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Das Graberfeld Kundl ist der Fundort eines eisenzeitlichen Graberfeldes und eines vorchristlichen Werkstattgelandes in der Schottergrube Wimpissinger bei Kundl in Tirol der von der alteren Hallstattzeit bis in die fruhromische Provinzialzeit zu datieren ist 2 Halfte des 7 bis 1 Halfte des 1 Jahrhunderts v Chr Die verkehrsgunstige Lage im Inntal einer Hauptachse zwischen dem Alpenvorland und Oberitalien begunstigte das Entstehen eines Handelsortes zwischen diesen Regionen Inhaltsverzeichnis 1 Graberfeld 2 Werkstattgelande 3 Literatur 4 WeblinksGraberfeld BearbeitenIn einer Schottergrube bei Kundl wurden von 1970 bis 1973 bei Kiesforderungsarbeiten Grabstellen aus der Fruh Mittel und Spatlatenezeit von 450 bis 15 v Chr zerstort Es konnten nur noch einige Metallobjekte und Keramikteile geborgen werden Zwischen 1974 und 1976 wurden 166 Graber aus der Hallstattzeit sowie ein Graberbereich der Spatlatenezeit freigelegt Wahrend die Brandgraber Einzelbestattungen sind ist das Latene Grabfeld ein Areal mit regellos verstreuten Resten der Scheiterhaufen in Form von Holzkohlestucken Leichenbrand und Beigaben Dort war deshalb eine Zahlung der Bestatteten nicht mehr moglich Verstreute derartige Reste waren auch zwischen den Einzel Grabstellen zu finden Die meisten Einzelgraber beinhalten Brandbestattungen meist in Urnen seltener Brandschuttungen Teilbestattungen kamen oft vor Die mit Steinuberdeckungen versehenen Graber enthielten teilweise unzerstorte Grabbeigaben Diese sparlichen Objekte sind in der Hallstattzeit neben der Urne mit Deckel ein Beigefass oft zerbrochen Nadeln Fibeln Gurtelhaken und Messer In der Fruhlatenezeit kamen Schwerter Lanzen Helme Hellebardenaxte und Schilde dazu Kleidungsartefakte waren durch Fibeln und Glasringe vertreten Alltagsgerate durch Messer Holz Stoff und Lederbearbeitungswerkzeug Nahnadeln Ahlen Haus und Kuchengerate Henkel Beschlage Wagenteile sowie Abfallreste der Metallbearbeitung Die Beigaben der Hallstattzeit sind grossteils lokale Produkte im inneralpinen Stil Einflusse von aussen von Sudbayern bis Oberitalien und Slowenien wurden angenommen und in einheimischer Tradition abgewandelt In der Latenezeit dominieren Einflusse der Fritzens Sanzeno Kultur aus Sanzeno Trentino wurden auch Eisengerate aus der dortigen Produktion importiert Im 1 Jahrhundert v Chr wurde der oberitalische Einfluss starker dessen Kontinuitat durch Funde aus der fruhen Kaiserzeit belegt wird Werkstattgelande BearbeitenIn der naheren Nachbarschaft der Grabfunde wurde 1973 durch aufgelesene Objekte ein Werkstattareal entdeckt Ab 1984 fanden Ausschnittsgrabungen statt die ein latenezeitliches Werkstattenareal mit Bronzegiessereien und Eisenverarbeitung sowie einer Kupfererzverhuttung freilegten Schlackenreste Werkstattabfalle aus Bronze und Eisen sowie Keramik belegen die Benutzung des Gelandes Die in den Grabern gefundenen Glasarmringe im lokalen Stil lassen eine Glasproduktion zusatzlich annehmen Die eingelagerten Kupfer und Eisenerze stammen vermutlich aus den nahegelegenen Lagerstatten in Brixlegg Es ist anzunehmen dass die Produkte in der Region abgesetzt wurden sogar bis Manching in Oberbayern durften nach Stilvergleichen wenige Objekte darunter eine sogenannte Mandolinen Fibel gekommen sein Eine erste Mure hatte nach archaologischen Befunden den Graberbereich und das Produktionsgelande zum Teil verschuttet eine spatere in provinzialromischer Zeit war noch grosser deckte das Areal meterhoch zu und beendete damit die Benutzungsmoglichkeit des Platzes Literatur BearbeitenAmei Lang Das Graberfeld von Kundl im Tiroler Inntal Studien zur vorromischen Eisenzeit in den zentralen Alpen Band 2 von Fruhgeschichtliche und Provinzialromische Archaologie Materialien und Forschungen M Leidorf 1998 ISBN 9783896465313 Online Gernot Patzelt Alexandra Weber Die nacheiszeitliche Entwicklung des Schwemmfachers von Kundl und des Talraumes im Inntal Tirol In Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 155 Heft 1 4 Wien 2015 S 11 31 zobodat at PDF Susanne Sievers Otto Helmut Urban Peter C Ramsl Lexikon zur Keltischen Archaologie A K L Z Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2012 ISBN 978 3 7001 6765 5 S 981 f Oswald Menghin 1 Vorbericht uber das neuentdeckte latenezeitliche Graberfeld der Fritzens Sanzeno Kultur bei Kundl im Unterinntal In Veroffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum Band 54 Innsbruck 1974 S 171 181 mit Bildern der Fundgegenstande zobodat at PDF 4 6 MB abgerufen am 13 Juni 2013 Weblinks BearbeitenDas Graberfeld von Kundl im Tiroler Inntal Bayerische Akademie der Wissenschaften abgerufen am 13 Juni 2013 Rezension und Interpretation von Paul Gleirscher Germania 79 2001 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graberfeld Kundl amp oldid 229589611