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Der Trommelsberg war eine Strasse in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Nach Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Strasse aufgegeben Trommelsberg Blick von Osten aus der Johannisfahrtstrasse hinauf zur Kleinen Junkerstrasse links ist die Herberge zur Heimat im Haus Trommelsberg 3 zu erkennen Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 2 Geschichte 3 Historische Hauser des Trommelsbergs 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDie Strasse befand sich in der Magdeburger Altstadt Sie begann im Westen an der Kleinen Junkerstrasse und verlief nach Osten in Richtung Elbe hinab bis sie auf die Johannisfahrtstrasse einmundete Die Hausnummerierung verlief von der Nummer 1 nahe am sudwestlichen Ende aufwarts entlang der Sudseite bis zur Nummer 5 Auf der Nordseite befanden sich keine zum Trommelsberg selbst gehorende Hausnummern Zum Teil befand sich dort ein zur Johannisfahrtstrasse 10 gehorender Garten Bedingt durch den zu uberwindenden Hohenunterschied war die Strasse durch Treppenanlagen gepragt Heute befindet sich der Bereich des Trommelsbergs ostlich des Allee Centers unmittelbar sudlich an der Ernst Reuter Allee Geschichte BearbeitenAls altester Name der Strasse ist aus dem Jahr 1552 die Bezeichnung Zitzenklap uberliefert Noch in der Zeit um 1700 findet sich im Grundbuch der Name Tittenklappe Im ubrigen scheint diese Bezeichnung jedoch im Volksmund entstanden zu sein und im amtlichen Gebrauch unublich gewesen zu sein Zur Deutung des Namens wurde angenommen dass in der Strasse die sich im Mittelalter zwar noch innerhalb der Stadtmauern aber am Stadtrand befand Freudenhauser angesiedelt waren und Prostituierte Leistungen anboten Eine wohl unrichtige Deutung vermutete eine Bedeutung als Tutenklappe und nahm an das hier Nachtwachter wohnten die sich auch im Tuten ihrer Horner geubt hatten Von amtlicher Seite wurde der Name Auf der Zinne genutzt Er ist zuerst fur 1632 belegt durfte aber alter sein Zinne bezog sich dabei auf einen Turm der alten Stadtbefestigung der sich sudlich des Trommelsbergs befand und im Fruhmittelalter als Schutz des Ausfahrts aus der Stadt uber die Johannisfahrtstrasse zur Elbe diente Die alte Stadtmauer kam dabei von der Kreuzung von Johannisbergstrasse und Knochenhauerufer her und verlief von Nordosten nach Sudwesten Bei der Zinne bog sie nach Westen in Richtung Warthe 3 ab Zuletzt wurde der Name Zinne bzw Hohe Zinne noch in der Zeit um 1700 gebraucht Im Zuge von Stadterweiterungen waren schon im Mittelalter die Stadtbefestigungen in diesem Bereich uberholt Die Reste der Stadtmauer wurden in Hauser und integriert und gerieten in Vergessenheit so dass auch der Name ausser Gebrauch geriet Allerdings befand sich am Haus Johannisfahrtstrasse 12 noch in den 1930er Jahren die Inschrift An der Ecke der Zinne Eine erste Erwahnung des Namens Trommelsberg liegt aus der Zeit um 1700 vor Der Grund der Benennung ist unklar Zumindest lebten in dieser Zeit hier nicht die stadtischen Trommler zusammen Es wird vermutet dass es sich um ein kunstliches Gegenstuck zum etwas weiter sudlich gelegenen Pfeifersberg handelte Zunachst wurde als Trommelsberg jedoch nur der kleine Platz bezeichnet der sich am Westende der Strasse im Bereich der Einmundung auf die Kleine Junkerstrasse befand In der Zeit um 1720 wurde dieser Platz auf Befehl des Alten Dessauers abgeflacht Ab der Zeit um 1730 wurde der Name dann fur die Strasse genutzt 1 Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde der Bereich stark zerstort In der Zeit der DDR wurde die Strasse nicht wieder aufgebaut sondern wurde Teil des Zentralen Platzes bzw der neu angelegten heutigen Ernst Reuter Allee Historische Hauser des Trommelsbergs BearbeitenHausnummer Name Bemerkungen Gewerbliche Nutzung vor der Zerstorung 2 Bild1 Das Haus gehorte 1631 Hans Pentz junior Im Jahr 1651 war das Grundstuck wohl infolge der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 noch wust und gehorte dem Glaser Ludwig 1683 wurde das Grundstuck wieder als Haus bezeichnet und gehorte dem Kornmesser Martin Gerlach Seine Witwe war noch bis 1730 Eigentumerin In den 1930er Jahren gehorte es zur Kleinen Junkerstrasse 2 2 1631 gehorte das Haus der Witwe von Jakob Jaufmann Sie wurde auch noch 1653 als Eigentumerin genannt Zu diesem Zeitpunkt bestand wieder ein Hauschen Auf sie folgte Marie Springs Deren Sohn der Landkutscher Andreas Grosse verausserte das Haus 1679 fur 130 Taler an den Schuhflicker Jakob Keller 1683 gehorte es bereits seinen Erben 1693 dann Hans Kohnert In der Zeit bis 1730 war Bartel Zimmermann Eigentumer 3 Fur die Jahre 1631 und 1651 war Paul Backmeister als Eigentumer des Hauses eingetragen 1661 gehorte es der stadtischen Kammerei die die Statte in der Zeit bis 1678 an den Kornmesser Peter Opetz verkaufte Fur das Jahr 1698 ist uberliefert dass die alte Stadtmauer hinter dem Haus noch vorhanden war Opetz verausserte das Anwesen dann 1705 fur 310 Taler an den Buchsenmacher Claude Dupau der bis 1724 Eigentumer blieb Herberge zur Heimat4 Zu den drei Kleeblattern Paul Backmeister war 1631 und 1651 als Eigentumer eingetragen Im Jahr 1661 gehorte es der Kammerei 1683 war die Flache mit einer Hutte bebaut und gehorte der Witwe des Fuhrmanns Nikolaus Sonnenschein Sie vererbte es an den Schneider Paul Hackmeister der die Statte im Jahr 1687 fur 22 Taler an den Bauschreiber Hans Georg Taschenberger verausserte Seine Erben verkauften das Haus 1715 an seine Witwe die bis 1732 Eigentumerin blieb 5 alt zur Johannisfahrtstrasse 12 gehorig 1651 und 1653 gehorte die Statte dem Schneider Jakob Meder Fur 1683 wird wieder ein Haus erwahnt das der Witwe des Tagelohners Georg Zeinicken gehorte Auf sie folgte der 1695 verstorbene Schiffknecht Georg Reinicke moglicherweise auch Zeinicke Seine Erben verkauften das als baufallig beschriebene Gebaude noch im Jahr 1695 fur 120 Taler an den Bauschreiber Johann Taschenberger Seine Erben verausserten es 1715 an den Chirurgen Johann Friedrich Taschenberger 6 alt Nummer fingiert Nordseite der Strasse Im Jahr 1736 verkaufte die Witwe von Jakob Heberlein die Eigentumerin des benachbarten Hauses Johannisfahrtstrasse 11 war das Hinterhaus fur 200 Taler an den Aktuar Jakob Martin Franke In spaterer Zeit gelangte das Grundstuck wieder an die Johannisfahrtstrasse 11 7 alt Nummer fingiert Nordseite der Strasse Zunachst gehorte die Flache zu einem Nachbargrundstuck Im Jahr 1683 gehorte das Haus dem Schuhflicker Johann Persecke Die Erben von Mathias Persecke verausserten es 1690 fur 96 Taler an den Arbeiter Andreas Blaue Blaue verkaufte es 1715 fur 200 Taler an Dorothee Agnes Taschenberger die es schon 1719 wiederum fur 200 Taler an den Tabakspinner Christoph Bohling auch Behlau weiter gab der bis 1724 Eigentumer blieb Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 473 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trommelsberg Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 473 Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 18852 1298 11 6401 Koordinaten 52 7 47 3 N 11 38 24 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trommelsberg amp oldid 238419485