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Gregorio Leti 29 Mai 1630 in Mailand 9 Juni 1701 in Amsterdam war ein italienischer Historiker und Satiriker aus Mailand der manchmal unter dem Pseudonym Abbe Gualdi L abbe Gualdi 1 oder Gualdus 2 veroffentlichte und fur seine Werke uber die katholische Kirche insbesondere das Papsttum bekannt war Alle seine Veroffentlichungen waren im Index librorum prohibitorum aufgefuhrt 3 Portrat von Gregorio Leti in Vita di Don Pietro Giron duca d Ossuna Band 2 1699Kupferstich von Gregorio LetiInhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde am 29 Mai 1630 in Mailand als Sohn von Girolamo Leti und Isabella Lampugnano geboren Letis Grossvater vaterlicherseits Marco stand zwei Jahre lang im Dienst von Kardinal Ippolito Aldobrandini und war dann Richter in Ancona Er heiratete Laura Pizzi und hatte zwei Kinder Agostino Francesco Nicola und Girolamo Girolamo verfolgte eine militarische Karriere unter den Medici Im Jahr 1628 wurde er von Ferdinando II de Medici als Infanteriehauptmann nach Mailand geschickt um die Spanier zu unterstutzen Hier lernte Girolamo Isabella eine Mailander Adlige kennen und heiratete sie Aus dieser Ehe gingen Caterina die Cesare Reina Sekretar des Senats von Mailand heiratete und ein Sohn Leti hervor 4 1632 folgte Leti seinen Eltern nach Amantea wo Girolamo Garnisonskommandant wurde Nach dem Tod seines Vaters wurde Leti 1639 von seiner Mutter auf das Jesuitenkolleg in Cosenza geschickt wo er bis 1644 blieb bis er der Einladung seines Onkels Agostino folgte zu ihm nach Rom zu kommen In Rom versuchte sein Onkel vergeblich Leti fur eine juristische oder kirchliche Laufbahn zu ermutigen Unter diesem Druck beschloss Leti zu seiner Mutter nach Mailand zuruckzukehren wo er bis zu ihrem Tod im Jahr 1646 blieb Mit 16 Jahren verwaist war er gezwungen zu seinem Onkel zuruckkehren der nun Pfarrer in Orvieto war und sich an die strenge Disziplin seines Lehrers Don Agostino Cauli anpassen Er blieb bis 1654 in der Obhut seines Onkels zog 1647 nach Neapel 1650 nach Mailand und kehrte 1652 nach Rom zuruck wo er Kontakte zur Accademia degli Umoristi knupfte Nachdem es seinem Onkel Agostino nicht gelungen war seinen Neffen in einem geeigneten Beruf auszubilden uberliess er Leti 1654 schliesslich die Verwaltung seines Erbes und liess ihn frei reisen Angesichts finanzieller Schwierigkeiten kehrte Leti 1655 zu seinem Onkel zuruck der inzwischen Bischof von Acquapendente in Umbrien geworden war Hier lernte er Antonia Ferretti kennen und wollte sie heiraten Nachdem er von seinem Onkel eine Absage erhalten hatte verliess er ihn endgultig Er verliess Italien und zog nach Genf wo er 1660 die Tochter des Genfer Arztes Antoine Guerin heiratete Obwohl Leti in einer Jesuitenschule erzogen wurde wurde er spater Protestant 5 Er lebte am Hof Ludwigs XIV von Frankreich und 1680 6 am Hof Karls II von England der ihn beauftragte eine Geschichte Englands zu schreiben Leti hatte Zugang zur Bibliothek des Earl of Anglesey die uber 5 000 Bande umfasste sowie zur Bibliothek von Bischof Gilbert Burnet 7 Er schrieb die erste Biografie von Elisabeth I von England die viele romantische Verzierungen uber ihre Jugend und ihre Mutter Anne Boleyn enthalt Dennoch konnte er Dokumente verwendet haben die er in den englischen Bibliotheken gefunden hat 8 Leti wurde auch zum Mitglied der Royal Society gewahlt Nach der Veroffentlichung einer Anekdotensammlung die Karl II beleidigten Il Teatro Britannico 9 floh Leti 1683 aus England nach Amsterdam wo er 1685 zum Stadthistoriker ernannt wurde 10 11 Er starb 1701 in Amsterdam 9 Letis Biographie von Papst Sixtus V wurde in viele Sprachen ubersetzt und enthalt eine Anekdote die dem beruchtigten ein Pfund Fleisch aus William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig ahnelt 12 Die Catholic Encyclopedia bezeichnet Leti als verlogen und ungenau und kritisiert auch Werke die als Ableitung von Letis antipapstlichen Geschichten beschrieben werden 13 Mosheim ein lutherischer Kirchenhistoriker bezeichnete Leti als ungenau und untreu 14 Laut Thomas Adolphus Trollope ist seine Ungenauigkeit als Historiker beruchtigt 15 Auch weltliche Schriftsteller haben seine Biografie uber Sixtus V als auf sehr geringer Kompetenz beruhend 16 bezeichnet Unter seinen Kritikern wird Leti manchmal als der Varillas Italiens 6 bezeichnet Leti war der Schwiegervater des Gelehrten und Theologen Jean Leclerc 11 Werke Bearbeiten1666 Histoire de Donna Olimpia Maldachini 1667 Il Nipotismo di Roma o vero relatione delle ragioni che muovono i Pontefici all aggrandimento de Nipoti Papstliche Vetternwirtschaft oder die wahren Grunde die die Papste dazu zwingen ihre Neffen machtig zu machen 3 1668 Il Cardinalissimo di Santa Chiesa 1668 Gregorio Leti Il pvttanisno romano a vero Conclave generale delle puttane della corte loc gov 1671 Le visioni politiche sopra gli interessi piu reconditi di tutti i principi e repubbliche della Cristianita 1672 L Europa Gelosa 1682 La Vita della Regina Elizabetta 1684 Il Teatro Britannico 1685 L histoire de la vie du Pape Sixte Cinquieme 1685 Il ceremoniale historico e politico opera utilissima a tutti gli Ambasciatori 1686 Historia Genevrena 1690 Gregorio Leti Teatro Belgico o vero Ritratti Historici Chronologici Politici e Geografici google com 1693 Historia overo Vita di Elisabetta Regina d Inghilterra 1697 Critique historique politique morale economique amp comique sur les lotteriesLiteratur BearbeitenNati Krivatsy Bibliography of the Works of Gregorio Leti Oak Knoll Books New Castle 1982 Agostino Cameroni Uno scrittore avventuriero del secolo XVII Mailand 1894 Adolfo Albertazzi Gregorio Leti spirito satirico In Parvenze e sembianze Bologna 1892 Franco Barcia Bibliografia delle Opere di Gregorio Leti Angeli Mailand 1981 Franco Barcia Un politico dell eta barocca Gregorio Leti Angeli Mailand 1983 Franco Barcia Gregorio Leti informatore politico di principi italiani Angeli Mailand 1987 Danilo Romei Gregorio Leti ginevrino o la vittoria dello stile comune Gregorio Leti sosia e ciurmatore di Pasquino Amori gonzagheschi La viperina Olimpia Una virtuosa nel Puttanismo romano In Secolo settimodecimo Lulu 2013 S 217 247 249 263 265 274 275 306 307 313 Einzelnachweise Bearbeiten Charles Coffin Jewett On the Construction of Catalogues of Libraries and their Publication by Means of Separate Stereotyped titles 2009 ISBN 978 1 103 13341 3 S 78 englisch Pope Innocent X In Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1913 a b Maria Luisa Ambrosini Mary Willis The Secret Archives of the Vatican Barnes amp Noble Publishing 1996 ISBN 0 7607 0125 3 S 138 Emanuela Bufacchi Leti Gregorio In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 64 Latilla Levi Montalcini Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2005 Jonathan Irvine Israel The Anglo Dutch Moment Essays on the Glorious Revolution and Its World Impact Cambridge University Press 1991 ISBN 0 521 54406 8 S 32 a b William John Thomas Notes and Queries G Bell 1860 S 270 Thomas Frederick Mayer A Reluctant Author Cardinal Pole and His Manuscripts 1999 ISBN 0 87169 894 3 S 107 Frederick Chamberlin Elizabeth and Leycester Dodd Mead amp Co 1939 S 91 439 440 a b Anecdotes of the Stage In Walter Hilliard Bidwell John Holmes Agnew Hrsg Eclectic Magazine Leavitt Throw and Co 1852 S 182 James Granger A Biographical History of England W Baynes and Son 1824 S 45 a b John Marshall John Locke Toleration and Early Enlightenment Culture Cambridge University Press 2006 ISBN 0 521 65114 X S 177 A Solomon Shakespeare and the Jews In Renaissance Quarterly Band 51 Nr 1 1998 Conclave In Catholic Encyclopedia Robert Appleton Company New York 1913 Johann Lorenz Mosheim Archibald Maclainep An Ecclesiastical History Ancient and Modern from the Birth of Christ to the Beginning of the Eighteenth Century 1819 S 194 Thomas Adolphus Trollope The Papal Conclaves as They Were and as They are Chapman and Hall 1876 S 106 William George Clark William Aldis Wright Introduction to The Merchant of Venice Clarendon Press 1874 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gregorio Leti Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Gregorio Letit italienisch Gregorio Leti In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 10 November 2020 Carlo Morandi Gregorio Leti In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Abgerufen am 10 November 2020 Micheline Tripet Gregorio Leti In Historisches Lexikon der Schweiz 19 Marz 2009 Werke von Gregorio Leti openmlol it abgerufen im 1 Januar 1 Werke von Gregorio Leti openlibrary org abgerufen im 1 Januar 1 englisch Normdaten Person GND 11900240X lobid OGND AKS LCCN n82024689 VIAF 4940467 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Leti GregorioKURZBESCHREIBUNG italienischer Historiker und SatirikerGEBURTSDATUM 29 Mai 1630GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 9 Juni 1701STERBEORT Amsterdam Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gregorio Leti amp oldid 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