern das Gebaude von Potzlinger 1695 und somit nur drei Jahre spater kaufte es Georg Potzlinger fur 1250 Taler wieder zuruck Nach seinem Tod erbte der Brauer Anton Heinrich Vollmeyer der Ehemann der Enkelin Potzlingers 1703 das Gebaude Er verpachtete es fur drei Jahre an den Advokaten Alexander Christian von Syburg 1705 verausserte Vollmeyer es fur 2500 Taler an den Pastor Christian Salig Seine Erben waren noch bis 1744 Eigentumer Versteigerer Heinrich Sander13 Zur Maiblume Im Jahr 1631 gehorte das Grundstuck dem Barbier Michael Zauze Nach seinem Tode bestanden 1659 keine Erben die Immobilie fiel daher an die Schneiderinnung die als Hypothekenglaubigern fungiert hatte Die Innung verkaufte das Grundstuck noch 1659 fur 70 Taler an den Stein und Wappenschneider Joachim Blume Blume war auch Eigentumer des benachbarten Hauses Zur Sonnenblume Er fuhrte in seinem Wappen eine Sonnenblume als Helmzier bestand am Wappen eine Maiblume Nach diesen Elementen benannte Blume die Hauser Noch in den 1930er Jahren war das Hauszeichen der Maiblume am Gebaude vorhanden Wohl basierend auf dem Hauszeichen war das Gebaude Gegenstand der Sage Editha und der Maiblumenstrauss Nach der Sage wurde an diesem Grundstuck Konigin Editha von einem Madchen ein Maiblumenstrauss geschenkt worauf sich Editha spater gegenuber der Familie grosszugig zeigte und in der Not half Zum Dank habe der Vater des Madchens an einem neu erbauten Haus das Wort Maiblume anbringen lassen In der Zeit bis 1681 erbte der Kammerer des Domkapitels Johann Bilzing auch Piltzing die Hauser Zur Maiblume und Zur Sonnenblume Dessen Sohn der Kunstmaler Gotthilf Bilzing erbte das Haus Zur Maiblume im Jahr 1695 Er verkaufte 1709 das Gebaude fur 690 Taler an den Schneider Johann Becker dem es bis 1728 gehorte nbsp 14 Bis 1683 wurde das Grundstuck gesondert gefuhrt gehorte jedoch scheinbar schon den gleichen Eigentumern wie die Nummer 14a Zum Ende des 18 Jahrhunderts erfolgte wieder eine gesonderte Fuhrung 14a Zur Sonnenblume Vor dem Jahr 1631 befanden sich auf dem Grundstuck zwei Hauser Noch bis 1683 wurden die beiden Grundstucke jeweils eigenstandig gefuhrt 1631 war der Kammerer Johann Loder Eigentumer des als Brauhaus gefuhrten Anwesens Ihm folgten bis 1653 seine Erben nach Zu diesen gehorte vermutlich auch David Faust zumindest wurde er schon 1652 als Besitzer genannt 1653 verkauften die Erben den Komplex aus Haus und Grundstuck an den Stein und Wappenschneider Joachim Blume der spater auch das Nachbarhaus Zur Maiblume erwarb Blume fuhrte in seinem Wappen eine Sonnenblume was ihn zur Namensgebung fur das Haus veranlasste Ein am Gebaude angebrachter entsprechender Hausstein wurde spater umgesetzt und befand sich in den 1930er Jahren noch am Gebaude Hartstrasse 2 Im Jahr 1695 erbte die Witwe von Johann Bilzing das Grundstuck Sie verstarb 1708 und vererbte die Immobilie an ihre Tochter Salome Salome verkaufte das Haus im Jahr 1709 an ihren Bruder Gotthilf der bis 1746 Eigentumer blieb Ende des 18 Jahrhunderts wurden die Grundstucke 14 und 14a zeitweise wieder getrennt Im 19 Jahrhundert befand sich auf dem Grundstuck Schuchards Porzellanfabrik 5 Schuhmacherei Heinrich Grimm15a Das Brauhaus war ursprunglich ein Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen In der Zeit vor 1631 war der Ratmann Lorenz Schincke Eigentumer Ihm folgten Hans und Moritz Schincke nach In den Jahren 1648 und 1651 wird Moritz Schincke 1681 und 1683 Moritz Schincke senior als Eigentumer genannt der das Gebaude an seinen Sohn Moritz vermietete Bis in die Zeit um 1700 gehorte auch das Grundstuck 15b Zum steinernen Klumpchen dazu 1708 und 1712 war der Schneider Johann Wiegand Eigentumer nur des Hauses Nummer 15a Fleischerei Richard Hoffmann15b Zum steinernen Klumpchen Das mit einer Bude bebaute Grundstucke gehorte bis in die Zeit um 1700 mit zum benachbarten Grundstuck Nummer 15a Danach gehorte es Bendix Busse der bis 1754 Eigentumer blieb Die Fluchtlinie der Bebauung sprang an dieser Stelle im rechten Winkel in die Strasse vor bis die Strasse nach einem Brand hier nach Westen erweitert wurde Gastwirtschaft Wilhelm Bartsch Schuhmacherei Hermann Rausche Friseur Wilhelm Schinke Gastwirt Fritz Thiele15c Zum goldenen Ross auch Zum goldenen Pfard oder Zu den zwei Toren Das Gebaude diente als Hinterhaus fur das Brauhaus Zum goldenen Ross Warthe 3 in der etwas weiter westlich gelegenen Strasse Warthe und gehorte jeweils den gleichen Eigentumern In einer Aufstellung aus dem Jahr 1683 wurde das Haus als Ackerhof bezeichnet Das Haus Zum goldenen Ross hiess auch Zu den zwei Toren da hier ein Durchgang von der Strasse Warthe zur Grossen Junkerstrasse fuhrte der zeitweise auch offentlich zuganglich war und eine erhebliche Abkurzung in Richtung Dreienbrezelstrasse und umgekehrt darstellte Da die Fluchtlinie im rechten Winkel nach Osten vorsprang hatte das Haus Nummer 15c eine relativ lange nach Suden weisende Fassade bis nach einem Brand die Strasse hier nach Westen erweitert wurde Klischeefabrik Ernst Schiebold Glasreinigung Ernst Duwald Trumpf Schokoladenfabrik Generalvertretung und Fabriklager Johannes Tihl16 Im Jahr 1631 gehorte das Haus dem Strassenfahrer Hans Kessner der 1631 moglicherweise im Zusammenhang mit der Zerstorung Magdeburgs verstarb Ihm folgte seine Witwe nach die das Grundstuck im Jahr 1651 fur 30 Taler an den Glasmaler Philipp Wettberg verkaufte Wettberg verausserte das Grundstuck 1655 fur 30 Taler an den Fuhrmann Hans Kiesel auch Kusel der spater auch das Nachbargrundstuck Nummer 17 erwarb Kiesel errichtete 1665 ein neues Haus das seine Erben im Jahr 1718 an den Tischler Johann Wolf Schneider fur 650 Taler verkauften Schneider blieb bis 1756 Eigentumer 17 Das Gebaude wurde als Backhaus gefuhrt Bis 1623 gehorte es erasmus Schincke senior Ihm folgte in diesem Jahr Jakob Baumgarten nach der auch 1651 noch als Eigentumer genannt wurde Dann ubernahm das Gebaude seine Glaubigerin Marie Becker die Witwe von Paul Finxius aus Lubeck Sie verkaufte das wohl im Zuge der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 leere Grundstuck fur 230 Taler an den Backer Anton Rabe der es in der Zeit bis 1661 neu bebaute Rabes Erben verausserten das Gebaude fur 560 Taler im Jahr 1665 an den Fuhrmann Hans Kiesel dem auch das benachbarte Grundstuck Nummer 16 gehorte Kiesel verkaufte 1697 fur 820 Taler an den Backer Johann Martin Solter auch Selter 1723 verkaufte Solter an Heinrich Nitze Schneiderei Ernst Grothe Backerei Wilhelm Ruthe18 1651 gehorte das Grundstuck dem Bottcher Christian Radeleben Er verstarb ohne Erben zu hinterlassen Das Grundstuck fiel an die Stadtschule die es 1661 fur 100 Taler an Johann Ritzleben verkaufte Ab diesem Zeitpunkt wurde das mit einem Schuppen bebaute Grundstuck als Zubehor zum gegenuber gelegenen Brauhaus Grosse Junkerstrasse 1b betrieben Der gemeinsame Besitz blieb bis nach 1720 bestehen Spater erfolgte eine gemeinsame Fuhrung mit dem Nachbarhaus Nummer 19 Zum grunen Kranz Noch kurz vor der Zerstorung werden die Nummern 18 19 fur ein gemeinsames Gebaude genannt Zumindest in der Zeit um 1855 bis zum Jahr 1856 lebte Johannes Munze Pionier der deutschen Arbeiterbewegung im Haus Nummer 18 6 19 Zum grunen Kranz Vor dem Jahr 1631 gehorte das Haus Christian Schacht 1651 wurde Kaspar Hilliger als Eigentumer gefuhrt Auf dem Gelande bestand auch ein gesondert gefuhrtes Grundstuck welches als Stattchen bezeichnet wurde und Hans Schermer gehorte Die Witwe Hilligers verkaufte das Grundstuck 1654 fur 260 Taler inklusive des kleineren Teils an den Seidenkramer Otto Richter Richter errichtete dann nach 1661 einen Neubau Otto Richter wurde letztmals 1695 erwahnt Als Eigentumerin wurde spater die Witwe Penzholz gefuhrt Ihr folgte bis 1730 Heinrich Nitze nach Auf Nitze verweist auch das ursprunglich am Gebaude angebrachte Hauszeichen mit der Inschrift Heinrich Nitze Zum grunen Kranss 1704 Es wurde spater umgesetzt und befand sich in den 1930er Jahren bereits im Kulturhistorischen Museum Magdeburg Dort uberstand der Stein die Zerstorungen des Zweiten Weltkriegs Er befindet sich heute unter den Hauszeichen am Gebaude Alter Markt 12 13 Malergeschaft Paul Preusse Blumengeschaft Ilse Becker Bottcherei August Jager Tabakwaren Heinrich Kellner Waschanstalt Marie Poppe Schuhmacherei Friedrich Schulz Friseur Erich Stochniol nbsp Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 209 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosse Junkerstrasse Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Hrsg Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 S 195 f Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 91 f a b Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Hrsg Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 S 211 Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 91 Klaus Kramer Magdeburger Hauserbuch Magdeburg 2001 Seite 13 Grosse Junkerstrasse im Magdeburger Biographischen Lexikon52 129668 11 639332 Koordinaten 52 7 46 8 N 11 38 21 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Junkerstrasse amp oldid 239674950