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Der Pfeifersberg war eine Strasse in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Nach Zerstorungen im Zweiten Weltkrieg war die Strasse aufgegeben worden 2021 begann eine offentliche Diskussion uber die Wiedererrichtung des Strassenzugs Blick von Norden vom Turm der Johanniskirche auf das nordliche Ende des Pfeifersbergs am weissen Eckhaus wohl Berliner Strasse 13 mundet der Pfeifersberg in die Berliner Strasse im Hintergrund ist die Einmundung nach Suden auf die Heiligegeiststrasse zu erkennen Aufnahme vor 1922Stadtplan von 1885 mit Pfeifersberg Karte nicht eingenordet Norden ist rechts Inhaltsverzeichnis 1 Lage und Verlauf 2 Geschichte 3 Historische Hauser des Pfeifersbergs 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage und Verlauf BearbeitenDie Strasse befand sich im ostlichen Teil der Magdeburger Altstadt Sie fuhrte von der Heiligegeiststrasse in nordostlicher Richtung zur Berliner Strasse der ehemaligen Kuhstrasse wo sie schrag gegenuber der Grossen Junkerstrasse einmundete Nach Einfuhrung der strassenweisen Hausnummerierung befand sich die Nummer 1 am sudlichen Ende auf der Ostseite nahe der Heiligegeiststrasse Die Nummerierung verlief dann aufsteigend nach Norden bis zur 8 an der Berliner Strasse und von dort auf der Westseite ab der 9 weiter aufsteigend bis zuruck zur Heiligegeiststrasse Die kurze Strasse umfasste eine Lange von weniger als 100 Metern Geschichte BearbeitenDie Strasse entstand fruh und befand sich schon innerhalb der Stadtmauern aus ottonischer Zeit Hinter den Hausern der Ostseite der Strasse befanden sich noch in den 1940er Jahren Reste der ottonische Stadtmauer an der die Strasse ursprunglich entlang lief 1275 erfolgte eine Erweiterung der Stadt Entgegen vielen anderen Strassen der Magdeburger Altstadt ist der Name des Pfeifersbergs seit den ersten urkundlichen Erwahnungen unverandert geblieben Eine erste urkundliche Erwahnung ist aus dem Jahr 1463 in der niederdeutschen Variante Pipersberg uberliefert Die Bedeutung des Namens ist nicht bekannt Moglicherweise wohnten am damaligen Stadtrand Pfeifer und andere weniger angesehene Leute nbsp Blick von Norden entlang des ehemaligen Verlaufs der Strasse Pfeifersberg in Richtung Suden 2021 nbsp Blick von Suden 2021Im Jahr 1477 wird in diesem Bereich der Grosse Berg erwahnt 1479 wurde zwischen dem Pfeifersberg und dem Horn unterschieden Aus dem Jahr 1480 wurde eine Erwahnung uberliefert die ein Haus auf dem Pipersberghorn gegenuber einem Brunnen angibt 1490 wurde ein Haus auf dem Pfeifersberg gegenuber dem Brunnen genannt Zum Teil war die Bezeichnung Pfeifersberg auch fur den gesamten ostlichen Teil der Heiligegeiststrasse gebrauchlich Es wird vermutet dass die ursprungliche Bezeichnung Pfeifersberg wohl nur den Teil der Heiligegeiststrasse ostlich der Einmundung des spateren Pfeiferbergs meinte und die Bezeichnungen Grosser Berg und Pfeifersberghorn den spateren Strassenzug Pfeifersberg umfasste da die Bezeichnung Horn auf eine kurze von einer grosseren Strasse abzweigende Strasse verweist In Verbindung mit dem Pfeifersberg wurde ein Haus Zum grunen Karpfen genannt dessen genauer Standort jedoch ungeklart ist Die Bebauung der Strasse wurde bei der Zerstorung Magdeburgs 1631 zerstort Danach erfolgte uber langere Zeitraume hinweg eine Neubebauung Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde die Magdeburger Innenstadt und dabei auch der Bereich des Pfeiferbergs wieder schwer zerstort In der Zeit der DDR erfolgte ein Wiederaufbau der Innenstadt der sich in weiten Teilen nicht an die historische Stadtstruktur hielt Der Pfeifersberg wurde dabei aufgegeben und Teil einer ausgedehnten Grunflache die sich heute sudostlich des Allee Centers erstreckt 2021 trat der ehemalige Magdeburger Oberburgermeister Willi Polte gemeinsam mit dem ehemaligen Baubeigeordneten Werner Kaleschky und den ehemaligen Leitern des Stadtplanungsamtes Eckhart Peters und Heinz Joachim Olbricht mit einem Plan zur Wiedererrichtung unter anderem der Strasse an die Offentlichkeit wobei eine kleinteilige Bebauung auf der Ostseite mit zum Teil historisierenden Fassaden vorgeschlagen wird Das Konzept sieht auch eine teilweise Wiederanlage der Heiligegeiststrasse und der Weissgerberstrasse sowie eine Wiederbebauung der Nordseite der Grossen Klosterstrasse vor 1 Historische Hauser des Pfeifersbergs BearbeitenHausnummer Name Bemerkungen Gewerbliche Nutzung vor der Zerstorung 2 Bild1 Im Jahr 1631 wurde der Totengraber Andreas Westfal als Eigentumer gefuhrt 1651 bestand hier ein Armenhaus der Heilig Geist Gemeinde Auch 1717 wurden Kirchenhauser der Gemeinde fur dieses Grundstuck genannt Das Grundstuck wird als Standort eines historischen Stadtwappens genannt das auf dem Hof eingemauert gewesen sein soll Es wird vermutet dass es ursprunglich uber einer Pforte an der hier bis 1275 verlaufenden Grenze zwischen der Altstadt und der Stiftsfreiheit angebracht war 3 Andere Angaben geben als Standort des Wappens die Heiligegeiststrasse 12 an 4 Schneiderei Bruno Mieth2 Das Haus gehorte 1631 und 1651 Stephan Kohler Fur 1652 53 ist das Haus als Wohnung des Hans Leide auch Lodel angegeben Im Jahr 1672 verausserte die Seidenkramer Innung das Grundstuck fur 25 Taler an Andreas Weidemann Fur 1683 wurde angegeben dass der Besitzer unbekannt sei 1717 verausserte Michael Ageron das Haus an den Tabaksfabrikanten Heinrich Salamon Walter der bis 1732 Besitzer blieb 3 1631 und 1651 war Mathias Persicke falschlich auch als Peseke bezeichnet Eigentumer 1664 wird der Zimmerergeselle Regulus Ribbau auch Rubbe oder Riwa als Eigentumer gefuhrt Er blieb bis zu seinem Tod 1686 im Besitz des Hauses Seine Witwe verausserte es 1717 an den Arbeiter Heinrich Romer fur 255 Taler der es bis 1753 besass 4 In den Jahren 1631 und 1653 war Peter Wiersdorf Eigentumer des Hauses Fur 100 Taler wurde es 1664 von Busse Wiedersdorf an den Karrenfuhrer Erich auch Erwig Bierstedt auch Beyerstedt veraussert Bierstedt besass das Anwesen zumindest noch 1683 1709 war Hans Bauer in den Jahren 1716 und bis 1725 der Schneider Heinrich Rauch als Eigentumer verzeichnet 5 Als Eigentumer des Hauses war 1631 und 1651 Michael Dolle falschlich auch Delde gefuhrt Ihm folgte Hauff nach Die Witwe des Grobschmieds Hermann Kunkel verausserte die unbebaute Statte im Jahr 1657 fur 27 Taler an den Feuerwerker Christian Bockmann Bockmann errichtete ein Haus das er bereits 1659 an den Kammmacher Christoph Dehler fur 120 Taler verkaufte Im Jahr 1664 war Kaspar Leischner Eigentumer der es 1671 fur 111 Taler an Jobst Breithaupt verausserte Schon 1673 wurde es fur 100 Taler an den Buchsenschmied Johann Kersten weiterverkauft Kersten verkaufte es fur 205 Taler im Jahr 1696 an den Messerschmied Jakob Berner dessen Erben es 1719 fur 300 Taler an den Messerschmied Christoph Heinrich Berner gaben Berner blieb bis 1728 Besitzer Schneiderei Basilieus Borkowski Nr 5 und 6 6 Im Jahr 1651 war das Grundstuck mit einem Haus bebaut Es stand im Eigentum von Mathias Planitz der es auch 1673 noch besass 1693 und bis 1746 gehorte es Braumeister Johann Hornemann 7 Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen Das Haus gehorte Johann Schmidt 1631 Jakob Schmidt 1651 und 1655 wurde der Muller Joachim Schmidt als Eigentumer gefuhrt Im Jahr 1659 verausserte der Mullerknecht Jakob Munter das Haus fur 120 Taler an den Pfarrer Peter Hecht Das Haus war zu diesem Zeitpunkt neu gebaut verfugte jedoch noch nicht uber ein Dach In den Jahren 1674 und 1683 war dann der Fleischer Georg Hoffmann Eigentumer Seine Witwe verkaufte es 1687 fur 140 Taler an Arnd Kopke der es schon 1690 an den Fleischer Christoph Vahlberg gab 1720 erwarb es der Braumeister Peter Schafer von Vahlberg 8 Lehn des Klosters Unser Lieben Frauen Es war mit einem Haus und einer Bude bebaut und befand sich im Besitz von Franz Barkey Im Jahr 1651 gehorte es Barkeys Erben die die leere Statte 1655 fur 25 Taler an Wilhelm Zettel verausserten Zettel verkaufte das wohl wieder bebaute Grundstuck dann fur 120 Taler im Jahr 1674 an die Witwe des Salzhandlers Urban Starke Die Witwe wurde 1683 noch als Eigentumerin gefuhrt ihre Kinder verkauften 1686 das Anwesen fur 150 Taler an den Feuermauerkehrer Paul Heber Seine Erben verausserten es 1701 an den Postdiener Johann Burchard Seeger fur 350 Taler dem schon 1705 der Lohgerber Otto Christian Herzbruch nachfolgte Herzbruch verkaufte es 1705 fur 250 Taler an den Feuermauerkehrer Paul Christian Heber Er blieb bis 1749 Eigentumer 9 Die Witwe von Paul Doring verkaufte das leere Grundstuck im Jahr 1649 fur 35 Taler an den Zimmermann Jakob Muller Muller errichtete bis 1651 ein Haus 1683 wurden seine Erben als Eigentumer gefuhrt Spater war Jakob Giese Eigentumer der bis 1724 in Besitz blieb 10 In den Jahren 1631 und 1651 wurde Baltasar Witte als Eigentumer gefuhrt 1653 gehorte das unbebaute Grundstuck dem Backer Christian Muller der es in diesem Jahr an den Brauer Paul Luderwald fur 35 Taler verkaufte Luderwald fugte das Grundstuck seinem benachbarten Anwesen dem Brauhaus Zur Fortuna in der Kuhstrasse 11 als hinteren Teil hinzu 5 Als Hinterhaus dieses Grundstucks wurde es von Luderwalds Erben 1680 an die Frau des Cracauer Pfarrers Theodor Balthasar Ludwig geborene Bandau verkauft die 1703 noch als Eigentumerin genannt wurde Spater folgte bis 1741 Pastor Meier als Eigentumer 6 11 Im Jahr 1631 gehorte das Haus Regulus Ribbau 1651 Johann Leidel Leidels Witwe verkaufte das baufallige Gebaude an den Topfer Ernst Weidemann der bis zu seinem Tod 1687 Eigentumer blieb und dem auch die benachbarten Grundstucke Nummer 12 und 13 gehorten 1703 wurde Heinrich Weidemann 1710 Andreas Wittig und schliesslich 1720 und bis 1730 Joachim Schmidt als Eigentumer gefuhrt 12 Im Jahr 1651 gehorte die Flache der Johannisgemeinde spater dann der Kurschnerinnung 1683 war der Topfer Ernst Weidemann Eigentumer dem auch die benachbarten Grundstucke Nummer 11 und 13 gehorten Seine Erben verausserten es fur 600 Taler im Jahr 1693 an den Topfer Heinrich Weidemann der bis 1734 Besitzer blieb 13 Im Jahr 1631 war Heinrich Ebert auch Evert oder Eberhard Eigentumer des Hauses 1651 und 1653 wurde seine Witwe als Eigentumerin gefuhrt Ihre Erben waren die Gebruder Becker die das alte Haus 1684 fur 40 Taler an den Topfer Ernst Weidemann verkauften dem auch die Hauser 11 und 12 gehorten 1702 war sein Erbe Friedrich Limprecht Eigentumer dem 1704 seine Witwe nachfolgte Sie heiratete den Tischler Christian Kotge der das Haus fur 215 Taler im Jahr 1705 an den Schuster Christoph Thiele auch Tille verkaufte Thiele blieb bis 1730 Eigentumer 14 Das Grundstuck gehorte zum Anwesen Heiliggeiststrasse 26Literatur BearbeitenErnst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 356 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfeifersberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Harter Das alte Magdeburg soll am Pramonstratenserberg wieder auferstehen vom 22 Februar 2021 auf www volksstimme de Magdeburger Adressbuch 1939 Verlag August Scherl Nachfolger Teil II Seite 147 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 356 Gunter Hammerschmidt Hauser mit Hauszeichen in der ehemaligen Altstadt von Magdeburg Magdeburg 2004 Seite 181 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 358 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 1152 128588 11 639095 Koordinaten 52 7 42 9 N 11 38 20 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfeifersberg amp oldid 227001383