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Die Graf Stauffenberg Kaserne war eine 1957 erbaute Kaserne der Bundeswehr in Sigmaringen im Landkreis Sigmaringen Die Kaserne wurde am 20 Juli 1961 nach dem Offizier und Widerstandskampfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg benannt Deutschland Graf Stauffenberg KaserneEinfahrt der Graf Stauffenberg Kaserne 2009 Land DeutschlandGemeinde SigmaringenKoordinaten 48 5 36 N 9 14 32 O 48 0934 9 2423305555556 Koordinaten 48 5 36 N 9 14 32 OEroffnet 1957Personalstarke 1050 bis 1150 Soldaten213 Zivile Beschaftigte200 Wehrpflichtige 2011 1 Stationierte TruppenteileTruppenteile in der KaserneEhemals stationierte Truppenteile5 Feldjagerbataillon 750 FjgDstKdo DeutschlandGraf Stauffenberg Kaserne Baden Wurttemberg Lage der Graf Stauffenberg Kaserne in Baden Wurttemberg Inhaltsverzeichnis 1 Kaserne 2 Verbleib von Truppenteilen nach Stationierungskonzept der Bundeswehr im Oktober 2011 3 Literatur 4 EinzelnachweiseKaserne BearbeitenDie Graf Stauffenberg Kaserne die ursprunglich im Quartier im Ziegelholz im Sigmaringer Stadtteil Laiz entstanden war wurde vor allem durch die 10 Panzerdivision einem Grossverband des Heeres bekannt Deren unterstellte Truppenteile waren in Bayern und Baden Wurttemberg stationiert und umfassten bis zu rund 12 100 Soldaten 2 Der Stab hatte hier seinen Sitz Daruber hinaus beheimatete die Kaserne im Laufe ihres Bestehens verschiedene Verbande und Einheiten Gegrundet wurde der Standort bereits 1906 damals mit etwa 40 Soldaten 1 Erst 1957 wurde mit dem Bau der heutigen Kaserne im Ziegelholz begonnen 1 Zuvor erwarb der Bund das Kasernengelande von den Kommunen Sigmaringen Sigmaringendorf und Bingen 3 Sie trug seit 1961 den Namen Graf Stauffenberg Kaserne Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg war Hauptakteur bei dem misslungenen Attentat vom 20 Juli 1944 auf Adolf Hitler 4 Die Kasernenanlage umfasste rund 215 Hektar Gesamtflache wobei rund 129 Hektar auf die Gemarkung Sigmaringen rund 61 Hektar auf die Gemarkung Sigmaringendorf und rund 25 Hektar auf die Gemarkung Bingen entfielen Die Kasernengebaude befanden sich auf der Gemarkung von Sigmaringen von den 129 Hektar sind rund 65 Hektar bebaut und rund 64 unbebaut 3 Das Ubungsgelande umfasste 133 Hektar und die Schiessanlage 12 Hektar Am Standort Sigmaringen waren im Jahr 2011 1425 Soldaten etwa 1050 bis 1150 Soldaten und rund 200 Wehrdienstleistende stationiert und bis zu 213 zivile Bedienstete angestellt 2 Infolge der im Jahr 2010 beschlossenen grundlegenden Bundeswehrreform schlug die Bundeswehr Strukturkommission eine Verlegung des Stabs der 10 Panzerdivision nach Bayern und somit die Verlegung eines Grossteils der Soldaten des Stabes vor 5 Bundesminister der Verteidigung Thomas de Maiziere CDU stellte am 26 Oktober 2011 im Bundeskabinett das Stationierungskonzept 2011 vor nachdem der Bundeswehr Standort Sigmaringen aufgegeben werden sollte Im Jahr 2011 hatte dieser 1860 Dienstposten Die Organisationsmassnahmen sahen am Standort die Auflosung bzw Verlegung der 10 Panzerdivision Teile des Artilleriebataillons 295 der Rekrutenkompanie des Fuhrungsunterstutzungsbataillon 291 des Fachsanitatszentrums und des Versorgungs und Instandsetzungszentrums Sanitatsmaterial vor Die Fernmeldekompanie Eurokorps sollte nach Lebach und die 2 Feldjagerbataillon 452 nach Stetten am kalten Markt verlegt werden 6 Die Schliessung ubte einen grossen wirtschaftlichen Einfluss auf die Region aus Jahrlich wurden in der Kaserne etwa 3 5 Mio Euro an zivile Unternehmen wie zum Beispiel Reinigungsfirmen und Zulieferer bezahlt Zusatzlich wurden Auftrage an zivile Baufirmen vergeben im Jahr 2010 in Hohe von rund acht Millionen Euro 1 Nach Wolfgang Kopp Brigadegeneral a D und Vorsitzender des in Sigmaringen beheimateten Vereins Freunde der 10 Panzerdivision wurde die Gefahr der Auflosung ignoriert Aus rein militarischer Sicht sprechen keine Grunde fur einen Abzug der Bundeswehr aus Sigmaringen Die Infrastruktur wurde aufwandig erhalten 28 Millionen in funf Jahren sind nicht wenig 7 Innerhalb der Kaserne befanden sich ein Mannschaftsheim ein Kraftraum zwei Sporthallen zwei Sportplatze ein Beachvolleyballfeld und mehrere Tennisplatze Zwischen Mitte Februar und Ende April 2015 wurde die Kaserne kurzfristig als Notunterkunft fur Asylsuchende genutzt Dazu wurden die im Norden der Liegenschaft vorhandenen ehemaligen Stabs und Unterkunftsbereiche herangezogen Der verbliebene Bundeswehrbetrieb lief parallel weiter Im Schnitt lag die Belegungszahl der Kaserne im Februar bei 280 im Marz bei 188 und im April bei 78 Bewohnern Die meisten Fluchtlinge kamen aus dem Kosovo 8 Wie am 30 Juni 2015 bekannt und am 3 Juli offiziell bestatigt wurde beabsichtigt das Ministerium fur Integration Baden Wurttemberg nun erneut eine Erstaufnahmestelle fur mindestens 500 Fluchtlinge hier einzurichten 8 9 Sie nahm im August 2015 ihren Betrieb auf 10 Da zum 31 Dezember 2015 die Kaserne und die Liegenschaften an die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben BImA ubergeben wurden 11 verstandigte sich das Ministerium mit der BImA die Kaserne teilweise fur eine Unterbringung von Fluchtlingen bis mindestens Ende 2016 zu nutzen Im Januar 2016 wurde die Gesamtliegenschaft trotz geringer militarischer Weiternutzung durch die Bundeswehr aufgegeben und die Dienststelle des Standortaltesten aufgelost Die administrative Fuhrung und Unterstutzung der Restdienststellen als ein Mitnutzer erfolgte aus der Nachbargarnison Stetten a k M 12 Auf Grund der weiteren Lageentwicklung zu Asyl und Migration wurde der Betrieb der Landeserstaufnahmestelle fortgesetzt Rechtsgrundlage bietet eine Vereinbarung uber die Nutzung der ehemaligen Graf Stauffenberg Kaserne zwischen Stadt Landkreis und Land Am 11 Juli 2022 waren hier 1 135 Personen untergebracht 13 Die Planungen der Konversion des Gelandes im Jahr 2020 sehen die Grundung eines Innovations und Technologiezentrums ITZ mit einer Modellfabrik und einer Akademie vor Mit anderen wirtschaftlichen Nutzungen sollen dort 1 500 Arbeitsplatze entstehen Im Ost teil der Liegenschaft soll ein Neubau der bereits in Sigmaringen Laiz ansassigen Zollschule entstehen 14 Im Rahmen eines Forderprogrammes planen die Stadtwerke Sigmaringen den Aufbau eines nahezu energieautarken Quartiers innerhalb des ITZ in einem sogenannten Innovationscamp auf den Konversionsflachen der ehemaligen Kaserne Dazu sollen zwei Blockheizkraftwerke genutzt werden 15 Im September 2022 ist als letzte militarische Dienststelle noch ein Facharztzentrum der Bundeswehr in der Liegenschaft stationiert 16 Nach Fertigstellung der notwendigen Infrastruktur in Stetten a k M soll es dorthin verlegen Die Standortschiessanlage im Nordosten der Liegenschaft wird noch durch die Bundeswehr genutzt 17 Verbleib von Truppenteilen nach Stationierungskonzept der Bundeswehr im Oktober 2011 BearbeitenIm Oktober 2011 waren in der Kaserne folgende Einheiten stationiert Stab 10 Panzerdivision H Auflosung Neuaufstellung in Veitshochheim Stabskompanie 10 Panzerdivision H Auflosung Neuaufstellung in Veitshochheim 5 Artilleriebataillon 295 H Auflosung Fernmeldekompanie Eurokorps H Verlegung bach Lebach Rekrutenkompanie 8 H Auflosung Fuhrungsunterstutzungsbataillon 291 SKB Auflosung 2 Feldjagerbataillon 452 SKB zuletzt 2 Feldjagerregiment 3 SKB Verlegung nach Stetten a k M Versorgungs und Instandsetzungszentrum Sanitatsmaterial Sigmaringen ZSan Auflosung Fachsanitatszentrum Sigmaringen ZSan Verlegung nach Stetten a k M BWI Informationstechnik GmbH Service Center Sigmaringen ehem Fernmeldesektor 503 Auflosung Teile Bundeswehrdienstleistungszentrum Stetten am kalten Markt WV Verlegung nach Stetten a k M weitere kleine Dienststellen 18 Literatur BearbeitenKurt Finker Stauffenberg und der 20 Juli 1944 7 uberarbeitete Auflage Union Verlag Berlin 1989 ISBN 3 372 00298 9 Klaus Achmann Hartmut Buhl 20 Juli 1944 Lebensbilder aus dem militarischen Widerstand 2 Auflage Mittler amp Sohn Hamburg 1996 ISBN 3 8132 0488 X Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Simone Durmuth Serie Mehr als 4600 Soldaten gibt es im Landkreis In Schwabische Zeitung vom 30 Oktober 2010 a b 5000 Beschaftigte arbeiten in vier Kasernen im Kreis Sigmaringen In Sudkurier vom 13 Januar 2011 a b Michael Hescheler fxh Stadt nennt Planungsrecht entscheidenden Faktor Wenn die Soldaten Sigmaringen verlassen haben die Kommunen die Planungshoheit uber das Gelande In Schwabische Zeitung vom 27 Januar 2012 Vgl Sigmaringen In Ulrike Puvogel Martin Stankowski unter Mitarbeit von Ursula Graf Gedenkstatten fur die Opfer des Nationalsozialismus Eine Dokumentation hrsg von der Bundeszentrale fur politische Bildung 2 uberarbeitete und erweiterte Auflage Bonn 1995 ISBN 3 89331 208 0 S 82 Karlheinz Fahlbusch Standortentscheidung Die Auswirkungen des Stationierungskonzeptes im Bundesland Baden Wurttemberg Bundesministerium der Verteidigung 26 Oktober 2011 archiviert vom Original am 26 Oktober 2011 abgerufen am 26 Oktober 2011 Karlheinz Fahlbusch Gefahr der Auflosung wurde ignoriert In Sudkurier vom 30 November 2011 a b Michael Hescheler Fluchtlinge bleiben anderthalb Jahre lang vom 3 Juli 2015 Michael Hescheler Mindestens 500 Fluchtlinge sollen in Kaserne wohnen In Schwabische Zeitung vom 30 Juni 2015 Fluchtlingshilfe Erstaufnahme in der Kaserne Bundeswehr abgerufen am 25 September 2015 Christoph Wartenberg Kommen doch Fluchtlinge in der Kaserne unter In Schwabische Zeitung vom 30 Juni 2015 Sudkurier Der Bundeswehrstandort Sigmaringen ist Geschichte 9 Januar 2016 abgerufen am 23 September 2022 Stadt Sigmaringen LANDESERSTAUFNAHMESTELLE abgerufen am 23 September 2022 Schwabische Zeitung Wie sich Sigmaringen neu erfinden will 4 Dezember 2020 abgerufen am 23 September 2022 IBS Ingenieurgesellschaft UMWELTFREUNDLICHE ENERGIEVERSORGUNG FUR NEUEN INNOVATIONSCAMPUS abgerufen am 23 September 2022 Bundeswehr de Facharztzentrum Sigmaringen abgerufen am 23 September 2022 Schwabische Zeitung Die letzten Soldaten verlassen Sigmaringen 9 Februar 2022 abgerufen am 23 September 2022 Bundesministerium der Verteidigung Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland Oktober 2011 Fuhrungsstab der Streitkrafte Referat Fu S VII 3 abgerufen am 23 September 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graf Stauffenberg Kaserne Sigmaringen amp oldid 233419931