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Die Grosse Dolomitenstrasse war die erste Ferienstrasse zur Erschliessung der Dolomiten die am 13 September 1909 eroffnet wurde Sie ist 109 km lang und durchquert die Dolomiten in West Ost Richtung von Bozen nach Cortina d Ampezzo Die Strasse beruhrt heute drei Provinzen Italiens namlich Bozen Trient und Belluno Es handelte sich jedoch ursprunglich um eine osterreichische Touristenstrasse denn vom Zeitpunkt ihrer Eroffnung bis 1918 gehorte das Gebiet noch zur k u k Donaumonarchie Die Architekten waren indes Italiener Vittorio de Dal Lago Alfredo de Riccaboni Gualtiero Adami In der Literatur wird die historische Strasse gelegentlich auch nur Dolomitenstrasse genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verlauf 3 Heutige Strassennomenklatur und Problematik der Abgrenzung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Strassenverlauf am Passo Falzarego Letztes und schwierigstes Teilstuck vollendet 1909Auf den Deutschen und Osterreichischen Alpenverein geht die Idee zuruck Alpinisten die Bergwelt der Dolomiten mittels einer durchgangig befahrbaren Strasse leichter zuganglich zu machen Theodor Christomannos von der Sektion Meran und Albert Wachtler von der Sektion Bozen waren die Initiatoren die die Strasse zu Ehren von Kaiser Franz Joseph zu seinem 50 Regierungsjubilaum 1898 eroffnen wollten Deshalb sollte sie ursprunglich Kaiserstrasse heissen doch der Zeitplan konnte nicht eingehalten werden Es gab seit 1860 zwar schon die Strasse durchs Eggental und seit 1896 Strasse uber den Karerpass an den hoheren Ubergangen beispielsweise am Pordoijoch gab es jedoch nur Schotterwege und Saumpfade Der Baubeginn dieser Trassen verzogerte sich auf 1900 und erst 1909 konnte der letzte schwierige Abschnitte am Passo Falzarego vollendet und die Strecke fur den allgemeinen Verkehr freigegeben werden Im Gebirgskrieg 1915 1918 brach die erste Phase des Tourismus zusammen Die Passstrassen wurden zu Militarstrassen umfunktioniert zwecks Frontnachschub und Frontversorgung Die Infrastruktur fur den Fremdenverkehr verfiel Erst nach dem Zweiten Weltkrieg Mitte der 1950er Jahre gewann die Strasse wieder an Bedeutung Die klassische Strecke fuhrt an den attraktivsten Zielen auch fur den Dolomiten Tourismus des 21 Jahrhunderts vorbei der jahrlich zwei saisonale Spitzenzeiten den Sommer und Fruhherbst fur Bergsteiger Kletterer und Mountainbiker sowie den Winter und das Fruhjahr fur Skifahrer erlebt Die Grosse Dolomitenstrasse ist insbesondere im Rahmen der Sellaronda der Klettersteige und des Dolomiti Superski eine der wichtigsten Touristenstrassen in den Alpen Einige Abschnitte haben sich jedoch im Vergleich zu ihrer ursprunglichen Gestalt erheblich verandert Im Juni sind regelmassig Teilstrecken in die entscheidenden Dolomiten Etappen des Giro d Italia eingebunden Verlauf Bearbeiten nbsp Historische Attraktion Karersee nbsp Welschnofen mit Rosengarten nbsp Pordoijoch und Sass Pordoi im Sellastock nbsp Cortina d AmpezzoKnapp ostlich der Sudtiroler Landeshauptstadt Bozen beginnt die Strecke im Eggental das in seinem unteren Abschnitt eine imposante Klamm ist Die Fahrt auf nur 5 m breiter Strasse zwischen den hohen Felswanden hindurch war bis Dezember 2007 ein spektakularer Einstieg in die Route Seit Januar 2008 ist jedoch diese historische Strasse gesperrt die wegen Steinschlaggefahr zum Sicherheitsrisiko geworden war und die Eggentalschlucht fast komplett untertunnelt Vor Welschnofen offnet sich die Landschaft durch Weiden und Nadelwalder fahrt man aufwarts auf den Karerpass unterwegs werden der Rosengarten und der Latemar als erste d h westlichste Felsmassive der Dolomiten sichtbar Unterhalb der Passhohe war um 1900 der von dichtem Wald umgebene Karersee in dem sich die Felswande des Latemar spiegeln eine dem romantischen Zeitgeist entsprechende Hauptattraktion Es gab auf dem Pass ein Grandhotel in dem Kaiserin Sissi und weitere prominente Personlichkeiten residierten Heute gerat dieser Streckenabschnitt in der touristischen Hauptsaison an seine Kapazitatsgrenzen Die Infrastruktur auf dem Pass ist zeitgenossischen Bedurfnissen angepasst das Grandhotel in Ferienwohnungen umgewandelt Am Karerpass wird die Grenze zum Trentino uberschritten die Strasse fuhrt nun abwarts ins Tal des Avisio nach Vigo di Fassa Durch die ladinischsprachigen Orte des Fassatals Pozza di Fassa Pera di Fassa Campitello und das Touristenzentrum Canazei fuhrt die Strasse naher an die nachsten ostlich gelegenen Dolomiten Gruppen Langkofel und Sella heran In Canazei das am Fusse der Sella Gruppe liegt beginnt die Hochstrasse in 99 steilen Kehren uber die zentralen Dolomitenpasse Mit 2 239 m wird am Pordoijoch der hochste Punkt der Strecke erreicht Es war bereits in der Vorkriegszeit eine Hauptattraktion der gesamten Route mit gut ausgebauter Infrastruktur was sich heute durch die Seilbahn zum Sass Pordoi und die umliegenden Wanderwege und Skipisten noch verstarkt hat Nach Uberschreiten der Grenze zum Veneto fuhrt die Grossen Dolomitenstrasse in weiteren engen Kehren abwarts ins ebenfalls ladinische Buchensteintal nach Arabba Man befindet sich nordlich der vergletscherten Marmolata die indes von den vorgelagerten Kammen verdeckt ist Die nachsten ostlich gelegenen Dolomitenmassive Le Tofane und Civetta rucken im Verlauf der Fahrt entlang des Cordevole naher Die auffallig geformte Kuppe des Col di Lana uber Pieve di Livinallongo pragte einst das Tal bei Eroffnung der Ferienstrasse konnte man noch nicht ahnen dass seine Sprengung 1916 das Aussehen dieses Gipfels entscheidend verandern wurde Gedenkstatten und Soldatenfriedhofe erinnern heute an diese Ereignisse Hinter Pieve di Livinallongo verlasst die Strasse das Cordevole Tal und steigt wieder an zum kahlen von Felsbrocken ubersaten Passo Falzarego entlang der Steilwande des Lagazuoi auf den heute eine Seilbahn fuhrt Auch dieser Pass war im Dolomitenkrieg Kampfgebiet und ist heute neben Wander und Skigebiet auch Gedenkstatte Zwischen Tofane und Cinque Torri fuhrt die Strasse nun hinunter nach Pocol und abwarts nach Cortina das in einer Senke vor den ostlichsten Gruppen die von der Grossen Dolomitenstrasse aus sichtbar sind Cristallogruppe Sorapiss und Antelao liegt Heutige Strassennomenklatur und Problematik der Abgrenzung BearbeitenDie italienische Strada Statale 48 delle Dolomiti ist nur zwischen Vigo di Fassa und Cortina mit der Grossen Dolomitenstrasse identisch wobei der in Sudtirol gelegene Abschnitt der SS 48 in Anlehnung an die italienische Nomenklatur auf Deutsch heute ebenfalls als Dolomitenstrasse bezeichnet wird Der Abschnitt der historischen Grossen Dolomitenstrasse zwischen Bozen und Vigo entspricht der heutigen Strada Statale 241 di Val d Ega e Passo di Costalunga In den Begriff Dolomitenstrasse wird zudem heute gelegentlich die Fortsetzung von ca 35 weiteren Kilometern bis Toblach im Pustertal mit einbezogen und zwar in zwei Varianten entweder sudlich am Monte Cristallo vorbei uber den Passo Tre Croci zum Misurinasee am Fusse der Drei Zinnen oder nordlich um den Monte Cristallo uber die Passhohe Im Gemark In Schluderbach treffen beide Varianten wieder zusammen und die Strasse fuhrt durch das Hohlensteintal abwarts nach Toblach Uber beide Passe hat es im 19 Jahrhundert schon befahrbare Handelsstrassen und nachfolgend auch Tourismus gegeben Die Hauptverbindung zwischen Cortina und Toblach war jedoch die heutige Strada Statale 51 di Alemagna Literatur BearbeitenTheodor Christomannos Die Dolomitenstrasse Bozen Cortina Toblach Chiari Ed Nordpress 1998 ISBN 88 85382 37 1 Virna Pierobon Il turismo nelle localita dolomitiche nel Ventennio attraverso l analisi dei cinegiornali Luce Diss Universitat Trient 1998 Sepp Schnurer Die grosse Dolomitenstrasse von Bozen uber Canazei und Cortina nach Toblach Augsburg von Bechtermunz Verlag gebundene Ausgabe 1997 Die Dolomitenstrasse Das Jahrhundertbauwerk Sonderdruck zur Radius Ausgabe Nr 2 Marz 2008 S 4 f Weblinks BearbeitenHistorie mit Fotos und Karte Panoramakarte von 1959Normdaten Geografikum GND 4274700 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosse Dolomitenstrasse amp oldid 230316074